Wirklich große Sorgen machte sich Auza wegen ihrer ersten Aufgabe, die Decima Messalina ihr erteilt hatte nicht, sie schien gut zu bewältigen zu sein, da hätte es sie auch härter treffen können. So hatte sie eigentlich auch recht gute Laune, als sie die Casa Decima erreichte. Sie klopfte kurz und bestimmt an die Tür und wartete, dass man ihr öffnen würde.
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Auza sollte also Messalinas Vater aufsuchen, bisher hatte sie noch nicht die Chance gehabt ihn kennenzulernen. Sie war sich nicht so sicher, was er von ihr halten würde, bzw. ob Messalina ihm schon etwas über sie erzählt hätte. Nunja sie würde es vermutlich bald erfahren. "Ja in Ordnung ich mache mich gleich auf den Weg." erwiderte Auza und sah Nysa an, ob diese noch etwas sagen wollte. Ansonsten war sie schon fast dabei, die Zimmertür wieder zu schließen und ging im Kopf schon halb durch, ob sie eventuell etwas mitnehmen müsste und wenn ja was.
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Auza hatte gerade in ihrem Zimmer etwas gelesen, um einfach noch besser darin zu werden, als es an der Tür klopfte. Somit stand sie auf und öffnete. Es war Nysa, Messalinas Lieblingssklavin. Auza fragte sich, ob die Sklavin nur gekommen war um ein paar ihrer spitzen oder gehässigen Bemerkungen gegen sie los zu werden oder ob Messalina sie geschickt hatte. Egal was es nun war, sie konnte immer noch entsprechend reagieren wenn sie es wusste. So lächelte sie Nysa vielleicht eine Spur zu freundlich an, so dass diese sich fragen konnte wie aufrichtig es gemeint war und fragte. "Was führt dich hier her?"
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Auf dem Weg vom Mercatus zum Atrium, hatte Auza immer wieder einen prüfenden Blick auf Mardonius geworfen und versucht sich eine Meinung über ihn zu bilden. Sie hatte immer noch kein gutes Gefühl was dieses Geschenk an ging. Es gab in dieser Welt einfach nichts umsonst. Außerdem machte sie sich immer noch Sorgen, was die Ankunft, dieses angeblich so gut ausgebildeten Sklaven für sie bedeutete. Wenn es ganz schlecht lief machte er sie am Ende noch arbeitslos. Messalinas Anweisung riss sie aus diesen Gedanken.
"Ja natürlich" antwortete Auza und machte sich auf den Weg Nysa hier irgendwo im Atrium Vestae zu finden. Schließlich wollte sie Messalina keinen Anlass für Kritik geben, vor allem nicht jetzt. Was die Sklavin wohl von der Ankunft dieses neuen Sklaven halten würde? -
Sim-Off: So ich muss auch erst wieder langsam in den Char reinkommen. Also über bestimmte Widersprüche, Ungereimtheiten etc. bitte hinweg sehen.
Auza war recht froh, dass Messalina auf ihre Frage später eingehen wollte. Es waren auch so schon genug Informationen für sie, die sie hier auf einmal verarbeiten musste. Ihr gegenüber hatte sich Messalina bis jetzt immer recht freundlich und nachsichtig gewesen. Darum ließ die Bemerkung ihrer Vorgesetzten über die Sklavin, Auza auch ein wenig irritiert die Augenbrauen hochziehen. War sie nur den Sklaven gegenüber so? Ja wie? War das nicht fast schon gehässig? Gemein? Würde Auza das auch noch blühen?
