Beiträge von Lucius Petronius Crispus

    Der Marsch verlief ruhig. Wie auf dem Hinweg marschierten sie einfach die Via Latina entlang, die gut ausgebaut und trocken war. Links und rechts zeigten sich die Hügel der Albaner Berge, dank derer viele römische Aristokraten hier ihre Landhäuser gebaut hatten. Hier und da präsentierten sie sich in einiger Distanz zur Straße stolz an den Berghängen.


    Lucius hatte natürlich wenig Augen dafür. Erst als die Aqua Marcia in Sicht kam, war sein Interesse geweckt: Die Wasserleitung gehörte zu den größten, die Rom mit Trinkwasser versorgten. An dieser Stelle lief sie auf einem Aquaedukt entlang - mit die spannendsten Bauwerke, die es gab: Über Meilen hinweg transportierten sie Wasser allein durch ein minimales Gefälle, das der Petronier selbst bei der ganzen Breite über das Tal nicht erkennen konnte. Es lag, wenn er sich recht erinnerte, bei etwa drei Fuß pro Stadion - er schätzte, dass er etwa eine Meile vor sich sah, also waren es hier insgesamt vielleicht 24 Fuß...


    Gemächlich kamen sie dem gewaltigen Bauwerk näher, das aus mehreren Reihen von Rundbögen übereinander bestand. Gerade überlegte der Tribun, wie viel Wasser wohl in der Zeit, die sie brauchten, um drunter hindurchzugehen, über sie hinwegströmte, als er jäh aus seinen Gedanken gerissen wurde: Im "1. Stock", dem Bogen direkt über dem, der die Straße überbrückte, erschien plötzlich eine Person. Es dauerte einen Moment, bis der Petronier ihn erkannte - es war Coruncianus Milo! Das Bürschchen trug eine Jagdmontur und am Gürtel ein reicht verziertes Schwert. Die Fäuste frech in die Seiten gestemmt rief er:

    "Anhalten!"


    Tatsächlich zügelte der Tribun sein Pferd - nicht, weil er dem Kerl gehorchen wollte, sondern weil er wissen wollte, was hier vor sich ging!

    "Was willst du, Coruncianus? Willst du uns noch ein Gnadengesuch für den Praefectus Urbi mitgeben?"

    rief er zurück, obwohl er natürlich ahnte, dass dies nicht der Grund war.


    Milo fand das nicht witzig:

    "Ich will mein Erbe zurück! Sofort!"

    In diesem Moment kam eine ganze Schar Bewaffneter hinter den Pfeilern des Aquaedukts hervor. Lucius musste zugeben, dass sie es geschickt gemacht hatten: Entlang der großen Verkehrsadern sorgte die Cura Viarum dafür, dass keine Bäume und Sträucher allzu nahe an die Fahrbahn kamen, damit sich Wegelagerer und anderes Gesinde nicht verstecken konnten. An einem Aquädukt war das natürlich nicht möglich!

    Der Tribun zählte 29 Mann, weitgehend leicht bewaffnet: Einige hatten Schwerter und Rundschilde, einige Jagdspieße, ein paar trugen altertümliche Helme (wahrscheinlich Erbstücke ihrer Großväter, die noch Militärdienst geleistet hatten), fast alle hatten ihre Gesichter vermummt. Trotzdem glaubte der Petronier, einige Anhänger des Coruncianers aus dem Publikum am Vortag zu erkennen.

    "Milites in aciem venite!"

    rief der Centurio, um seine Männer kampfbereit zu machen. Im Prinzip waren das keine Gegner für seine Männer, die immerhin trainierte Vollzeit-Soldaten waren. Andererseits konnte Lucius schwer einschätzen, wie gut ihre Feinde waren - die Coruncianii waren ein altehrwürdiges Rittergeschlecht und diese Burschen hier waren sicherlich Klienten und Freunde, von denen vielleicht auch der ein oder andere ein Veteran war... außerdem waren sie zahlenmäßig überlegen, zumal von seinen zwei Contubernia einige etwas ramponiert waren und sie auch noch diesen Riesen von Bactus in Schach halten mussten... - es war auf jeden Fall eine ernste Situation!


