Beiträge von Lucius Petronius Crispus

    Pythagoras fand sein Ziel und schlitzte dem Germanen den Arm auf. Mit leuchtenden Augen sah Lucius das Blut fließen - bis ihn ein stechender Schmerz in die Realität zurückholte: Der Germane hatte brüllend ausgeholt und nach ihm geschlagen und er hatte reflexartig die Parma hochgehalten. Dort schlug der Hieb ein, übertrug seine Kraft auf den Arm des Petroniers und ließ ihn beinahe explodieren. Der Tribun konnte nicht verhindern, vor Schmerz aufzuschreien und sah für einen Moment Sternchen.


    Zum Glück nutzte sein Gegner diese neue eingeschränkte Leistungsfähigkeit nur mäßig - mit Links konnte selbst dieser Bär nicht vernünftig zuschlagen. Diesen Nachteil versuchte der Kerl scheinbar durch Frequenz auszugleichen. Ausgerechnet in diesem Gewitter aus Schlägen kam Lucius, den das Adrenalin schnell wieder klar gemacht hatte, zu der Einsicht, dass es irrational war, so einen Aussetzer noch einmal zu riskieren. Also versuchte er nun, Paraden mit seinem Schild zu vermeiden und stattdessen mit dem Gladius zu parieren oder direkt auszuweichen. Statt einem ordentlichen Kampf aus dem Lehrbuch musste der Petronier nun also wie ein Retiarius hin und her springen und verringerte damit seine Chance, selbst einen Treffer zu landen.
    Der Germane schlug aber unverdrossen um sich und als Lucius einen seiner Schläge mit dem Gladius parierte, musste er feststellen, dass sie immer noch ziemlich kräftig waren. Auch sein Schwertarm ermüdete langsam, wie er feststellte - und auch etwas unvorsichtig wurde: Ein schlampig parierter Hieb glitt an der Klinge ab und traf wuchtig seinen Helm. Das Metall hielt zwar stand und die Polsterung dämpfte den Schlag, doch die Wucht genügte, um ihm neuen Schmerz - diesmal von der Schläfe - zu bereiten. All das machte es nicht einfacher, durch die Mauer aus Schwertschlägen zu dringen...


    Unglücklicherweise (für den Germanen) setzten sich Lucius' Männer aber auch bei den anderen Kämpfen auf den Ballustraden zunehmend durch. Entsprechend kam nun ein weiterer Soldat zu Hilfe und begann seinerseits, den Riesen zu attackieren. Der wandte sich um und schlug nach dem armen Miles, der jedoch sofort sein Scutum hochhielt. Der kraftvolle Schlag fraß sich geradezu in die obersten Holzschichten und verteilte kleine Splitter in der Luft.
    Dafür hatte Lucius aber kein Auge - er sah nur, dass die Gelegenheit gekommen war: Er sprang vor und rammte dem Riesen sein Gladius in den nackten Rücken, auf dem er beim Vorspringen einige Narben von Peitschenhieben erkannte. Ein ungehorsamer Sklave - das konnte sich der Tribun gerade sehr gut vorstellen! Dummerweise gehorchte er aber auch jetzt nicht, denn anstatt sauber einzudringen wie bei dem vorherigen Exemplar kam Pythagoras nur bis zu den Rippen. Der Germane brüllte zwar auf, wandte sich dann jedoch um und schlug mit der Faust seines verletzten Armes nach dem Petronier. Er traf voll am Kopf - genau dort, wo vorher schon das Schwert eingeschlagen war.
    Das war selbst für das hochintelligente Zahlengehirn des Tribuns zu viel - es schaltete einen kurzen Augenblick wegen Überlastung aus und sein Besitzer ging zu Boden. Als er wieder aufwachte, war der Germane noch immer in den Kampf mit dem Miles verwickelt. Er schmeckte Blut - ob es sein eigenes war oder das den Riesen, konnte er nicht sagen - und sah neben sich seine Parma und ein wenig weiter vorn Pythagoras liegen.
    Kurz sah er sich um, ob irgendjemand seinen Aussetzer bemerkt hatte, dann hechtete er vor, griff nach Pythagoras und rammte ihn im Aufstehen mit aller Kraft knapp unter den Rippen in den Rücken des Hünen.