Leider hatte sie keine Gelegenheit sich weiter viele Gedanken darüber zu machen, denn Messalina richtete schon die nächste Frage an sie. Naja die Erfahrung im Leben hatte Auza gelehrt, dass wenn eine Frage so lautete, die Antwort fast immer 'nein' war. Außerdem hatte sie wie gesagt schon ihr ganzes Leben hier in Rom verbracht, so vermutete sie das Messalina wahrscheinlich auf die Namen von Frauen hinaus wollte. "Nunja, die Namen von Frauen bestehen in der Regel nur aus dem Nomen Gentile und einem Cognomen. Außerdem hat jemand der adoptiert wurde manchmal noch einen zweiten Cognomen." antworte sie. -
Der heutige Tag versprach einiges an Spannung und Abwechslung, so sehr sich Auza in der Zwischenzeit an das Leben im Atrium Vestae gewöhnt hatte und auch die Vorteile, die es mit sich brachte zu schätzen wusste, manchmal war es dort einfach schon fast ein wenig zu ruhig und beschaulich. Da kam so ein Besuch im Circus Maximus gerade recht, selbst wenn heute "nur" Esel gegeneinander antreten würden. Aber schon allein der Blick, den man beim Betreten des Circus Maximus auf die mit Menschen gefüllten Ränge hatte und die Vorfreude und Spannung die in der Luft lagen, reichten aus in Auza ebenfalls diese Gefühle hervorzurufen und sie jedes Mal von neuem zu überwältigen. Wie es jetzt wohl gerade Decima Messalina ging? Die beiden waren zwar zusammen zum Circus Maximus gekommen, aber ihre Wege hatten sich dort natürlich getrennt, schließlich war Messalina als Vestalin für das Opfer zuständig. Auza ließ den Blick über die Ränge schweifen, sie musste irgendwo einen Platz finden von dem aus man eine recht gute Sicht auf den Altar im Circus hatte, da sie die Priesterin nun persönlich kannte wollte sie möglichst viel von der Opferhandlung mitbekommen. Ja der Platz dort drüben machte einen vielversprechenden Eindruck. Jetzt musste sie nur schnell genug sein, bevor ihr jemand anderes den Platz wegschnappte. Dafür verzichtete Auza auch gern auf gute Manieren und rempelte den einen oder anderen Besucher der ihr im Weg stand an. Der Dank dafür waren Beschimpfungen, wie ´Blindfisch´und ´Sumpfhuhn´. Die mindestens ebenso beleidigenden Erwiderungen, die ihr auf der Zunge lagen, verkniff sich Auza jedoch lieber. Sie wollte ihr Ziel erreichen ohne Prügel zu kassieren, auch wenn es ihr ein wenig in den Fingern juckte. Schließlich war sie da und der ersehnte Platz noch frei, sie konnte sich setzen.
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Das Leben hatte schon bösere Überraschungen und menschliche Enttäuschungen für Auza bereitgehalten und sie gelehrt auf der Hut zu sein. Insofern war die Offenbarung von Messalinas anderer Seite nicht so schockierend, trotzdem schmerzte es immer ein wenig, wenn man merkte, dass man dem ersten Eindruck doch zu gern hatte glauben schenken wollen und sich die eigenen Bilder vom Wesen dieses Menschen als falsch herausstellten. Im Grunde passte dieses Verhalten nur allzu gut zu Messalinas vorherigen Äußerungen, denn zu so einem Verhalten gehörte auch eine gewisse Ignoranz und das Gefühl selbst etwas besseres zu sein als die anderen. Die große Frage war nun nur, warum Messalina ihr gegenüber immer so freundlich und ja nahezu geduldig gewesen war? Was waren ihre Beweggründe dafür?
Aber das war nicht Auzas einziges Problem, da war immer noch dieser Sklave und dass was er erzählte, schrie gerade zu danach, dass er für die Stelle die Auza gerade innehatte, hundertmal mehr geeignet war als sie selbst. Messalina war das mit Sicherheit auch klar. Und das schlimme war, Auza konnte dagegen kaum etwas tun. Wenigstens hatte sie vorhin schon etwas Misstrauen gegen diesen Sklaven gesäht und das sogar in ehrlicher Absicht und ohne Hintergedanken. Aber würde sie jetzt versuchen Messalina davon zu überzeugen, dass dieser Sklave der geeignete Custos Corporis war, wäre dies definitiv zu auffällig. Also blieb ihr jetzt nur Messalinas Frage zu beantworten und ihre ehrliche Meinung zu sagen.