    "Mach dich nicht unglücklich, Coruncianus! Du wirst dich und deine Freunde hier noch zu Tode bringen!"

    versuchte Lucius daher auf Einschüchterung zu setzen. Dieser Milo war ein junger Hitzkopf, das war klar - vielleicht war er zur Vernunft zu bringen, bevor sie einen Kampf riskierten!

    "Du solltest dich nicht unglücklich machen! Ich habe dich gewarnt: Niemand beleidigt einen Coruncianus ungestraft! Ich gebe dir eine letzte Chance: Gib mein Erbe heraus und dir und deinen Männern wird nichts geschehen!"

    Es hatte scheinbar nicht funktioniert.


    Natürlich dachte der Petronier nicht daran, sich von diesem Schnösel unterbuttern zu lassen. Als Antwort zog er seine Spatha und reckte sie in die Luft.

    "Das war eine sehr unkluge Entscheidung, Coruncianus: Du wirst mit dem Leben dafür bezahlen: Heute oder irgendwann in der Arena!"

    Das Pferd des Tribuns scheute, als die Angreifer vorsichtig näher kamen. Lucius sah es als Bestätigung, dass sie keine Profis waren. Die äußersten liefen aber schon etwas schneller - scheinbar versuchten sie, seinen Trupp einzukesseln...

    Ohne Höflichkeiten und Umschweife kam der Claudier direkt zur Sache - leider zu einer, die dem Petronier nicht besonders gefiel. Er war noch immer verärgert, dass der Präfekt ihn beim letzten Mal zuerst wie einen Idioten hatte dastehen lassen und ihn dann ohne genauere Erklärungen hatte sitzen lassen. Seinem Vorsatz entsprechend hatte er sich auch nicht weiter mit dem Fall befasst - er hatte ja auch keinen Befehl diesbezüglich bekommen und wenn ihn schon die Abberufung seines Cornicularius nichts anging, dann galt das ja wohl auch für alles andere, was ihm nicht explizit gesagt wurde!


    Irgendwie wirkte Menecrates heute aber auch ein bisschen unruhig - der Tribun erkannte aber nicht gleich, dass der Stuhl nicht recht passte. Aber er musste sowieso zuhören, damit mögliche Verwirrungen zumindest nicht auf seine geringe Aufmerksamkeit zurückzuführen waren.

    "Jawohl, Praefectus. Nein, Praefectus."
    bestätigte er am Ende wahrheitsgemäß. Ob es sich geheimhalten ließ, dass einer der ihren als Drahtzieher für den Tod zahlreicher Kameraden verdächtigt wurde, bezweifelte Lucius zwar. An ihm sollte es aber nicht liegen.

    Er gab seinem Scriba ein Zeichen, dass er eine Notiz machen sollte. Dann fiel ihm doch etwas ein:

    "Optio Purgitius ist eingeweiht?"

    Der Petronier hatte die vergangenen Stabsbesprechungen nicht in allerbester Erinnerung, aber er kommte sowieso nicht aussuchen, ob er kam oder nicht.


    In seiner einfachen Tunica und Begleitung eines Scriba aus dem Stab kam er ins Besprechungszimmer, salutierte und nahm seinen üblichen Platz ein.

    "Salve, Praefectus!"

    Neues Heim - Glück allein!


    Als Lucius sein neues Domizil in Besitz nahm, erwartete ihn bereits der Vorbesitzer. Es war ein griechischer Geschäftsmann namens Timon von Syrakus, gegen den die Cohortes Urbanae wegen Mordes ermittelt hatten - genau in diesem Haus hatte man die Leiche eines Konkurrenten entdeckt. Das war auch der Grund, warum der Tribun auf das Gebäude gekommen war: Er hatte den Tatort besichtigt - der Fundort deutete nämlich recht deutlich auf den Täter hin, nachdem Timon den Toten in sein repräsentatives Appartement im ersten Stock eingeladen und dort getötet und dann versucht hatte, ihn im Innenhof zu vergraben. Einer seiner Mieter hatte ihn bemerkt und angezeigt. Die Insula hatte dem Petronier sofort gefallen - sie hatte eben ein geräumiges Appartement im ersten Stock, das teilweise sogar ins Erdgeschoss reichte und einen eigenen Innenhof hatte, andererseits jede Menge Mietswohnungen, aus denen Einnahmen flossen. Dazu war es in relativ gutem Zustand (für eine Insula).