    Diesmal traf er vorbildlich - ähnlich wie bei Caius damals schob sich das Schwert von unten unter den Rippen durch in die oberen Eingeweide. Der Kerl brüllte wie ein Ochse, versuchte wieder, sich zu Lucius umzudrehen, strauchelte aber schon dabei und fiel schließlich zu Boden, durch seine Kraft dem Tribun das Gladius aus den Händen reißend.
    Mit sardonischem Lächeln riss der Petronier seinen Pugio heraus, sprang dem Germanen an die Kehle und schlitzte sie genüsslich auf. Fast wie beim Opfer eines Schafes - und was waren Sklaven auch anderes?

    Der Petronier sah den Germanen kommen und fragte sich einen Moment, ob es nicht rationaler war wegzulaufen, als sich zu stellen. Doch sein Mord hatte ihn wieder elektrisiert, er war in einem Hochgefühl und glaubte, selbst mit diesem Brocken fertig werden zu können - war ja nur ein Sklave!


    "Werden wir ja sehen!"
    brüllte er also zurück und nahm seinen Schild hoch, was wieder den Arm schmerzen ließ. Pythagoras bereithaltend näherte er sich dem Gegner, der mit einem erstaunlich großen Schwert zuschlug.
    Diesmal konnte der Petronier aber ausweichen und versuchte seinerseits einen Stich aus der Deckung der Parma heraus. Sein Stich ging daneben, aber er hatte das Gefühl, sein Gegner hatte ihn nicht recht kommen sehen. Wenn er also etwas präziser gezielt hätte, wäre es... aber egal, er musste sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren!
    Also zog er sein Gladius zurück täuschte rechts an und versuchte dann, unter der Parade des Germanen durch einen Stich in die Magengegend seines Gegners zu landen.

    Der Kampf gegen die Gladiatoren neigte sich dem Ende zu - auch wenn sie jetzt, wo sie mit dem Rücken zur Wand standen, noch einmal kämpften wie die Löwen. Der Petronier trieb sein Pferd vorwärts, um besser sehen zu können, was dort vorging. Die Thraeces, Murmillones und selbst ein Retiarius waren noch auf den Beinen und sperrten zusammen den Weg, der von mehreren hundert Mann angegriffen wurde. Er musste an die Storys seines Lehrers Xanthippus über die Schlacht an den Thermopylen denken - wenige starke Krieger konnten an einer Engstelle ganze Armeen aufhalten! Aber wie er erinnerte sich auch noch, wie sie besiegt worden waren: Verrat!


    Also beschloss er, nun doch eine Centuria um die Häuserblöcke herum zu schicken und das Feld von hinten aufzurollen. Er wandte sich um - hinter ihm stand noch eine Reserve aus zwei Centuriae, die sich langsam vorschob, um die beiden Centuriae zu ersetzen, die jetzt die Fliehenden jagten.
    "Lincius, nimm deine Männer und umgehe die Insula. Greif' diese Sklaven von hinten an."
    So genau wusste der Petronier nicht, was auf der anderen Seite der Insula auf die Männer wartete - aber wenn es kritisch wurde, konnten sie sich ja immer noch zurückziehen. Lincius war ja kein Dummkopf.


    Zitat

    Original von Titus Vibius Vespa
    Kurz bevor sie die Urbaner erreichten, erspähte Vespa einen Trupp, die anscheinend damit beauftragt worden waren, die Flüchtigen zu jagen. Er richtete das Wort an einen Centurio und fragte ihn nach dem Standort der Tribunen. Dieser wies ihm den Weg, woraufhin sich Vespa und seiner Männer in jene Richtung begaben.