"Hmm er ist groß, aber nicht so muskelbepackt und bullig, wie die Typen die man sonst meist als Custos Corporis nimmt. So einschüchternd wie die, ist er auf keinen Fall. Allerdings wirkt er durchaus trainiert und kräftig. Außerdem macht er einen intelligenten Eindruck, im Falle eines Falles kann es durchaus wichtig sein, eine gefährliche Situation frühzeitig zu erkennen und richtig zu reagieren. Kraft allein hilft eben auch nicht." -
Messalinas Ermahnung traf Auza schnell und unerwartet. Wie hatte das nur passieren können? Warum war sie so unkonzentriert gewesen? Doch gleich milderte Erleichterung dieses Gefühl und die Selbstvorwürfe. Messalina hatte nicht gelacht, sich nicht über ihre leicht naive Antwort lustig gemacht. Auza hatte mit einem Schlag in die Magengrube gerechnet, aber letztlich hatte man dann doch nur einen Eimer Wasser über ihrem Kopf geleert. "Oh ja, klar. Entschuldige." sagte sie darum nur und ergänzte eilig ´Roma Italia`auf der Wachstafel. Dann fügte sie gleich die Anrede hinzu bevor sie dies auch noch vergaß.
Praefectus Praetorio
Faustus Decimus Serapio
Castra Praetoria
Roma ItaliaSalve Serapio
"Wie würde denn die Anrede in einem offiziellen Brief aussehen?"wollte sie dann auch gleich wissen, da sie nun schon einmal bei diesem Thema waren. Die letzte Frage die Messalina stellte war dagegen wirklich ein Geschenk. Schließlich hatte Auza ihr ganzes Leben in Rom verbracht, wenn auch größtenteils in der Subura, aber auch dort lebten genug Römer. Vielleicht wollte Messalina ihr hier ja sogar wirklich entgegen kommen und ihr zumindest ein wenig Sicherheit geben? "Ja" antwortete sie deshalb mit mehr Sicherheit in der Stimme. "Es gibt das praenomen, den nomen gentile und das cognomen." Aber vielleicht fühlte sie sich hier auch zu sicher?
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Fast wäre Auza der Mund offen stehen geblieben, als sie Messalinas Worte bezüglich des Bürgerkriegs hörte. Oha die Welt in der Messalina lebte war wirklich meilenwert von der Auzas entfernt. Das schlimmste was dort passieren konnte, war offenbar nicht modisch genug gekleidet zu sein. Wie konnte man in ihrem Alter noch so etwas sagen? Hoffentlich hatte sonst niemand auf dem Markt ihre Worte vernommen. Durch das Geschehen mit dem Sklavenhändler konnte Auza allerdings nichts mehr dazu sagen, was vielleicht keine so unglückliche Fügung war, sonst hätte Auza sich womöglich doch noch um Kopf und Kragen geredet.
Dafür hatte sie nun, während Messalina mit dem Sklavenhändler redete, Zeit diesen genauer zu betrachten, hmm er unterschied sich nicht groß von den anderen Männern seines Schlags, eine gewisse Skrupellosigkeit gehörte sicher dazu um in diesem Beruf erfolgreich zu sein. Die Sklaven auf der Bühnen machten überraschender Weise einen relativ guten Eindruck, keiner war sichtbar erkrankt oder machte den Eindruck, als hätte der Sklavenhändler ihn sonst nicht verkaufen können. Dies nährte natürlich Auzas Zweifel an der Geschichte mit der Spende für Vesta, auch wenn Messalina auf ihren Einwand nicht reagiert hatte, blieb Auza misstrauisch. -
Innerlich viel Auza ein Stein vom Herzen, den Beginn des Briefes hatte sie geschafft, auch wenn sie sich bei der Schreibweise nicht immer sicher gewesen war. Sie wünschte sich nur, sie wäre besser im Schreiben gewesen, dann hätte sie sich Messalinas Ausführungen notiert. Private Briefe, offizielle Briefe....wer hätte gedacht, dass es so kompliziert sein konnte einen einzigen Brief zu schreiben.
