Die leichte Brise strich über ihre Wangen, welche noch immer gerötet waren. Ihre Augen schwankten zwischen halb geöffnet und geschlossen sein, denn ihr war schwindlig. Und doch wollte sie dieses Schauspiel sehen. Meer und Himmel wirkten, als seien sie ineinander verschmolzen. Sie waren so gegensätzlich und doch gehörten sie zusammen. Das Wasser spiegelte alle Eigenschaften des Himmels wieder - die Sterne, die Sonne... Hier schien die Zeit stillzustehen und sie hörte nicht mehr als das Rauschen des Meeres und ihren eigenen Atem. Sie spürte nicht mehr als das leise Streicheln des Windes, der durch ihre Tunika mit dem angustus clavus strich. Dieser Rang bedeutete ihr hier und heute nichts mehr. Sie wusste nicht, was sie so traurig machte. Ob es Metellus' Veränderung war, oder aber Maximus' Tod. Oder waren es die entfremdeten Kinder und ihr schlechtes Mutterdasein? War es ihre eigene Veränderung?
In ihren Gedanken versunken bemerkte sie nicht, wie sich Metellus näherte. Ihr Blick hing immer noch in der Ferne, während ihr Leib nur wenige Centimeter vom Abgrund entfernt war. Die Palla ruhte noch immer auf dem Rücken Marcellas, die Metellus argwöhnisch aber ruhig entgegenblickte. Das Pferd verstand nicht, was hier los war, doch mit einem Maul voller Gras sollte sie auch diesen Gedanken vergessen. Während sie mümmelnd dahinschritt, genoss sie die warme Sonne und die Freiheit um sich herum.