    Die Umfassungsaktion, auf die Vespa inzwischen traf, war nämlich voll und ganz mit den Fliehenden beschäftigt. Selbst wenn die Sklaven nämlich am Anfang todesmutig bei ihren Anführern gestanden waren, hatte der Tod von Dracon sich wie ein Lauffeuer verbreitet und die Kampfmoral in den Keller sinken lassen. Und ungestört durch die Gassen zu jagen und unvorbereitete Anwesen zu plündern war das eine - eine Schlacht gegen einen routinierten Kampfapparat, niedergemetzelte Freunde und Weggefährten und echte Todesangst war das andere! Also suchten viele kleine Grüppchen ihr Heil in der Flucht. Die Urbaniaci versuchten das zu verhindern. Contuberniumsweise nahmen sie die Verfolgung auf, hetzten die viel leichter bewaffneten und deshalb oft schnelleren Sklaven und stellten manche von ihnen. Die Milites dampften unter ihren Helmen, ihre Tunicae tränkten sich mit Schweiß und mancher spielte sicherlich mit dem Gedanken, seinen Schild wegzuwerfen, um schneller laufen zu können. Gerade die Stadteinheiten nahmen es mit den Übungsmärschen und Fitness-Übungen nicht allzu ernst!
    Aber hin und wieder stellten sich die Fliehenden dann doch verzweifelt zu Kampf, sodass die Ausrüstung durchaus benötigt wurde. So dominierten kleine Straßenkämpfe das Umfeld des Hauptgefechtsfeldes.


    Lucius hörte währenddessen endlich die Tubae der benachbarten Kohorte - sie waren sich näher, als er erwartet hatte! Seine Front würde aber bald zusammenbrechen, dann konnten sie sich gegen den letzten Feind vereinen.
    In diesem Moment kam ein Melder herbeigeeilt:
    "Tribun, wir haben Equites Singulares in den Straßen getroffen - die Prätorianer rücken auch vor und schließen den Kessel von Süden!"
    Der Tribun nickte zufrieden. Dieses Blutbad würde bald zu Ende sein!

    [Sim-off] Das ist der Grund, warum wir in der SL Spieler vs. Spieler für ein schwieriges Konzept halten... man hätte auch eine PN schreiben können, was einen konkret stört, aber gut ?( [/SIM-OFF]
    Der Eindruck täuschte - die Gladiatoren leisteten durchaus Widerstand und auf die erste Welle der Todgeweihten, unter denen unbekannterweise auch der Anführer der Abteilung war, folgten die erfahreneren Krieger, die - geschult aus der Arena, wo immerhin auch häufiger Gruppen gegeneinander fochten - gemeinsam gegen die Urbaniaci vorgingen. Natürlich waren die Soldaten überlegen, denn statt 30-50 Mann standen hier mehrere hundert. Wenn also ein Mann fiel, rückte einfach einer nach, wenn die Linie ermüdete, pfiff der Centurio in seine Pfeife und die Reihen tauschten in einem oft trainierten Manöver. Langfristig mussten also die Truppen des Kaisers gewinnen.


    Das bedeutete aber eben nicht, dass sie dafür keinen hohen Blutzoll zahlten: Vom Pferderücken aus sah der Tribun, wie Dreizacke zwischen den Schilden vorschnellten und Gesichter durchbohrten. Wenn die Reihen tauschten, war immer mindestens einer dabei, der die Bewegung unvorsichtig vollzog und deshalb von den Krummschwertern der Thraeces in die Seite getroffen wurde. Es war ein verdammtes Blutbad hier an dieser Stelle, wo die wohl erfahrensten Aufständischen fochten.


    Dieses Geschehen nahm den Petronier voll in Beschlag, obwohl er eigentlich nichts tun konnte - das Schlachtfeld war zu eng, um seine zahlenmäßige Überlegenheit auszuspielen! Wenn er sie doch nur umfassen...
    Lucius' Blick ging zu einer Gasse, die seine Männer abschirmten. Er sah Gestalten vorbeirennen - scheinbar flohen wieder Rebellen, diese Feiglinge! Das musste verhindert werden!
    "Centuria III und IV ausschwärmen in die Seitengassen! Schnappt euch die Fliehenden!"
    rief er und deutete auf die Gassen, vor denen sie standen. Er hatte sowieso genug Männer, um die Front vorn zu gewinnen.
    "Danach umfasst ihr die Gladiatoren da vorn!"
    fügte er etwas leiser zu den Centurionen an, die in seiner Nähe standen.

