Beiträge von Mathayus Magonidas

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    Da Anaxandra der schwangeren Sklavin erstmal was zu Essen und zu Trinken reichte, sie sah auch wirklich etwas verhärmt und verschüchtert aus wandte Pausias sich der Germanin zu.


    Nachdem diese sich namentlich vorgestellt hatte wollte er sie wie er es mal gelernt hatte mit einer kurzen Umarmung und zwei Wangenküssen begrüßen. Doch Alwina begann zunächst einen Rundgang durch sein Heiligtum und stellte einige Fragen.


    "Das ist sehr gut mit den Vorräten für den Winter, mir fehlen doch wirklich die Informationen was man hier alles auch im Winter bekommt. In Rom wo ich gelernt habe und auf Melita gab es das ganze Jahr über eigentlich fast alles und schwankte nur stark im Preis.


    "Ja wir machen eigentlich jeden Tag frisches Brot nur wenn die Herrschaften mal außerhalb essen lassen wir mal einen Tag aus. Dank der beiden hier", Pausias nahm die beiden Jungs in den Arm, " übrigens beides Halbwaisen von gefallenen Legionären," raunte er anschließend Alwina mit betrübter und mitleidiger Stimmt zu, "macht das auch keine Probleme. Sie bekommen zwar nicht soviel Geld für ihre Arbeit aber am Ende des Tages nimmt jeder noch ein Brot mit und wenn am Morgen noch Reste vom Vortag übrig sind erhalten sie davon auch etwas. Wie ich finde ein sehr großzügiger Zug vom Dominus."


    Als dann das Gespräch auf seine Kochkünste gelenkt wurde schien Pausias ein wenig zu wachsen.
    "Nun ich darf behaupten ich beherrsche an die 200 Gerichte aus dem Kopf, darüber hinaus, " er zeigte auf ein Regal welches Dicht vollstand mit mehrseitigen Tabulas, " habe ich noch einmal die gleiche Zahl als Rezepte. Das sind exotische Speisen für die man nur sehr selten die Zutaten hat oder die bei den Herrschaften nicht auf Gegenliebe gestoßen sind. Ich koche hauptsächlich punische und römische Küche freue mich aber auch schon darauf von dir ein paar Barbarenrezepte zu erfahren. Du kannst doch Kochen oder?"

    Mathayus richtete sich ein wenig auf und antwortete:


    "Ich bin mir sicher das ich die Arbeit gut ausfüllen kann. Wie gesagt habe ich schon so gut wie alles transportiert bzw. transportieren lassen. Aktuell handele ich hier mit Waren die fast aus dem ganzen Reich stammen und bin an einem Transportunternehmen beteiligt."


    Mathayus stand auf und reichte Aculeo die Hand


    "Von daher würde ich sagen sind wir uns einig. Darf ich dir vielleicht noch etwas anbieten um das Geschäft noch zu begießen?"

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    "Nun ja es ging eher um die Geschwindigkeit. Alles in allem wäre es per Schiff doch wohl etwas schneller gegangen. Im Gegenteil kostet das ständige umladen aber doch am Ende mehr als das einmalige in Lugdunum. Wir haben beide Varianten ausgetestet und die hat sich, nicht zuletzt da wir am Transportunternehmen beteiligt sind, als die bessere erwiesen. Auch jetzt sieht man es ja wieder, denn dadurch kann ich flexibel die nächste Ladung ein wenig erhöhen und die Karawane über Vesontio schicken. Wärst du vielleicht bereit ein Treffen mit deinem Bekannten zu arrangieren ich möchte den langen Weg nicht umsonst machen müssen."

    Mathayus trat ein und sah das der Duumvir nicht alleine war.
    "Salve", begrüßte er erst das Oberhaupt der Stadt und danach seinen Gast.
    "Entschuldige die Störung ich habe erste Erkenntnisse in der ... speziellen Sache, wann passt es am besten ich möchte dich vorab informieren bevor ich das in großer Runde erledige."