Aber wenigstens war der nächste Abschnitt jetzt relativ leicht, schließlich schrieb man das Praetoria sicher so ähnlich wie das Praetorio. Am Ende stand also folgendes auf der Wachstafel:
Praefectus Praetorio
Faustus Decimus Serapio
Castra PraetoriaDie letzte Frage stellte Auza allerdings vor ein Problem. Sie hatte keine Ahnung wie eine richtige Anrede in einem Brief aussah und Messalina ging offensichtlich davon aus, dass sie es wusste bzw. hielt sie solch ein Wissen für selbstverständlich. Aber sie musste antworten, also brachte sie recht zögerlich ein "Salve?" hervor. Dabei hatte sie das Gefühl sich gerade furchtbar zu blamieren. Ihre Wangen brannten, vermutlich waren sie feuerrot, aber es war noch nicht vorbei. "Wie redest du deinen Onkel denn für gewöhnlich an?Also wie nennst du ihn? Das würde ich danach schreiben."
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Im Laden war es gleich kühler, wenn es auch nicht ganz so angenehm war wie vorher im Atrium Vestae, dafür hing ein leichter Lavendelduft im Raum. In den Regalen lagen verschiedene Stoffe und Kleidungsstücke, deren bunte Farben dafür sorgten, dass Auza nicht wusste wohin sie zuerst schauen sollte. Dieses Problem wurde aber von dem Mann gelöst, der in den Verkaufsraum trat. Gleich viel ihr sein markantes Kinn auf, das aber gut mit dem Rest seines Gesichts harmonierte, mit seinen blonden Haaren und blauen Augen sah er allerdings auch nicht aus, wie ein typischer Römer. Die Worte die er dann an Auza richtete, brachten ihre Augen zum strahlen und ließen ein Lächeln über ihr Gesicht huschen. Er schmeichelte ihr wirklich, wenn auch ganz anders, als er es vemutlich beabsichtigt hatte. Seine Komplimente zählten nicht viel für sie, denn die machte er wahrscheinlich jeder Kundin die den Laden betrat, aber er behandelte sie als Kundin, er hatte sie nicht hinausgeworfen, das zählte.
"Salve"begrüßte sie ihn noch einmal."Mal schaun ob du dein Versprechen halten kannst. Männer muss ich bei der Arbeit nicht verzaubern, aber ich brauche etwas angemessenes für die Arbeit, etwas seriöses."Sie hatte dieses Wort irgendwo aufgeschnappt."Und wenn es dann noch ein wenig meine Vorteile betont, habe ich auch nichts dagegen." Sie hoffte, dass das erst einmal als Beschreibung reichen würde über den Preis und den finanziellen Rahmen indem sie sich bewegte wollte sie nicht gleich sprechen. Er hatte sicher sowieso schon seine eigenen Schlüße gezogen, wie sie sich eingestehen musste.
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Auza konnte Messalinas Bemerkung nicht so ganz verstehen, ihrer Meinung nach waren die Kleider selbst wenn sie aus dem letzten Sommer waren immer noch sehr schön und auch das blau der Palla gefiel ihr eigentlich recht gut. Sie kannte Messalina noch nicht lange und somit auch nicht gut, aber manchmal machte sie auf Auza den Eindruck als sei sie doch sehr verwöhnt und hätte keine Ahnung von den Dingen auf die es wirklich im Leben ankam. Viele in Rom hatten zur Zeit sicher andere Probleme als die Auswahl an Sommerkleidung. Innerlich hätte Auza in solchen Momenten die Augen verdrehen können, aber nach Außen konnte sie es nicht zeigen. Schließlich wollte sie ihre Stelle behalten und dazu war es wichtig, dass Messalina sie mochte, ihre Gesellschaft und Begleitung genoss, denn Auza wusste genau, dass ihre Arbeitsleistung, selbst wenn sie sich größe Mühe gab, nicht immer ausreichend sein würde. In diesem Moment wollte Messalina, zumindest glaubte Auza das, eine nette Begleitung beim Einkaufen, die ihr sicher nicht widersprach. Also sagte sie, "Ohja die Farbe sieht wirklich unmöglich aus. Findest du nicht auch, dass sie sogar ein wenig ausgebleicht aussieht?" Eine kleine Notlüge in einem solchen Fall konnte sicher nicht schaden. Aber ein " Aber solange Kleider aus dem letzten Jahr alles ist, was uns der nahende Bürgerkrieg bringt, sollten wir uns nicht beschweren." konnte sie sich dann doch nicht verkneifen.
