Beiträge von Faustus Annaeus Milo

    Die Tirones schienen ihre Sache gut zu machen. Der Centurio beschränkte sich darauf, näher den Schildwall zu erläutern, bevor er wieder darauf zu sprechen kam, immer wieder zu üben. Auch nach der Ausbildung. Milo beschloss, dies auf jeden Fall zu beherzigen.
    Schon ging es in der Theorie weiter. Schildwall durchbrechen, dachte Milo. Er überlegte angestrengt, konnte aber im Moment sich darauf keinen Reim machen. Die anderen Tirones schienen ebenfalls zunächst ratlos zu sein.
    Dann fiel es Milo doch ein, nachdem er noch einmal logisch alle Möglichkeiten durchgespielt hatte. " Centurio Quintilius, den Schildwall kann man mit der Keilformation durchbrechen. Dabei werden die Agreifer in Keil- oder V-Stellung aufgestellt. Sobald die Spitze des Keils die feindliche Linie durchbrechen kann, wird der Durchbruch durch die nachrückenden Angreifer erweitert." Milo erhob etwas seine Stimme, da manche seiner Kameraden etwas weiter weg standen. Er hoffte, dass sie ihn so besser hören konnten. Nun schauten alle in Richtung Centurio und warteten, was er erwiedern würde.

    Auch Milo hatte sich am frühen Morgen zusammen mit seiner Centuria auf dem Platz eingefunden. Marschbereitschaft also. Dies war aufgrund der Entwicklungen nicht verwunderlich, weshalb Milo sich nichts weiter dabei dachte. Insgeheim freute er sich sogar darauf, denn es bedeutete, dass er die Castra für eine längere Zeit verlassen konnte. Dann verwunderte ihn aber trotzdem noch etwas. Warum sollte nur die III. Centurie marschbereit erscheinen. Dies erschien ihm dann doch etwas seltsam. Doch er hatte nicht lange Zeit, darüber nachzudenken, denn alle begaben sich nun in Richtung der Unterkünfte, um den Befehl auszuführen. Schließlich stand Milo in voller Rüstung herausgeputzt wieder auf dem Platz und erwartete weitere Befehle.

    Die Tirones teilten sich in Gruppen, wie der Centurio befohlen hatte. Milo war in der Gruppe, die die Aufgabe hatte, sich gegen die Schilde zu werfen. Auch Quintus war in dieser Gruppe. Nachdem sich der Schildwall gebildet hatte, machten sich die Soldaten bereit dagegen zu knallen. Sie nahmen Anlauf und knallten mit voller Wucht gegen den Schildwall, der aber gut standhielt. Einige Soldaten, die sich gegen die Schilde warfen, waren wohl nicht darauf gefasst, dass der Aufprall so stark war und verloren ihr Gleichgewicht, auch Quintus kam ins Straucheln, fing sich aber noch im letzten Moment. Ein weiteres Mal knallten die Soldaten auf den Wall, diesmal sah es schon besser aus. Nach einigen Versuchen gab der Schildwall an einigen Stellen nach und war schließlich ganz durchbrochen. Den Soldaten war die Anspannung anzusehen.

    Centurio Quintilius war zufrieden mit der Formation. Milo atmete auf. Doch gleich darauf hielt Milo inne. Anscheinend wollte der Centurio den Schildwall auf seine Widerstandskraft testen, oder weshalb machte er Andeutungen den Mob betreffend? Der Quintilier brachte sich in Position, also wollte er wirklich Ernst machen. Mit voller Wucht knallte der Centurio auf den Schildwall, genau an der Stelle, an der Milo mit einigen Kameraden die Deckung schloss. Nun würde sich zeigen, ob der Wall hielt, oder ob er noch verbesserungswürdig war. Milo war für den Anfang zufrieden, ob es aber sein Vorgesetzter war, dass blieb abzuwarten, denn Milos Nebenmann hatte doch ziemlich mit der Wucht des Zusammenstoßes zu kämpfen. Hoffentlich gab er nicht nach. „Nicht nachgeben, Männer, standhalten!!!!“, versucht Milo zu motivieren. Dabei war es ihm auch egal, gleich einen Rüffel von seinem Centurio dafür zu bekommen, Hauptsache der Wall hielt.


    Sim-Off:

    Nochmals Entschuldigung. Ab jetzt sollte ich wieder mehr Zeit haben. Muss mich auch einlesen, das kann ein paar Tage dauern.

    Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian


    "Ich glaube nicht, daß ein Krieg noch vermieden werden kann. Die Frage ist, wie sehr er ausartet. Das richtet sich mit Sicherheit danach, wie die Kräfte verteilt sind. Und das kann ich von hier aus praktisch gar nicht einschätzen. Es scheinen viele gegen den Vescularius zu stehen. Aber der Schein trügt. Weil eben diese von sich reden machen. Es gibt unzählige, die still sind und vermutlich für Vescularius streiten. Hoffen wir für uns alle, daß Cornelius Palma es schafft, genug Kommandanten hinter sich zu vereinen.“ Valerian betete dafür. Salinator war als Kaiser eine Katastrophe. Dagegen schienen ihm Caligula und Nero wie unschuldige Waisenkinder. „Die Senatoren, die noch nicht verhaftet wurden, tun gut daran, sich bedeckt zu halten. Ich weiß, daß die Germanicer nicht hinter Salinator stehen. Aber Salinator wird sich ihrer ziemlich sicher sein, da sie sich weder offen gegen ihn positioniert haben, noch je Anlaß zu Mißtrauen gaben. Germanicus Sedulus ist mein Patron. Ich bin mir seiner sicher. Aber Du solltest diese Information nur an Aurelius selbst weitergeben. Germanicus Sedulus erwähnte einmal, daß Aurelius Ursus sein Freund sei. Bei ihm scheint mir diese Information in guten Händen. Von anderen Senatoren ist mir nichts bekannt.*“
    Valerian schüttelte den Kopf als Fontinalis weiterfragte. „Meine Frau und mein Kind sind bei den Germanicern. Das schien mir für sie der sicherste Ort zu sein. Meine Frau ist schließlich eine Germanica und Germanicus Sedulus ihr Tutor.“ Sein Blick folgte dem von Fontinalis auf Milo und er nickte ihm auffordernd zu. Wenn ihm etwas einfiel, das Valerian vielleicht vergessen hatte, dann wäre es ein guter Zeitpunkt, es zu sagen.


    Milo hörte aufmerksam zu, als sich sein Centurio mit seinem anderen Klienten Hadrianus Fontinalis unterhielt. Immer wieder nickte er zustimmend, was den beiden Gesprächspartnern aber nicht weiter auffiel. Dann viel fast gleichzeitig ihr Blick auf Milo. Doch was sollte dieser erwidern. Es gab eigentlich nichts hinzuzufügen. Nur Hadrianus Fontinalis schien etwas misstrauisch Milo gegenüber zu sein. „ Hadrianus Fontinalis, ich kann nur betonen, dass ich das, was im Moment im Römischen Imperium geschieht, vor allem die Taten des Vesculariers nicht gutheißen kann. Ich stehe vollends hinter den Ansichten meines Centurios Quintilius, weshalb ich mich auch dazu entschlossen habe, sein Klient zu werden. Und ich möchte dir versichern, dass ich ebenso hinter dir stehe und hoffe, dass sich alles zum Guten wendet.“ Mehr wusste der Annaer im Moment nicht dazu zu sagen. Dann sah beide an, ob sie noch etwas zu sagen hatten. Er wusste nicht einmal, ob es das war, was sie hören wollten.

    Milo war es unangenehm, dass zunächst absolutes Schweigen herrschte. Ruhig, doch bestimmt reagierte dann der Centurio und schaute Milo dabei in die Augen, als er den Schildwall erwähnte und die Vorgehensweise erläuterte. Dann versuchten es die Tirones. Sie brachten sich in Position, reckten die Schilde nach vorn. Dann versuchten sie die Reihe dicht zu schließen. Um den Annaer herum gelang dies auch, seine Nebenmänner schlossen die Reihe dicht, doch wie es weiter vorne aussah, das konnte Milo nicht sehen. Es würde sich zeigen, ob der Centurio zufrieden war. Um Milo herum lag die linke Schildkante bei jedem Tiro hinter der Kante seines Nebenmannes und die rechte Schildkante überlappte nach außen die Kante des Nebenmannes. Jetzt würde sich auch gleich zeigen, ob die Tirones die Formation schnell genug ausgeführt hatten, denn die ganze Mannschaft wartete auf die Reaktion des Centurio.


    Sim-Off:

    Entschuldige bitte die lange Wartezeit, aber ich habe gerade beruflich viel um die Ohren.

    Milo war bei der Öffnung des Kästchens anwesend auf Geheiß seines Centurios. Es ehrte ihn immer wieder, wenn sein Vorgesetzter ihn ins Vertrauen zog. Insgeheim hatte er sich schon gedacht, dass in dem Kästchen keine Gegensände wären, die von irgendeinem Nutzen waren. Schweigend stand er nun in der Runde und wartete ab, was als nächstes passieren würde.