    Mathayus nickte seinem Patron einmal kurz zu


    "Das denke ich auch und ich werde meinem Sohn alles nötige mitgeben. Hast du eigentlich außer deiner politischen Aktivität und deine Näherei noch andere Betriebe oder dergleichen. Ich wollte ja ursprünglich mit dem Weinbau in der Nähe von Confluentes beginnen als ich nach Germania kam aber leider hat sich dies zerschlagen. Tja wenn man sich einmal auf die Advokaten verlässt...."

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    "Äh Vale..."
    Malchus ärgerte sich innerlich gerade schwarz, hatte er doch schon wieder Sohn und Tochter verwechselt. Er gab sich große Mühe mit der örtlichen Barbarensprache und Latein aber immer wieder unterlief ihm dieser Fehler. Zum Glück lenkte der andere Kunde ihn schnell ab. Dabei ließ er sogar doppelt freudige Nachrichten von sich. Er kaufte nicht nur selber etwas sondern fragte auch nach mehr. Er wieß Amastris an die gewünschte Menge in eine kleine Amphore abzufüllen und wandte sich dann an Eximnus
    "Entschuldige mein Unwissen ... äh Häuptling aber ich habe deinen Namen nicht mitbekommen. Meiner lautet Malchus Magonidas und meinem Vater gehört das Geschäft hier.
    Was die Lieferung nach Vesontio angeht. Nun bis Lugdunum werden unsere Waren per Schiff transportiert. Von da bringt sie der Transportunternehmer Timon mit seiner Eselkarawane mehrmals pro Jahr per Landtransport nach Mogontiacum. Da wäre es sicherlich eine Möglichkeit auch Station in deiner Heimatstadt angeht. Es wäre mir eine Freude wenn wir da ins Geschäft kommen würden."

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    Pausias befand sich inmitten seines Reiches, der Cucina des Domus Magonidas und dachte nach was er die nächsten Tage kochen würde.


    Kurz nacheinander betraten erst zwei Frauen die Cucina, von denen er die eine kannte die Haussklavin Anaxandra und die andere die neue Skavin sein musste deren Namen er noch nicht kannte. Bevor er sich mit den beiden bekannt machen konnte betrat eine dritte junge Frau die Cucina. Es war die Germanin die nun im Domus zumindestens vorübergehen wohnte und sehr wahrscheinlich unter ihm arbeiten würde.
    Pausias geriet ein wenig ins Schwitzen als ihn die drei Frauen quasi gleichzeitig anblickten. Er war noch nie so gut mit Frauen klar gekommen wenn sie nicht verheiratet und oder alt waren. Kurz blickte er auf die beiden spärlich bekleideten Jungen, stundenweise angestellte Aushilfen aus der Insula gegenüber, die in der Nähe des Ofen Brotteig kneteten und bucken. Wenigstens waren die beiden noch hier und er würde sich an ihren Anblicken erholen können.
    Dann fing er sich und begrüßte alle drei
    "Guten Morgen meine Hübschen ich bin Pausias der Koch des Domus Magonidas und Herr über das alles hier."
    Er zeigte einmal quer durch den Raum indem mehrere Schränke und Regal standen, alle schwer beladen mit Geschirr, Vorräten usw., ganze 4 Kochstellen, zwei großen Waschbecken und dem riesigen Arbeitstisch der mittig im Raum stand. Beim eintreten waren alle Frauen noch durch einen kleinen Vorraum gekommen von dem eine weitere Tür abging aus der die Gerüche von weiteren Vorräten kam.

    Mathayus nannte zunächst den Preis für die Waren und erkaufte sich somit gleich ein wenig Zeit zum nachdenken.


    "Nun ich bin seit fast 1 Jahr hier und kann dir nur sagen der Einstieg ist nicht leicht. Die Zahl der Römer bzw. ... ich will sie mal gebildete nennen obwohl die Germanen keineswegs alle dumme Barbaren sind... ist doch recht überschaubar. Ich beantworte dir gerne alle Fragen die mein Wissen nicht übersteigen. Als Ratschlag kann ich dir noch geben die vielleicht mal mit meinem Patron Marcus Petronius Crispus zu treffen. Er ist echter Römer, schon sehr sehr lange hier wohnhaft, Legionsveteran und auch Geschäftsmann nun wo er nicht mehr unter den Adlern dient.


