Damit nun also war das Gespräch zwischen Großonkel und Großneffe offenkundig erst einmal beendet und Dives erhob sich von seinem Platz.
"Er wird in seinem Zimmer sein, wo er wahrscheinlich etwas spielt... hoffentlich _ohne_ dabei irgendeinen Unfug anzustellen.", antwortete der Iulier anschließend mit einem Lächeln im Gesicht. Denn es war doch mitunter recht erstaunlich, wie kurz man eine kleine Neugiernase nur unbeaufsichtig lassen musste, bis sie an Regale, Kommoden, Kisten und Truhen ging, alles ausräumte und das ganze Cubiculum damit binnen kürzester Zeit in ein reinstes Schlachtfeld verwandelte. Welch ein Glück war es da, dass der kleine Marc noch immer ein paar unfreie Aufpasser hatte, die ihn umsorgten, ihn beschützten und nicht selten hinter dem Kleinen hinterherräumten. "Gehen wir.", lud Dives seinen Verwandten also ein, bevor sie schlussendlich das Officium in Richtung des Kinderzimmers Marcus Minors verließen...
Beiträge von Marcus Iulius Dives
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Salvete? Dives warf einen Blick über seine linke Schulter. Ein ihm unbekannter Mann, der wohl gerade ebenfalls auf dem Weg war, jemanden zu besuchen, ging vorüber.
"Nein, der gehört nicht zu mir.", erklärte er daraufhin seinem germanicischen Freund. "Salve, Aculeo.", begrüßte er anschließend seinen Gegenüber und trat mit einem Nicken ein in diese Wohnung, in welcher er, wie ihm bewusst wurde, zuvor bisher noch nie gewesen war. Sodann erwiderte er die freundschaftliche Umarmung seines Mitdecurio, trat anschließend etwas weiter hinein in die Wohnung und setzte sich schlussendlich auf den angebotenen Platz.
"In der Tat würde eine kleine Erfrischung ganz gut tun. Denn du hast recht, dass heute die Straßen mal wieder ziemlich verstopft waren.", nahm der Iulier dann die angesprochenen Punkte auf. "Muss wohl daran liegen, dass die apollinischen Ludi heute zu Ende gehen." Er zuckte mit den Schultern. "Und was die Rede vor dem Senat, meinen mündlichen Tatenbericht zu meiner Quaestur, betrifft..." Dives atmete einmal hörbar aus. "Die allgemeine Reaktion darauf war eher verhalten. Vielleicht lag es an den hohen Temperaturen. Vielleicht habe ich auch einfach zu lange gesprochen, obgleich der Senat lange Reden eigentlich gewohnt sein sollte, möchte ich meinen." Der Iulier nickte einmal bekräftigend, bevor sich ein vorsichtiges Lächeln in seinem Gesicht breit machte. "Doch auch wenn die Zahl der Reaktionen recht überschaubar war, so habe ich letztlich dennoch erreicht, was ich erreichen wollte. Immerhin zwei Senatoren nämlich empfahlen mich in diesem öffentlichen Rahmen für eine Berufung in den Senat." Soviel zunächst über Dives."Aber sag, was machst du jetzt eigentlich dieser Tage, Aculeo? Ich war bei der Verlobungsfeier in der Casa Decima so mit mir und meinen Problemen beschäftigt, dass ich mich gar nicht richtig darum gesorgt habe, wie es bei dir eigentlich gerade aussieht.", lenkte er zum Einstieg erst einmal bewusst von sich auf den Germanicer. Denn der hatte bekanntlich keine Frau, die ihn erpresste, und keine Kinder, um die er sich sorgen musste. Kurz gesagt war dessen Leben doch noch vergleichsweise unkompliziert, wenn man davon absah, dass seine ehemalige Verlobte jetzt mit jemand anderem verlobt war. "Du wirst sicherlich einen Posten der zweiten Stufe der Ritterlaufbahn anstreben, oder?", spekulierte Dives und erwartete darauf noch keine Antwort. "Bleibst du dem zivilen Verwaltungsbereich dabei treu oder wirst du dich eher dem Militär zuwenden, wenn du die Wahl hast?" Diese Frage nun konnte sich der Iulier schon nicht mehr so allein beantworten, sodass er hier nun in der Tat gespannt war, wie sich sein Freund die eigene Zukunft vorstellte - stets vorausgesetzt natürlich, dass ihm die Kanzlei auch die freie Wahl ließ. "Procurator Germanicus Aculeo oder Tribunus Germanicus Aculeo, wie soll man die künftig nennen?" Dives lächelte, während er bereits einen winzigen Verdacht hatte, in welche Richtung es seinen Freund zur Zeit mit größerer Wahrscheinlichkeit ziehen würde...
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"Aber...", setzte Dives sogleich zum Widerspruch an, da es ihm in der Tat nur logisch erschien, dass eine Familie mit Nicht-Senator und Ritter einflussreicher war als eine mit Nicht-Senator und Nicht-Ritter. Daran letztlich änderte auch das Alter seines Großonkels nichts, zumal dessen Sohn ja womöglich einst ebenfalls eine ritterliche Laufbahn einschlagen würde. Dennoch kam dem Iulier mehr als das eine Wort des Widerspruchs nicht über die Lippen. Stattdessen nickte er einmal leicht zögerlich. Mehr als seinen Großonkel auf diese Option aufmerksam zu machen und ihm zu versichern, dass er diesen Schritt auch durchaus erwöge im Zweifelsfall zu gehen, konnte er schließlich nicht. Darüber in der Folge nun zu streiten, erschien ihm daher nur wenig sinnvoll. So also beließ er es vorerst dabei und hoffte einfach das beste.