    Als gerade die Tür aufgebrochen wurde, kam ein Römer zur Villa und benahm sich etwas aufbrausend. Milo nahm dies zur Kenntnis, hatte allerdings nicht die geringste Lust, sich damit zu beschäftigen. So überließ er es Ofella mit dem Störenfried, zweifellos war er dies nämlich, fertigzuwerden. Bald ließ auch der Optio seinen Missmut über das Verhalten des Fremden vernehmen, worauf Ofella mit ihm ins Atrium ging. Milo hingegen wartete, bis die Durchsuchung begann und durchstreifte die einzelnen Räume. Hin und wieder kam er dann zu seinem Centurio, um ihm sein Funde zu zeigen. Doch allzuviel war bisher nicht dabei gewesen, was von irgendeinem Interesse gewesen wäre. Wieder einmal kam Milo bei seinen Vorgesetzten vorbei, vielleicht hatten sie ja einen anderen Befehl für ihn, falls nicht, würde er weitersuchen, obwohl die Hoffnung, etwas zu finden nicht sehr groß war.

    Natürlich war es klar, dass die Antwort dem Centurio nicht ausreichte. Aber so sehr sich Milo auch weiterhin anstrengte, es wollte ihm nicht einfallen. Weder welche Formation in der Stadt nützlich wäre, noch wie eine Straße abgeriegelt wird, noch wie die Reiterabwehr funktionierte. Es war irgendwie wie verhext, auch die anderen Tirones schienen nicht darauf zu kommen. Der Centurio schritt derweil etwas enttäuscht durch die Reihen, doch zu ändern war dies nicht. Hoffentlich würde er es ihnen nicht allzu übel nehmen. Auf dem Exerzierplatz herrschte indes Schweigen.

    "Ja, das kann man wohl sagen", entgegnete Milo nickend in Richtung der Iunia, "etwas eigenwillig ist die alte Dame wohl", und dann musste er doch darüber lachen, wenn er daran dachte, wie sich die Alte bei ihrem Transport aufgeführt hatte. Milo hatte so eine störrische Art bisher noch nirgends erlebt und es amüsierte ihn geradezu. Dann bemerkte er die Blicke der Iunierin in Richtung seines Arms und des Bissabdrucks, der sich dort deutlich abzeichnete. Den Abdruck hatte Milo schon gar nicht mehr bemerkt, er nahm ihn erst jetzt wieder zur Kenntnis. Er folgte ihren Blicken, die fassungslos wirkten und ließ die Ereignisse, die dazu geführt hatten, noch einmal Revue passieren. "Ja, so war die alte Dame, etwas zappelig und durchaus auch etwas rabiat, wie man sieht", dabei musste er ebenfalls unwillkürlich grinsen, auch wenn er sich durchaus etwas Amüsanteres vorstellen konnte, als von anderen Menschen Bissspuren davonzutragen.

    Nun war unter den Tirones zunächst guter Rat teuer. Einige schauten verblüfft in die Runde. Hatte der Centurio diese Frage nun wirklich gestellt? Man sah den Tirones deutlich an, dass diese Frage sie noch etwas überforderte. Es gab minutenlanges Gemurmel, und man kam nicht zu einer befriedigenden Antwort, denn augenscheinlich traute sich niemand laut auf diese Frage zu antworten. Auch Milo war zunächst ratlos. er grübelte und grübelte, ging alle Formationen durch, die er kannte, doch einleuchtend erschien ihm keine zu sein. Am ehesten noch die Schildkrötenformation, doch es erschien ihm zunächst zu unwahrscheinlich, als dass er das Wort ergreifen wollte. Doch schließlich nahm er allen Mut zusammen und versuchte sein Glück:"In Frage käme die Schildkrötenformation, Centurio. Die Testudo ist für den Nahkampf nicht geeignet, die Hasta allerdings eine Waffe, die im Nahkampf eingesetzt wird." Milo konnte es sich nicht anders erklären, zumindest im Moment. Allerdings wusste er nicht, ob er das Richtige getroffen hatte, und ob sich der Centurio mit seiner Erklärung zufrieden gab.

    Dass sein Centurio ihn jetzt direkt ansprach in der Sache mit Germanica Laevina war Milo dann doch etwas unangenehm. Zwar hatte er nur einen Befehl ausgeführt, aber man musste dies ja nicht gleich an die große Glocke hängen. Trotzdem musste bei den Worten des Quintiliers Milo lächeln, Germnica Laevina war anscheinend bekannt für ihre eigenwillige Art. "Befehl ist Befehl!! Das Hertragen wäre nicht sonderlich schwer gewesen, wenn sich Germanica Laevina nicht so sehr dagegen gesträubt hätte", führte Milo noch mit einem Schmunzeln aus.
    Senator Sedulus bemerkte daraufhin noch scherzhaft, dass der Alten auch eine Nacht im Carcer nicht schlecht bekommen würde und dass er Milo zu Dank verplichtet sei. Daraufhin nickte Milo nur dem Senator zu und schob noch die Frage hinterher: "Ist Germanica Laevina denn immer so?"

