Beiträge von Lucius Quintilius Rufus

    Tatsächlich verstummte Rufus kurze Zeit später wieder, als er wieder mit seinem Papa vereint war. Es erschien sogar wieder ein Lächeln im verweinten Gesicht des kleinen Jungen und er strahlte seinen Papa an. Jetzt war er wieder, wie er es wollte, mit seinem Papa vereint und würde auch dafür sorgen, dass es so blieb, da war er sich ganz sicher.
    Doch auch bei seinem Vater hielt er nun nicht mehr still. Im Wasser herumzustrampeln und zu planschen machte ihm viel zu viel Freude. Er liebte es zu baden, auch wenn heute etwas wenig Platz war. Mama nahm eindeutig zu viel Platz weg. Eigentlich müsste sie hinaus! Rufus wollte schließlich mit seinem Papa planschen. Nun gut, er konnte es wohl nicht ändern, dass Mama mit dabei war. Nun planschte er eben so und ließ sich nicht davon abbringen.

    Rufus hatte seinen Spaß und seiner Meinung nach war der Weg zum Balneum viel zu kurz und die Zeit unter Papas Arm verging viel zu schnell. Schlag auf Schlag waren sie schließlich im vertrauten, mollig warmen und gut riechenden Raum. Sein Lachen verstummte schließlich und Papa zog ihm seine Anziehsachen aus. Rufus war froh endlich die kratzige Tunika los zu sein und lachte froh, als er für kurze Zeit nackt dastand. Er war gerne nackt, wie wohl jedes Kind in seinem Alter. Scham kam schließlich erst wesentlich später auf.
    Schließlich reichte Papa ihn an Mama weiter, was er mit einem bösen Gesicht bedachte. Er wollte nicht zu Mama, er wollte lieber bei Papa bleiben. Dementsprechend widerspenstig verhielt er sich in Mamas Armen, strampelte herum und ließ sich nicht ruhig halten. Ihm gefiehl die ganze Situation gar nicht mehr. Kurzerhand brach er lautstark in Tränen aus.

    Als Papa lachte lächelte, Rufus zurück, ganz automatisch. Wenn seine Liebsten in seiner Nähe sich freuten oder glücklich waren, dann war er es auch, ganz automatisch. Und er hatte auch Grund zur Freude, schließlich bekam er seine Nase zurück, nachdem Papa sie ihm geraubt hatte. Er lachte, als Papa sie ihm wieder zurück gab. Er war glücklich, nicht nur, weil er wieder komplett war, nein, vor allem weil er einmal wieder so viel Spaß wie Lange nicht hatte, Spaß mit seinem Papa und er wünschte sich, dass der Tag doch nie enden möge.
    Und schon ging der Spaß weiter, denn Papa nahm ihn unter seinen Arm und er hatte das Gefühl zu fliegen. Scheinbar wollte sein Vater ihn das auch fühlen lassen, denn er hörte das "Huuiiii". Den Rest allerdings bekam er nicht mit. Er musste sich ohnehin konzentrieren und Blickkontakt halten, damit er verstand, was die Leute sagten, aber das war ihm dann doch schnell zu doof, schließlich verstand er viele Worte noch nicht. Ebenso wenig verstand er, dass Mama zuerst ins Wasser sollte und dass sogar ein Familienbad bevorstand. Eines wusste er allerdings, nämlich dass er Spaß im Wasser haben würde. Er liebte es zu Baden und mit Papa versprach es doch noch lustiger zu werden.

    Trotz Mamas Abwesenheit genoss Rufus die Nähe zu seinem Papa. Er war liebevoll, wie auch Mama, aber bei ihm war es dennoch etwas anderes, als bei seiner Mutter. Papa war eben Papa und Rufus großes Vorbild.
    Er genoss es in vollen Zügen, als sein Papa ihm über den Kopf streichelte und kicherte und wand sich etwas, als er ihn kitzelte; er war eben kitzelig. Wieder schaute er seinen Vater mit großen Augen an und dann auch etwas erschrocken, als sein Papa ihm die Nase klaute. Aber bei Papa war sie wohl sicher, das wusste er.
    "Da!", meinte er lachend und zeigte mit dem Finger auf Papas Hand, die ihm die Nase gestohlen hatte. Jetzt reichte es aber... Er wollte seine Nase schon wieder haben. Ohne war er ja nicht komplett.

    Rufus Plan ging auf und sein Papa widmete sich wirklich ihm und erwiederte die Umarmung und gab ihm einen Kuss. Er war überglücklich und schmiegte sich nur noch mehr an seinen Papa. Warum konnte er nicht immer da sein? Warum ließ er Rufus und Mama immer allein? Rufus verstand es nicht, noch nicht.
    Das mittlerweile schon Pläne für ein gemeinsames Bad geschmiedet wurden, bekam Rufus nicht mit. Er war viel zu sehr damit beschäftigt seinen Papa zu umarmen und ganz doll lieb zu haben. Er wurde erst aus seiner Idylle gerissen, als Mama ihm durch sein Haar strich. Kurz löste er seinen Kopf von Papas Brust und sah seiner Mutter hinterher, die nun wegging. "Mama!", rief er ihr hinterher. Er wollte nicht, dass sie wegging. Sie sollte hier bleiben, bei ihm und Papa. Rufus warf seinem Papa einen fragenden Blick zu, ehe er seinen Kopf wieder an dessen Brust anlehnte.

