Beiträge von Rambosius

    Zitat

    Es stimmt schon das HBO die sexuelle Freizügigkeit meist gut inhaltlich in seine Serien einbauen kann. Natürlich ist das kein Selbstzweck, sondern soll letztlich zu hohen Einschaltquoten führen. Auch sexuelle Akte kann man nämlich indirekter darstellen als HBO dies tut.


    Die Szene sagt schon etwas über Sexualmoral aus, denn nur weil man die Macht zu etwas hat und das Verlangen muss man es nicht gleich tun. Genau da kommt doch Moral ins Spiel.


    Ich kann mir allerdings gut vorstellen, das Sex mit gewissen Personen, vor allem bei politisch aktiven Leuten, Vorteile brachte. Doch war das ihnen auch wirklich bewusst gewesen? Ich meine, was brächte das wirklich für einen Vorteil mit einer patrizischen Frau zu schlafen, wenn es sich nicht um eine Klientel handelte? Schließlich stimmte ja dann nicht die Frau im Senat über politische Dinge ab, sondern die Männer.
    Die Machtdemonstrierung kann ich mir allerdings gut vorstellen.

    Aber 394 n. Chr. oder um diese Zeit herum war ja der Untergang des weströmische Reiches. Einer von vielen Gründen, war ja, dass Konstantin das Christentum zur neuen Staatsreligion ausgerufen hatte, weil er am Himmel ein brennendes Kreuz gesehen hatte und mit diesem Symbol alle seine Schlachten gewann.

    Ja, nun aber ich muss irgendwie sagen, dass wenn man die Sexualmoral damals mit der heute vergleicht, ist es heute immer irgendwie tabuisiert, obwohl sich zwar schon vieles geändert hat und sich von Generation zu Generation verändern wird.
    Das einzige, was heute anders ist, sind die Rechte der Frauen!
    Heißt das also, dass mit der Christianisierung, die aber erst richtig 394 n. Christus richtig begonnen hat soweit ich mich erinnere, sich der Umgang mit Frauen in der Ehe verbessert hatte?
    Weil im IR werden ja die Beziehung sehr friedlich gespielt und nicht derb und grob, wie die eine Beziehung zwischen dem Soldaten und der Frau mit den zwei Kindern!
    In Latein haben wir gelernt, dass man ja früher, speziell in den Bordellen, Fischhäute als männliches Verhütungsmittel benutzt hatte. Nur irgendwie kann ich mir das nicht so richtig vorstellen. Ohne ins Detail zu gehen, aber von der Elastizität, Sicherheit, und den Maßen ist ja zu heute kein Vergleich! Mich wundert es eben, dass es trotzdem nicht mehr Kinder gab, obwohl man so viele Geschlechtsverkehr hatte.
    Im Mittelalter war das ja viel extremer, zum einen war ja Sex durch die hohe Macht der Kirche schon fast ein Verbrechen als kam es sicher nicht so häufig vor, aber wenn man Sex hatte war die folge meistens ein Kind.

    Hey,


    Hab mir gestern zum ersten Mal diese ROM-Serie, die Episode 2 der 1. Staffel angesehen. Und war etwas erstaunt, wegen der vielen obszönen Szenen darin. Ich frag mich ob das wirklich damals so war, oder haben die Filmemacher hier etwas übertrieben??????
    Zum Beispiel bei der einen Szene, das fand ich extrem witzig, konnte mich kaum halten, wo man als erstes eine Kavallerieeinheit mitten in der Natur stehen sieht, die auf etwas warten. Erst dann bemerkt man, dass der General oder wer auch immer der Einheit hinter einem Baumstamm einfach so eine Schafhirtin pudert. Und die anderen schauen ganz normal zu und warten bis er fertig ist.....



    lg

    Rambosius war glücklich, dass er nicht mehr der große Unbekannte war. Er fühlte sich in einer integrierten Runde zu sein, und hoffte damit, noch mehr Details über das Leben hier in Rom zu erfahren.
    Rambosius wiederholte die Namen noch mal:Puhh, das sind 6 Namen zum merken....Decimus Annaeus Varus, Faustus Annaeus Milo und Gnaeus Furius Philus!
    Er blickte sie an, ob er die Namen wohl richtige zugeordnet hatte, dass es ein für alle mal im seinem Gedächtnis saß.
    Er fragte nun die drei:
    Seid ihr alle gebürtige Römer?Er musste etwas lachen, als er die Ironie dahinter erkannte, war diese Frage doch ambivalent zu verstehen. Er korrigierte sich:
    Ich meinte......schon klar Römer........nein, ob ihr alle in Rom geboren seid?