"Es freut mich, dass du das ähnlich siehst. Denn man sollte ein beschädigtes Dach doch stets zeitnah reparieren - sobald der erste Ziegel sich löst. Erst zu reagieren, wenn der Regen bereits den Weg ins Dachgebälk gefunden hat, könnte indes bisweilen recht teuer werden.", malte Dives schlussendlich noch ein kleines sprachliches Bild und lächelte. Denn beim Militär mochte vieles nach dem Muster 'Aktion - Reaktion' ablaufen, ein Heer griff das Imperium an, eine Legion verteidigte die Grenzen. In der Wirtschaft hingegen war es machmal sinnvoll, schon zu reagieren, noch bevor etwas passierte. Dieser Meinung zumindest war der junge Iulier.
"Nundenn." Dives atmete einmal kurz durch. Dabei sah er Licinus in die Augen und versuchte zu erkennen, ob es sonst noch irgendetwas gab, worüber sie hier und heute vielleicht sprechen sollten. Denn gäbe es kein weiteres Thema, so hatte sein Verwandter ja noch den kleinen Marc zu sehen gewünscht... -
Nun, dafür ist das IR jetzt etwas sicherer.
[SIZE=7]Und Macer einmal nach eigenen Angaben verblüfft zu sehen, war es die Sache ebenfalls wert. ^^[/SIZE]
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Da ich neulich der entsprechenden Rechte für solche Änderungen verlustig gegangen bin - stellte sich heraus, dass ich unbeabsichtigt eine kleine Sicherheitslücke gefunden hatte - reichen meine Rechte leider nurmehr dazu, um diese eine Änderung einzutragen:
ZitatAus dem Tabularium: Cursus Honorum
"[...] Der Weg führt durch verschiedene Bereiche der Reichsverwaltung und endet in der Regel mit dem Konsulat, welches aber - wie alle anderen Ämter auch - mehrfach bekleidet werden kann. [...]" (-v-)
Und die ist jetzt natürlich auch eingetragen.
Bei den restlichen gefundenen Punkten würde ich ebenfalls gerne helfen. Das wird zum jetzigen Zeitpunkt jedoch vermutlich nur einer der SLs eintragen können. -
| Caius Caelius Caldus
Dieser vermeintliche Corvinius nahm Caldus nicht ganz ernst, wollte dem Caelier beinahe scheinen. Denn er führte nur an, Roma sei groß und er nur unbedeutend. Doch wäre dies schlussendlich wirklich entscheidend, wenn im Hause eines Senators und Auguren ein Gast ermordet würde? Der bibliothekarische Archivschreiber zumindest hoffte, dass wenigstens Dives als gewesener Stadtkohortentribun seine Kontakte würde spielen lassen, sollte Caldus hier etwas geschehen. Allerdings änderte diese Hoffnung kaum etwas daran, dass er an seinem Leben hing und seine körperliche Unversehrtheit nicht allzu leicht aufs Spiel setzen würde. In der Folge also fasste der Caelier seinen Entschluss und blieb dabei. Er würde dieses Haus verlassen und wenigstens vorerst nach Ostia zurückzukehren.
Der Corvinier erhob sich wieder von dem Bett und Caldus atmete erleichtert auf. Er schien diesen Besuch überstanden und überlebt zu haben. Der Fremde würde das Zimmer verlassen und der Caelier hätte endlich wieder Luft zum Atmen und Zeit zum Denken. Unweigerlich in der Folge verkrampfte sich sein Magen, als der vermeintliche Corvinius sodann völlig unerwartet ein Messer zückte. Zwar fasste er es nur an der Klinge, sodass ein Nahangriff eher unwahrscheinlich schien. Allerdings war Caldus bereits Zeuge davon geworden, dass mancher Vagabund es sehr vortrefflich verstand, ein Messer auch recht zielgenau über eine kurz Distanz zu werfen. Ganz ungefährlich daher schätzte er auch diese Situation hier nicht ein... bis sich der Mann vor seinen Augen zu entkleiden begann."Was... äh... was machst du da?", erkundigte er sich vorsichtig. Denn was bitte sollte das? Was wollte der Kerl, der den Caelier soeben dazu gezwungen hatte, dieses Anwesen zu verlassen? Caldus kniff die Augenbrauen zusammen, denn er verstand diese Reaktion nicht im Geringsten... bis ihm aufging, dass er diesem Corvinier ja offenkundig bereits von Beginn an gefallen hatte. Und nachdem er den Archivschreiber soeben erfolgreich dazu gezwungen hatte, die Casa Iulia alsbald zu verlassen, wie fern lag da folglich der Gedanke, das gleiche Spiel noch einmal zu spielen und den Caelier nun auch noch zum Beischlaf zu zwingen? Erst hatte er seinen Auftraggeber glücklich gemacht, nun wollte er offenkundig auch sich selbst noch glücklich machen. Caldus wurde blass im Gesicht. Verdient sollte er sich das haben? Womit?! Das fragte er sich.
