Beiträge von Lucius Petronius Crispus

    Der Gast wurde hereingeführt und Lucius erkannte ihn sofort - das war doch der besoffene junge Bursche gewesen, der auch in der Casa Leonis gewohnt hatte! Einen Moment überlegte er, ob er die für den Seier (dessen Namen er sich natürlich nicht gemerkt hatte) peinliche Situation übergehen sollte. Er entschied sich dagegen - immerhin würde das seine Position stärken, was immer der Gast auch bei ihm wollte!

    "Ah, so sieht man sich wieder! Was führt dich zu mir?"

    fragte er daher mit einem ironischen Lächeln auf den Lippen, das aber eher Ausdruck der Freude war, dass Ravilla sich schämen würde, weil er sich an die Szenerie erinnerte.

    Der Tribun zuckte vor Schreck zusammen, als Bactus auch noch dem Capsarius den Finger fast abbiss - er fragte sich, ob der Hühne wirklich so stark oder seine Jungs so unvorsichtig waren!

    "Schafft dieses Vieh beiseite! Und dann der nächste Fall!"

    rief er daher, als Scato den Kerl endlich ruhiggestellt hatte (übrigens eine interessante Technik - und sicher nicht unpraktisch in manchen Situationen!). Zwar waren seine Männer teilweise ganz schön angeschlagen, aber sie konnten ja während der nächsten Verhandlung ihre Wunden lecken. Und es nützte ja nichts - sie mussten das Pensum heute schaffen, damit sie morgen wieder den Heimweg antreten konnten und der Petronier nicht noch eine Nacht beim hiesigen Aedil zu Gast sein musste!

    "Ich meinte generell. Die Subura ist ja ein Problem, aber wir haben auch noch andere Viertel mit hoher Kriminalität, beispielsweise Transtiberim oder die Niederungen um den Aventin."

    erklärte er zu der Nachfrage, in welche Richtung sein Limes-Vergleich zielte.

    "Die Subura selbst ist ja höchstens eine Meile lang, ich bin nicht sicher, ob man auf der doch überschaubaren Fläche wirklich zwei oder sogar drei Stationen errichten sollte, vor allem wenn man jeweils gleich zwei Centuriae pro Statio plant. Wenn du hier mehrere Stationes möchtest, dann wären die wohl eher mit den Limestürmen vergleichbar."

    Er verkniff sich gerade noch die Bemerkung, dass man bei so großen Stationes auf so engem Raum fast von einer Statio zur nächsten spucken konnte. Natürlich ging es in Rom eng zu und der Clivus Suburanus war nicht unbedingt die breiteste Gasse Roms. Aber bei solchen Distanzen war der Vorteil der Verteilung gegenüber der Kosteneinsparung durch eine zentrale Unterbringung dann doch wieder sehr relativ - zumindest in Lucius' Augen.

    "Und zur Signalübermittlung solltest du bedenken, dass wir hier in einer Stadt voller Hügel sind und die Subura beispielsweise im Tal liegt. Wir haben dort recht hohe Häuser und die Erhebungen links und rechts machen es sehr schwierig, mit Wimpeln zu arbeiten."

    Sonst bräuchte man bei den Stationen ebenfalls Türme, die die teils fünfstöckigen Insulae überragten und dann ggf. sogar noch genügten, dass man sich über die Hügel erhob!

    "Hornsignale mitten in einer belebten Stadt sind auch abzuwägen - sie sind leicht zu fälschen und könnten entsprechend zu Fehlalarmen führen."

    Die Frage der Alarm-Übermittlung war nicht trivial.


    Wie auch das ganze Unterfangen:

    "Ich teile deine Einschätzung, dass man früher die Zuwanderung nach Rom hätte reglementieren müssen. Meiner Einschätzung nach gab es allerdings nie die Kontrolle, die du in Gefahr siehst: Solange ich hier in Rom bin, patrouillieren wir quasi gar nicht in bestimmten Gebieten und was man hört, existieren diverse Banden in der Subura, aber auch in anderen Gegenden. Wo ich unsere Aufgabe sehe, ist es, die Banden so weit in Schach zu halten, dass sie die Sicherheit auf den öffentlichen Plätzen nicht gefährden oder zu einer ernsten Bedrohung für den öffentlichen Frieden werden.

    Ich war selbst lange nicht mehr in dieser Gegend und sicherlich spricht auch niemand dort offen mit mir. Aber ich bin sicher, dass in Gegenden wie der Subura, Transtiberim und so weiter fast jeder irgendeiner Bande angehört, ihr Schutzgeld zahlt oder sie zumindest deckt. Dass sie ihre eigenen Gesetze machen, eigene Hierarchien aufgebaut haben, wissen wir auch aus Verhören Einzelner, die uns ins Netz gegangen sind.