    Naja, irgendwie war Rambosius gespannt, wie er ihn wohl vorstellen wollte, weil er ihn doch kaum kannte. Und zweitens schien ihm, das er eine Mann nicht zugehört hatte, sonst würde er wohl kaum fragen.
    Er wartete etwas ab, bevor er wohl wieder das Wort ergreifen würde.

    Auch Rambosius kannte sich nicht so richtig damit aus, es fielen ihm auch im Moment nur diese Gottheiten ein.
    Er sagte darauf: Das waren die keltischen Gottheiten! Meiner Ansicht nach sind Kelten auch eine Art von Germanen, aber ich hab mich selber nie so richtig damit beschäftigt!
    Nun, weißt du Valerian, für das, was man leistet, ist die Bezahlung eigentlich schlecht. Früher, vor der Expansion der Römer, wäre sie vielleicht noch besser gewesen, aber heute......, stöhnte Rambosius kurz.
    Im Durchschnitt, wenn man gut dabei ist, kann man bis zu 30 Sesterzen verdienen, nicht mehr. Davon kann man dann gerade gut leben, aber eben nicht mehr. Und so viele Aufträge gab es nun auch wieder nicht.
    Er bemerkte noch scherzhaft. Wenn mal ein Opfer tot ist, steht es nach einigen Tagen leider nicht wieder auf, und kann wieder getötet werden. Wenn das so wäre, gäbe es, glaub ich, mehr Attentäter....
    Auch Rambosius nickte Valerian zu, denn die Situation musste vorher immer erst geprüft werden.
    Ja, du hast noch ein makelloses Gesicht! Was ich mir in solchen Situationen immer vorsage innerlich, ist: Nicht der gewinnt, der den härtesten Schlag hat, sondern der, der am meisten Schläge einstecken kann!
    Rambosius wollte jetzt nicht sentimental werden, aber es interessierte ihn trotzdem:Wie siehts bei dir mit den Frauen aus? Schöne Frauen habt ihr ja hier.lächelte Rambosius.
    Eine Frau und ein Killer, das passt nicht zusammen. Ich dachte nie über das nach. Ich war der Meinung, wie viele meiner Kampfesbrüder, das Frauen in diesem Beruf keinen Platz haben. Ich vermute bei dir das gleiche, ich meine, welche Frau nimmt sich jemanden, der das nächste Mal von der Schlacht nicht mehr lebend heimkehrt?!

    Ich schick dir kurz Jesus vorbei, der erweckt dich schnell von den Toten, dann regeln wir die Sache, so dass du dann wieder deinen ewigen Frieden findest! ;)

    Achso, dann muss die Hintergrundgeschichte etwas anders verlaufen.
    Ok, du bist schon tot, du könntest aber ein Testament hinterlassen haben, weil du dir nicht sicher warst, ob du mich noch erleben wirst und mich in deinem Testament anerkennen im Vorraus!

    Nein, du hast einen zweiten Sohn, doch du stirbst sehr früh bzw, bist sehr früh gestorben.
    Oder hättest du lieber, dass ich das Ergebnis eines fehlgeschlagenen Coitus interruptus bin? ;)

    Ich glaub, das gibt zu viel Arbeit. Da kann man eine gute Geschichte darüber schreiben, wenn beide Eltern früh starben und man als Waisenkind aufwächst oder so! :)

    Liebe Spielleitung!


    Wir haben schon per PN darüber gesprochen wegen meiner Zweit-ID.


    Name: Titus Helvetius Gracchus, Sohn des Helvetius Tacitus
    Stand: Cives
    Ort: Roma


    Ich stehe bereits mit Helvetia Aviana in Kontakt!