Während Auza dann noch überlegte ob sie Messalina wirklich sagen sollte, dass ihr eine rote Stola recht gut gefiel, schließlich hatte Messalina ja gerade noch recht deutlich gemacht, dass sie vom gesamten Angebot nicht viel hielt. Wurden sie auch schon vom Sklavenhändler angesprochen.
Während Messalina mit ihm sprach hielt sich Auza im Hintergrund, aber als der Händler das Angebot machte Messalina einen Sklaven zu schenken, flüsterte Auza ihr folgendes ins Ohr. "Solange er kein Schlitzohr ist, dass dich auf diese Weise übers Ohr hauen will. Vielleicht läuft der geschenkte Sklave nachdem er dich bestohlen hat, direkt wieder zu diesem Händler zurück um ihm die Beute zu bringen." Auza konnte sich einfach nicht vorstellen, dass der Händler Messalina einfach so auf der Straße einen Sklaven schenken wollte, selbst wenn er behauptete es sei eine Spende um Vesta zu besänftigen. Die Händler Roms waren gerissen und achteten schon auf ihren eigenen Vorteil. -
Es war ein heißer Tag in Rom gewesen, die Luft stand drückend in den Straßen, die Wände der Häuser strahlten noch immer Wärme ab und unter die Gerüche der Garküchen mischte sich der Geruch von Schweiß. Leider sorgte das heiße Wetter auch dafür, dass Auza schwitzte, dabei hatte sie sich noch kurz vor ihrem Aufbruch im Atrium Vestae frisch gemacht und eine frische Tunika angezogen. Ja der heutige Tag bot nicht gerade die besten Bedingungen um Einkaufen zu gehen, aber Messalina hatte ihr den Nachmittag freigegeben und diese Chance wollte Auza nutzen, um sich eine neue Tunika zu kaufen. Natürlich war Messalina so großzügig gewesen ihr nicht nur eine Unterkunft sondern auch Kleidung zu stellen, aber Auza wollte nicht immer nur geliehene Sachen tragen sondern auch etwas eigenes, dass Gebot ihr in gewisser Weise ihr Stolz. Und nachdem sie nun ihr erstes Gehalt als Scriba bekommen hatte, konnte sie es sich hoffentlich auch leisten. Der Laden auf der rechten Seite sah recht viel versprechend aus. Prüfend blickte Auza an sich hinunter, richtete noch einmal kurz ihre Tunika. Ja so sah sie auf jeden Fall wie eine respektable Kundin aus, wenn auch nicht mehr ganz so frisch wie bei ihrem Aufbruch im Atrium Vestae. Zumindest so, dass man sie im Laden zuvorkommend behandeln musste und sie nicht gleich wieder hinaus warf, was man sicher früher getan hätte. Jetzt musste sie diese respektble Kundin auch nur noch in jeglicher anderer Hinsicht ausstrahlen. Selbstbewußt öffnete sie die Tür des Ladens und betrat ihn mit einem freundlichen "Salve".
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Der Nachdruck mit dem Messalina darauf bestand, dass Auza etwas von den Datteln probieren sollte verwunderte sie etwas. So abgemagert sah sie doch gar nicht aus, da war sich Auza sicher. Außerdem hatte es ja noch einen anderen Grund für das Ablehnen der Dattel gegeben. Ihren stillen Protest wollte Auza nicht so schnel aufgeben.