    Sicher müssen wir kämpfen, dass diese Banden nicht zu viel Einfluss gewinnen und die öffentliche Ordnung bedrohen. Aber sowohl in Alexandria, als auch hier in Roma habe ich gelernt, dass unsere Kräfte einfach zu gering sind, um diese Strukturen wirklich zu verhindern. Meine Devise war: Sollen sie unter den Ausländern, Armen und Kriminellen nach ihren Regeln spielen - solange sie sich nicht in die Politik einmischen, die Wirtschaft untergraben oder ihre Aktivitäten auf die Gegenden ausweiten, in denen bessere Schichten wohnen oder auf öffentlichen Plätzen agieren, müssen wir sie wohl gewähren lassen. Wenn du in diesen Gegenden unterwegs bist, wirst du schnell erkennen, dass es jede Menge Häuser und Höfe gibt, in denen noch nie ein Miles der CU oder der Vigiles oder sonst einer Staatsmacht war. Dass wir dort so viel Präsenz entwickeln, dass wir diese Banden ausradieren können, erscheint mir offen gesagt utopisch."
    Rom war eine Millionenstadt, es gab bisher gerade einmal die Castrae der Vigiles, die sich in erster Linie um Brandschutz kümmerten, und einen einzelnen Stützpunkt für bewaffnete Kräfte am Rand der Stadt - dass von dort aus keine wirksame Verbrechensbekämpfung möglich war, lag für den Tribun auf der Hand. Dass daran ein paar "Festungen" mitten in der Stadt etwas änderten, da hatte der Tribun wirklich erhebliche Zweifel... man musste ja nur daran denken, wie ernst das Verbot des Waffentragens genommen wurde...

    Fallakten? Der Tribun war relativ erstaunt über den Vorschlag des Miles, der als einfacher Soldat scheinbar bisher wirklich keinerlei Verwaltungserfahrung gesammelt hatte - es war wirklich schwer zu glauben, dass so jemand unerwartet und unverschuldet zum Millionär geworden war! Für ihn würde es auf jeden Fall ein steiniger Weg zum Ritterring werden, wenn er das noch nicht mitbekommen hatte...

    "Na, Fallakten sind eine gute Idee, allerdings will ich doch hoffe, dass diese Idee bereits in Umsetzung ist. Oder was macht dein Centurio mit den Berichten, die du ihm gibst? Doch hoffentlich sammeln und gemeinsam archivieren und an den Praetor übergeben, wenn es erforderlich ist!"
    Sonst wäre ihre Ermittlungsarbeit ja wirklich für die Katz!

    "Oder meinst du, dass jeweils der ermittelnde Centurio noch einmal eine Abschrift aller Akten direkt an das Archiv der CU abgibt, damit man es dort zentral einsehen kann? Das ist zu überlegen, allerdings solltest du bedenken, dass auch das Abschreiben ein gewisser Aufwand ist und die Frage ist, welchen Mehrwert es hat - wer den Fall übernimmt, kann ja den betreffenden Centurio fragen! Und im Prinzip gehen die Ermittlungen ja niemanden an außer dem, der sie führt, und dem, dem der Ermittler berichtet."

    Hoffentlich hatte der Purgitier das gemeint...

    "Natürlich! Schafft mir den Kerl zurück ins Loch! Wir nehmen ihn dann morgen direkt mit nach Rom!"

    erklärte der Tribun und setzte sich wieder auf seinen Richterstuhl.


    Sobald dieser Riese abgeführt war, konnte der nächste Fall folgen: Titus Coruncanius Milo gegen Lucius Quinctius Sabinianus wegen Diebstahl!

    Der Petronier hatte nichts für Idealismus übrig - das war für ihn ähnlich irrational wie das Vertrauen auf irgendwelche Götter! Insofern hörte er mit wachsender Irritation zu, wie der Miles sein Herz ausschüttete, auch wenn er zumindest eines verstehen konnte: Er war selbst oft genug unfair behandelt worden, von seinem Vater, von seinen Schulkameraden, vom Praefectus Classis in Alexandria... die Liste ließ sich fortsetzen! Er hatte gelernt, dass man hart arbeiten musste, um eines Tages stärker zu sein als die, die einen erniedrigten - Caius hatte das am eigenen Leib erfahren dürfen. Er hatte auch gelernt, dass man kein Mitleid erwarten durfte - wer jammerte, würde ewig ein Verlierer bleiben!


    Aber er hatte auch gelernt, dass man Verbündete brauchte und da wurde Lurco für ihn interessant - er mochte ein idealistischer Trottel sein, aber immerhin mit einem Millionenvermögen (wenn man abergläubisch wäre, hätte man sicher sagen können, dass er der Liebling von Fortuna war!)! Jetzt kostete es Lucius wenig, den Burschen zu fördern - dafür würde er eines Tages eine Gegenleistung einfordern können und einen Millionär in seiner Schuld zu haben, schadete nie!


    Er ließ sich also nichts anmerken und seufzte scheinbar mitleidig.

    "Also ein so vielversprechender, engagierter junger Mann wäre sicherlich für den Ritterstand geeignet! Und mit dem Vermögen sollte das mittelfristig auch klappen!