"Wirst du mir wieder drohen, mich umzubringen, wenn du nicht bekommst, was du willst?", fragte der Caelier mit belegter Stimme vorwurfsvoll und trat dabei vorsichtig einen Schritt zurück. Denn zwar hatte er durchaus bereits das eine oder andere Mal davon fantasiert, von einem attraktiven jungen Mann zum Sex gezwungen zu werden - ja, er hatte dieses anregende Rollenspiel gar bereits einmal selbst gespielt! Doch kannte auch Caldus die harte Grenze zwischen einem prickelnden Spiel mit dem Feuer und den blanken Ernst der Realität. Er warf einen flüchtigen, schielenden Blick zur vielleicht drei, vielleicht vier Schritte entfernten Tür. Sofort darauf fixierte er wieder den Corvinier. Würde er jetzt die Flucht antreten, hätte er im nächsten Augenblick womöglich das am Boden liegende Messer im Rücken. Er schluckte, während er innerlich wie äußerlich zu einer Salzsäule erstarrte.
SCRIBA LOGEI - BIBLIOTHECA MARINAE -
Wer in seinem eigenen Heim stets Gefahr lief, von seiner Gattin gefunden und nur abermals zum Opfer einer ihrer Intrigen gemacht zu werden, den trieb es zunehmend an Orte, an denen er sich einigermaßen sicher vor ihr fühlen konnte. Und wo wäre Mann wohl sicherer vor seiner Frau als in den öffentlichen Thermen, in denen man sittsam auf die Trennung der Geschlechter achtete? So in der Folge also fand sich auch Dives am heutigen Tage in den Thermen des Agrippa wieder und versuchte den vielen Entspannung suchenden Menschen zum Trotz auch sein eigenes kleines Stück Entspannung zu finden.
Im Caldarium auf einer der Massageklinen liegend ließ sich der Iulier also von einem Sizilianer - man hörte es an dessen leichtem Akzent - ein wenig massieren. Auf dem Bauch liegend seinen Kopf zur Seite gewandt hatte er dabei genau eine der Badenischen im Blick. Erst noch war jene leer, dann begab sich ein nicht ganz unattraktiver junger Mann dort ins Wasser. Dives lächelte leicht versonnen ob seines glücklichen Liegeplatzes, da gesellte sich ein weiterer Mann dazu. Aus der Entfernung und bei dem üblichen Geräuschpegel, der in solchen Thermen nun einmal so herrschte, selbstredend verstand der Iulier kein Wort von dem, was die beiden Männer dort sprachen. Umso genauer dafür beobachtete er den schwarzhaarigen Typ mit dem markanten Zinken im Gesicht, vor allem jedoch den ansehnlichen Brünetten der beiden.Nach einer kleinen Weile verließ der Schwarzhaarige das Wasser und legte sich auf eine der benachbarten Massageklinen, wo ihn der Iulier in der Folge nun auch hören konnte. Der Mann redete von Vinicius Hungaricus, einem der beiden Statthalter der beiden germanischen Provinzen. Der Consular solle sich gerade auf einem Landgut eine Auszeit gönnen. - Es war doch immer wieder interessant zu hören, was die Leute sich so erzählten... auch über seinen Patron.
"Ein bisschen kräftiger, bitte. Ich war gestern den ganzen Tag auf den Beinen.", wies Dives den sizilianischen Masseur an, der sich gerade an den iulischen Waden zu schaffen machte. Anschließend widmete sich der divitische Thermengast abermals dem Zuhören und Beobachten. Der Brünette gehörte offenbar zum Geschlecht der Fabier. Ob er wohl den einstigen Flottentribun Fabius kannte, welcher einst zu Gast bei der Jubiläumsfeier der Villa Iuliana Ostiensis gewesen war? Seine Frage für sich behaltend, da er sich nicht einmischen wollte in dieses fremde Gespräch, schloss der Iulier sodann genüsslich seine Augen. Was für eine entspannende Massage! -
Wie verabredet erschien Dives am letzten Tag der Ludi Apollinares vor der Wohnung seines guten Freundes und ostiensischen Mitdecurio Aculeo. Sonderlich pünktlich dabei war er jedoch nicht, da die Via Ostiensis natürlich ziemlich verstopft gewesen war ob des letzten Tages der apollinischen Spiele in Roma. Es war bekanntlich der Hauptfeiertag dieser Ludi, zu dessen Gunsten man einst gar auf Weisung eines sibyllinischen Orakels die Geburtstagsfeierlichkeiten zu Ehren des Divus Iulius, nachdem er vergöttlicht worden war, einen Tag vorverlegt hatte.
In einem smaragdgrünen Gewand, denn smaragdgrün war seine Lieblingsfarbe, stand Dives also vor der Habitatio seines germanicischen Freundes und klopfte dreimal kurz an die Wohnungstür:
*Poch Poch Poch* -
Zitat
Original von Flavia Domitilla
„Ach Iulius, das freut mich, dass es dir so gut gefällt! Und natürlich adelt es dieses Haus umso mehr, dass sich heute auch die kaiserliche Familie zu uns gesellt. So bleibt mir nur zu hoffen, dass ihr euch beide wohlfühlt und mit uns diesen herrlichen Tag in vollen Zügen genießt.“ So viel Komplimente ob der gelungenen Dekoration! Auch der Iulius hatte das hervorragende Ergebnis kommentiert, dem viele Stunden an Planung und Delegierung vorausgegangen war. Im Bezug auf ihre äußere Erscheinung wollte sie es aber dann doch nicht unerwähnt lassen, dass es Sergia gewesen war, die ihr den einen oder anderen Tipp in Bezug auf das Kleid gegeben hatte. „Ich danke dir für dieses freundliche Kompliment und gleichzeitig möchte ich dir mitgeben, dass mir deine Gattin eine hervorragende und kluge Freundin geworden ist. Ohne sie wäre meine heutige Erscheinung wohl nur halb so pompös ausgefallen.“ Nun ja, das war vielleicht ein wenig dick aufgetragen, denn im Grunde hatte sich die Flavia dann doch für einen anderen Modemacher entschieden...