    Im Rahmen der Befragung hatte Lucius daher an einem gewissen Punkt seine Milites weggeschickt, um vertraulich zu reden. Es war ein ziemlich einfaches Geschäft gewesen: Lucius ließ die Ermittlungen so laufen, dass der Zeuge als Täter verhaftet wurde, dafür bekam er die Insula zu einem Spottpreis verkauft und alle waren glücklich. Zunächst hatte sich Timon geziert, aber nachdem der Tribun recht deutlich gemacht hatte, welche Strafe auf Mord an einem römischen Bürger stand, war ihm der Geldverlust doch vertretbar erschienen. Den Mieter als Schuldigen darzustellen, war ein wenig umständlich gewesen, aber es war ein armer Schlucker und mit ein bisschen Einschüchterung hatten ein paar weitere Mieter sich auch plötzlich erinnert, die Tat beobachtet zu haben.


    Entsprechend konnte der Petronier sein neues Heim an diesem Tag in Besitz nehmen. Gut gelaunt begrüßte er Timon:

    "Salve, Timon! Ich freue mich schon darauf, dein Haus zu bewohnen!"

    Der Händler wirkte ziemlich unzufrieden, hielt sich aber zurück.

    "Arminius hier hat die Kaufsumme mitgebracht."

    Er deutete auf seinen Sklaven, der den Beutel mit dem Geld trug. Einen Moment hatte er überlegt, das Haus kostenlos zu fordern, aber dann doch entschieden, dass das zu auffällig gewesen wäre. Schon jetzt würde ein genauer Kontrolleur der Bücher fragen, wie jemand ein solches Haus so billig verkaufen konnte.


    Armin reichte Timon den Beutel, der nicht einmal hineinschaute.

    "Dann hätte ich noch gerne die Schlüssel. Bitte."

    erklärte Lucius spöttisch und streckte die Hand aus. Timon griff an seinen Gürtel und zog einen Bund ab, an dem mehrere Schlüssel hingen. Er schien kurz zu zögern, dann gab er ihn dem Eques, der ihn mit einem Grinsen entgegennahm und an seinen Gürtel steckte.

    "Dann wünsche ich dir noch viel Spaß mit dem Geld - gib nicht alles auf einmal aus! Und immer sauber bleiben!"
    Damit war Timon sein bisheriges Heim los. Er funkelte den Petronier böse an, wusste aber, dass er nichts tun konnte. Also gab er seinen Sklaven, die ebenfalls angetreten waren, ein Zeichen und seine kleine Karawane aus Dienern und Gepäck zwängte sich durch die relativ enge Tür zur Alta Semita. Lucius sah ihnen hinterher.


    Er hatte nur Armin und seinen anderen Diener mitgebracht - er würde sich eine größere Schar Diener anschaffen müssen, wenn er dieses Anwesen unterhalten wollte. Vielleicht konnte er ein paar von seinem neuen Landgut hierher schicken, aber da war auf jeden Fall eine Investition nötig...


    Sein Blick ging hinauf, wo sich Galerie auf Galerie türmte, dahinter jeweils eine riesige Zahl an Wohneinheiten - das Kapital für die neuen Sklaven würde sich sicherlich bald einspielen! Und wenn nicht, konnte er ja die Mieten erhöhen...

    Der einfache Scriba, der gerade als "Ersatz-Cornicularius" amtierte, nahm das Schreiben.

    "Ein Quindecemvir, der nicht mehr amtiert? Ich dachte, diese Priester bleiben im Amt, bis sie ins Gras beißen..."

    bemerkte er dabei etwas verwirrt. Auch wenn Octavius Gracchus nicht mehr Tresvir capitalis war, so war er deshalb ja nicht aus dem Collegium entlassen worden, das für die Aufsicht über fremde Kulte zuständig war. Dann hob er missbilligend die Augenbraue:

    "Du solltest aber lieber nicht so neugierig sein, was Post betrifft, die nicht an dich geht - wir werden das schon selbst prüfen, ob das alles stimmt!"