    Rambosius hörte nicht zum ersten Male, dass er gefährlich sei. Aber das er mit seinem Unglauben auch andere gefährden könnte, wusste er bis jetzt nicht und das gefiel ihm gar nicht, denn unschuldigen Menschen wollte er noch nie schaden. Er blickte Valerian etwas geschockt an.
    Also das passt mir gar nicht, dass ich damit andere Leute gefährde. Glaubst du ich töte einfach so unschuldige, friedliche Leute? Ich habe nie Zivilisten getötet, nur Krieger und Soldaten! Falls du das von mir verlangst, könnte ich versuchen, dich und deine Familie vor dem Zorn der Götter zu schützen?! Er wurde wieder etwas nachdenklich. Aber mit den Kriegsgöttern war er etwas vertraut, immerhin war er ja, wenn er kämpfte mit ihnen im Bunde.
    Ihr habt ja Ares oder Mars als Kriegsgott. Ich mag ihn sehr, er strahlt für mich nicht nur das Kämpferische aus, sondern auch das Starke und eine ungeheuerliche Kraft in seinem Tun aus. Ich glaube Quirinus und Bellona gibt es auch noch, aber da bin ich mir nicht mehr so sicher.
    Wir in Allemanien haben da Camulos, Teutates, Asarualimnunna, Belatucadros, Bodb, Cnabetius, Cicollus, Leucetius, Medocius, Rudianus und Segomo als Kriegsgötter!
    Nun wollte ihm Rambosius seine Taktik erzählen, wie er so jemanden überwältigen würde.
    Wegen des Beispiels mit dem Würger. Am besten du drückst dein Kinn so weit wie möglich nach unten, dann kann er deine Kehle mit seinem Arm nur noch schwer erwischen und sein Griff wird sich etwas lockern. Nun hast du folgende Möglichkeiten offen. Entweder du versuchst seine Arme zu greifen, lenkst ihn mit einem Ellbogenschlag ihn den Bauch kurz ab und wirfst den Mann dann über deinen Rücken zu Boden oder du versuchst andein Messer ranzukommen, um ihn irgendwo im Gesicht oder in der Bauchregion zu verletzen. Wenn er dann am Boden liegt, drückst du ihn am Besten mit deinem Knie und deinem ganzen Körpergewicht nach unten, damit er nicht mehr so leicht aufkommt. Dann ist es deiner Fantasie überlassen, was du mit ihm machen willst, grinste er etwas.

    Rambosius war dieser Aufforderung sichtlich gschmeichelt und sagte darauf:
    Ja, das wäre nett, wenn ich euch begleiten könnte. Ich kenne ja Rom auch noch nicht, bin erst seit 2 Wochen in der Stadt! und lächelte etwas erfreut.
    Ein netter Junger Mann war das. Ein sehr aufgeschlossener Römer, wie Rambosius fand, auch der andere, der ihn als erstes gefragt hatte.

    Rambosius wunderte es etwas, dass Valerian nicht wussten, was ein Säbelzahntiger war, bei den vielen Höhlen in Germanien, aber man musste ja nicht alles wissen, wie Sokrates so schön formuliert hat: Scio me nihil scire! Ich weiß, dass ich nichts weiß!
    Ein Säbelzahntiger ist eine Tigerkatze, die vorne zwei lange elfenbeinartige Zähne herausragen hat. Bei uns in Germanien gibt es einige Höhlen mit interessanten Malereine und komischen Inschriften darin. Ein Druide erzählte mal meinem Großvater davon. Druiden sind allgemein im Wissen dieser Katzen. Sie behaupten, dass unsere Ururvorfahren in diesen Höhlen gelebt hatten und diese Tiere noch erlebten und sie dann als Erinnerung daran an die Höhlenwände schmierten.
    Er war höchst erfreut, dass er nicht noch mehr Details von der Schlacht erzählen musste. Und irgendwie fand er es offen und tolerant gegenüber ihm selbst, dass sich Valerian so dafür interessierte. Er musste wohl von diversen verdeckten Handlungen in Germanien nicht viel wissen.
    Brigantium liegt direkt am Bodensee, ich weiß nicht, was das auf lateinisch heißt. Es ist ein recht nettes römisches Städtchen. Doch in den Randbezirken ist es von vielen allemanisch abstammenden Germanen besiedelt. Klarerweise liegt die Verwaltung bei den Römern. Aber durch ihre Toleranz haben sie auch die germanischen Fürsten verpflichtet, sich in die Verwaltung zu integrieren. Nicht alle wurden umgebracht. Natürlich sind wir Germanen immer noch untereinander in Kontakt, und die verschiedenn Stämme gibt es eben noch. Du hast Recht, solche großen Auseinandersetzungen sollte es nicht mehr geben. Deshalb hat man Attentäter wie mich ausgeschickt, die sich verdeckt um Angelegenheiten der Fürsten kümmern. Wie du sicher weißt, ist jeder germanische Stamme für sich ein eigener Verband und da kann er durchaus sein, dass sich das mehrere Stämme nicht verstehen. Und diese Missverständnisse sollten die Attentäter, wie auch ich, aus dem Weg räumen. Davon bekommen die Römer ja kaum etwas mit und in Prinzip ist es ihnen auch egal, solang sich das Volk unter ihrer Herrschaft ruhig verhält und die römischen Gesetze beachtet. Und ihr wisst gar nicht, dass es auch nomadenähnliche Stämme bei uns gibt, die sich tief in den Wäldern verstecken und natürlich für unsere zivilsierten Stämme eine Bedrohung darstellen. Eben um solche Sachen musste ich mich kümmern. Vielleicht warten meine Verfolger nicht auf offenem Feld auf mich, aber sie kennen mich, mein markantes Gesicht. Sie würden mir auflauern, viele und solange bis ich tot wäre.
    Die Frage mit den Göttern wunderte ihn auch, denn für Rambosius waren Götter nicht so das Wichtigste der Welt. Trotzdem versuchte er es dem Centurio zu erklären.
    Weißt du Valerian, ein Mann, wie ich, kommt irgendwann in seinen Leben zum Punkt, dass die Götter einen verlassen haben, in den wichtigsten und notgedrungensten Situationen. Ich weiß, dass Römer den Cultus Deorum pflegen, dass ihr an die Götter glaubt, die den griechischen ähneln. Auch wir in Germanien haben Götter, aber ich glaube nicht daran. Ich toleriere sie. Wenn andere an Götter glauben, habe ich nichts dagegen.
    Er starrte kurz gen Himmel.
    Ich glaube an mich selbst und meine Fähigkeiten!
    Nun wollte Rambosius wissen, wie die Römer so kämpften, wenn sie nicht in der Kohorte kämpften.
    Valerian, sag mir, wie kämpft ihr Römer eigentlich.
    Wie würdest du kämpfen, wenn du im Wald stündest und jemand ergreift dich von hinten und versucht dir mit dem Messer die Kehleaufzuschlitzen, das würde mich ernsthaft interessieren? Vielleicht kann ich ja auch noch was lernen, von einem so ehrenhaften Centurio. Dabei setzte er eine freundschaftliche Miene auf, die doch etwas erwartungsvolles hatte.