"Ich denke, in dieser wunderbaren Umgebung dieses Hauses wird es uns ein Leichtes sein, uns als eure Gäste hier wohlzufühlen.", nickte Dives freundlich lächelnd und kommentierte damit ganz bewusst nur die eine Hälfte der flavischen Worte. Über seine Frau, noch dazu während ihrer Anwesenheit, wollte er indes kein Wort verlieren und war daher recht froh, dass er sich im Anschluss sogleich dem Bräutigam widmen konnte.ZitatOriginal von Lucius Tiberius Lepidus
Anschließend bedankte er sich noch einmal bei Dives, der mit beglückwünschenden Worten erwartungsgemäß nicht geizte. "Nun über diesen 'Schlussstrich' musst du mir bei Gelegenheit etwas ausführlicher erzählen" zeigte er sich neugierig. Wenn diese Schlussstriche auch noch äußerlich angezeigt wurden, dann waren sie meistens auch bedeutsam. "Ich kann mir kaum vorstellen, welcher Art jener sein soll, außer denn du vielleicht bereits mit deinem Nicht-Senatorischen Leben abgeschlossen hast, um sobald ein neues im Senat zu beginnen" Das wäre immehrin die positivste Deutung, die man finden konnte. Lepidus hatte auch soweit keinen Grund anzunehmen, dass es sich um etwas anderes handeln könnte. Gerade wenn man in den Senat wollte war es vielleicht auch wichtig, sich durch einen etwas erwachseneren Haarschnitt entsprechende Autorität und Ernsthaftigkeit zu zu symbolisieren.
"Auf jeden Fall werde ich dir gerne bei Gelegenheit mehr erzählen von mir und meinem gesetzten Schlussstrich.", widersprach der iulische Gast seinem tiberischen Verbündeten am Tag seiner Hochzeit selbstredend nicht, obgleich er keinerlei Absicht hegte, Lepidus in absehbarer Zeit reinen Wein über die wahren Hintergründe seiner auch äußerlichen Veränderung einzuschenken. Letztlich, so beruhigte er sich selbst, war 'bei Gelegenheit' aber auch ein durchaus dehnbarer Ausdruck. Es durfte sich einfach nur nie eine Gelegenheit für das Erzählen der Wahrheit ergeben, dann könnte Dives auch halbwegs guten Gewissens behaupten, in dieser Situation nun nicht einmal gelogen zu haben. "Hier und heute allerdings möchte ich mich keineswegs in den Mittelpunkt drängen. Dies ist und soll ganz allein dein Tag sein, Lepidus - deiner und der deiner reizenden Braut.", nickte der Trauzeuge bekräftigend und mit einem Lächeln im Gesicht. "Ja, selbst der Pontifex Maximus hat heute nur eine begleitende Rolle und steht nur in eurem Schatten.", versuchte er seinem patrizischen Freund ganz bewusst ein wenig zu schmeicheln in der Hoffnung, dass Lepidus darüber vielleicht erst einmal abließ vom divitischen Schlussstrich.
"In diesem Sinne also", wandte sich der Iulier schlussendlich an Bräutigam und Braut zugleich, "wünsche ich euch eine unvergessliche Hochzeitszeremonie, die den Beginn und Grunstein für eine lange, erfolgreiche und für euch beide glückliche Ehe darstellen soll." Beinahe hätte sich Dives dazu hinreißen lassen, dem Paar bereits jetzt seine herzlichen Glückwünsche auszusprechen. Doch noch waren die beiden ja nicht verheiratet, sodass er etwaige Glückwünsche an dieser Stelle als eher unpassend erachtete. Stattdessen also schloss er seine Worte nur mit einem auch weiterhin erfreuten Lächeln, während er die stille Hoffnung hegte, dass die Begrüßung damit abgeschlossen war. Dann nämlich könnte sich Dives wohl erst einmal von seiner Ehefrau separieren und sich in angenehmerer Gesellschaft dem Gespräch mit anderen Gästen oder später vielleicht auch noch einmal ohne Gattin dem Brautpaar widmen. -
"Ein schönes Heim.", kommentierte Dives ihre gemeinsame Ankunft an der Casa Gabinia, nachdem sie den Weg von der Domus Annaea bis hierher hinter sich gebracht hatten. Während sodann ein Begleiter des Senators zur Eingangspforte des septemvirischen Anwesens eilte, dort anzuklopfen und die Besucher anzumelden, versorgte der Annaeer den Iulier mit noch ein paar letztlichen Informationen.
"Das sollte in der Tat ein Vorteil sein, wenn es mehr als nur einen offenen Sitz gibt.", stimmte Dives zu. "Und sei versichert, dass ich bereits davon ausgegangen bin, dass Worte allein nicht ausreichen werden, um... nunja... 'Freunde' im Collegium Septemvirorum zu gewinnen.", bestätigte er dann und legte seine rechte Hand hernach auf jene Stelle seiner Toga, wo er etwas verborgen unter einer der Falten einen kleinen unauffälligen Geldbeutel bei sich trug. Die goldenen Münzen darin - jeder Aureus war genau 100 Sesterzen wert - klimperten dabei kaum. "Ich möchte dir übrigens noch einmal danken, dass du hier den Kontakt zu deinem früheren Collega herstellst. Sei versichert, dass ich dies sehr zu schätzen weiß und dir diesen Gefallen selbstredend jederzeit erwidern werde, so du erlaubst." Dies wollte der Iulier unbedingt noch ausgesprochen wissen, bevor sie beide in der Casa Gabinia empfangen würden. Denn klare Verhältnisse nämlich waren, wo dies ging, aus Sicht des Iuliers nie verkehrt - besonders dann, wenn man eh nur das Offensichtliche noch einmal feststellte und bestätigte, indem man es laut aussprach. -
In der Tat fiel es dem jungen Iulier alles andere als leicht, die Worte seines Großonkels nicht weiter zu kommentieren. Denn Licinus nahm diese ganze Angelegenheit doch wohl nicht etwa auf die leichte Schulter, oder? Dives biss sich auf die Unterlippe, bevor er letztlich nicht umhin kam, doch noch etwas dazu zu sagen.