"Später, wenn wir mit dem Schreiben fertig sind, werde ich etwas essen." vertröstete Auza Messalina erst einmal weiter. Dann griff sie nach der bereitgehaltenden Wachstafel und dem Stilus. Das Messalina nun näher an sie heran gerückt war, beachtete sie dagegen nicht. In der Situation kam es ihr auch nur natürlich vor, schließlich wollte diese ja auch sehen, was Auza da eigentlich schrieb.
Als Auza allerdings erfuhr, dass Messalinas Onkel der Präfekt der Prätorianer war, stockten ihre Bewegungen für einen kurzen Moment. Das Messalina einflussreiche Verwandte hatte, hatte sie sich gedacht. Aber musste es gleich der Prätorianer Präfekt sein? Sie durfte Messalina nie in dem Sinne gegen sich aufbringen, dass sie Auza mit mehr als einer Entlassung bestrafen wollte, dachte Auza bei sich. Nicht bei den Kontakten, über die Messalina verfügte. Eine kleine Peregrina war schnell verschwunden, einen Vorwand für eine Verhaftung fand man immer. Allerdings musste Auza jetzt sowieso einen Moment lang überlegen, wie man die Wörter schrieb die Messalina von ihr verlangte und natürlich auch alles vorher gesagte bedenken. Somit würde Messalina vermutlich gar nicht dahinter kommen, was der eigentliche Grund für Auzas plötzliches Innehalten gewesen war. Schließlich fing sie zögerlich an mit dem Stilus einige Worte in die Wachstafel zu ritzen.
Praefectus Praetorio
Faustus Decimus SerapioSchrieb sie dann hielt sie inne. "Ähm, wohin soll der Brief denn genau gehen? An sein Officium in der Castra Praetoria?
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Beim blättern im Tabularium ist mir aufgefallen, dass Iulia Ulpia Drusilla immer noch als Augusta am Kaiserhof eingetragen ist. Aber wird die Augusta nicht auch mit der Ernennung eines neuen Kaisers abgelöst? Und Salinator ist soweit ich das mitbekommen habe gar nicht verheiratet.
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Warum kicherte Messalina jetzt nur? Machte sie sich etwa über sie lustig? Am liebsten hätte Auza mit einem, was gibt es denn da zu lachen gekontert, aber das konnte sie sich gegenüber ihrer Arbeitgeberin nicht erlauben. So musste sie ihren Ärger hinunter schlucken, ein freundliches Gesicht aufsetzen. Ja sie konnte ohne Zweifel diese Scharade mitspielen, sich verstellen, sich ihre wahren Gefühle nicht anmerken lassen. Nur wenn man sie wirklich gut kannte, würde man merken, dass sie jetzt ein klein wenig distanzierter wirkte. Nur würde sie, dass wirklich auf die Dauer durchhalten können? Da war ja nicht nur das Kichern, da waren auch die Datteln, die sicher so viel kosteten, dass Auza davon gut zwei Wochen, wenn nicht mehr hätte leben können und fortwährend musste sie zugeben, dass sie vieles nicht wusste und konnte. Ja Messalina war bisher sehr freundlich und großzügig zu ihr gewesen, trotzdem würde Auza in ihren Augen immer nur eine Peregrina bleiben. Vermutlich fühlte sich Messalina gerade auch noch besonders toll, da sie einer armen Peregrina half. Wenn sie hier weiter machen wollte und das wollte Auza, führte sie sich am Besten immer wieder vor Augen, was für sie bei dieser ganzen Anstellung heraussprang und verglichen mit ihrem Leben davor, war das immerhin einiges.