    Was deine zweite Frage angeht. Nun mir würde da schon jemand einfallen... mich selber. Das mag dich vielleicht im ersten Moment überraschen wo mein Geschäft doch fordernd genug scheint. Doch kann ich nicht ohne Stolz sagen das mein ältester Sohn den Laden von heute auf morgen übernehmen könnte und ich ihm einfach noch nicht alles übergeben habe da ich mich noch zu frisch für das Altenteil fühle. Meine ersten Versuche in der örtlichen Verwaltung zu helfen waren nun... sagen wir ich bin die Sache falsch angegangen. Den Ratschlag erstmal ein wenig bekannt in der Stadt zu werden und zu beweisen das ihr wohlergehen auch das Ziel des eigenen schaffens ist, ist wohl kein schlechter. Jedenfalls würde ich mich hiermit gerne für den Posten des Stationarius bewerben. Ich habe zwar noch nie für den Cursus Publicus gearbeitet, ein Freundschaft zum Stationarius auf Melita zähl wohl auch nicht. Allerdings habe ich schon so gut wie jede Ware zu Lande und zu Wasser transportiert und da sollte mir das ganze mit Briefen doch wohl auch gelingen. Wenn du mir dieses Eigenlob verzeihst."

    Phaeton nahm die Antwort ohne große Regung hin und schien sich nur geistig eine Notiz zu machen.


    "Nun das dachte ich mir auch schon, doch ich wollte gefragt haben, da du ja keine Sklavin bist steht dir diese Möglichkeit ja als Wahl und nicht als eventuelle Pflicht offen. Wie gesagt ist, im Gegensatz zu anderen römischen Häusern, dieses Verhalten hier auch recht gering nachgefragt. Nun gut ich freue mich jedenfalls nun eine ortskundige Angestellte im Haus zu haben und wenn von deiner Seite keine Fragen mehr wären würde ich dich dann bitten die Küche aufzusuchen. Im direkten richten mit Pausias wird sich sicherlich alles besser klären lassen."

    Mathayus Mine erhellte sich noch weiter als sein neuer Patron nun ebenfalls über das Geschäft redete. Mathayus konnte durchaus einen Abend auch einfach so genießen und der leichten Unterhaltung frönen doch bereitete ihm stundenlanges Reden und Spekulieren über alle möglichen Geschäfte da weit mehr Kurzweil.


    "Das wäre in der Tat großartig. Ich muss leider sagen das die reine Seide die ich anbiete bisher hier in Mogontiacum noch keinen großen Absatz gefunden hat. Ich denke mir einfach das es hier einfach zu wenige Kunden gibt die mit dem unverarbeiteten Stoff etwas anfangen können. Da Seide ja aber nicht verdirbt können wir theoretisch morgen beginnen auch in dieser Beziehung zusammenzuarbeiten. Einen kleinen Vorrat habe ich noch im Lager und würde nun wo ich einen Abnehmer habe natürlich gleich neue Ware ordern. Meine Verwandtschaft auf Melita wird sicherlich noch Seide haben so dass wir auch keine halbes Jahr warten müssten bis etwas von der Ostgrenze käme."

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    Zwar war die Menge nicht sonderlich groß aber Malchus war mehr als zufrieden. Er hoffte das dies hier vielleicht endlich der erste Durchbruch bei der einheimischen Kundschaft war. Auf Dauer würden sie sich nur die wenigen Römer als Kundschaft nicht leisten können.


    "Hab vielen Dank gute Frau für das Kompliment und ich will meinen das auch deine Zunge keine ungeübte ist. Mella Sohn des Schuster Sufa werde ich auch merken. Wir waren bisher beim Schuster Garamon ich denke aber das man sich ruhig auch mal die Waren anderer Handwerker anschauen sollte und kann."


    Anschließend gab Malchus noch Amastris ein Zeichen
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    woraufhin die dem Landsmann von Mella ein ebenfalls mit ein wenig Garum beträufeltes Stück Brot zum probieren hinhielt.