    Zitat

    „Und wie gehörst du in dieses morgendliche Stelldichein?“


    Die Aufmerksamkeit war endlich da. Doch es hatte den Anschein, als würden die Männer, die in der Gasse waren, zu einen von den Dreien dazugehören und einfache Prügeleien in Seitengassen zum Standard im Alltag von Rom. Also machte sich Rambosius nicht mehr Gedanken darüber, als notwendig.
    Die Frag des Einen überraschte ihn nun, doch war er sehr angetan davon:
    Naja, ich bin neu hier in der Stadt. Ich dreh gerade ein paar Runden als Gymnastiklauf. Das fördert die Kondition und man wird richtig fit. Ich bin übrigens Rambosius aus Germanien. Mit welchen Herren habe ich hier die Ehre?, fragte er dann in die Runde.

    Bevor er sich das mit der Böschung der verfallenen Mauer überlegte antwortet er noch auf die anderen Fragen:
    Ja, das Messer war ihr unheimlich. Obwohl sie es gar nicht wirklich gesehen hat, niemand hat es gesehen, außer die, die durch es schon tot sind. Ich hab nur etwas geschildert. Es ist ja kein gewöhnlicher Messer. Eigentlich müsste ich sagen, es war. Es war recht lang, und hatte auf einer Seite spitze Zacken, wie die Zähne eines Säbelzahntigers. Und es war scharf wie eine Rasierklinge, doch treu wie eine Ehefrau!
    Er musste die Situation, wo er sie zum Lachen gebracht hatte, nochmals genauer schildern, anscheinend interessierte Valerian sich dafür.
    Ja, mein Gott, sie hat einmal gelacht. Ich müsste mich gerade entsinnen, wie das stattgefunden hat.
    Er konnte glücklich sein, dass sich Rambosius Gespräche auf den genauen Wortlaut gut merken konnte, es war ja in seinem früheren Geschäft sehr wichtig:
    Ich erzählte ihr eben so, dass ich gegen 10 oder 20 Männer problemlos kämpfen könnte, aber nicht, wenn mich hunderte angriffen. Ich glaub, für dich, Valerian, ist das auch kein Problem, gegen so eine kleine Gruppe zu kämpfen, denke ich. Danach hab ich sie anschließend eben gefragt, wo ich die Cohortes Urbanae finde und dass es sicher ein Versuch wert sein würde, dort einen Centurio zu fragen.
    Darauf hin hatte sie erst mal große Augen gemacht, die feine Dame bis sie schließlich etwas zu lachen anfing!