    Als Eques bist du eine Führungskraft, entsprechend solltest du Bildung und Erfahrung sammeln, um dich für entsprechende Posten zu empfehlen! Ich könnte mir vorstellen dafür zu sorgen, dass zu ein bisschen schneller vorankommst... zum Beispiel könntest du vorerst mein Cornicularius werden, da würdest du viel mitbekommen. Und das wäre vielleicht ein Sprungbrett für einen Centurionenposten."

    Tatsächlich war Lucius gerade rechtzeitig krank geworden, um nichts mehr von der Planung und Umsetzung der Statio in der Subura mitbekommen zu haben - während man die Insula ausgewählt und umgebaut hatte, war er in seiner Wohnung gelegen und hatte unter den Bauchschmerzen gestöhnt. Die Erläuterung des Präfekten war also ganz gut.

    Das klang tatsächlich ganz ähnlich wie das, was er von den Vigiles wusste...


    Die Fragen waren trotzdem knifflig: Wenn man jeweils nur zwei Centuriae in eine Statio steckte, dann brauchte man drei Stationes pro dezentral untergebrachter Kohorte, also bei einer Reserve von einer Kohorte in der Castra Praetoria und einer erwarteten Aufstockung um eine weitere Kohorte neun Standorte. Das klang im Prinzip ganz gut vergleichbar mit den Vigiles, die ja sieben Kohorten mit ebenfalls je ca. 500 Mann und damit 6 Centuriae hatten, allerdings diese Kohorten auf sieben Stationes und mehrere dezentrale Excubatoriae aufgeteilt hatten... wobei der Petronier nicht wusste, wie stark letztere immer besetzt waren!

    "Ich denke, dass die Stärke der einzelnen Statio-Garnisonen davon abhängt, wie viele Stationes in welcher Distanz existieren. Wenn man es mit dem Limes vergleicht: Wenn man größere Stützpunkte hat, genügen dazwischen kleinere Castella, die quasi nur aushalten müssen, bis Verstärkung aus den großen Lagern eintrifft."


    Dass Menecrates weniger an an die Spielorte der Ludi heranwollte, verstand er nicht - auch wenn sie bekannt waren, waren das ja wirklich gefährliche Zusammenballungen von Menschen und hier kam es auch immer wieder zu Unmutsäußerungen und unguten Dynamiken, gegen die die Cohortes Urbanae als "Bereitschaftspolizei" wirklich gefeit waren!

    "Wenn wir zum Beispiel meine vorgeschlagenen Castrae beim Campus Martius und an der Via Tusculana mit je einer Kohorte besetzen, könnten wir die restliche Kohorte aufteilen. Mehr als zwei Centuriae pro Standort sollten dann wirklich nicht nötig sein, wichtiger wäre ein durchdachtes Informationssystem, um im Fall eines Angriffs die entsprechend zuständige Castra zu informieren."
    Der Petronier überlegte - am Limes verwendete man Feuersignale und Wimpel, was aber zwischen den Hochhäusern Roms wahrscheinlich schwierig war. Vielleicht musste man ein gewisses "Informantennetz" in der Nachbarschaft aufbauen, die die jeweilige Statio im Auge behielten! Aber das war wohl der zweite Schritt...


    Zunächst war aber etwas anderes zu klären - und weil der Claudier wohl doch offene Worte schätzte, platzte es nun doch aus dem Tribun heraus:

    "Mir ist auch nicht klar, wo und wie viele weitere Stationes du für sinnvoll hältst: Offen gesagt frage ich mich nach wie vor, ob eine Kaserne voller Milites wirklich die Kleinkriminalität in der Umgebung wirklich eindämmt. Was können unsere Männer tun? Sie können tagsüber ein bisschen patrouillieren, sich an öffentlichen Plätzen postieren. Aber das wird weder den Taschendieb von seiner Arbeit abhalten, noch die Banden einhegen, die ja nur selten auf offener Straße agieren, wo unsere Leute unterwegs sind. Abgesehen davon ist dann die Frage, ob sich diese Banden nicht einfach in andere Stadtviertel zurückziehen, in denen wir weniger stark präsent sind - ich weiß zum Beispiel nicht, ob es dem Senat gefällt, wenn die Taschendiebe und Strichjungen statt in der Subura auf dem Quirinal oder dem Esquilin ihr Unwesen treiben. Natürlich ist diese Brut eine Geschwür in dieser Stadt, aber ich habe wenig Hoffnung, dass wir das mit 500 oder 1000 Mann mehr in den Griff kriegen, dafür ist die Stadt einfach zu unübersichtlich! Und lieber wuchert es in der Subura als dort, wo die Senatoren wohnen!"

    Der Purgitier war freiheraus - was aber eigentlich ganz angenehm war. Dass er sein Erbe ansprach und damit endete, was es denn koste, voranzukommen, war natürlich interessant. Vor allem, weil Lucius in der Casa Leonis schon mehrfach das Gerücht gehört hatte, dass Lurco nicht nur ein bisschen geerbt hatte, sondern das Erbe des berühmten Senators Purgitius Macer angetreten hatte*! Lucius hatte das nicht geglaubt - wer war so dumm, sich mit einem Vermögen, das sicherlich sein eigenes beiweitem übertraf, in den niedersten Rängen des Militärs herumscheuchen zu lassen? Lurco konnte sofort privatisieren, wenn es stimmte...