    Damit rollte er das Schreiben demonstrativ zusammen - natürlich nicht ohne selbst einen genauen Blick hineingeworfen zu haben (immerhin war er ja der Ersatz-Cornicularius des Tribuns und damit absolut berechtigt, dessen Post zu lesen).

    Sim-Off:

    Huch, ihr seid ja schon längst Abmarschbereit 8o

    Der Abend im Haus des Aedil war noch kühler, aber für Lucius umso angenehmer verlaufen als am Vortag. Er hatte sich gar nicht erst zu einem neuen Gastmahl eingelassen, sondern erklärt, dass es ihm nicht gut gehe - stattdessen hatte er sich den Abend mit einer Abhandlung über den Lauf des Planeten Iuppiter und seinen Einfluss auf die Psyche des Menschen.


    Entsprechend war er am nächsten Morgen gut gelaunt, als er sich zum vereinbarten Abmarschort begab und nahm den Salut seiner Männer zufrieden entgegen.

    "Salvete, Milites! Dann machen wir uns mal auf den Heimweg mit unserer Beute!"
    Er war zufrieden, dass die Männer einen Eselskarren organisiert hatte - das war auf jeden Fall praktisch und eine weitere Demütigung für diesen aufsässigen jungen Schnösel! Daneben hatten sie noch mehr Erinnerungen an den Gerichtstag dabei: Lurco war noch immer ziemlich verbeult und auch der gefangene Bactus, den sie mitnehmen mussten, hatte sich über Nacht nicht zum Besseren entwickelt: Seine Blutergüsse waren geschwollen, der ein oder andere Verband durchgeblutet - wenn er Pech hatte, würde er eine Sepsis bekommen und krepieren, bevor man ihn in ein Bergwerk schicken konnte. Immerhin machte es das einfacher, ihn zu bändigen. Aber auch so hatten die Jungs ihn ordentlich verschnürt und er humpelte noch immer dank des Tritts in die Eier, der ihn am Vortag gezähmt hatte.


    "In agmen venite! Pergite!"
    gab der Tribun dann den Abmarschbefehl - große Worte brauchte es ja nicht. Er selbst stieg wieder auf sein Pferd und so marschierten sie los, den Hügel von Tusculum hinab ins Tal, wo die Römerstraße ziemlich gerade auf Rom zuhielt, das noch hinter den Albaner Bergen versteckt lag.

    Sim-Off:

    Bitte noch nicht in Sichtweite Roms "vorauspreschen" ;)

    Die Alta Semita war eine uralte Straße, die halb Rom durchquerte. Am Viminal endete sie - und kurz davor befand sich eine großzügige Insula: Im Erdgeschoss lagen verschiedene Geschäfte, darunter zwei Garküchen, die von einem Römer und einem Nubier betrieben wurden. Darüber befand sich ein großzügiger erster Stock mit relativ hohen Decken, darüber die üblichen kleinen Mietswohnungen, in denen die Plebs horrende Mieten für menschenunwürdige Wohnbedingungen fand. Immerhin gab es einen Innenhof mit Galerien und einem Brunnen in der Mitte.


    ~~~


    Lucius Petronius Crispus hatte nun seit einer halben Ewigkeit in der Casa Leonis in zwei kleinen Zimmerchen gelebt. Es war nicht unpraktisch, denn die Sklaven dort - besonders Charislaus - waren geradezu dümmlich-servil und lasen einem jeden Wunsch von den Augen ab, dazu hatte er keine weiteren Kosten als die lächerlich niedrige Miete gehabt. Trotzdem war es irgendwann an der Zeit, wieder einen eigenen Haushalt zu gründen - immerhin war er ein Eques Romanus und wenn er weiterkommen wollte, musste er ja vielleicht doch mal den ein oder anderen wichtigen Verbündeten zum Essen einladen, was dort nicht wirklich passte.