    Sim-Off:

    Den Mut verloren? :P


    "In Gefechtsformation!"
    brüllte der Petronier von hinten, als seine Formation auf die Gladiatoren stieß - hier war eine Schildkröte logischerweise unpraktisch, denn sie schränkte die Sicht ein! Also wurden die Schilde nun heruntergenommen. Während die erste Reihe mit dem Gladius loshackte, unterstützten die dahinter liegenden Reihen mit der Lanze.
    "Macht sie nieder! Keine Gnade!"
    rief der Tribun und reckte den Hals, um besser sehen zu können, was ein paar Meter vor ihm vor sich ging - zu gern wäre er selbst in den Kampf eingestiegen und hätte sich einmal mit einem Gladiator gemessen! Aber so wie es aussah, waren diese Typen mehr Schein als Sein - großmäulige Schaukämpfer, die aber gegen echte Soldaten keine Chance hatten!

    Sim-Off:

    Das ist eine rein subjektive Wahrnehmung - meinen Jungs seien durchaus auch richtige Gegner gegönnt ;)

    Seine Soldaten erstürmten die Galerie und Lucius ließ sich dazu hinreißen, ihnen nachzusetzen - er hatte heute zu viel Blut gesehen um sich zurückzuhalten, außerdem machte diese arrogante Verspottung ihn nur noch wütender!


    Also drängte er sich zwischen seinen Männern über die schmale Treppe, rutschte mit ihnen über das glitschige Holz - nicht nur einer fiel und räumte gleich ein paar Kameraden mit ab! - und stand am Ende doch den in die Ecke gedrängten Gegnern gegenüber.
    Er riss Pythagoras, sein Gladius, nach oben und hielt seinen Schild nach vorn. Der Rebell vor ihm hatte nur ein Kurzschwert und sah so armselig aus, dass der Tribun fast hätte Mitleid mit ihm haben können - aber eben nur fast, denn Mitleid war nicht seine Stärke! Vielmehr dachte er an die große Klappe, die diese abgerissenen Typen hier riskierten - dafür würden sie bezahlen!
    Zur Eröffnung des Kampfes stieß der Petronier seine Parma in Richtung des Sklaven, der versuchte, den Schlag mit dem Schwert zu parieren. Keine besonders effiziente Strategie, aber der Widerstand übertrug sich sofort auf Lucius' Arm und ließ seine Narbe wieder brennen. Das spornte ihn aber nur umso mehr an und aus der Deckung des Schilds heraus stieß er mit dem Gladius zu. Der Sklave hatte scheinbar mehr Glück als Verstand - er sprang zur Seite und versuchte seinerseits mit einem eher unprofessionellen Hieb, an der Parma des Tribuns vorbeizukommen. Lucius parierte und rammte im Gegenzug die Kante des Schilds voll auf das Handgelenk seines Gegners, der vor Schmerz aufschrie - allerdings musste auch er selbst sich einen Aufschrei verkneifen, denn seinem Arm gefiel die stoßweiße Belastung auch gar nicht! Er wich zurück und versuchte seinen Arm, der in den Halterungen des Schildes steckte, ein bisschen zu bewegen, um den Schmerz zu lindern, doch der Arm glühte noch immer.
    Also beschloss der Petronier, zukünftig auf derartige Schild-Attacken zu verzichten - er würde sie ja sowieso nicht brauchen, um diesen Amateur, dem das Schwert heruntergefallen war, es nun aber wieder aufhob, abzuschlachten. Mit einem Schrei griff Lucius an und deckte den jungen Kerl mit einer Serie von Hieben ein. Die ersten konnte er noch parieren, doch schließlich fraß sich Pythagoras in den Arm des Sklaven. Er schrie auf und ließ seine Waffe wieder fallen - die ideale Gelegenheit: Mit einem festen Stoß rammte der Tribun sein Gladius in den Brustkorb des Sklaven. Lucius spürte den Widerstand der Hand, der Muskulatur, spürte die Klinge an einem Rippenbogen abgleiten und dann in die weiche Masse vorstoßen, die wohl die Lunge war. Es war fast wie bei Caius damals - dieser Dummkopf! Und heute erwischte er wieder einen! Lucius grinste zufrieden, während Blut über sein Schwert, seine Hand und seinen Arm floss und immer, wenn der Getroffene schnappatmete, Schaumbläschen aus der Wunde traten! Lucius wäre am liebsten stehen geblieben und hätte zugesehen, wie dieser Bastard verreckte - aber um ihn herum brannte noch immer ein Kampf. Den kleinen Finger würde er sich später holen müssen...