    So lobte sich Rufus das; Papas volle Aufmerksamkeit lag bei ihm und er nahm ihn in seine Arme, genauso wie er es gerne hatte. Bei Papa war es schließlich nie langweilig und er hatte immer große Freude, wenn sein Papa mit ihm herumtollte. So wie er es auch heute wieder tat. Rufus flog durch die Luft und lachte und quietschte vergnügt. Das machte Spaß! Aber leider war das eine Seltenheit, denn nur Papa spielte so mit ihm herum, Mama machte nie etwas so schönes mit ihm. Aber für so etwas waren Papas ja da.
    Wieder machte er große Augen und begann zu strahlen, als sein Papa wohl mit ihm das Reitespiel spielen wollte. Rufus liebte dieses Spiel und hatte immer seinen Spaß dabei. Er mochte es sich vorzustellen, wie er auf einem Pferd durch die große Stadt ritt und diese erkundete. Bisher hatte er sie ja immer nur auf den Armen anderer entdeckt. Hoffentlich war er bald alt genug sie mit Papa durchstreifen zu können.
    Als seine Mama ihn aus seinen Gedanken riss, da sie wieder etwas sagte, was er wieder nicht mitbekam, wanderte sein Blick zu ihr. Hoffentlich würde sie jetzt nicht machen, dass Papa aufhörte mit ihm zu spielen. Nein, das wollte er nicht. Das war seine Zeit mit Papa! Kurzerhand legte er die Arme um den Hals seines Papas und schmiegte sich an ihn.

    Mit großen Augen sah er mit an, wie sein Papa ihm die Blume aus der Hand nahm und er schien sich tatsächlich zu freuen! Rufus triumphierte innerlich und zeigte ein breites Grinsen. Auch seinem Papa schien die schöne Blume zu gefallen. Sie war aber auch schön. Kurz blickte er zu seiner Mutter, die etwas gesagt hatte, was er aber nicht mitbekommen hatte. Sie lächelte, also musste es etwas Gutes gewesen sein. Kurzerhand lächelte er zurück. Wenn seine Mama glücklich war, dann war er auch glücklich.
    Nun wollte er allerdings auch noch etwas von seinem Papa haben, der oft nicht bei ihm war. Wo er dann immer war, dass wusste Rufus nicht. Nur die Mama war immer da, aber nicht Papa. Da der nun aber mal bei Rufus war und Rufus Angst hatte, dass er einfach wieder gehen würde, musste er jetzt einfach Zeit mit Rufus verbringen, dann würde er auch schon da bleiben, da war sich Rufus sicher. Mit einem erwartungsvollen Blick streckte er seinem Papa die Arme entgegen und forderte diesen unmissverständlich dazu auf, ihn auf den Arm zu nehmen.
    Bei Papa auf dem Arm war es immer schön, denn Papa schleuderte ihn herum und machte auch mancherlei andere schöne Dinge mit ihm. Mama machte selten soetwas mit ihm, stattdessen sang sie ihm oft etwas vor. Sie sang schön, aber er wurde davon immer so schnell müde. Aber es ging nun nicht um Mama, sondern nur um Rufus und Papa. Wenn Rufus einwas jetzt schon wusste, dann dass wenn er mal groß war, genau so sein wollte, wie Papa!

    Während seine Eltern sich unterhielten, kümmerte sich Klein-Lucius weiter um die Umgestaltung des Gartens. Die Blumen im Beet gefielen dem kleinen Jungen besonders gut. So gut, dass er beschloss einfach mit den kleinen Händchen danach zu grabschen und sie aus dem Boden zu reißen. Das machte ihm einen Heidenspaß, auch wenn er sich dabei schmutzig machte. Schmutzig sein war toll, denn dann durfte er baden, was ihm noch mehr Spaß machte.
    Auf dem Rasen sitzend betrachtete er nun den kleinen Haufen Blumen, der sich bereits angesammelt hatte. Vielleicht sollte er ja seinem Papa eine der Blumen schenken. Er würde sich bestimmt freuen! Ja, das schien ihm eine ausgezeichnete Idee und er begann aus dem Blumenhaufen die Schönste auszusuchen. Etwas ziellos stocherte die kleine Hand zwischen den Blumen herum, bis sie schließlich eine in seinen Augen besonders schöne Blume ergriff.
    Langsam drehte er die Blume in seinen Händen herum und betrachtete sie aus jedem Winkel. Ja, die war wunderschön und roch auch gut, was er herausfand, als er sie zur Nase führte. Und wie toll sie sich in seiner Faust anfühlte, als er den Kopf der Blume in seiner Hand zusammendrückte. Papa würde sich bestimmt darüber freuen.
    Etwas schwerfällig drückte er sich hoch, bis er schließlich wieder auf den eigenen Beinen stand, etwas wacklig zwar, aber sicherer als gestern. Es war toll stehen zu können und vor allem so auch noch voran zu kommen, ohne krabeln zu müssen. Das Laufen wie Mama es genannt hatte ging auch viel schneller. Auch nun wieder, als er zu seinen Eltern hinüberschunkelte, die gar nicht zu bemerken schienen, dass er wieder bei ihnen war. Kurzerhand zupfte er mit seiner schmutzigen Hand an Papas Tunika und hielt ihm lächelnd die mittlerweile ziemlich mitgenommene Blume hin, an deren Wurzeln immer noch ein Batzen Erde baumelte. "Papa... hier", fügte er zwei Worte, die er bereits kannte und sprechen konnte aneinander und schaute seinen Papa mit erwartungsvollen Augen an. Er sollte sich freuen!

    So, ganz kurz:


    1. Stand: Civis
    2. Gens: Quintilia
    3. Name: Lucius Quintilius Rufus
    4. Wohnort Roma



    Und jetzt lass mich ein Marcus, sonst sag ichs Papa und dann bekommst du ne Menge Ärger. =) Ofella kann davon ein Liedchen singen. :D