"Gerne," aus dem Augenwinkel sah er einen Mann, der sie hin und wieder musterte.
"Mh, was meint ihr, wollen wir den Jungen mit an den Tisch holen?"
Beiträge von Flavius Duccius Germanicus
-
-
Flavius bot ihm einen leeren Stuhl an und winkte dem Wirt, dass er zu ihnen kommen solle.
"Wein oder Met?"
Dann antwortete er auf Magnus Frage.
"Das wäre mal ganz nett. Ist schon eine Weile her, das ich das letzte Mal auf Jagd war." -
"Germaniens Wälder bieten mannigfache Möglichkeiten zur Jagd," sagte er freundlich.
-
Flavius grüßte den Neuankömmling und nahm einen Schluck Met und musterte ihn dabei nicht unhöflich.
-
Er grinste und schluckte erst einmal runter.
"Kämpfen," zwinkerte er. "Nein, ich lese gerne und schau mir die Welt an, soweit es in meinen Möglichkeiten ist. Zeichnen bin ich nicht so sehr bewandert. Grobe Skizzen bekomme ich wohl hin, aber das war es auch schon." -
Er nahm sich ein Stück und biss herzhaft hinein. Sein Gesicht nahm einen genbiesserischen Ausdruck ein und das Met, das er danach trank, schien den Geschmack nur noch zu verfeinern.
"Es geht doch nichts über herzhafte Küche," grinste er und biss ein weiteres Stück Fleisch ab.
"Sag mal, was verschlug Dich eigentlich hierher?"
-
"Okay: Wildschwein und Met?"
Er grinste breit. -
"Na dann mal los," grinste er einmal mehr.
-
Er grinste Magnus an.
"Du machst Dich langsam. Das ist gut! Manchmal wird es schon schwerer für mich. Du musst noch ein wenig an Deiner Geschwindigkeit arbeiten, aber auch das wird immer besser. Allerdings, bedenke, ich bin kein für alles bereiter Germane, der sich Dir nackt und brüllend entgegen wirft. Mit denen wird es noch um einiges schwerer."Er fuhr sich kurz durch die Haare.
"Machst Du beim Wettkampf mit? Wenn ja, nun, ich denke, das Du ganz gute Chancen hast."
-
Er schien selbstsicherer zu werden. Das war gut so. Auch war seine Position diesmal standfester und das Schild hielt er auch sicherer. Flavius tatstete sich zunächst nur vor, ehe er einige schnelle und nicht gerade zimperliche Schläge auf das Scutum losliess und seinerseits Magnus' Ausfälle mit seinem parierte. In diesem Moment hätte er alles für ein kleineres, viel handlicheres Rundschild gegeben, denn damit hätte er erst richtig zeigen können, zu was ein Schild alles in der Lage war.
-
"Ja, Du solltest es nicht übertreiben, denn sonst bekommst Du Schmerzen darin und die werden Dich, wenn Du sie dann nicht schonst, ständig begleiten. Nutze Deine eigentliche Kampfhand und übe nebenbei immer mal zwischendurch ein paar Minuten mit der linken, dann wird es mit der Zeit ganz von alleine kommen."
Er nahm das Schild wieder in die Linke.
"Willst Du es noch einmal wagen?" grinste er leicht.
-
"Zwinge nichts herbei. Es braucht Geduld und Training. Wenn Du Deinen linken Arm stärken willst, sieh zu, ob Du einen mit Dinkel oder Sand gefüllten Lederbeutel bekommst. Nimm ihn in die Hand und knete ihn. Es wird sowohl Deine Finger- als auch Unterarmmuskulatur stärken und dadurch auch Deinen Griff. Und eine Übung damit Du ein besseres Gefühl für das Gladius in Deiner Hand bekommst: schau her."
Er liess den Griff seines Gladiusses in der Hand rotieren und so schwang die Klinge in einer schnellen Bewegung um seine Hand. Dies liess er mehrere Umdrehungen in die eine und dann in die andere Richtung geschehen.
"Übe es, dann wirst Du ein perfektes Gefühl für den Griff des Schwertes bekommen und es in jeder Situation zu halten wissen. Ausserdem fördert es Dein Geschick und Deine Feingefühl. Aber fange ganz langsam an, denn es sieht einfacher aus als es ist."
-
"Sicher. Aber es ist nicht einfach, Es hat mich viel gekostet und ich war ein Kind, als man es mir beibrachte."
Er musterte Magnus kurz.
"Wechsel Deine Schwert- mit der Schildhand. Danach gewöhne Dich zunächst an die veränderte Lage, übe ein wenig damit zu Stechen und zu Schlagen. Du kannst es auf mein Schild machen. Lass es langsam angehen. Versuch Dich lieber auf Genauigkeit zu konzentrieren. Es wird am Anfang vielleicht kompliziert sein, weil es sehr ungewohnt ist, aber mit viel Übung, wirst Du es bald raushaben."
Er zeigte ihm, wie er es meinte.