    Kurz entschloss stimmte er dem Vorschlag von Valerian zu. Denn nirgends war es so sicher, wie an einem Ort, der selbst so unsicher aussah:
    Gut, gehen wir dort rauf. Wenn ich mir diesen heruntergekommen Schuppen so ansehe, fühle ich mich schon fast wieder wie zuhause. Es gibt keinen sichereren Ort als die Hölle selbst. und lachte dabei etwas ironisch auf. Also gingen sie gemeinsam die Böschung hinauf, was bei 70% Gefälle nicht gerade einfach war.
    Sie mussten sich etwas durch Dornengestrüpp, wildem Rubus fruticosus durchwühlen. Und eine alte Rosa canina versperrte ihnen auch noch den Weg. Die wenige Mauer, die noch übrig war, sah karg aus, von Moosen und Flechten übersät. Dort setzten sie sich nieder, und zwar so, dass sie alles im Überblick hatten und sich doch mit dem Rücken zur Mauer anlehnen konnten.
    Ein Duft von frisch aufesogenen Moosen und Farnen kam ihnen entgegen, als Rambosius anfing zu erzählen.
    Hast du's auch bequem, Valerian? , flüsterte Rambosius.
    Ok, fing er ganz gemütlich an, da ich ja nichts zu befürchten haben, erzähl ich einfach mal ganz von vorn. Aber sei nicht zu kritisch mit mir, ich bin kein großer Erzähler, es ist das erste Mal, dass ich jemandem DAS erzähle.
    Er holte nochmals Atem und fing dann stimmungsvoll an, als ein warmer Ostwind ihm in die langen Haare blies.
    Ich bin ja Germane, und war gern in Germanien, aber in Germanien habe ich die schlimmsten Dinge erlebt, die sich ein Mann je vorstellen kann. Von Räubern und Banditen wurde ich beauftragt, germanische Stammführer, Kriegshelden und Fürsten zu ermorden. Ich schlachtete mich durch hunderte von Soldaten durch ohne nur eine Emotion zu vergeuden. Natürlich insgesamt betrachtet durch Hunderte.
    Ich kam einstweilen zu Fürsten, die wiederum mich beauftragten, Räuber und Banditen zu bezwingen - was mir eher gefiel, weil ich dafür ein hohes Kopfgeld kassieren konnte.
    Nach einigen Jahren war ich dann des Tötens müde und wusste nicht Gutes von Bösem zu unterscheiden, ich wollte mich einfach nur noch zurückziehen, doch laut anderer Leute sollte ich weiter töten, und weiter ihre Aufträge erledigen. Aus dieser Meinungsverschiedenheit entwickelte sich schnell jeden und alles, was von mir verlangte, grundlos zu töten. Nun war halb Germanien gegen mich und sie verfolgten mich von überall her, so war ich gezwungen zu töten und tötete dadurch nur noch mehr und noch besser.....
    Von meiner gebürtigen Heimat Brigantium musste ich endlich Abschied nehmen - ich floh erst richtung Osten. Meine Verfolger, die einst meine Freunde unter Anführungszeichen gewesen waren, verstreuten sich so weit als möglich, um einen großen Umkreis zu durchforsten. Ich sah mich unterdessen gezwungen, nur bei Nacht mich fort zu bewegen. Unter Tags versteckte ich mich in Höhlen oder bei anderen Leuten, doch kam es auch vor, dass ich tagelang ohne Essen und Trinken in Wäldern oder Steppen verbrachte.
    Eines Tages sagte ich mir: "Ich kann mich nicht mehr verstecken - sie werden mich finden! Es herrsche erst wieder Frieden, wenn ich sterbe oder wenn sie sterben!"
    Mein Verfolger kamen immer näher, es waren immer mehr und es wurde zusehends schwieriger sich zu verstecken. Ich hatte mir zwar geschworen, niemanden mehr grundlos zu töten - aber ich wusste, wenn sie mich bemerkten, wäre ich sicher schnell nicht mehr am leben. Deshalb musste ich ihnen zuvor kommen - ich musste es beenden, bevor sie es taten.


    An den folgenden Tagen, schlug ich mich gegen Südwesten durch. Leise wie der Tod und schnell wie der Wind nahm ich das Leben jener Verfolger, die mir zu nahe kamen. So leicht wie eine Feder gleitet mein Messer durch dessen Fleisch und so kraftvoll wie die Wogen des Meeres kämpfte ich mit der Stärke meines Körpers Mann gegen Mann.