"Nun, zur Not werde ich dir wohl mein Hochzeitsgeschenk zurückgeben müssen." Denn wie könnte er selbst dieses Land länger behalten, wenn sein Großonkel ohne Land seinen Ritterstand verlieren könnte, er selbst indes mit dem Grundstück den senatorischen Census noch immer nicht erfüllte? "Melde dich also unbedingt, falls... es zum Äußersten kommt.", erklärte er schlussendlich. Im genannten Falle nämlich würde Dives wohl oder übel zurückstecken zum Wohle der Iulii Caepiones. Schließlich war es besser, es gäbe einen Nicht-Senator und einen Ritter in der Verwandtschaft, als dass es einen Nicht-Senator und einen Nicht-Ritter in der Verwandtschaft gab."Was deinen Verwalter betrifft, so will ich dir auch gar nicht dazu raten, diesen nun sofort zu wechseln. Jedoch denke ich, dass es wirtschaftlich am sinnvollsten ist, wenn du einen harten Bruch in der Verwaltung des Landes vermeidest.", riet Dives seinem Großonkel und hatte nach dem kürzlichen Machtwechsel auf dem Palatin sogar gleich einen zumindest aus seiner Sicht ganz passenden Vergleich zur Hand: "Sieh, selbst an höchster Stelle geht man in dieser Weise vor. Dort nämlich ernannte der Augustus seinen Sohn zum Caesar, nimmt ihn damit offenkundig unter seine Fittiche und bereitet ihn bereits jetzt Schritt für Schritt darauf vor, einmal die... 'Verwaltung' des Imperiums zu übernehmen." Er ließ diesen Vergleich einen Moment lang wirken. "Wenn du dir dies zum Beispiel nimmst und deinem Verwalter bereits jetzt eine rechte Hand beistellst, die später einmal deinem jetzigen Verwalter nachfolgen soll, dann meine ich, dass dein Land davon nur profitieren kann.", fasste er letztlich noch einmal zusammen und nickte einmal bekräftigend.
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| Caius Caelius Caldus
Die Worte des Caeliers schienen keine Wirkung auf den vermeintlichen Corvinius zu haben. Denn anstatt zu gehen, blieb dieser Mann, dem Caldus von Moment zu Moment weniger über den Weg traute. Alles hatte begonnen mit dieser Rede von der 'Liebe auf den ersten Blick'. Das hatte den Archivschreiber das erste Mal verschreckt, nachdem er seinen Gegenüber doch gerade erst kennengelernt hatte. Wie konnte da schon jemand gleich von Liebe sprechen und Caldus damit auch noch so überfahren? Anschließend folgte das ganze Hin und Her mit der Forderung zu verschwinden, dem angeblichen Liebesblitz und der Todesdrohung gegen den Caelier. Woher sollte da auch nur irgendjemand wissen, was von all dem noch echt war, was man gefahrlos glauben konnte, was nicht nur aufgesetzte Fassade war? Der bibliothecarische Archivschreiber jedenfalls hatte die Übersicht darüber mittlerweile mehr als verloren, sodass er, um sich zu beruhigen und seine Gedanken zu sortieren, tatsächlich gerade nur noch allein sein wollte und folglich wollte, dass dieser vermeintliche Corvinius verschwand.
Doch der Mann blieb. Er blieb und gab an, nicht zu wissen, auf wessen Auftrag hin er hier war - wieder so eine Sache, die Caldus kaum glauben konnte. Denn wenn er nicht selbst wollte, dass Caldus hier verschwand, dann musste ihn irgendwer ja beauftragt haben. Das mochte vielleicht selbst nur ein Mittelsmann gewesen sein. Aber irgendwer musste dem vermeintlichen Corvinius diesen Auftrag gegeben haben. Und der Corvinius kannte diese Person auch bestimmt. Denn einen Auftrag nahm man ja in der Regel nur von Leuten an, über die man auch ein bisschen was wusste. Denn nicht jeder, der drohte und behauptete gefährlich zu sein, war automatisch auch wirklich eine Gefahr. Und nicht jeder, der angab, viel zu zahlen für einen erfüllten Auftrag, war automatisch auch wirklich vermögend und würde am Ende bezahlen. Wahrscheinlicher folglich war, dass dieser Corvinius trotz vermeintlicher Liebe kein Vertrauen zu Caldus besaß, wie er auch auf die caelischen Gefühle offenkundig keine Rücksicht nahm. Denn er kündigte an, dass er nicht die Intention hatte, jetzt zu gehen. Stattdessen setzte er sich auf das Gästebette des Gästezimmers und erwartete eine unmögliche Entscheidung.