    Also hatte er sich umgesehen - und dieses Haus hier gefunden. Vor einiger Zeit hatte sein Klient ihm schon einmal ein Objekt gezeigt, aber irgendwie war der Händler dann doch nicht so kooperationsbereit gewesen, wie Lucius das erhofft hatte. Dieses hier hatte den Vorteil, dass es nicht ein gewöhnliches Stadthaus war, sondern eben eine Mietskaserne: Einerseits gab es repräsentative Wohnräume, die für einen Eques angemessen waren. Andererseits gab es Mietswohnungen und Ladengeschäfte, die man vermieten konnte, um ein bisschen was dazuzuverdienen!

    Ein versiegelter Brief wurde von einem Boten der Cohortes Urbanae abgegeben. Der Adressat war auf einem angehängten Stück Pergament angegeben mit der Bemerkung: "NUR PERSÖNLICH ZU ÖFFNEN"



    Ad

    Praefectus Castrorum

    Lucius Iulius Antoninus

    Castra Legionis XV Apollinaris

    Satala, Provincia Cappadocia


    OCCULTISSIMUM - NUR PERSÖNLICH DURCH DEN PRAEFECTUS CASTRORUM ZU ÖFFNEN - OCCULTISSIMUM



    Tribunus Petronius Crispus Praefecti L Iulio Antonino s.p.d.


    Zunächst gratuliere ich dir zu deinem neuen Posten bei der Legion.


    Ich schreibe dir wegen eines Ersuchens um Amtshilfe: Im Rahmen der Ermittlungen zu einem Brandanschlag auf eine Statio der Cohortes Urbanae hier in Rom ergab sich ein dringender Tatverdacht gegen den Optio Appius Furius Cerretanus. Dieser wurde vor diesen Erkenntnissen zu deiner Einheit versetzt. Für weitere Ermittlungen ist es daher dringend erforderlich, ihn hierher zu überstellen, damit er zur Gewinnung weiterer Erkenntnisse verhört werden kann.


    Ich bitte dich daher, den verdächtigen Optio so schnell wie möglich nach Rom zu entsenden, evtl. unter einem administrativen Vorwand und in Begleitung zur Verhinderung einer Flucht. Die aktuellen Ermittlungsergebnisse sind bisher unter Verschluss, sodass Optio Furius nicht vorgewarnt sein dürfte. Im Zweifelsfall können wir ihn auch nach Betreten der 100-Meilen-Zone festsetzen und nach Rom mitnehmen.


    Ich bedaure, dass ihr den kürzlich erst gewonnenen Unteroffizier nun bereits wieder verliert. Da du selbst in unserer Einheit gedient hast, bin ich aber sicher, dass du Verständnis dafür aufbringst, dass dieser erschreckende Angriff auf unsere Kameraden vollständig aufgearbeitet und gerade der vermutete Verrat durch einen der Ihren ohne Pardon gesühnt werden muss.


    gez.


    LUCIUS PETRONIUS CRISPUS

    cu-tribunuscohortisurbanae.png

    Ich hab den Thread jetzt nicht durchgelesen, aber eine Frage: Ist es möglich, auf dieser Seite z.B. "Freitext" zu schreiben?

    https://imperium-romanum.info/lexicon/lexicon/5-gesetze/


    Ich habe mich nämlich gefragt, ob man hier (wie im alten Tabularium) direkt Links zu den einzelnen Seiten machen könnte - notfalls eben einfach manuell reingetippt (ändert sich ja nicht so oft). Oder man zeigt auf der "Gesetze-Seite" direkt die Partes an (also dort, wo jetzt die Anhänge sind) und nimmt die Gesetze im Anhang einfach mit dazu statt da nochmal einen Ordner aufzumachen: "Anhang I - Lex Didia...", "Anhang II - Lex Mercatus"... etc. - fände ich angenehmer.


    Ebenso könnte man Pars IV bis VI zusammenfassen und gleich in Klammern dazuschreiben "(gestrichen)", dann kürzt man die "Liste" wieder etwas, was in meinen Augen mehr Übersichtlichkeit schafft.


    Aber ich glaube, irgendwo wurde in Senatskreisen ja bereits der Gedanke diskutiert, dass man das Rechtssystem mal grundsätzlich überarbeitet... vielleicht kann man das auch abwarten, wenn es allzu viel Aufwand ist...:rolleyes:

    Mag sein, dass es auch daran liegt, dass ich etwas anderes gewohnt war...