    "Man munkelt, dass es ja ein ganz ordentliches Erbe ist... stimmt es, dass du Consular Purgitius Macer beerbt hast?"

    antwortete der Tribun daher nach einigem Zögern - eigentlich ging ihn das offiziell ja nichts an, aber die Neugier war doch so groß!

    "Wenn das stimmt, sollten wir wirklich sehen, dass wir dir einen besseren Posten zukommen lassen, bevor du uns kündigst..."

    Das mochte nach Schleimerei klingen - aber eigentlich war die wahre Intention des Petroniers, so einen reichen Mann nicht einfach ziehen zu lassen!

    Sim-Off:

    * Ich hoffe, es ist okay, dass ich das gerüchteweise gehört habe... Charislaus hat ja schon von dem Erbe erzählt und wenn ich in eurem Haushalt wohne, hat da bestimmt irgendwer irgendwas ausgeplaudert, dachte ich ;)

    Wenn nicht, kann ich auch editieren.

    Der Petronier hörte aufmerksam zu und legte hier und da die Stirn in Falten - er konnte die Gedanken seines Chefs zwar sehr gut nachvollziehen, sah aber doch ziemlich viele praktische Probleme, von denen die religiösen Gefühle irgendwelcher abergläubischer Wichtigtuer vielleicht die belanglosesten waren.

    "Wir sollten bedenken, was wir für Flächen brauchen: Für eine Kohorte müssen wir mindestens eine Fläche so groß wie das Forum Traiani rechnen, selbst wenn wir keinen Exerzierplatz einplanen. Da die Subura genau an die Foren grenzt, ist der Platz dort natürlich besonders knapp."

    Ein ganz festes Standardmaß gab es nicht, aber ein Kasernenblock für eine Centuria war etwa 50 Doppelschritte lang und vier breit - wenn man das mal 5 nahm, brauchte man einfach einen gewissen Platz!

    "Die Vigiles haben ihre Excubatoria etwas kompakter angelegt, teilweise sogar in beschlagnahmten Häusern und mehrstöckig*."

    Das war vielleicht ein geeignetes Pendant zu den von Menecrates geforderten Stationes in der Stadt.

    "Wenn wir die Station in der Subura erhalten wollen, sehe ich nicht, warum wir hundert Passi weiter gleich wieder eine Statio errichten sollten."

    Die Subura grenzte ja genau an das Forum Traiani und damit an das Stadtzentrum Roms. Von dort war man in wenigen Minuten am Palatin, auf dem Capitol und so weiter.

    "Wenn man auf große Umsiedlungen verzichten möchte, wäre es eine Möglichkeit, Räumlichkeiten beim kaiserlichen Palast zu beziehen, falls dort etwas zu haben ist - quasi analog zu den Prätorianern. Oder die Gelegenheit zu nutzen, wenn irgendwo eine größere Insula abbrennt."

    Das kam in Rom ja regelmäßig vor - trotz Vigiles.

    "Sonst würde ich aber wie gesagt vorschlagen zu prüfen, ob wir nicht doch am Stadtrand bleibe, beispielsweise an der Via Tusculana, von wo aus man schnell am Amphitheatrum Flavium ist. Ein zweiter Stützpunkt könnte am Campus Martius sein, wo auch noch etwas Platz ist und auch ein Ort, an dem Ludi abgehalten werden und größere Versammlungen stattfinden."

    Ob 500 oder 1000 Mann Rom wirklich unter Kontrolle bringen konnten, bezweifelte der Petronier - aber er wusste eben, wo er den Mund zu halten hatte. Immerhin hatte Menecrates schon einmal eingesehen, dass es vergebene Liebesmühe war, die Subura-Bevölkerung durch Umarmung zu entkriminalisieren!

    Aber seine Meinung war sowieso zu etwas gefragt, was ihm tatsächlich sinnvoll erschien - alle bewaffneten Einheiten am äußersten Stadtrand an einem Ort zusammenzuziehen, war sicherheitsstrategisch ja wirklich ein ziemliches Desaster!

    "Bei der Platzierung der Stationen ist die Frage, welche Randbedingungen wir haben."

    begann er - dass ausgerechnet er es war, der eine religiöse Grenze in Erinnerung bringen musste, war zwar wirklich eine Ironie des Schicksals, aber wenn der Senat dem Kaiser diesen Einwand um die Ohren hauen würde, hätten sie ja auch nichts davon:

    "Traditionell ist es äußerst schwierig, innerhalb des Pomerium dauerhaft bewaffnete Kräfte zu stationieren. Das wurde mit der Station in der Subura bereits geduldet, aber ich weiß nicht, ob das nicht Widerstand bei den Pontifices oder sonstwelchen Priesterschaften hervorrufen wird. Es ist nicht ausgeschlossen - die Prätorianer lagern ja auch auf dem Palatin - aber eben eine politische Frage. Dazu kommt, dass das Zentrum Roms - die Subura inklusive - bereits dicht bebaut sind, wenn wir dort ein Lager errichten wollen, muss wertvoller Wohnraum weichen, Menschen müssen umgesiedelt werden - das muss man berücksichtigen.