    | Titus Petronianus Alexander
    Alexander wartete, bis Mamercus mit dem Lappen zurück kam und kümmerte sich so lange weiter um seinen Kameraden.
    "Her damit!"
    sagte der Vigil und riss dem Verginier den Lappen aus den Händen, um zuerst einmal vorsichtig Wasser auf die Brandblasen und offenen Verbrennungen zu träufeln. Crispus stöhnte - aber Alexander wusste, dass Kühlung langfristig für Linderung der Schmerzen sorgte.
    "Halt das auf deine Wunden, Kumpel!"
    forderte er seinen Kameraden auf, sich selbst um seine Verletzungen zu kümmern, bis der Capsarius für ihn Zeit hatte.


    Dann sah der Freigelassene wieder zu Mamercus.
    "Wir können ihn jetzt nicht betreuen - da brennt ein Haus! Kannst du weiter Wasser holen?"
    Die Pumpe war zwar nicht wahnsinnig groß, aber es ging doch ordentlich Wasser durch die Spritze, sodass die Eimerkette alle Hände voll zu tun hatte.




    Da ich der Initiator dieser Frage war möchte ich doch auch noch eine Lanze für eine Verlängerung brechen;
    1. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die Dauer einer Periode sich stark auf die Attraktivität auswirkt - der Weg ist schon jetzt relativ lang und die meisten scheitern, bevor sie richtig eingestiegen sind. Zumal die Statistik eher darauf hinweist, dass im CH eher der Weg das Ziel ist - die wenigsten Consulare haben noch große Projekte, sodass sie eher inaktiv werden. Das mag auch mit RL-Lebenszyklen zusammen hängen, aber denke doch, dass ein längerer Aufstieg sogar mehr Raum zum Spiel gibt als ein schneller (und ich kann mich übrigens in den letzten Jahren an kaum einen Politiker erinnern, der in Mindestzeit durch den CH gekommen ist).
    2. Mir wurde in letzter Zeit wieder sehr deutlich, dass das IR deutlich langsamer ist als früher - heute gibt es kaum noch Szenen, bei denen man nicht mindestens einen Tag auf ein Posting der Gegenseite warten muss - im Senat gehen die Dinge sogar noch langsamer. Wenn ein Magistrat also auch für andere Spieler Impulse geben will (und das sollte er, denke ich), nutzt es ihm wenig, wenn er täglich online ist, weil er doch oft warten muss. Sicher gibt es auch "Amtsmüdigkeit", aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass manche Dinge auch hinten runter fallen, weil man nicht dazu kommt, da man z.B. seinen Einstand erst halbwegs abschließen will, bevor man weiter geht.
    3. finde ich nicht, dass eine längere Amtszeit die Gesamtattraktivität streckt -für mich war eine Amtszeit eher eine Zeit, die mich immer wieder zu neuen kleinen Geschichten inspiriert hat, sodass mehr Zeit für mich mehr Inspiration bedeuten würde.


    Ich sehe grade, dass ich im Grunde meine Argumente vom Einstieg wiederholt habe :P Wollte trotzdem nochmal darauf hinweisen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was raus kommt.

    Als die Schleuderer begannen, Lucius' schöne Formation mit Geschossen einzudecken, biss der Tribun wütend die Zähne zusammen - diese Narren waren Feiglinge! Und ihre Strategie kostete jede Minute Soldatenleben!
    Die Kommandeure an der vordersten Front reagierten aber bereits und befahlen die Schildkröte.
    "Testudo! Und vorrücken!"
    griff er das Kommando auf und der Tubicen neben ihm gab das entsprechende Hornsignal. Sie waren diesen Feiglingen überlegen, sie würden auch die Gladiatoren, die nun hinter dem Geschosshagel auftauchten, überwinden - wenn der Alte ihm etwas beigebracht hatte, dann, dass eine Formation immer stärker war als ein Einzelkämpfer!