"Ich...", begann Caldus und überlegte. "Ich könnte den Ianitor rufen und die anderen Sklaven des Hauses. Hier wohnen und arbeiten nämlich auch Custodes Corporis. Und vielleicht könntest du es mit mir oder mit einem von denen aufnehmen. Aber gegen alle zusammen könntest auch du so allein wahrscheinlich nichts ausrichten.", erklärte er und begann einen ersten Schritt in Richtung Zimmertür zu setzen. "Und dann ruft einer von denen die Stadtkohorten um Hilfe und der Ianitor gibt denen eine Beschreibung von dir.", versuchte Caldus den Mann davon zu überzeugen, dass es wirklich besser war, wenn er jetzt ging.
"Also bitte, bitte, geh jetzt.", bat er anschließend, da ihm wenig daran gelegen war, diesen Corvinius herauszufordern und übermäßig unter Druck zu setzen und ihm zu drohen. Wer wüsste schon, wie der darauf reagierte und ob er nicht seine Drohung unter Druck wirklich noch wahr machte? "Geh, und ich verspreche dir, dass du mich hier niemals wiedersiehst." Denn nachdem dieser vermeintliche Corvinius jetzt wusste, dass Caldus zur Zeit hier wohnte, fühlte sich der Caelier in diesen vier Wänden nun eh nicht mehr sonderlich sicher. Keine einzige Nacht würde er hier noch verbringen, solange er damit rechnen müsste, dass man ihn jederzeit würde hier finden und umbringen können.
SCRIBA LOGEI - BIBLIOTHECA MARINAE -
"Salve, Annaeus.", machte es Dives dem Praetorius gleich und grüßte ihn freundlich. Anschließend ging er kurz in sich und überlegte. "Nun, einst hörte ich einen Kaufmann in Ostia sagen, ein Pfeil sei schnell - doch er fliege nur zwei Meilen weit, weil er aufhört. Der Schritt des Menschen indes sei langsam - doch kommt er hundert Tagesreisen weit, weil er nicht aufhört.", erzählte der Iulier mit einem wissenden Lächeln im Gesicht. Denn ihm war es in der Tat nur lieb und recht, dass etwas nur langsam voranging, wenn es dafür umso nachhaltiger und erfolgversprechender wäre.
So also passte sich Dives mit größtem Vergnügen dem Tempo des Annaeers an und ließ sich vom Senator zur Casa des Gabinius führen, wo auch immer sich jene letztlich befand - denn dies selbstredend wusste der Iulier natürlich nicht, da er im Gegensatz zum Praetorius weder diesen Septemvir noch dessen Haus (er)kannte.
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Ignorierend, dass er den hübschen Duccius offenkundig etwas überfahren hatte mit seinem Angebot, freute sich Dives stattdessen, wie sehr sich der Callistus nun freute. Dazu schien er auch noch durchaus geneigt, sich für eine Mitgliedschaft bei der Veneta zu interessieren. Das müsste der Iulier unbedingt ausnutzen! Allerdings spannte er dafür am besten auch die Tiberia etwas mit ein, damit es hoffentlich nicht allzu sehr auffiel, wie sehr er diesem verschmitzten Lächeln des attraktiven Beau gerade verfiel...
"Nun, wenn du dich gut anstellst, dann können wir uns sehr gerne auch über eine Mitgliedschaft unterhalten.", sagte Dives dahin, während er nicht anders konnte, als das ihm entgegengebrachte Lächeln zu erwidern. Letztlich spielte es für den Iulier selbstredend auch keinerlei Rolle, inwiefern der Callistus sich talentiert dafür zeigte, eine Mappa effektreich fallenzulassen. Er wollte den anziehenden Duccius nur ein wenig herausfordern und unter Umständen auch etwas necken damit. "Also, da wären wir. Und dies hier ist die Mappa.", streckte Dives dem attraktiven Callistus seine rechte Hand entgegen. Darin lag das weiße Tuch. Anschließend wartete er mit aufforderndem Blick, bis der Duccier nach dem Tuch griff, bevor er seine Hand zur Faust ballte und grinste. "Enttäusch mich nicht." Mit diesen Worten ergriff die iulische linke die Hand des hinreißenden Callistus - denn diese Chance auf einen unschuldigen Körperkontakt ließ sich Dives selbstredend nicht entgehen - und legte mit seiner rechten sodann die Mappe in die Hand des attraktiven Ducciers. Anschließend überließ er dem Callistus das Feld und gesellte sich für einen Augenblick wieder etwas mehr zur Tiberia.
"Was denkst du?", erkundigte er sich in leicht gedämpfter Lautstärke bei ihr und schaute dabei zu dem hinreißenden jungen Beau. "Können wir ihn für eine Mitgliedschaft bei der Veneta begeistern?", wandte Dives seinen Blick wieder zur Patrizierin, um zu sehen, was sie dazu meinte. Dass er selbst dieser Idee alles andere als abgeneigt gegenüberstand, ließ sich wohl unschwer an seinem Gesichtsausdruck ablesen.[Blockierte Grafik: http://home.arcor.de/gensvaleria/venetaSig.gif]
QUAESTOR URBANUS - CURSUS HONORUM
DECURIO - OSTIA
VICARIUS PRINCIPIS FACTIONIS - FACTIO VENETA -
... kam ganz so, wie der Praetorius Annaeus gebeten hatte, Dives zur Domus Annaea, um von hier aus gemeinsam mit dem Senator die Casa des Septemvirn Gabinius aufzusuchen. Frisch rasiert, manikürt, gebadet und massiert - ein dezenter Duft nach Rosenblütenblättern umgab den Iulier - fand er sich angemessen in einer etwas schickeren Aufmachung vor der Porta des senatorischen Anwesen ein. Ein Sklave übernahm das Anklopfen und kündigte hernach dem Öffnenden das terminlich vereinbarte Eintreffen des gewesenen Quaestors an, während Dives selbst zunächst etwas im Hintergrund blieb. Immerhin, so hatte Annaeus Modestus geschrieben, wollten sie sie eh nicht hier verweilen, sondern sich auf den Weg zur Casa Gabinia begeben.