    Deshalb habe ich vorerst nur mit Stationen in der Peripherie Roms kalkuliert. Der Vorteil von Stationen liegt darin, schnell eine Eingreiftruppe vor Ort zu haben. Dafür brauchen wir eine gewisse Mannstärke - auch um nicht von kriminellen Banden überrumpelt zu werden so wie zuletzt in der Subura. Je mehr Stationen es sind, desto höher ist außerdem der Koordinationsaufwand und die Kosten für den Unterhalt der Lager. Minimal wäre etwa eine Lösung mit drei Stützpunkten für die drei Kohorten: Beispielsweise einer in der Castra Praetoria, einer auf dem Marsfeld und einer im Süden der Stadt*. Eine weitere Option wäre eine Orientierung an den Regiones, die ja 14 sind - dann beispielsweise analog zu den Vigiles mit je einer Station für zwei Regiones. Die könnte man sternförmig entlang der Grenze des Pomerium anordnen. Aber wie gesagt: Zunächst zählt, welche Randbedingungen man hat: In der Stadt oder nur am Rand? Welche Mannstärke haben wir insgesamt zur Verfügung? Wie groß sollten Lager sein? Denn kleinere Stationen brauchen zwar in der Summe mehr Platz, aber eben weniger am Stück."

    Die CU waren zunächst eine Eingreiftruppe - ein so feine Gliederung wie bei den Vigiles erschien Lucius daher nicht sinnvoll - trotzdem nannte er die Option einmal.

    Sim-Off:

    * Die Option hat den Charme, dass im Stadtplan schon die Castra Urbana und Castra Equitum an diesen Stellen eingezeichnet sind, das also historische Stützpunkte sind. Historisch gab es auch später Stationes der CU - ich konnte jetzt aber auf die Schnelle nicht herausfinden, wo die waren (und ebenso nicht, wo genau das Pomerium lief).

    "Der Kaiser ist offensichtlich gewillt, etwas zu unternehmen, um die Kriminalität in Rom zu senken. Er scheint tatsächlich nur bedingt Ahnung davon zu haben, wie unsere funktioniert und möchte deshalb ein umfassendes Konzept. Die Prätorianer haben die Gelegenheit genutzt, um eine Aufstockung ihrer Mannschaften zu fahren. Da habe ich natürlich auch für uns den Hut in den Ring geworfen. Dazu sagte er, dass er kein Problem darin sieht, unsere Einheiten aufzustocken. Wobei er selbst zugegeben hat, dass er noch nicht mit den Finanzabteilungen gesprochen hat."

    antwortete der Petronier etwas ausführlicher.

    "Es wirkte fast so, als würde er glauben, dass man die kritischen Viertel Roms wie die Subura mit ein paar hundert Mann mehr einfach befrieden kann. Ich denke offen gesagt, dass er da keine Vorstellung hat und der Praefectus Praetorio hat diese Sicht auch nicht revidiert."

    Sicherlich wusste Menecrates noch, dass Lucius schon bei der CU-Station kritisch gewesen war - dass sie angezündet und nicht mehr aufzubauen gewesen war, bestätigte seine Ansicht!

    Der P Tonia folgte dem Präfekten in den Raum und nahm mir gewohnt Platz. Auf die Frage nach Wasser schüttelte er den Kopf.


    Stattdessen erstattete er Bericht:

    "Der Kaiser hatte uns mit den Prätorianern einbestellt, um über das Thema Kriminalität zu sprechen. Das ganze wurde aber zu einer Art Wunschkonzert, bei dem alles von fehlendem Glauben über den Sklavenaufstand bis zu schlechten Arbeitsbedingungen für die Plebs zur Sprache kam. Am Ende stellte der Kaiser Geld in Aussicht, um uns und die Prätorianer um ein bis zwei Kohorten aufzustocken. Er beauftragte uns, ein Konzept zur umfassenden Bekämpfung der Kriminalität zu erarbeiten, insbesondere um die Subura zu befrieden."

    Mit seiner Meinung hielt er zunächst einmal zurück.

    Die Richter sprangen erschrocken auf, als der Angeklagte sich losriss und ein Handgemenge mit den Soldaten entstand.

    "Bringt ihn wieder unter Kontrolle - tot oder lebendig!"

    brüllte Lucius, als sich der Riese erstaunlich gut gegen seine Männer behauptete, die offensichtlich zunächst Hemmungen hatten, blank zu ziehen - was Lurco mit einigen Blessuren bezahlte! Auch wenn es eine gewisse Gefahr darstellte, musste der Petronier zugeben, dass ihn diese Abwechslung zwischen der trockenen Paragraphenreiterei anregte, denn einen guten Faustkampf konnte man sich immer ansehen!