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Der Melder lief unter des die paar Blocks und erreichte den Tribun Petronius und trug seine Meldung vor. „Tribun Petronius, der Tribun Iulius fragt ob du Linksumfassend angreifen kannst. Er steh vor einer Barrikade hinter zwei engen Straßenzügen. Einer seiner Centurionen ist tot und er verwundet. Er kann angreifen, will so ein Desaster wie bei dem Kampf in den Häusern aber vermeiden. Wenn du von links kommt sollst Du drei mal die Tuba blasen lassen dann lässt er auch vorrücken.“


    Während der Petronier dann schließlich den Zusammenstoß von Gladiatoren und Urbaniaci wenige Meter vor sich verfolgte, tauchte plötzlich ein Melder auf. Er wusste, dass an seiner rechten Flanke Tribun Iulius mit der XIII stand - er war ein erfahrener Centurio, aber scheinbar brauchte er jetzt doch seine Hilfe! Pech für ihn, dass Lucius vorerst seine eigenen Probleme hatte:
    "Ich muss zuerst mit den Feinden vor mir fertig werden! Danach kann ich ihn unterstützen. Ich gebe dann Signal!"
    erklärte er schließlich - er wollte seine Kohorte nur im äußersten Notfall teilen!

    Lucius glaubte schon, dass der Alte irgendwie stolz auf ihn war - andererseits konnte er sich von diesem Stolz auch nichts kaufen. Er hatte sich größtenteils doch allein durchschlagen müssen und nachdem er keine größere Unterstützung mehr erhalten hatte, den Kontakt abgebrochen - der Alte hatte ja auch nicht mehr geschrieben.
    Auf jeden Fall hatte der Petronier keine große Lust sich weiter über seinen Vater zu unterhalten, weshalb er einfach den Mund hielt.


    Die anderen Tribune kannte er schon, weshalb er sich das Pläuschchen mit ihnen sparte - er hoffte nur, dass es bald losging.

    "Achso."
    antwortete der Petronier und versuchte die gleiche Perspektive bei sich anzusetzen: Er war im Grunde vom Sohn eines Veteranen aufgestiegen, aber im Grunde hatte der Alte immer vorgehabt, ihn in diesen Karriereweg zu stecken. Am Anfang bei der Classis war es schon etwas anderes gewesen als als Assistent, aber von dort hierher war kaum ein Unterschied zu bemerken, wenn man vom Austausch der Einheit absah.
    "Mein Vater ist auch vom Miles zum Primus Pilus aufgestiegen. Aber ich bin direkt als Subpraefectus bei der Classis eingestiegen - da ist es hier kein großer Unterschied."
    fasste er deshalb seine Lage zusammen.

    Diese Antwort hatte Lucius doch nicht antizipiert - er hatte doch gedacht, dass der Iulier schon länger als er im Dienst war... war wohl ein Irrtum, denn er war ja schon fünf Tage bei den Cohortes! Sie waren aber wohl quasi gleichgestellt, denn die meisten Menschen nahmen ist bei der Dienstzeit dann doch nicht so genau. Der Petronier natürlich schon - er selbst war der dienstältere Tribun!


    Das nützte ihm aber nichts dabei, die Bemerkung des Iuliers zu deuten - Veränderung der PErspektive konnte ja alles mögliche bedeuten!
    "Inwiefern?"
    fragte er deshalb.

    Einige Blocks von Antoninus' Kohorte entfernt schob sich eine zweite Formation über eine der breiteren Straßen in die Subura vor. Die meisten Wege aus dem Stadtviertel, das die Cohortes Urbanae eigentlich sowieso eher mieden, war zwar auch an den Gassen abgeriegelt worden - der Vorstoß unter dem Kommando des Petroniers sollte aber mit einem kompakten Hammer erfolgen, der sich erst später aufteilen würde. So hatte Crispus möglichst lange die Kontrolle über seine Leute und konnte flexibel reagieren.