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Zitat
Original von Paullus Germanicus Aculeo
"Gut." Dives nickte mit schmalem Lächeln im Gesicht. "Dann sehen wir uns am letzten Tag der Ludi in Ostia.", bestätigte der Iulier noch einmal, bevor er seinen Blick vom Rande aus auf das Zentrum der Verlobungsfeierlichkeiten richtete. Dort freuten sich lauter glückliche Gesichter mit dem verlobten Paar, sodass sich Dives spätestens jetzt - wäre er sich nicht zuvor bereits mehr als fehl an diesem Platze vorgekommen - völlig fehl am Platze fühlen würde. Und so beschloss der Iulier ein letztes Mal, dass er nun gehen und dieses Fest verlassen würde.
"Ich werde mich jetzt auf den Weg machen... und meinen Tatenbericht für morgen noch einmal durchsprechen.", schob er noch ein letztes Mal an diesem Abend diese Ausrede vor. "Aculeo, es hat mich gefreut, dich nach so langer Zeit wiederzusehen und ich freue mich bereits jetzt auf meinen Besuch in Ostia." Mit diesen Worten schenkte der Iulier Aculeo eine freundschaftliche Umarmung zum Abschied. "Falls du meinen Großonkel Licinus noch hier irgendwo triffst, sag ihm bitte, dass ich schon gegangen bin.", bat er schlussendlich noch, wenngleich er sich recht sicher war, dass Licinus wohl so oder so nicht sonderlich erbaut ob des Verhaltens und Auftretens seines Großneffen auf diesem heutigen Fest sein würde. "Vale bene." -
'Dieses Urteil obliegt dem hohen Senat von Roma.', so hatte er seine Rede beendet. Was nun folgte, war dröhnende Stille. Niemand sagte etwas, keiner kritisierte, nicht einer lobte, alle blieben stumm. Es sollte wohl also dies, die Stille, das Urteil des Senats zur divitischen Quaestur sein. Sich selbst auf die Zunge beißend harrte der Iulier auf der Rednerstelle aus und versuchte den gefühlt hunderten Blicken, die hier nun auf seiner Person lagen, einfach nur standzuhalten. Denn was anderes sollte er auch tun? Da die Senatoren allesamt schwiegen, hatte er keinerlei Anhaltspunkt, um noch einmal das Wort zu erheben und die Stille zu durchbrechen. Er konnte sich nicht für etwaiges Lob bedanken, wie er genauso jedoch auch keine Stellung zu etwaiger Kritik an seiner Amtszeit beziehen konnte. Stattdessen ließ sich auf Stille, soweit Dives wusste, auch nur wieder mit Stille reagieren.
Dann endlich erhob sich mit Lepidus wenigstens eine Stimme im Senat, sodass der gewesene Quaestor in der Folge nicht anders konnte, als einmal tief einzuatmen, um sodann seine Anspannung aus dem Körper herauszuatmen. Es folgten lobende Worte des Tiberiers mit der schlussendlichen Empfehlung, Dives in den Senat zu berufen. Der Iulier, der letztlich mit dem festen Vorsatz diese Rede hier gehalten hatte, wenigstens eine solche offene Empfehlung eines Senators zu bekommen, konnte sich ein vorsichtiges Lächeln daraufhin nicht verkneifen. Anschließend folgte eine weitere ausgesprochene Empfehlung durch den Senator Annaeus. Das schlussendlich schien dann jedoch wirklich das finale Urteil des Senats zu sein.
"Ich danke für diesen Zuspruch.", erklärte Dives also dankbar mit einem kurzen Nicken in Richtung erst des annaeischen Praetoriers und anschließend auch des tiberischen Quaestoriers. Hernach streifte er mit seinem Blick noch einmal durch die Reihen, bevor er - sofern es am Ende also bei diesen beiden Wortmeldungen bleiben sollte - sich von der Rednerstelle zurückzog und entsprechend seines nicht länger vorhandenen Beisitzerstatus die Curia Iulia schon kurz darauf verließ. -
Zitat
Original von Faustus Decimus Serapio
Serapio lachte... warum auch immer. Denn so wenig der Iulier hier am Rande der Veranstaltung mitbekommen hatte, welche Gäste hier mittlerweile noch so eingetroffen waren, so wenig selbstredend wusste er auch nur über deren etwaige Geschenke. Indes bereits mehrfach wäre er fast schon gegangen und hätte dieses Fest hier hinter sich gelassen, wenn er nicht beständig durch irgendwen oder irgendetwas aufgehalten worden wäre. In der Folge war Dives auch kaum mehr dazu bereit, allzu sehr über die Frage Serapios nachzudenken und jene nun in die eine oder die andere Richtung zu interpretieren. Enen solchen Dienst zu tun, das versagte ihm sein Kopf, sodass er bei einem weißen Elefanten eben auch tatsächlichen an einen weißen Elefanten dachte, so absurd der Gedanke auch sein mochte.