    Milo ging auf den Wink seines Vorgesetzten hin, ein paar Schritte in Richtung Schreibtisch vor, hielt sich allerdings immer noch etwas im Hintergrund. Hadrianus Fontinalis schien die Anwesenheit Milos nicht unbedingt zu gefallen, was den Tiro allerdings nicht störte. Centurio Quintilius begrüßte Hadrianus Fontinalis als Optio, was Milo zur Kenntnis nahm und sich merken würde. Die durchdringenden Blicke bemerkte er zwar, doch diese überging er geflissentlich, würde aber auch diese sich merken. Der Optio schien es eilig zu haben. Zunächst einmal abwartend stand Milo einig Schritte hinter dem Optio, um einzuschreiten, wenn er gebraucht würde.

    Der zweite Durchgang Pilumwerfen war abgeschlossen und Milo und sein Nebenmann bekamen vom Centurio ein anerkennendes Schulterklopfen, was der Annaer zufrieden zur Kenntnis nahm. Offenbar entging seinem Ausbilder nicht, dass Milo ehrgeizig war. Danach galt es zunächst, die Pila ordnungsgemäß einzusammeln und wegzuräumen, bevor das nächste Gerät an der Reihe war. Die Tirones sollten jetzt mit der Hasta trainieren. Wie sie es schon gewohnt waren, folgte zunächt eine theoretische Einführung zu der neuen Waffe. Milo überlegte fieberhaft, wie man diese Waffe einsetzte und welche die Unterschiede gegenüber dem Pilum waren. Doch dieses Mal kam ihm wieder ein Tiro zuvor, der in der letzten Reihe stand und deshalb wiederum sein Organ über den gesamten Exerzierplatz zu hören war: "Die Hasta dient dazu, den Gegner auf Distanz zu halten, Centurio Quintilius. Ebenso können durch Zustoßen und Zurückziehen dem Gegner Schnittverletzungen zugefügt werden. Sie ist vornehmlich im Formationskampf und gegen die Reiterei einzusetzen, um damit der Reichweite der gegnerischen Schwerter zu entgehen. Mit der Hasta ist es möglich, Kettenhemdringe zu durchbrechen und somit gepanzerten Gegnern Verletzungen zuzufügen, da sie nur eine sehr dünne Spitze hat."

    Zitat

    Original von Aulus Hadrianus Fontinalis
    Ich folgte dem Soldaten. Gleich würde ich Valerian wieder sehen.
    Auch wenn die umstände nicht die besten waren.
    Ich hätte gern deinen Namen und Dienstgrad gewusst.


    Während sie auf Einlass warteten, stellte der Fremde Milo eine Frage. Etwas verblüfft, warum sich der Fremde für seinen Namen und Dienstgrad interessierte, wandte Milo sich ihm zu. Er zögerte zunächst und musste darüber nachdenken, ob er ihm Auskunft gab. Da der Fremde aber auch ein Klient seines Centurios war, und also auch Milo ihm vertrauen konnte, sagte er: "Mein Name ist Faustus Annaeus Milo, ich bin Tiro bei den Cohortes Urbanae. Und ich bin obendrein noch Klient des Centurio Quintilius", schob Milo noch hinterher. "Und du bist?"


    Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    Das hatte ja nicht lange gedauert. Fontinalis hier in Rom! Valerian hatte einen halb geschriebenen Brief an den Hadrianus hier im Schreibtisch. Den, den er vor einiger Zeit von dem jungen Mann erhalten hatte, hatte Valerian inzwischen verbrannt. Es waren einige durchaus verfängliche Formulierungen enthalten gewesen, die besser nicht unter die falschen Augen gerieten. Aber jetzt hatte sich eine Antwort darauf erst einmal erledigt. "Herein!", rief er gut vernehmlich.


    Kurze Zeit darauf, erklang auch schon ein Herein und Milo öffnete die Tür. Er führte den Besuch herein. Als Milo den Besuch ankündigen wollte, fiel ihm dieser schon ins Wort. Etwas missbilligend schaute Milo ihn an, Manieren hatte der Mensch wohl keine. Milo ging allerdings nicht weiter darauf ein, sondern schloss die Tür, und stellte sich etwas abseits im Raum auf, falls sein Vorgesetzter ihn brauchen sollte.

    Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    "Sehr gut, Milo. Sei immer vorsichtig." Der Junge war klug, er würde es schon schaffen, sich zu schützen. Und er würde es noch weit bringen. Zumindest, wenn es gelang, den Vescularier loszuwerden. Was hoffentlich die Unterstützung der Götter fand. "Im Moment gibt es nichts mehr. Scheue Dich nicht, herzukommen, wenn Du etwas brauchst. Und rechne damit, daß ich Dich hin und wieder außerhalb des Dienstes rufen werde. Vale."


    "Jawohl, Centurio, das werde ich sein", nickte Milo seinem Vorgesetzten zu, auch um zu signalisieren, dass er verstanden hatte, dass sein Centurio ihn jetzt hin und wieder außerhalb der Dienstzeit zu irgendwelchen Pflichten und etwaigen persönlichen Gesprächen heranziehen würde. Als der Quintilier ihm erlaubte sich zu entfernen, salutierte Milo ordnungsgemäß, drehte sich in Richtung Tür um und verließ das Zimmer.

    Nachdem der Sklave die Tür geöffnet hatte, strömten die Soldaten der Cohortes Urbanae ebenfalls in diese Casa. Milo war sich fast sicher, dass auch diese Untersuchung ins Leere führen würde. Doch Befehl war Befehl. Raum für Raum untersuchten die Soldaten, schauten in Schränke, unter die einzelnen Bettstätten, in die Küche, das Atrium, einfach überall. Milo hatte bisher einige Kleinigkeiten entdeckt, die allerdings nicht der Rede wert waren. Ob die Kameraden mehr Glück hatten?

    Milo war mittlerweile damit beschäftigt die Sklavenquartiere zu durchsuchen. Im Gegensatz zu dem Prunk der übrigen Villa waren diese Quartiere einfach gehalten. Systematisch ging er von Raum zu Raum, untersuchte hier und da verschiedene Bettstätten, einfache Matratzen, die er hochheben musste, um zu sehen, ob nicht die Sklavenschar irgendetwas versteckt hatte, oder von ihren Herren aufgetragen bekommen hatte, etwas Wichtiges zu verstecken, da man vielleicht bei den Sklaven nicht nachschaute. Milo untersuchte Raum für Raum, doch konnte er bisher nichts finden. Schon war er beim letzten Raum angekommen und dachte sich, dass er sowieso nichts finden würde, als er beim Hochheben der Matratze auf ein Stück Holz aufmerksam wurde. Er schob die Matratze beiseite, nahm das Holz heraus und musste unwillkürlich lächeln. Unter dem Holz waren drei Aureii und 27 Denarii verborgen. Milo legte das Holz wieder auf die kleine Vertiefung, schob die Matratze wieder auf ihren Platz und beschloss über seinen Fund den Mantel des Schweigens zu breiten, er hielt es für falsch, den armen Teufel, der hier lebte, um sein Erspartes zu bringen. Dabei war es ihm auch ziemlich egal, ob das Geld gestohlen war, oder rechtmäßig in die Hand des Sklaven gelangt war. Er verließ die Sklavenquartiere wieder, begab sich in den vorderen Bereich der Villa und meldete seinem Centurio: "Centurio Quintilius, die Sklavenquartiere sind untersucht und es wurden keine verdächtigen Gegenstände gefunden".

    Ein weiteres Mal hallten die Befehle des Ausbilders über den Exerzierplatz. Er lobte einige, wieder anderen musste er den Pilumwurf ein weiteres Mal erläutern, denn anscheinend waren ihre Versuche noch nicht zu seiner Zufriedenheit ausgeführt worden. Milos Verärgerung legte sich schnell wieder, doch ein weiteres Mal würde er dies nicht auf sich sitzen lassen. Die Tirones nahmen ein weiteres Mal ihre Waffen zur Hand, stellten sich wieder in Reih und Glied auf. Wiederum balancierte Milo, als er wieder an der Reihe war, sein Pilum aus, nahm einige Schritte Anlauf und....warf. Das Scutum war jetzt schon weniger ein Hindernis, was man auch an der Weite seines Wurfes absehen konnte, denn er ging schon ein Stück weiter, als der erste. Milo war damit einigermaßen zufrieden, wenn es auch noch nicht perfekt war. Mittlerweile lag er mit Quintus gleich auf, der jetzt seinerseits Milo beglückwünschte: "Ebenso guter Wurf, Faustus!!!" Milo bedankte sich mit einem leichten Kopfnicken.