    Er hatte deshalb eine relativ breite Straße ausgewählt, wo immerhin ein ganzes Contubernium nebeneinander vorrücken konnte und damit die ganze Straße absperrte. Hinter der ersten Centuria folgte der Tribun auf einem Pferd, zusammen mit dem Cornicen und dem Feldzeichenträger - hier war die Kommandozentrale flankiert von einer weiteren Centuria, danach kam der Rest. Um Lucius herum hatten die Männer so viel Platz gelassen, dass er sein Tier wenden konnte, sodass er in der erhöhten Position relativ gut nach allen Seiten sehen konnte.


    So rückte der Mini-Heerwurm langsam in die Straßenschlucht vor. Die Türen, an denen sie vorbeikamen, waren entweder verrammelt oder herausgerissen. Im zweiten Fall sicherten die am nächsten Stehenden das jeweilige Gebäude - oder zumindest das Erdgeschoss, denn sie kamen relativ zügig wieder heraus. Aber bisher war alles ruhig... zu ruhig vielleicht...
    Der Tribun fragte sich, ob die Sklaven sich an der anderen Seite der Subura gesammelt hatten, um gegen die von dort vorrückenden Prätorianer zu kämpfen - nach seinem Verständnis eine sehr unlogische Entscheidung, denn die Prätorianer waren ja noch schlagkräftiger als seine eigenen Männer... dazu grenzten Mauern das Stadtviertel dort von den Kaiserforen, sodass auch eine Flucht erschwert war!

    Sim-Off:

    Meine Leute können sich ihren Platz in der Formation selbst aussuchen ;)
    @Aufständische: Ich weiß jetzt nicht, wer sich um uns kümmern will - Antoninus und ich haben abgesprochen, dass wir von zwei Seiten kommen und damit zwei Kampfplätze aufmachen.

    Der erste, der ihn ansprach, war gleich der Iulier - Lucius hatte sich natürlich in den letzten Tagen über seine Kollegen schlau gemacht und war ihm wahrscheinlich sogar schon im Vorbeigehen begegnet. Im Grunde war der Typ wohl so eine Art jüngere Version des Alten - ein verdienter Soldat, der von ganz unten bis (fast) ganz oben gekommen war, kampferfahren und vielschrötig. Natürlich war es irrational anzunehmen, dass er deswegen auch genau wie der Alte war, trotzdem weckte dieses Wissen bei dem Petronier gemischte Gefühle: Einerseits hatte er immer respektiert, dass sein Vater sich hochgearbeitet hatte - andererseits hatte er ihn auch ein bisschen dafür verachtet, dass er am Ende im Herzen nichts als ein kleiner, primitiver Soldat geblieben war!
    "Ja, der bin ich."
    antwortete er deshalb ein bisschen unsicher. Er wusste eigentlich auch nicht so genau, was er zurückfragen sollte. Er entschied sich für eine Frage, die eigentlich sinnlos war - Lucius wusste bereits aus sicherer Quelle, was er fragte - aber aus irgendeinem Grund den Konventionen entsprach:
    "Du bist auch noch nicht so lange bei den Cohortes Urbanae?"
    Auf solche Fragen bekam man öfter ein kleines Gespräch hin, wie der junge Tribun empirisch festgestellt hatte.

    In der SL gibt es momentan die Diskussion, das "Amtsjahr" für den CH zu verlängern. Dazu würden wir gern eure Meinung hören, da es ja euch direkt betrifft (bzw. die Spieler, die politische Ambitionen haben ;) ).


    Der Grund ist, dass inzwischen viele Spieler nicht mehr so häufig zum Posten kommen wie früher, was es manchmal schwierig macht, interaktive Aktionen während des eigenen Amtsjahrs (Gerichtsverfahren, Inspektionen, ...) rechtzeitig abzuschließen, aber auch für Amtsträger mit weniger Zeit, diese überhaupt alle so anzustoßen, dass sie fertig werden. Natürlich kann man auch noch bestimmte Dinge nach der Amtszeit abschließen, aber mit Blick auf die Res gestae wäre es evtl. doch sinnvoll, wenn man grundsätzlich etwas mehr Zeit hätte.