    Am Fuße des Apennin jedoch fassten sie mich und brachten mich in ihr Lager. Ich hatte nichts dabei außer ein Messer und mein Gewand. Im Lager stürzten sich die Männer auf mich und entrissen mir alles, was ich hatte. Sie fesselten mich und grausam folterten sie mich. Doch ich hielt den Atem an, steckte die Schmerzen weg und blieb stumm. Doch mein Tod war ihnen nicht genug, ich sollte nicht mehr wissen, ob ich schon tot war oder noch lebendig - es war die Hölle auf Erden!
    Nach einer Woche Höllenquallen und sommerlicher Hitze, kam ein Gewitter auf und es begann heftigst zu regnen. Es verwandelte die trockene Erde zu schlamm und die Berghänge zu reißenden Bächen und Wind kam über das Lager, wie die fließende Lawa eines Vulkans.
    Das ganze Lager war aufgebracht und versuchte sich vor dem Unwetter zu schützen. Mich hatte man draußen an einen Pfahl fest gebunden. Durch den aufgeweichten Boden und der Unruhen im Lager, versuchte ich den Pfahl möglichst unauffällig aus dem Erdreich zu lösen, als plötzlich etwas aus dem Schlamm mir funkelnd entgegen schwomm. Ich ging in die Hocke, um zu sehen, was es war und wie durch ein Wunder war es mein eigenes Messer. Ich probierte mit angebundenen Händen von hinten in der Hocke aus an das Messer heranzukommen. Ich schaffte es gerade mit Mühe, das Messer zu ergreifen, bevor es ganz weggespült wurde. So schnell es ging, schnitt ich meine Fesseln durch.
    Mein schwarzes Haar war vollkommen durchnässt und das Wasser floss mir über mein Gesicht.


    Als ich mich befreit hatte, wusste ich nicht wo ich sicher war, ich hatte Angst, dass jemand der Männer kommen würde nach mir zu sehen. Der Schlamm war weich und nass. Mir blieb keine anderen Wahl. Ich legte mich nieder und überhäufte mich mit dem kalten nassen Schlamm bis nichts mehr von mir zu sehen war. Ich war quasi unter der Schlammdecke verschwunden. Ich hörte nur noch, als jemand kam und ganz verblüfft war, dass ich nicht mehr Pfahl hing. Er trampelte etwas vor mir hin und her, als würde er mich in der dunklen Nässe suchen wollen.


    Als der richtige Zeitpunkt gekommen war, erhob ich mich blitzschnell aus der Deckung des Schlammes und warf mich auf den Mann, der da vor mir stand und mich suchte. Der Mann taumelte kurz, krachte dann aber zu Boden in den Schlamm. Ich drückte seinen Kopf solang in das durchwässerte Erdreich bis er daran erstickte. Die Leiche überhäufte ich gleich mit etwas Schlamm, damit sie versteckt bliebe.
    Ich schlich weiter um die Lagerzelte herum, wo niemand mehr zu sehen war, aber ich wusste - wenn ich jetzt kein Ende setzte, würden es nur noch mehr werden, die die verfolgten und ich hätte niemals mehr die Ruhe.
    Die Männer, die sich vor dem Unwetter zu schützen versuchten, gingen nun wieder zu ihren Zelten zurück, als sie plötzlich vor meiner Gestalt erschracken.
    Der eine nahm gleich seinen Bogen und schoss auf mich, ich stürzte nach rechts und entwich, wo sogleich ein anderer mit der Axt auf mich wartete. Ich wich geschickt aus, glitt mit meinen Füßen, zwischen die des Mannes, warf ihn in den Dreck und steckte ihm mein Messer in die Brust. Am anderen Ende der Zeltseite pirschte ich mich wieder schnell an und machte mich bereit auf die nächste Attacke. Ich musste nicht lang warten, schon wollte einer mit seinem Schwert um die Ecke stechen, als ich seinen Arm erwischte und gekonnt mein Messer in seine Schläfe rammte. Ein zweiter Pfeil verfehlte mich nur knapp und ich sprang schnell auf die andere Seite, rollte mich dann geschickt auf die Hinterseite eines der Zelte.
    Inzwischen hatten sich die Männer, nach dieser Schockerfahrung, gruppiert und zogen nun Seite an Seite durch das Lager, um mich aufzuspüren.
    Eine Gruppe näherte sich gefährlich der Stelle, wo ich gestanden hatte.
    Ich schlüpfte noch unter eine Zeltplane. Als die Gruppen direkt vor mir zu stehen kam, sprang ich auf und warf ihnen die Zeltplane über, stürzte mich sogleich auf sie, damit die Männer sich gegenseitig zu Boden stürzen würden und unter der Plane liegen blieben.
    Ich stürzte mich also darauf und stocherte mit meinem Messer sooft ich konnte auf die Plane ein bis sich darunter nichts mehr regte, außer ein Bächlein Blut, dass daraus floss und dem Wasser folgte. Ein dritter Pfeil streifte meinen Oberarm, ich rollte mich dann in den Hang hinein, wohin das Wasser floss. Ich ließ mich von dem Schlamm mitschwemmen, während einige weitere Pfeile mich versuchten zu treffen. Ich glitt direkt auf einen zweite Gruppe von Kämpfern zu. Mein Messer schnitt die Achillessehne eines Mannes durch, ich schnappte mir anschließend einen Pfeil, der gerade daher geschwemmt kam, sprang auf und stach ihn dem Nächsten in sein Auge, kurz darauf ich mit meiner Faust erst einmal einen Weiteren zu Boden brachte. Der Vierte der Gruppe attackierte mit seinem Schwert, ich konnte seinen Hieben bei dem rutschigen Untergrund schwer ausweichen. Der Mann streifte meine Brust gefährlich und ich bemerkte gleichzeitig, dass sich die anderen Männer wieder aufrichten wollten. Also zog ich schnell mein Messer und jagte es dem Mann, mit dem schwingenden Schwert schnell durch die Kehle. Darauf ergriff ich sein Schwert und zog mein Messer wieder aus der Kehle heraus. Demjenigen, der wieder auf den Beinen war, schob ich das Schwert sogleich durch den Bauch, und plötzlich verfehlte mich ein Pfeil, der einen anderen der Männer direkt in die Stirn traf. Einer der Gruppe war noch übrig und ergriff mich von hinten, er versuchte mich mit seinen Armen zu erwürgen. Ich stammelte etwas, konnte Gott sei Dank aber mein Messer zücken und traf sein Gesicht schmerzlich. Nun konnte ich mich aus den Fängen des Mannes befreien und schnitt ihm den Hals durch. Die Bogenschützen waren nun postiert und ich versuchte ihren Pfeilen zu entweichen.