"Wenn Du noch einen weiteren Trainingspartner dafür brauchst, dann kannst Du auch meinen Vetter Gnaeus fragen. Er sollte es auch können, war es doch sein Vater, der es mich lehrte." -
Er war seinem Onkel immer wieder dankbar dafür, dass er ihn bis zum äussersten getriezt hatte, damit er beide Hände nutzte. Nicht selten war das als Kind in einem Kampf gegen die Tränen geendet, aber heute war er für jede Lektion dankbar.
Noch blockte er nur, liess Magnus sich an ihm proben. Dann drückte er ihm sein Schild entgegen und drängte ihn leicht zurück. Die kurze Irritation von Magnus reichte ihm um in die Perfekte Position zu gelangen. Dann hieb und stach er wieder in schneller Folge auf ihn ein. Durch das Spiegelverkehrte tat sich Magnus sehr schwer mit der Verteidigung. -
"Kein Problem." Er wechselte Schwert- und Schildhand und hatte nun, nicht wie eben den Schild links sondern rechts. Er wog den Gladius kurz rotierend in der Hand und sah dan zu Magnus.
"Bereit? Dann los!"
-
Flavius richtete kurz sein Gladius auf Magnus Brust und lächelte.
"Du wirst besser, gratuliere."
Dann nahm er das Gladius in die Schildhand und reichte Magnus seine Schwerthand zum Aufstehen.
-
Der Kleine wird frecher, dachte er bei sich grinsend. Wenn er so weiter macht, wird er mich eines Tages sogar besiegen. Aber heute werde ich es noch nciht dazu kommen lassen.
Er drehte sich blitzschnell nach links, einmal um sich selber und hiebt Manus das Schild in die Seite. Zwar konnte er sich noch mit seinem Schild schützen, aber der Schwung war so stark, das er taumelte. Dann folgten mehrere schnelle und harte Hiebe und Stiche von Flavius' Gladius. Er nutzte den Überraschungsmoment durch den Schildangriff und lies gar nicht mehr zu, das Manus aus dem Taumeln herauskam. Aber er hielt sich wacker. Obwohl er an Boden verlor, blieb er auf den Beinen, aber Flavius trieb ihn weiter nach hinten und wurde noch etwas schneller. Gleichzeitig setzte er sein Schild ein und benutzte dieses nicht nur als Verteidigung gegen die wenigen Angriffe von Manus, er liess ihm gar keine Zeit mehr als Verteidigung zu üben, sondern auch als Angriffswaffe. -
"Na dann mal los," grinste er leicht.
Er ging zu einer freien Stelle und wartete auf Manus. Dann kam der Befehl loszulegen.
-
Er lief entspannt die Runden und vollzog die Liegestützen. Heute schaffte er es auf 127 und war sehr zufrieden. Langsam stieg seine Laune und so freute er sich sogar ein wenig auf das Bauchmuskeltraining.
Als erstes mussten sie sich zu zweit zusammentun und einer hielt die Beine, die der ander angewinkelt, während er auf dem Rücken lag, auf den Boden stellte. Der Eine hielt sie fest und der Andere auf dem Boden musste nun, die Hände naha am Kopf haltend, Arme angewinkelt, aus der reinen Kraft der Bauchmuskulatur dem Einen entgegenkommen, aus der liegenden Position herauf. Viele gaben bei maximal 20 auf. Einige hielten bis 50 durch und nur wenige schafften 100. Er musste fürs erste bei 87 aufgeben, aber dafür, dass er diese Übung noch nie gemacht hatte, war er hochzufrieden. Manus, obwohl er so nörgelig drauf war, hatte es auch bis Ende 70 geschafft. Danach wechselten sich die Partner ab und nun musste er die Füße seines Partners halten.
Als zweites, nun jeder für sich, lagen sie flach auf dem Boden und die Beine wurden angewinkelt zum Bauch gezogen. Dann mussten sie sie langsam nach vorne ausstrecken und senken, aber dabei durften sie nicht den Boden berühren, sondern mussten knapp über diesem gehalten werden, ehe sie sie wieder anzogen und wiederholten.
Nachdem er das ebenfalls über 80 Mal, irgendwann hatte er aufgehört zu zählen, gemacht hatte, hatte er das Gefühl ein einziges Ziehen zu spüren, wo normalerweise eben sein Bauch war.
Mühsam erhob er sich, beugte sich ein paar Mal vor und zurück und langsam aber sicher wurde das Ziehen besser und er entspannte sich wieder.
Da war noch einige Übung nötig, wenn er sich mit Reverus verglich, der locker jeweils über 100 Übungen absolvierte. -
Es war etwas frisch heute Morgen aber angenehm, als er auf dem Weg zum Exerzierplatz am Tor vorbei kam und dort auf eine neues Gesicht traf.
"He, Du, sag, Du bist neu hier, richtig?"
Er sprach nicht unhöflich, wenn auch noch ein wenig knurrig, da er ja leider ein ausgesprochener Morgenmuffel war und erst nach einigen Runden richtig auf Touren kam.