    Habe kürzlich auch in der Arbeit beim Relaunch unserer Website mitgearbeitet und wir haben da auch viel komplett neu sortiert und versucht, die Struktur von der "Usability" her zu denken (also nicht: "Was ist logisch der richtige Platz?", sondern "Was brauche ich oft/selten?" "Was interessiert den Spieler?") - das fand ich sehr attraktiv. Insofern bist du bist auf jeden Fall nicht der einzige mit der Ansicht :P

    Ich finde es trotzdem verwirrend, weil man sich als Neuling ja fragt, wie aktuell das ist bzw. worauf man sich einstellen kann/muss… aber gut 😌


    Die viel wichtigere Anschlussfrage, die sich mir stellt: Wo finde ich das alles denn?

    Will hier nicht klagen, aber durch die neue Tabularium-Struktur finde ich mich aktuell extrem schwer zurecht… evtl. wäre es zu überlegen, mal grundsätzlich zu überlegen, wie man Spielregeln, Tipps, Gesetze etc. so strukturiert, dass man sich nicht 10x durchklicken muss, bis man die entsprechende Seite findet… womit ich nicht eure Leistung schmälern will, diesen ganzen Wahnsinn in eine neue Form gebracht zu haben - besonders mein tiefster Respekt für Rusty :verbeug2: )


    Nur ist es schade, wenn man sich so viel überlegt und am Ende findet es niemand!


    Also falls es nicht nur mir so geht… :rolleyes:

    Wäre es dann nicht sinnvoll, bei den Kursen nur das zu publizieren, was gerade gilt? Ihr könnt die anderen Varianten ja in der Schublade aufbewahren und ergänzen, wenn sich die Lage ändert… mir kam es so eher verwirrend vor und die neuen Spieler kennen die Academia ja eh nicht…


    Bei den Subpraefecti hatte ich den Vigilum nicht vor Augen, würde aber doch zwischen ihm und den Auxiliares unterscheiden… weiß nicht, wie man das sinnvoll abbildet…


    Ggf. wäre es auch sinnvoll, die Voraussetzungen zu visualisieren/in einer Tabelle aufzuzeichnen.

    Ich hätte zwei Fragen zu den neuen Voraussetzungen für Offiziersränge etc.:

    • Sehe ich es richtig, dass geplant ist, die Academia Militaris wiederzueröffnen?
      Wir hatten sie damals geschlossen, weil sie unhistorisch ist - inzwischen bin ich nicht mehr sicher, ob das ein gutes Argument ist, wenn sie dafür Spiel generiert, allerdings erscheint es mir doch fragwürdig, wenn alle Senatorensöhne hier die "Schulbank" drücken. Ich würde eher für ein Tirocinium fori auch für Jungoffiziere plädieren, das man ja auch bei einem höheren Offizier absolvieren kann bzw. ein "on-the-job-training" für junge Stabsoffiziere bei ihrem Kommandeur...
      Wobei ich auch mit der Academia leben kann, nur als Anmerkung dazu...
    • Sehe ich es richtig, dass der Subpraefectus in eurem Konzept nun über dem Tribun steht? Bisher war er das Einstiegsamt in die Militia Equestris gewesen, jetzt braucht man, soweit ich das sehe, den Kurs II...

    Also beides keine Beschwerde, nur eine Verständnisfrage :)

    Der Claudier begann freundlich-herablassend - was dann aber folgte, ließ seinen alten Vorgesetzten immer mehr mit dem Bild des Alten verschwimmen, der ihn ebenfalls Zeit seines Lebens von oben herab und wie ein kleines Kind behandelt hatte. Erst bestellte er ihn ohne irgendeine Information, worum es heute gehen sollte, ein, dann wusch er ihm den Kopf wegen angeblich zu großzügiger Vergabe von Auszeichnungen und am Ende warf er ihm unzusammenhängende Brocken hin und beschwerte sich, dass der Petronier ihn nicht verstand und sich nicht vorbereitet hatte! Das war ganz die Strategie seines Vaters gewesen, ihn bloßzustellen! Und als Krönung weigerte er sich weiter zu erklären, warum er ihm mir nichts, dir nichts den Cornicularius ausgespannt hatte!