"Prost.", antwortete Dives dem decimischen Gastgeber letztlich also schmallippig. Wahrscheinlich, so reimte er sich dabei zusammen, war es auch genau das: Serapio war mittlerweile einfach schon etwas angetrunken und fantasierte deshalb irgendetwas von weißen Albino-Elefanten. Mit einem Kopfschütteln und ohne einen weiteren Kommentar wandte er sich, nachdem der Decimier seine Suche nach dem Elefanten vermutlich nun bei ein paar anderen Gästen fortsetzte, wieder Aculeo zu.ZitatOriginal von Paullus Germanicus Aculeo
"Am letzten Tag der Ludi Apollinares?", erkundigte er sich dann unvermittelt und ganz so, als wären sie nicht kurz zuvor in ihrer Unterhaltung unterbrochen worden. "Da könnte ich dich in Ostia besuchen kommen, wenn dir das passt." Zwei Tage später hatte er bereits einen wichtigen Termin mit dem Senator Annaeus, auf den er sich einen Tag zuvor noch würde ein wenig vorbereiten wollen und müssen. Ein Treffen ganze zwei Tage zuvor käme ihm daher durchaus zupass. -
"Ich weiß.", kommentierte Dives den 'schönen Mist' niedergeschlagen. Denn was sollte er auch anderes noch dazu sagen? Er wusste schließlich tatsächlich, dass seine derzeitige Lage kaum sehr komfortabel war. Entweder er hielt an seinen Kindern und seiner Karriere fest - mindestens bis sein Sohn alt genug war, um auch selbst ein bisschen Verantwortung für sein eigenes Wohl tragen zu können - oder aber er löste und befreite sich von Fausta. Was jedoch wäre, wenn in direkter Folge einer Trennung in der Tat sein Sohn irgendeinen Schaden nahm? Wie sollte der Vater dann damit leben?
"Senator Germanicus Avarus??!", wiederholte Dives ungläubig, nachdem er aus seinen tristen Gedanken gerissen worden war. Dabei glitt ihm vor Schreck sein Weinkelch aus der Hand und fiel zu Boden. "Bei Apollo, Iuppiter und allen Dei Consentes - nein!" Eindringlich und mit einem Hauch von Panik in den Augen sah er seinen Freund an. "Aculeo, nein. Schwör mir, schwör mir auf den Stein des Iuppiter, dass du niemandem etwas erzählst. Bitte!" Die Gedanken überschlugen sich im Kopf des Iuliers. "Sieh, du bist mein Freund und ich vertraue dir. Du warst damals in 'unserer' Taverne in Ostia der erste und bist bis heute einer der wenigen Freunde, denen ich dieses... spezielle... Geheimnis je anvertraut habe. Nie hast du seither dein Wissen über mich ausgenutzt oder weitergegeben, es gegen mich eingesetzt oder mir damit geschadet, nie. Und... gerade nach den letzten Erfahrungen, die ich machen musste, vermag ich kaum in Worte zu fassen, wie unglaublich viel mir das bedeutet!" Es entstand einen kleine Pause, als Dives kurz Luft holte. "Aber dein Onkel ist ein Senator. Wenn der je davon erfährt, Aculeo... Ich meine, wie soll er mich dann im Senat einmal ernst nehmen? Wie soll ich in einer Debatte je ernstlich eine gegenteilige Meinung standhaft gegen ihn vertreten?" Falls der Germanicer den Iulier nicht sogar auf der Stelle absägte. "Uns beide, uns beide verbindet eine tiefe Freundschaft, Aculeo. Jemanden, den ich nicht ansatzweise so lange kenne wie dich, und so gut kenne wie dich, und so vertraue wie dir, dem könnte ich niemals, nie auch nur ein Wort erzählen über... diese Sache." Insbesondere nachdem Serapio sein Wissen einfach so an die Quintilia weitergegeben hatte, sah sich Dives hier nämlich in der Tat kaum in der Lage, in nächster Zukunft überhaupt noch irgendwem so sehr zu vertrauen, dass er dieses Geheimnis teilte. "Deshalb bitte, bitte, versprich mir, dass du niemandem etwas sagst; dass du all das hier für dich behälst.", flehte er verzweifelt.Anschließend meinte Aculeo, dass es hier zu voll wäre, um eingehender und vielleicht auch noch etwas offener miteinander zu reden. Erst just in diesem Augenblick sodann wurde sich Dives gewahr, dass überdies die Casa Decima allgemein sicherlich kein allzu guter Ort wäre, um sich über derlei Dinge zu besprechen. Und der Grund dafür kam natürlich gerade in diesem Moment auf sie zu: Serapio.
"Du hast recht, wir sollten lieber woanders darüber reden. Aber vielleicht... wohnst du noch immer in Ostia?", erkundigte sich der Iulier. Denn in der Tat verband er Ostia noch immer mit seinem dereinst noch so vergleichsweise einfachen und unkomplizierten Leben. Welchen besseren Ort konnte es folglich geben, um wenigstens für ein paar Stunden die schwere Last seiner Probleme mit einem guten Freund zu teilen? - Und da nun hatte Serapio sie erreicht und sprach den Iulier zu allem Überfluss auch noch an.
"Hast du hier irgendwo einen Elefanten gesehen, Aculeo?", reichte Dives die gestellte Frage unvermittelt weiter. Denn auch wenn er selbst mitunter so nachtragend sein konnte, wie man sich erzählte, dass es auch Elefanten wären, war dem Iulier hier und heute noch keines dieser Geschöpfe über den Weg gelaufen - erst recht kein weißer Albino-Elefant. "Mir ist jedenfalls keiner über den Weg gelaufen.", rang er sich schlussendlich durch, auch direkt zu Serapio zu sprechen. Alles andere wäre gerade gegenüber Aculeo wohl auch nur allzu auffällig gewesen. -
Danke für den Hinweis. Ich habe es korrigiert.