Mathyus betrat den Sitzungssaal des Ordo Decurionum der Stadt Mogontiacum. Zum Glück war inzwishen seine Familie samt Gepäck angekommen so dass er aus seinem umfangreichen Vorrat an Bekleidung hatte schöpfen können. Er hatte eine halbwegs schlichte Tunika gewählt von der er hoffte, da sie nach dem Schnitt in den südlichen Provinzen rund um Sicilia gefertigt wurde, hier in Germanien nicht zu sehr auffiel.
Nachdem Numerius ihn vorgestellt hatte räusperte er sich kurz und trat vor:
"Geehrte Decuriones Mogontiaci, ich bedanke mich das mir das Wort erteilt wird. Wenn es erlaubt ist würde ich gerne ein klein wenig ausholen um euch damit zu begründen warum man mir das Amt des Centurio Vigilim anvertrauen kann obwohl ich erst seit sehr kurzer Zeit in Mogontiacum lebe.
Nachdem ich mich mit meinem älteren Bruder über das Erbe unseres vor gut einem Jahr gestorbenen Vaters geeinigt hatte beschloss ich das heimatliche Melita zu verlassen. Auch wenn ich meine Heimat sehr vermisse gehört es sich doch das der jüngere dem älteren den Vortritt lässt. Jedenfalls zog es mich ein wenig durch das Reich bis ich schließlich beschloss mich hier in Germania Superior niederzulassen.
Ihr müsst wissen mein Vater hat dafür gesorgt das ich eine sehr gute Ausbildung erhielt und neben der Tatsache das ich mehrere Sprachen spreche, ein Schiff führen kann, ein Händler stand ich auch einigen Jahren den Vigiles von Melita vor. Auch auf meiner heimatlichen Insel bestand die Aufgabe in erster Linie aus dem Schutz vor Bränden. Eine Tatsache die meines Wissens hier in Mogontiacum ähnlich sein soll wie ich hörte. Da Mitglieder der verschiedenen Handwerkerzünfte sich verstärkt um die Nachtwache kümmern. Das würde dann meiner fehldenden militärischen Erfahrung entsprechen. Denn außer meiner Zeit bei den Vigiles und einem Kampf mit Piraten habe ich da nicht viel vorzuweisen.
Warum ich mich für den Posten des Centurio Vigilum bewerbe hat mehrere Gründe. Zum einen bewohne ich in der Nähe des Hafens an der Via Praetoria ein Domus habe also schon aus reinem Eigennutz ein Interesse daran das der Brandschutz gut funktioniert.
Darüberhinaus bin ich der Meinung das sich jeder Bürger einer Stadt auch einbringen muss und seinen Teil für die Gemeinschaft leisten sollte. Mit der Übernahme des Posten wäre das in meinen Augen ein guter Weg dahin. Für den Interessierten ich habe zusätzlich meinen zweitgeborenen Sohn zu der Ala nach Confluentes geschickt. Wenn man an der Grenze lebt sollte auch da jeder seinen Beitrag zum Schutz selbiger leisten."
Mathayus hatte sich bemüht laut und deutlich zu sprechen und seinen punischen Akzent möglichst zu unterdrücken. Letzteres war ihm auch fast gelungen.