    Zum Glück hatte der Alte ihm auch eingeprügelt, wie man nicht sagte, was man in solchen Situationen dachte! So senkte er schweigend den Blick und betrachtete finster die Tischplatte.

    "Jawohl, Praefectus."

    , presste er nur hervor.

    "Dann würde ich mich wieder an meine Arbeit machen, Praefectus."
    Eine Auslieferungsanfrage aufsetzen - die Arbeit eines Scriba! Im Grunde war auch das wiederum eine Demütigung, wenn er es recht bedachte... vielleicht hatte er sich doch den falschen Patron ausgesucht. Aber jetzt war es zu spät: Er konnte ja schlecht seinem Vorgesetzten das Patronat aufkündigen - dafür würde er sich erst einen neuen Posten suchen müssen...

    Vor der Tür des Tribuns hatten die Götter - oder die Logik, wenn man den Tribun fragte - die Tür des Cornicularius gesetzt. Leider hatte man Lucius seinen letzten aber weggenommen, sodass nun ein einfacher Scriba

    "Herein!"

    rief und den Miles kritisch musterte. Auch wenn er selbst im Rang kaum höher stand, machte die Position als "Interim-Cornicularius" ihn so mächtig, dass er herablassend fragen konnte:

    "Was willst du?"

    Ich wiederhole aus aktuellem Anlass auch nochmal das Gesamt-Spiel-Angebot zu unserem Miniplot:

    Wer allerdings Lust hat, mal von Schutzgeldeintreibern besucht zu werden oder ggf. irgendwo als Zeuge, Anwalt o.ä. aufzutauchen, möge sich hier melden. Sofern es reinpasst, kommen wir dann auf die betreffende Person zu und erklären mehr!


    Wir haben auch einen konkreten Bedarf: Wir suchen jemanden aus höheren Kreisen (Senator, Eques o.ä.) in Rom, der bereit wäre, sich als "Leumundszeuge" befragen zu lassen (natürlich ganz höflich und respektvoll ;-))!

    Aktuell spielt sich das ganze in der Subura ab, wer dort also gerne mal verkehrt, kommt in jedem Fall als Zeuge infrage und darf sich auf Spielangebote der CU freuen ;)

    Natürlich hatte der Petronier erst recherchieren (lassen) müssen, wohin genau er diesen Furius Cerretanus versetzt hatte. Dann aber hatte er sich wie vom PU befohlen daran gesetzt, ein Amtshilfeersuchen aufzusetzen. Dass der Praefectus Castrorum ausgerechnet sein ehemaliger Kollege Iulius Antoninus war, war dabei eine ziemliche Überraschung gewesen - aber eine nützliche, denn der Iulier würde sicherlich motivierter sein, den CU bei ihren Ermittlungen zu helfen als irgendein ehemaliger Primus Pilus vom Ende der Welt...


    Ein Bote brachte den Entwurf wie von Menecrates gewünscht ins Vorzimmer des Präfekten.

    "Der Praefectus wollte das Amtshilfeersuchen an die Legio XV Apollinaris zum Gegenlesen. Ich soll ausrichten lassen, dass es mit einem versiegelten Schreiben samt Begleitschreiben über die Geheimhaltung versendet wird."

    Ad

    Praefectus Castrorum

    Lucius Iulius Antoninus

    Castra Legionis XV Apollinaris

    Satala, Provincia Cappadocia


    OCCULTISSIMUM - NUR PERSÖNLICH DURCH DEN PRAEFECTUS CASTRORUM ZU ÖFFNEN - OCCULTISSIMUM



    Tribunus Petronius Crispus Praefecti L Iulio Antonino s.p.d.


    Zunächst gratuliere ich dir zu deinem neuen Posten bei der Legion.


    Ich schreibe dir wegen eines Ersuchens um Amtshilfe: Im Rahmen der Ermittlungen zu einem Brandanschlag auf eine Statio der Cohortes Urbanae hier in Rom ergab sich ein dringender Tatverdacht gegen den Optio Appius Furius Cerretanus. Dieser wurde vor diesen Erkenntnissen zu deiner Einheit versetzt. Für weitere Ermittlungen ist es daher dringend erforderlich, ihn hierher zu überstellen, damit er zur Gewinnung weiterer Erkenntnisse verhört werden kann.


