Er sah ihr hinterher und liess sich dann einfach an der nächstbesten Wand zu Boden sinken. Mit dem Rücken zur Wand, die Beine angezogen, saß er da, die Arme auf den Knien und den Kopf auf den Armen. So blieb er einfach sitzen.
Er konnte ihr nicht nachgehen. Es ging nicht. Er traute sich einfach nicht mehr.
Beiträge von Flavius Duccius Germanicus
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"Vielleicht sollte ich einmal nach Confluentes und nachhaken?."
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Nach einer Weile drehte er sich zu ihr um. Sein Gesicht war blass und hart.
"Verzeih, ich hätte Dir nie etwas sagen dürfen dbzgl." -
Er dachte eine Weile nach und schüttelte dann den Kopf.
"Niemand der derzeit greifbar wäre."
Dann schaute er in seinen Gedanken einen Moment düster.
"Wann wurden die letzten Überfälle gemeldet?" -
Ja, vielleicht sollte er das tun. Aber wie?
Er lehnte den Kopf gegen die Boxentür und stand nur da. Wusste nicht was tun, was sagen, was denken.
"Es hättest genauso gut ihr sein können." -
Ihm fiel der Hinweis von vorher ein und er schalt sich selbst, weil er die Info wegen den Sklaven wohl verdrängt hatte.
"Sie sind stolz und dickköpfig und sie sind nicht immer den Römern gut gesinnt."
Er sah ein wenig nachdenklich drein.
"Ich würde vorschlagen, wir schicken ein paar PErsonen nach Libera und hören, was diese für Informationen haben. Was meinst Du dazu?" -
Er sprang auf und entfernte sich, als sie fertig war. In ihm kochte es und noch mehr. Wütend schlug er mit der Faust gegen die Boxenwand. Einmal, zweimal.
"Sie standen da, die Waffen gestreckt, bereit sich ihrem Schicksal zu ergeben... und dann sagte der Legat alle Männer töten, die Frauen und Kinder in die Sklaverei....
Was hätt eich tun können ausser mich weigern selber Hand anzulegen?
Er hätte den Befehl nicht geben brauchen, nicht einmal dürfen!!!
Er atmete schwer und dann sah er wieder die Bilder.
"Da war einer, der hätte Valentin sein können, oder Hauke und bei den Kindern...."
Es schnürte ihm die Kehle zu. Er konnte nicht weiter. -
"Ja, darum ging es mir. Es ist sehr unwahrscheinlich.
Wurden Gefangene gemacht?" -
Seine Hände verkrampften sich.
Seine Lippen pressten sich aufeinander. Seine Augen sahen wütend und düster drein.
"Es war falsch! Es war einfach nur falsch!"
Seine Stimme war hart, bitter und irgendetwas darin sagte, dass er kurz davor stand zu explodieren. -
"Vielleicht hätte ich es ändern können. ODer zumindet nicht einfach tatenlos daneben stehen... Oder wenigstens sagen, was ich davon halte, dass alle, auch die die sich ergaben......"
Er klang nun nicht nur bitter sondern auch unendlich müde. -
Er dachte einen Moment nach.
"Der Winter war hart. Die Germanen werden ziemliche Probleme gehabt haben. Hungersnöte eingeschlossen.
Sind die Angriffe strukturiert und koordiniert oder vereinzelt? In welchem Zeitraum genau? Wie stark die Angriffsgruppen? Irgendwelche Stammesmischungen? -
Er seufzte, folgte und setzte sich auch letztlich. Dann starrte er vor sich hin.
"Septimanca war schon schlimm. Ein Massaker auf beiden Seiten. Viele, viel zu viele Tote. Aber Uttaraea..... Wir hatten sie längst... und dann der Befehl....."
Er brach ab und seine Kieferknochen mahlten. -
"Ja, Legatus, wenn auch nur Gerüchte und die waren manchmal recht verworren. Aber hier scheint einiges losgewesen zu sein.
Kannst Du mich aufklären?" -
"Wieder ich werden...."
Nein, das würde wohl nicht mehr gehen.
Oder doch? Trauer war ihm ins Gesicht geschrieben, auch Resignation und sein Blick war düster. Aber das konnte sie nicht sehen.
Nach einer Weile sagte er nur:
"Uttaraea."
Dann schwieg er wieder, aber seine Schultern waren nun noch angespannter und sein Blick war tiefdunkel und düster. -
Ein langer, tieftrauriger und noch viel mehr aussagender Seufzer kam aus den Tiefen seiner Brust.
Wie konnte er es ihr erzählen? Wie konnte er ihr sagen, dass er fast jede Nacht aufwachte und einen von ihnen da stehen sah, liegen sah, abgeschlachtet oder in Ketten. Wie konnte er ihr sagen, dass es ein sinnloses Massaker war und er nur tatenlos daneben gestanden hatte. Wie konnte sie ihm dann noch in die Augen sehen?
Er konnte es ja nicht mal selber.
"Wieder ich..." kam es nur ironisch und staubtrocken. -
Er seufzte leise und erzählte ihm dann die ganze Geschichte aus seiner Sicht.
Es dauerte eine Weile und er erzählte ihm auch von dem Gespräch mit dem Kaiser. -
Als die beiden gegangen waren, stand er noch immer mit dem Rücken zu ihr. Er war immer noch angespannt und ihre Berührungen beruhigten ihn einerseits, andererseits machten sie alles schlimmer.
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Magnus könnte übernehmen, ich würd ihm im Zweifel helfen.
Ich werd eh, wenn ich denn überhaupt gewählt werde, bei der Masse an Bewerbungen ja nicht gegeben, 2 Monate Ch machen, 2 Monate Legio und noch mal 2 Monate CH. Weil Du glaubst doch nciht, dass ich, wenn es hier richtig los geht, nicht hier bin -
Flavius sah kurz auf bei Venusias Worten.
"Ich danke Dir. Es ist auch gut wieder hier zu sein."
Er lächelte sie kurz an und sah dann Valentin, lächelte auch ihn kurz an, aber das Lächeln fand seine Augen nicht, die komisch leuchteten.
"Das wäre klasse. Ich habe einen Bärenhunger. Und dann können wir beim Essen über alles reden, was in den letzten Monaten hier passiert ist." -
Er spürte ihre Zurückhaltung und war verletzt, obwohl er wusste, dass er nicht unschuldig daran war.
Etwas brüsk wandte er sich zu seinem Pferd um um sich darum zu kümmern.
Seine Schultern waren hart angesoannt, wie alles an ihm, als er nun wieder an Uttaraea denken musste und daran, was gewesen wäre, wenn sie da gewesen wäre, auf der anderen Seite und einer aus seiner Familie einer der Männer, die so gnadenlos abgeschlachtet wurden.
"Alles ist in bester Ordnung."
Er merkte nicht, wie sein Tonfall zynisch geworden war.