    Viel zu schnell hatten die Milites die Situation aber wieder unter Kontrolle - dieser Bactus würde einen hervorragenden Steinbruch-Arbeiter abgeben, Kraft hatte er ja!

    Ohne sich zu setzen (wie es eigentlich für Urteilssprüche üblich war) herrschte der Tribun den wimmernden Peregrinus von oben herunter an:

    "Ich denke, wir können uns die Urteilsfindung sparen - zu der gefährlichen Körperverletzung kommt jetzt auch noch staatsfeindliche Einwirkung auf Sicherheitsorgane dazu! Wir werden dich mit nach Rom nehmen und dem Gericht des Praetors vorführen! Die Interessen der Parteien hier vor Ort werden dort mitverhandelt!"

    Damit sparte er sich gleich etwas Zeit - auch wenn Perikles nicht begeistert aussah, seinen Anwalt nun auch noch für einen Prozess in Rom bezahlen zu müssen!

    Die ersten Stunden im neuen, alten Officium gestalteten sich turbulent. So wie er, kam auch der Vorzimmeroptio kaum zum Aufatmen. Die Unruhe zog sich durch den gesamten Vormittag, sodass Menecrates beschloss, die anstehende Besprechung in einen separaten Raum zu legen. Als Crispus eintraf und salutierte, klärte sich auch die Frage nach dem Umgang miteinander. Das Klientelverhältnis bestand, aber es nahm keinen Einfluss auf ihren Umgang in der Castra. Crispus agierte tadellos und der Claudier atmete erleichtert auf. Ihm lag noch in Erinnerung, dass nicht jeder der Urbaner-Offiziere während seiner Laufbahn das Grüßen gelernt hatte und Menecrates fand es früher ziemlich leidig, wiederholt darauf hinweisen zu müssen.


    Er grüßte mit einem Nicken zurück und erwiderte: "Danke Tribunus!"

    Sein Blick schweifte von Petronius zum Optio. "Ich benötige eine Amphore Quellwasser und mehrere Becher drüben." Anschließend wandte er sich wieder an Petronius.

    "Zwei Dinge, Tribunus. Zum einen möchte ich an einen ruhigeren Ort, weil wir hier fortlaufend gestört werden. Lass uns in das große Besprechungszimmer gehen. Zum anderen habe ich mich schon mehrmals fast verhaspelt und wollte dich Priscus nennen. Mein früherer Ausbilder hieß so und der Name ist mir heute noch präsent. Bevor mir wiederholt ein solcher Buchstabensalat passiert und ich dich damit vor den Kopf stoße, möchte ich ankündigen, dass ich dich - wie schon vor Jahren - Petronius nenne, ohne dass es distanziert klingen soll. Ich kenne dich seit Germanien unter diesem Namen. Wäre das für dich akzeptabel?"

    Lucius hatte schon öfter mit dem Claudier gearbeitet und auch wenn er nicht immer einer Meinung mit ihm gewesen war, fand er die distanzierte, sachorientierte Art angenehm. Er nickte also und antwortete lakonisch.

    "Petronius geht in Ordnung."

    Dann folgte er seinem Kommandeur ins Besprechungszimmer. Als sie die Tür öffneten, fiel ihnen aber direkt Maro in die Hände.

    Der Petronier war ein Freund von Zahlen und überschlug gleich einmal gedanklich, was eine neue Kohorte bei den CU kosten würde: Ein Miles erhielt 30 Sz pro Woche, machte also bei 450 Mann - die Sollstärke von 500 Mann würde wohl nie permanent erreicht - , sowie je einem Centurio mit 450 Sz Gehalt, einem Optio á 60 Sz und einem Tesserarius á 45 Sz pro Centuria sowie einem Tribun mit 900 Sz insgesamt 13.500 Sz plus sechsmal 555 Sz plus 900 SZ insgesamt 14.955 Sesterzen pro Woche! Bei 52 Wochen im Jahr waren es schon 777.600 Sesterzen im Jahr nur an Sold! Und da waren noch keine Zusatzkosten für Ausrüstung, Verwaltungsmaterial, Baulichkeiten, Donativa und dergleichen eingerechnet!

    Natürlich hatte Lucius keinen tiefen Einblick in die Staatsfinanzen, aber wenn es da ähnlich zuging wie in der Stadtkasse von Mogontiacum, dann waren die Budgets grundsätzlich eher eng genäht und wenn man Ausgaben erhöhte, musste man anderswo neue Einnahmen generieren. Da war er gespannt, was für neue Steuern sich der Kaiser ausdachte, um diese Kosten zu decken!


    Aber wenn man vor dem Kaiser saß, sagte man natürlich nicht, was man dachte - also lehnte er sich einfach zurück und hörte zu. Für das Thema "Vermeidung prekärer Arbeiten" war er sowieso auch der falsche Ansprechpartner - als Besitzer von Betrieben, auf denen er seinen Pächter ausbeutete, um seine Gewinne zu maximieren, hatte er sowieso kein Interesse daran, Löhne zu erhöhen oder ähnliches... aber dass solche Vorstöße erfolgreich waren, war sowieso unrealistisch - da würde der Senat als Verein der Großgrundbesitzer und Chefausbeuter schon einen Riegel vorschieben!