    Ich bitte dich daher, den verdächtigen Optio so schnell wie möglich nach Rom zu entsenden, evtl. unter einem administrativen Vorwand und in Begleitung zur Verhinderung einer Flucht. Die aktuellen Ermittlungsergebnisse sind bisher unter Verschluss, sodass Optio Furius nicht vorgewarnt sein dürfte. Im Zweifelsfall können wir ihn auch nach Betreten der 100-Meilen-Zone festsetzen und nach Rom mitnehmen.


    Ich bedaure, dass ihr den kürzlich erst gewonnenen Unteroffizier nun bereits wieder verliert. Da du selbst in unserer Einheit gedient hast, bin ich aber sicher, dass du Verständnis dafür aufbringst, dass dieser erschreckende Angriff auf unsere Kameraden vollständig aufgearbeitet und gerade der vermutete Verrat durch einen der Ihren ohne Pardon gesühnt werden muss.


    gez.


    LUCIUS PETRONIUS CRISPUS

    cu-tribunuscohortisurbanae.png


    Der Petronier stutzte, als Menecrates den Gentilnomen des Hauptverdächtigen korrigierte - hatte er sich da vertan oder der Alte? Aber egal: Für die Gens Helvetia galt nicht viel anderes als für die Aelia, auch sie waren alte Freunde von Divus Iulianus gewesen und stellten heute nicht einmal mehr einen Senator...


    Die Pläne des Claudiers waren für den Tribun aber generell nicht ganz logisch - wobei sich wieder herausstellte, dass er vergessen hatte, weitere Informationen zu geben. Scheinbar verkalkte der Alte langsam doch ein bisschen... Personalmangel hatten sie natürlich, deshalb hatte Lucius ja infrage gestellt, überhaupt mit einem Anspruch aufzutreten, ganz Rom zu kontrollieren oder überhaupt größere Ermittlungen bei Fällen anzustellen, bei denen alle Opfer tot waren. Aber gut - nach einem Seufzen versuchte er noch einmal, etwas mehr Ordnungs ins Chaos zu bringen:

    "Was ist das Tatmotiv von Iulius Caesoninus? Die Vertuschung seiner Ermittlungen? Du sagst, du weißt dies durch persönliche Kontakte - hat Caesoninus dich informiert, dass Helvetius Archias ihm nachstellt? Was genau hat er dir alles verraten? Und wer ist Iulia Phoebe? Du hattest sie bisher nicht erwähnt!"
    So viel zu den Unklarheiten.

    "Wenn wir davon ausgehen, dass Helvetius Archias hinter der ganzen Sache steckt, müssen wir bei ihm ansetzen, nicht bei den Iuliern - wie du sagst, haben wir zu dem für uns relevanten Tötungsdelikt - dem an Iulius Caesoninus - bereits einen klaren Hintermann, auch wenn dieser tot ist. Über ihn werden wir an weitere Täter kommen, nicht über das Opfer."

    Das zumindest war die logische Vorgehensweise bei Ermittlungen, wie sie der Petronier kannte.


    Die Sache mit dem "Auslieferungsersuchen" war immerhin einfach - da genügte ein:

    "Wird gemacht, Praefectus!"


    ...und auch bei den weiteren Fragen musste der Tribun nicht lange überlegen:

    "Ich hätte noch einen Punkt: Purgitius Lurco hat mich informiert, dass er von dir persönlich aus meinem Officium abberufen wurde, ohne dass er mir sagen durfte, warum dies geschehen ist. Das war für mich ziemlich... unerwartet."
    Die Stimme des Tribuns wurde wieder ein bisschen anklagend - der Präfekt durfte durchaus merken, dass Lucius das für eine ziemliche Unverschämtheit hielt, immerhin war der Cornicularius nicht irgendein Schreiberling, sondern der Büroleiter des Tribuns gewesen. Ihn einfach ohne Rücksprache abzuziehen war sicher nicht die feine hellenische Art...