    Die Bogenschützen ließen einen Schwall Pfeile auf die Zellte hageln bis auch der letzte Pfeil verschossen wurde!
    Einer der Schützen war auf einem kleinen Felsvorsprung platziert und starrte auf das Lager.
    Ich schlich mich an.
    Da packte ich von unten seine Schienbeine und zerrte daran. Der Schütze versuchte sein Gleichgewicht zu halten, doch konnte sich nicht lang halten, sodass er stammelte und niederfiel.
    Ich kroch schnell den Felsvorsprung hervor und beendete die Sache mit dem Schützen schnell, schnappte seinen Köcher und seinen Bogen.
    Ich blieb in Deckung und erledigte einen nach dem anderen der Schützen, die jetzt mit ihren Schwertern und Messern mich vergebens im Lager suchten. Den einen nagelte ich mit drei Pfeilen an eine der Zeltplanen, dem anderen schoss ich einen Pfeil mitten durch den Kopf. Wiederum ein anderer wollte fliehen und mein Schuss wurde abgelenkt und der Pfeil traf den Schützen in die Wade. Als ich alle merklichen Schützen erledigt hatte, ging ich erschöpft in Richtung des Lagers.
    In strömendem Regen sah ich den einen Schützen, den ich an der Wade verwundet hatte, mit Mühe zu fliehen. Er humpelte durch den Matsch, als ich zum letzten Mal den Bogen spannte. Mit einem schrillen Geräusch pfiff der Pfeil durch die Luft der herabkommenden Tropfen und schoss in den Rücken des Schützen, der dadurch auf die Knie fiel. Der Schütze zog seine Schleuder aus einer Tasche, dreht sich um und zielte damit aus voller Wut und Geschrei gegen mich. Ich zückte sofort einen Pfeil, spannte abermals meinen Bogen und schoss dem Schützen durch den offenen, schreienden Mund hindurch, sodass dieser einfach umkippte!
    Ich blickte nach hinten und sah, wie sich der Hang langsam von den Wassermassen aufzulösen schien. Ich ließ den Bogen fallen und eilte den Hang hinauf, doch von der Folter entkräftet konnte ich mich oben angekommen nicht mehr auf den Beinen halten - bei der Nässe rutschte ich aus, die Wassermassen auf der anderen Seite des Hügels waren noch stärker und ich wurde von ihnen mitgerissen. Vergeblich versuchte ich mich festzuhalten, immer schneller glitt ich den Hang herunter und hinter mir das flüssige Erdreich. Es spülte mich schließlich an den Rand des unteren Hanges, wo ich dann liegen blieb.


    Am nächsten Morgen ging die Sonne etwas später auf und erhellte die ganze weite Eben, die vor mir lag.
    Ich erwachte und sah schließlich hinunter in das lang erstreckte Italien. Ich hatte es geschafft - zumindest für eine zeitlang - meine Verfolger abzuhängen!