"Oh vielen Dank" lehnte Auza Messalinas Angebot mit einem entschuldigenden Lächeln ab. Das wurde sicher auch von ihr erwartet."Aber ich bin zur Zeit nicht so hungrig." Sicher die Datteln sahen verführerisch aus, aber in diesem Moment war das für Auza eine Art stummer Protest, mehr konnte sie ja nicht machen. Außerdem waren klebrige Finger beim Schreiben sicher nicht sehr hilfreich."Die Gliederung eines Briefes kenne ich bisher nicht." Beantwortete sie dann noch Messalinas andere Frage.
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Ohne zu zögern folgte Auza Messalinas Einladung und nahm neben ihr Platz. Die Gäste des Atrium Vestae genossen ohne Zweifel einen gewissen Komfort, die Sitzgruppe war genau richtig gepolstert, nicht zu weich und nicht zu hart. Nur gab es für Auza jetzt keine Gelegenheit um wirklich zu entspannen, hatte sie während Messalinas Ausführungen aufmerksam zugehört, bot sich ihr nun die Gelegenheit ein paar Fragen zu stellen. "Gut, wenn ich es richtig verstanden habe, bringt der Ianitor die Besucher hier in den Empfangssaal, ich begrüße sie und warte mit ihnen gemeinsam bis du dazu kommst. Oder habe ich noch weitere Aufgaben? Soll ich sie notfalls auch abwimmeln? Natürlich nur auf deine Anweisung hin." Hakte sie noch einmal genauer nach. Schließlich wollte sie nicht einfach unwissend ihre Kompetenzen als Scriba überschreiten.
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Langsam wurde Auzas Atmung ruhiger. Messalina hatte zwar gesagt, dass ihr nichts passiert sei, dennoch vergewisserte sich Auza mit einem prüfenden Blick lieber noch einmal selbst, dass dies auch wirklich stimmte. Ja es schien alles in Ordnung zu sein, sogar an Messalinas Arm konnte man keinen Abdruck ihrer Hand erkennen. Erleichtert lächelte sie Messalina an.
"Vielleicht ist die Arbeit doch gefährlicher als ich gedacht hatte." Meinte Auza grinsend, während sie ihre Tunika ein Stück anhob, um nicht noch einmal zu fallen, dann folgte sie Messalina.Groß und hell war der Empfangssaal, die einfallenden Sonnenstrahlen warfen ein interessantes Spiel aus Licht und Schatten auf den Mosaikfußboden.
Natürlich hatte Auza zumindest von außen schon viele Prachtbauten Roms gesehen, trotzdem waren sie immer noch beeindruckend. Die Römer wussten schon, wie sie anderen immer wieder unter die Nase reiben konnten, wie groß ihre Leistungen, ihr Wohlstand und ihr Imperium waren. Aber wenn man daran dachte, worauf die Vestalinnen verzichten mussten verdienten sie wenigstens eine schöne Unterkunft.
"Der Raum ist wirklich schön." meinte Auza, während sie ihren Kopf ein wenig in den Nacken legte um die Bemalung der Decke genauer betrachten zu können. Zum Glück hatte Messalina Auza doch in ihrem Cubiculum empfangen und nicht hier. In diesem Raum, hätte Auzas Erscheinung sonst noch viel armseliger gewirkt. Schließlich blickte sie wieder zu Messalina herüber. Vielleicht war das was sie jetzt fragen würde überflüssig oder dumm, aber es spukte Auza schon ein paar Minuten im Kopf herum und sie wollte Gewissheit. "Bezogen auf das Ereignis vorhin, hätte ich noch eine Frage. Ich weiß, dass man eine Vestalin nicht verletzen darf, aber man darf sie doch berühren, oder? Also im alltäglichen Sinne berühren, das andere weiß ich." -