    Da ich diesen Thread gerade entdeckt habe, wollte ich in meiner Expertise als Historiker und Laientheologe doch auch noch etwas zur Ursprungsthematik hinzufügen:


    Also so weit ich weis wurde das alte Testament ca. im Spectrum von 1000 Jahren vor Christus geschrieben. Der Großteil des alten Testaments ist dabei die Hebräische Bibel so weit ich weis. Also alles was Moses und Co. ist, ist hier einzuordnen. Erst im neuen Testament ist von Jesus die Rede, die ersten Passagen wurden ca. 100 nach Chr. geschrieben.

    Das Alte Testament

    Quasi korrekt, was Rusty schreibt. Die Bibel, wie sie das Christentum verwendet ist auch nicht einheitlich, besteht aber in der Regel als zwei klar abgrenzbaren Abschnitten: Altes Testament (AT) und Neues Testament (NT).


    Während das NT eine tatsächlich nachchristliche Basis hat, hier finden sich die vier Evangelien und anderer Kram einschließlich der Offenbarung des Johannes (aka Apokalypse aka ein ziemlich geiler Fantasyroman), und die definitive Grundlage für das organisierte Christentum bildet, stammt das AT aus vorchristlicher Zeit (sowohl wortwörtlich als auch im chronologischen Sinne). Im AT findet sich die Geschichte des Volkes Juda und somit die Geschichte des Judentums, aus dem heraus ja erst das Christentum entstanden ist. Die Inhalte hier geben auch viel Aufschluss über die Geschichte des Vorderen Orients. Mit der Bibel können wir Altertumswissenschaftler tatsächlich auch einige Dinge genauer Datieren, so zum Beispiel alles um den ersten Jerusalemer Tempel und die Diaspora in Babylonien.

    Zum NT möchte ich erwähnen, dass man durchaus davon ausgeht (zumindest in der Theologie), dass die ältesten Schriften (die echten Briefe des Apostels Paulus (nicht alles, was unter dem Namen Paulus auftritt, ist wohl auch von ihm)) durchaus als authentisch eingestuft werden und damit ab 60 n.Chr. entstanden sind (also zu einer Zeit, als noch Menschen lebten, die den historischen Jesus persönlich getroffen hatten).

    Kommt noch dazu, dass die Bücher, welche wir heute zur Bibel zählen, bei weitem nicht die einzigen sind, welche jemals dazu gehört haben! Es gibt z.B. grössere und kleinere Fragmente unterschiedlicher Evangelien, welche heute nicht in der Bibel enthalten sind.


    Der heutige Inhalt wurde von den Päpsten in mehreren Schritten "gesäubert" und alles was man nicht wollte wurde Schritt für Schritt entfernt.


    Bibelwissenschaft geht weit über das hinaus, was wir heute "die Bibel" nennen. ;) Ich persönlich mag das Thomasevangelium ganz gern: Thomasevangelium – Wikipedia

    ...an dieser Stelle ist anzumerken, dass nicht die Päpste festgelegt haben, was die bis heute in der Bibel zu findenden Schriften waren (die ältesten Festlegungen stammen von "Theologen" und Historikern, die wohl das aufgegriffen haben, was faktisch diskutiert wurde) und der Begriff "Säuberung" auch etwas polemisch ist. War wohl auch gar nicht nötig (denn was nicht in Gottesdiensten gelesen oder von Theologen kommentiert wurde, für das machte sich niemand die Mühe, es abzuschreiben, sodass es automatisch in Vergessenheit geriet).

    Wer es genauer wissen will, dem kann ich folgenden Vortrag empfehlen: Thorsten Dietz, Entstehung des neutestamentlichen Kanon)


    Für poetische Texte würde ich die Psalmen empfehlen.

    Für den nüchternen, modernen Menschen denke ich aber, sind die Evangelien ganz gut zugänglich (ich persönlich finde Lukas am zugänglichsten - er schreibt nämlich für Nichtjuden und erklärt vieles und beschreibt relativ historisch).


    ...und weil die Apokalypse erwähnt wurde: Da gibt es auch einen sehr interessanten Worthaus-Vortrag, der diese "apokalyptischen" Beschreibungen sehr schön deutet, nämlich als Prodigien (also göttliche Zeichen - eigentlich eine Sache, die die römischen Auguren und Haruspices deuten)!


