Crista war jedoch nicht die einzige Artoria, die zurück gekehrt war. Nachdem sich Lucius' Weg in das ferne Britannien verlaufen hatte, erkannte er jedoch, dass dies nie das Zuhause für ihn werden würde, wie es Roma geworden war. Doch sollte er zurück? Nein, dem war er damals noch nicht gewachsen. Auch er hatte den Weg in das zauberhafte Tarraco gefunden, wo er bei seiner geliebten Schwester untergekommen war. Keiner der Familie wusste jedoch, dass er sich dort befand und Crista hatte ihm versprochen, nichts zu sagen.
Nachdem sich auch Sabina ihnen angeschlossen hatte, schien das Leben in Hispania seine Formen anzunehmen und sich dort ein weiterer Artorierzweig zu entwickeln, was sich jedoch wieder jäh mit dem Tod der Arotrierin zerstörte.
Da seine Schwester beschlossen hatte nach Mantua aufzubrechen um den dort stationierten Brüdern und Cousins die traurige Nachricht zu überteilen, sowie Sabinas Sarg zu überführen, entschied auch er sich dafür in die alte Heimat zurück zu kehren.
Er wusste es würde schwer für ihn werden. Ohne viele Worte hatte er die Familie und vor allem Medeia damals verlassen. Wie sehr er sie geliebt hatte, er liebte sie auch jetzt noch, doch aus ihnen war nie ein Paar geworden. Wie würde wohl das erste Treffen zwischen ihnen beiden werden? Hatte sie vielleicht schon einen Mann, Familie..Kinder? Er wusste noch genau, wie er in der eisigen Kälte Britanniens umher lief, wie seine Gedanken immer wieder zu ihr glitten.. die Gedanken, wie es gewesen wäre eine Familie mit ihr zu haben. Doch zu jener Zeit hatten sie beider ihre Karriere im Auge und keine Zeit an so etwas zu denken.
Oftmals dachte er daran, ob er denn je eine Familie haben würde. Würde er Kinderlos und einsam sterben...sich in einem erbarmungslosen Kampf heldenhaft opfern...wer würde seinen Heldentum rühmen, wenn niemand davon wusste?
Egal, es war ein guter Entschluss gewesen, seine kleine Schwester zu begleiten. Somit konnte er ein neues Leben in Roma beginnen und ihr beistehen bei der schweren Aufgabe, den Tod eines Familienmitgliedes zu überbringen.
Um etwas Ruhe zu finden, hatte er sich am Fenstersims seines Tabernenzimmers niedergelassen. Da bemerkte er, wie sich Crista allein die Straße entlang bewegte. Kurzerhand entschloss er sie nicht alleine gehen zu lassen. Sicher, er war lange fort gewesen, dennoch kannte er diese Straßen um einiges besser als die junge, in seinen Augen bildhübsche Frau.
"Wo willst du hin?" fragte er sie tadelnd, jedoch lächelten seine Augen sie schützend an.