Der Stoff der neuen Tunika war viel feiner und zarter als der ihrer alten. Auza hatte das Gefühl das die Tunika viel besser fiel, aber vielleicht lag das auch nur am Schnitt. Zu gerne hätte sie sich im Spiegel betrachtet. Das einzige was man an der neuen Tunika aussetzen konnte war, dass sie etwas zu lang war. Auza musste den Stoff etwas weiter über den Gürtel ziehen, damit der Saum den Boden nicht berührte. Dann folgte sie Messalina aus dem Raum und die Treppen hinab. Auza wollte gerade fragen, wie viele persönliche Angestellte es hier im Atrium Vestae es gab, als sie auf den Saum ihrer Tunika trat, stolperte und das Gleichgewicht verlor. Ihre erste Reaktion war irgendwo halt zu suchen, doch da war nichts außer Messalina vor ihr. So griff sie nach deren Schulter, hielt sich fest und konnte sich gerade noch fangen. Glück gehabt. Es war gerade noch einmal gut gegangen. Mit vor Schreck geweiteten Augen sah sie Messalina an, ihr Herz raste noch immer, hatte sie sich doch schon am Fuß der Treppe liegen sehen. Dann merkte sie, dass sie sich immer noch an Messalina fest klammerte, zog sie schnell ihre Hand weg und wurde ein wenig rot. Warum nur musste ihr so etwas direkt an ihrem ersten Tag hier passieren. Was wäre gewesen, wenn sie Messalina mit sich gerissen hätte? "Verzeih mir, ich bin sonst nicht so ungeschickt." war das einzige, dass sie in diesem Moment heraus brachte. Dann fiel ihr ein, dass man Vestalinnen nicht verletzen durfte. Wie war es wenn es unabsichtlich passierte? Messalina sah so aus, als sei ihr nichts schlimmes passiert, trotzdem breitete sich ein mulmiges Gefühl in Auzas Magen aus. "Hab ich dir weh getan?" >>
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Nur ihre Domina hatte der Sklavin diese Respektlosigkeit sicher nicht aufgetragen...Aber netterweise hatte die Sklavin ja sogar zugegeben, dass sie sich nur Auza gegenüber so verhielt. Nur den Grund dafür kannte Auza nicht? Hatte die Sklavin selbst auf den Scriba Posten spekuliert und war deswegen nun wütend auf sie? Auza wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen, als Messalina den Raum betrat und sie sich diese nun verkneifen musste. Das letzte Wort war zwischen ihnen beiden jedenfalls noch nicht gesprochen. Aber darüber konnte sie jetzt nicht weiter nachdenken.
"Salve Decima Messalina" begrüßte sie Messalina freundlich. "Ja mein Bruder hat eingewilligt." Davon das er trotzdem gewisse Vorbehalte gehabt hatte, brauchte sie ja nichts zu erzählen."Ihr hättet wegen mir alledings nicht einen solchen Aufwand betreiben müssen." Dabei deutete sie auf das Zimmer und die Kleidung. Zum einen gefiel ihr das alles unheimlich gut, zum anderen verursachte es auch Magendrücken bei ihr, da es sie in gewisser Weise unter Druck setzte. Sie hatte schließlich immer noch nichts getan, um das alles hier zu rechtfertigen. In solchen Momenten stellte sie immer wieder fest, dass sie doch nicht mit allen Wassern gewaschen war. Gut aber sie konnte jetzt nicht mehr zurück. Das Einzige, das half war einfach nach und nach die Aufgaben die man ihr gab so gut wie möglich zu erledigen und sich umziehen war die nächste. Da die Aufforderung dazu diesmal von Messalina kam, sah sie auch keinen Grund dieser nicht folge zu leisten. Mit einer großen Selbstverständlichkeit begann sie den Gürtel ihrer Tunika zu öffnen. Wenn man so wie sie in beengten Verhältnissen aufwuchs, gewöhnte man sich so etwas wie ein Schamgefühl, was das betraf ohnehin schnell ab. Außerdem war ihr Körper nichts für das sie sich hätte schämen müssen. Sie wusch und pflegte ihn regelmäßig und es hatte in den letzten Jahren einfach keine Gelegenheit gegeben um Fettpolster anzusetzen. Vermutlich würde sich Messalina sowieso aus Höflichkeit wegdrehen. Sie streifte ihre alte Tunika über den Kopf und legte sie aufs Bett bevor sie zu einer neuen griff und diese überzog.