    Sonst finde ich es übrigens lustig, dass wir hier zur Tolkien-Exegese gekommen sind - das ist sicherlich etwas, das man auch bei der Bibel-Lektüre beachten sollte: Die Bibel "verarbeitet" auch Erfahrungen (wie bei Tolkien vielleicht die Weltkriege) und setzt diese in Sprache und Geschichten um. Das macht es für uns moderne Menschen sicherlich sperrig (denn der Erfahrungshorizont und die Bedeutung von Dingen, die erwähnt werden, sind eben auf ihre Zeit gemünzt), aber wenn man sich fragt, was dahinter steht, wird es - wie bei Tolkien ja auch - umso spannender, in den Texten zu schmökern :)

    Perikles hatte sich einen Anwalt genommen - Bactus hatte einen Pflichtverteidiger bekommen, der aber sichtlich wenig Interesse an der Sache hatte. Also begann der Ankläger mit der Anklageschrift, die den Fall recht simpel darstellte: Bactus habe das Gefühl gehabt, Perikles hätte es auf seine Geliebte abgesehen und ihn daraufhin zur Rede gestellt. Nachdem Perikles den Riesen hatte auflaufen lassen, habe dieser ihm ein paar eingeschenkt, bis andere Bürger zu Hilfe gekommen waren. Es war auch nicht das erste Mal, dass Bactus wegen Körperverletzung vor Gericht stand. Immer wieder sah Lucius während der Erklärung zu dem Angeklagten, der offensichtlich schon jetzt Mühe hatte, an sich zu halten - er sah immer wieder mit blitzenden Augen zwischen Perikles und seinem Anwalt hin und her und der Petronier glaubte fast, die pulsierende Halsschlagader selbst von seiner erhöhten und relativ weit entfernten Position aus sehen zu können. Der Typ war eine tickende Zeitbombe, wie es schien! Im Prinzip hätte man das Verfahren an dieser Stelle schon abbrechen können, aber natürlich musste dem Recht Genüge getan werden.


    Also war nun der Pflichtverteidiger dran, der recht lustlos berichtete, dass Perikles seinen Klienten mehrfach provoziert und sich außerdem des Ehebruchs schuldig gemacht hätte. Bactus nickte zwischendurch immer wieder eifrig, aber alles in allem war es keine echte Begründung, warum man jemandem legal das halbe Gesicht zerschmettern durfte.


    Dann mussten zumindest zwei Zeugen gehört werden. Als erster sollte der Verletzte reden. Der Tribun, der inzwischen ähnlich motiviert war wie der Pflichtverteidiger, aber immerhin hoffte, dass der Riese noch explodierte, begann die Befragung:

    "Du kannst also bestätigen, dass du den Angeklagten zufällig in der Nähe des Theaters getroffen hatte und dieser dich angesprochen hat?"

    "Ja, so war es. Wobei angesprochen gut ist: Er hat mich angebrüllt. Ich glaube es war 'Du Hurensohn, bleib stehen!'"

    erklärte Perikles nüchtern, wobei er dank der gebrochenen Nase ziemlich näselte.

    "Soso. Dann erkläre nochmal, was dann passierte!"

    "Dieser Wahnsinnige war total durch den Wind! Ich blieb stehen und er stampfte auf mich zu. Dann packte er mich und behauptete, ich hätte mich an seiner Nutte vergriffen-"
    Das war das Stichwort, das Bactus offensichtlich gebraucht hatte: Er sprang auf und riss seine Arme empor, dass er den beiden Milites, die ihn an der "Kette" hielten, fast in die Luft gehoben wurden. Dazu brüllte er:

    "Nenn meine Tulva nicht Nutte!"
    Lucius blieb ruhig, obwohl er sich innerlich freute, dass dieser Preisboxer offensichtlich wirklich noch ein wenig Abwechslung bieten würde - dann hatte man vielleicht einen guten Grund, ihn ein wenig verdreschen zu lassen! Er setzte die Befragung fort, als wäre nichts geschehen:

    "Er hat dir also ein Verhältnis mit seiner Geliebten unterstellt? Wie hast du darauf reagiert?"

    Offensichtlich hatte Perikles es auch darauf abgesehen, seinen Gegner zu provozieren. Er grinste nämlich (soweit das mit der geschwollenen Lippe möglich war) und antwortete mit fast triumphierendem Unterton:

    "Ich habe ihm gesagt, dass seine Nutte mir schöne Augen gemacht hätte und ich ihr nur das gegeben hätte, was sie unbedingt gewollt hatte."

    Lucius staunte innerlich - der Typ hatte offensichtlich ein Talent dazu, andere zu provozieren! Es war wirklich ein Wunder, dass er überhaupt noch am Leben war! Bactus reagierte aber auch wie intendiert:

    "Halt deine verdammte Fresse! Ich leg' dich um!"

    brüllte Bactus und war Feuer und Flamme. Er sprang wieder auf und schubste die beiden Milites mit Wucht beiseite, die ihn festhalten sollten. Ganz offensichtlich wollte er sich befreien und auf Perikles stürzen, der noch immer grinste.

    Sim-Off:

    Ich überlasse es mal euch, ob ihr ihn scheitern lassen wollt oder ihm der Befreiungsschlag gelingt. Fände es aber realistisch, wenn er zumindest einen von euch ernsthaft verletzt, gerne auch schwerer (wäre Arbeit für Scato und würde mir ins Konzept passen) :D