    Nach dieser langen Erzählung war Rambosius sichtlich erschöpft und sah mitgenommen aus. Diese Erinnerungen an Mord und Todschlag taten ihm einfach nicht gut.
    Zum Schluss sagte er noch zu Valerian:
    Du kannst es mir glauben oder nicht, aber jetzt bin ich hier und erzähl dir das. Da draußen vor der Stadtmauer, da warten meine Verfolger jedoch schon auf mich. Und sie warten sicher schon zu hunderten, ganze Armeen vielleicht schon. Sie werden Rom sicher nicht angreifen. Aber wenn ich da ganz normal hinausspaziere und sie sich sicher fühlen, werden sie mich angreifen und du kannst am nächsten Morgen meine Gliedmaßen zusammensuchen. Hier in Rom bin ich sicher!
    Er blickte bei diesem Gedanken ins Leere. Er hatte Angst, er hatte immer Angst gehabt, bei jedem Kampf zitterte er am ganzen Körper und innerlich.
    Und er konnte seine Angst nicht mehr verstecken. Sterben würde er sowieso, aber die Frage war nur wie. Starb er kämpfend gegen Hunderte, die ihn attackierten oder starb er friedlich im Beisein von Leuten, die er kannte und im ihm vertrauten.....

    Rambosius dachte wieder an den Brief. Er kam sich dumm vor, so schwer konnte es doch nicht sein, einen Brief auszustellen und ihn gemäß der Adresse aufzugeben. Doch um das würde er sich nachher kümmern.
    Stark war er, das wusste er und war ihm ein Retter in so mancher Not. Doch wozu würde das führen, wenn er den Händlern beim Kistenschleppen behilflich wäre. Händler waren mobile Leute, die von einer Stadt zur nächsten unter Umstanden - je nach dem, wie die Geschäfte liefen - hin und her pendelten. Ein Händler war für Rambosius so etwas wie ein vornehmer, gehobener Betrüger, der mit allen Mitteln versuchte, seine Geschäfte in Ordnung zu bringen, aber sozial völlig unten durch war. Einen Vertrauten als Händler zu haben, wäre so wie wenn man sich auf die Verlässlichkeit eines Faultiers stützte. Gute Versprechen und gutes Zusprechen waren inbegriffen, aber nur um des Geldes und des Geschäftes Willen. Rambosius konnte dies allerdings nur vermuten....


    Auch Rambosius war von der Reaktion Valerian's nicht überrascht, als er um sein Vorliegen wegen einer Hand voll Männer ging. Nur zurecht sollte er da seine Zweifel haben. Nun war ihm jedoch klar, weshalb er bei einem Centurio keine Chance hatte, einfach Männer zu bekommen. Doch wollte er ihm sein Anliegen schildern:
    Ja, ich brauche Männer oder besser gesagt Kämpfer! Nicht irgendwelche. So welche in der Art wie ich es bin, nicht unbedingt vom Körperbau und von der Größe und auch nicht von den hohen Anforderungen. Aber sie sollten wendig, leise und skrupellos. Es könnte etwas länger dauern, dir das genauer zu schildern.....
    Rambosius sollte sich jetzt sicher sein, dass er am richtigen Mann, aber es war nicht der richtige Ort, wie er fand, um über so etwas zu reden. Zu groß war die Wahrscheinlichkeit, dass irgendjemand, der auch am Tiber spazieren ging, etwas davon mitbekam. Er versuchte ihn indirekt zu überreden, für dieses Thema den "Standpunkt" zu wechseln.
    Falls es dich näher interessiert...............ich fühle mich hier nicht wohl, über diese Thema zu sprechen........


    Als es zur Sprache über Germanica Calvena kam, war er etwas von den Socken, da Valerian plötzlich so viele Fragen über sie stellte. Ganz ruhig beantwortete er eine nach der anderen:
    Ja, so heißt sie, Germanica Calvena, nicht Calvena Germanica! Jetzt, wo du's sagst, kommt es mir wieder in den Sinn. Und lächelte dabei etwas.
    Sie ist verdammt hübsch. Solche Frauen vermisst man in Nordgermanien. Ich habe mich zwar nicht wirklich auf sie konzentriert, als ich in der Schneiderei war. Ich war ja mit der Verkäuferin, deren Sohn und der Wahl der passenden Kleidung auch beschäftigt.
    Aber ohne jetzt voreinnehmlich zu sein, sie war sicher aus gutem Hause. Wenn sie nicht schon einen Mann gehabt hätte, wie sie mir erzählte, hätten sich die Männer bei uns in Brigantium schon längst auf sie gestürzt! und lächelte dabei aufgeheitert.
    Ich muss dir aber sagen, bis auf das eine Mal, das ich sie zum lachen gebracht habe, war sie glaub weniger von meinem Messer begeistert als von mir, was ja schon mal nichts schlechtes ist.
    Rambosius blickte ihn fragwürdig an, als es um das Einstellen ging.
    Meinst du? Meinst du, dass sie mich einstellen würde? Was besseres könnte mir ja nicht passieren. Ich würde sofort zustimmen! und grinste Valerian an.