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    Phaeton hörte Alwina aufmerksam zu und auch wenn er seine arrogante Aura nicht fallen ließ sah er Alwinas Rat in dieser Sache offensichtlich als wertvoll an.
    "Nun regulär gehören zum Haushalt zwar weniger Personen aber der Dominus möchte das ich für 20 Personen genug zu Essen habe für den Winter und zusätzlich genug Vorräte vorhanden sind um ein zwei mal im Monat für nochmal 10 zusätzliche Personen ein Essen zu geben. Er kennt hier zwar noch nicht viele Leute aber das soll sich ja ändern. Das ist eigentlich auch immer die Menge an Vorräten die im Haus sind. Doch dabei verdirbt gelegentlich etwas da Pausias offensichtlich noch nicht ganz damit vertraut ist was man hier in Mogontiacum wann im Jahr bekommt und was nicht. Ich denke und hoffe das wird sich aber nach einem Gespräch mit dir besser werden. Wäre das für dich in Ordnung wenn die dein Arbeitsplatz dann die Küche wäre. Ehrlich gesagt in allen anderen Bereichen sind wir gut ausgestattet. Es sei denn du hast Interesse daran einem Herren des Hauses die Nächte zu versüßen wenn ihm danach ist? Zwar gibt es dafür im Domus Magonidas nach meiner Erfahrung wesentlich weniger Bedarf als ich es aus anderen Haushalten gehört habe, allerdings ist der jüngste Sohn noch nicht verheiratet und hat sicherlich rein gar nichts gegen gelegentliche Gesellschaft."


    Phaeton hatte auch die letzte Frage so gestellt als ob sie wie die anderen etwas völlig normales zum Inhalt gehabt hätte.

    Mathayus wartete bis sein Gast bedient war und räumte in der Zeit schnell ein paar Papiere auf einen Stapel.


    Dann machte er sich an die Antwort:


    "Du hast Glück oder ich je nachdem wie man es sehen möchte. Deine Bestellung wird zwar meine Vorräte nahezu leer machen aber ich erwarte morgen, eigentlich schon heute Nachschub.
    Du musst mir also nur noch sagen wie du bezahlen möchtest und wohin ich deine Waren liefern lassen darf und wir sind uns einig.


    Wenn mir die Frage erlaubt ist du scheinst mir neu in der Stadt zu sein. Wenn dem so ist hoffe ich mir ist die Frage gestattet ob du dich hier länger aufhalten möchtest. Vielleicht kann man da dann eine längere Geschäftsbeziehung beginnen und mit ein wenig Vorlauf kann ich dank guter Kontakte auch so gut wie alles besorgen was man vielleicht aus Rom kennt und hier in der Provinz vermißt."

    Mathayus stand auf und begrüßte den Römer.
    "Entschuldige meinen Sohn er hat mir in schnellen Worten dein Anliegen erklärt. Sein und mein Latein ist wie du hörst klar und verständlich aber in der Muttersprache lässt sich es doch am schnellsten reden. Jedenfalls möchte er den Stand am Forum nicht länger als nötig mit nur einer Sklavin alleine lassen. Setz dich doch wenn du möchtest und darf ich dir vielleicht etwas anbieten?"

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    Malchus wusste das er zwischen den ganzen Einheimischen schon auffiel doch sein und das Ziel seiner Familie war es ja hier ins Geschäft zu kommen ohne ihre Kultur aufzugeben. Genausowenig konnte er andererseits einschätzen was seine potentielle Kundin für einen Stand hatte. Von daher antwortete er höflich und auskunftsfreudig, könnte ja immerhin sein das die Dame gleich Garum in rauen Mengen kaufen wollte und konnte:


    "Natürlich haben wir auch Garum und ohne zu übertreiben möchte ich sagen einen sehr sehr guten. Er wird von meinen Verwandten auf der schönen Insel Melita inmitten des Mare Internums hergestellt. Was auch deine zweite Frage beantwortet. Ich stamme von der Insel Melita und dort pflegt man so etwas zu tragen. Solange es das Wetter hier zulässt möchte ich dies auch weiter tun. Meinen... äh Stamm nennt man übrigens Punier und genau wie wahrscheinlich dein Stamm oder seiner," er zeigte auf Eximnus," waren wir früher Feinde Roms, wurden von ihnen besiegt und sind nun Teil des Imperiums."


    Während er noch weiter erzählte hatte er ein wenig Garum auf ein Stück Brot geträufelt und hielt es der Kundin zum probieren hin.