    Unser Argument war immer, dass ein Aufstieg nicht zu lange dauern sollte - eine längere Amtszeit bedeutet ja auch immer eine längere Pause zwischen den Ämtern und damit (potentiell) verminderte Spielmöglichkeiten. Soweit ich das sehe, haben es allerdings die meisten Spieler im CH sowieso nicht mehr allzu eilig (viele haben längere Pausen als vorgeschrieben). Dazu kommt, dass man sich als Kandidat seine Kandidatur und Amtszeit etwas "entzerren" könnte (auch als Amtsträger hat man ja ggf. RL-Verpflichtungen, die die Zeit fürs IR beschränken) - eine längere Amtszeit könnte hier evtl. sogar eher noch etwas entlasten... zumal man ja im Idealfall sowieso auf andere angewiesen ist, auf die man ohnehin warten muss.


    Momentan steht das Amtsjahr ja bei 3 RL-Monaten - man könnte also überlegen, die Amtszeit auf 4 RL-Monate oder evtl. sogar auf 6 Monate zu verlängern. Aber es denkt ihr? Wie sind die Erfahrungen derjenigen, die in letzter Zeit im CH aktiv waren? Was wünschen sich die, die dort aktiv werden wollen?

    Nachdem Lucius sein Officium bezogen und mit den ersten Diensten betraut worden war, stand heute seine erste Stabsbesprechung mit seinen Tribunen-Kollegen an. Der Petronier war wirklich neugierig, wie das ganze so ablaufen würde - bei der Classis hatte er seine Mitoffiziere oft nicht sonderlich gemocht, weil sie entweder zu arrogant, zu primitiv, zu kumpelhaft oder in sonst irgendeiner Weise nicht gepasst hatten. Jetzt, wo er die zweite Stufe der Militia Equestris erklommen hatte, war eigentlich Ähnliches zu erwarten - trotzdem wollte er dem Zufall auch eine Chance geben.


    Also erschien er pünktlich im vereinbarten Besprechungsraum, Ulpianus als seinen Cornicularius im Schlepptau...

    Die Tribune und obersten Centurionen der Cohortes Urbanae hatten regelmäßige Treffen unter Vorsitz des Praefectus Urbi, um die Belange der Einheit abzusprechen. Mit dabei war außerdem immer ein Offizier der Cohortes Praetoriae, mit denen man sich ja immerhin eine Castra teilte.


    Das ganze fand in einem Besprechungsraum der Principia, gleich neben den Officia der Praefecti Praetorio statt. In der Mitte des Raumes stand ein Tisch mit einer aufgemalten Karte Roms, um etwaige Operationen besser planen zu können. Meist ging es aber um unspektakulärere Dinge: Versorgung, Rekrutenausbildung, Beförderungen, Übungen, die Verteilung von Diensten und andere administrative Fragen...

    | Titus Petronianus Alexander
    Der Vigil sorgte sich natürlich um seinen Kameraden - allerdings hatte er natürlich auch noch selbst einige Aufgaben zu erledigen, weshalb er hin- und hergerissen war. Wenn man aufsah, brannte das Haus ja noch immer lichterloh!


    "Hol' erstmal Wasser! Einen nassen Lappen oder so, Mamercus!"
    Er deutete zum Pumpenfahrzeug der Vigiles, wo eine Eimerkette immer wieder Wasser nachlud, während die Feuerwehrleute es wieder heraus und in die Spritze pumpten. Dort konnte man einen Lappen sicherlich eintauchen, wenn man erklärte, wofür man es brauchte.


    Crispus biss inzwischen tapfer die Zähne zusammen - Alexander klopfte ihm aufmunternd auf die Sandalen.
    "Wird schon wieder, Kamerad!"




    Langsam fielen die Aufständischen im Erdgeschoss vor der Übermacht der Soldaten - es wurde Zeit, sich die Stufen hinaufzukämpfen! Von dort hagelte es weiter Haushaltsgegenstände und nun auch Spottrufe, die auch den Tribun provozierten - es war absolut unlogisch, sie zu beleidigen, weil sie nicht heraufkamen, während die Aufständischen selber sich nicht trauten, sie Mann zu Mann anzugreifen!
    Der von der Ölladung noch immer glänzende Petronier riss sein Schwert und deutete auf die ebenfalls von Öl glitschige Holztreppe des Innenhofs, die auf die Galerien mit den Rebellen führte.
    "Los Männer, holt sie euch!"