Nein, er interessierte sich nicht für Privatsachen, und nein, er hatte auch kein Interesse im Leben des Iuliers herumzuschnüffeln. Für Ocella war dieser Angriff ein Angriff auf die Civitas. Auch wenn der Duumvir nicht während seiner Dienstzeit attackiert wurde, war es doch bekannt, wer er war und welche Stellung er hier in Ostia hatte. Aus Sicht Ocellas benötigte es da nicht einer Abordnung von vier Liktoren, um deutlich zu machen, dass es sich um den Duumvirn handelte. Ganz abgesehen davon betrachtete es Ocella auch weiterhin als prekär, wenn unbescholtene Bürger innerhalb der Mauern Ostias angegriffen und verletzt werden dürfen, ohne dass die Civitas auch nur darauf reagierte und ein Exempel statuierte, dass sich gewaschen hätte. Daher war diese Weigerung des Iuliers aus Sicht des Helvetiers auch vollkommen unverständlich. Auch dieses Gespräch machte dem Aedil die Denkweise des Iuliers nicht deutlicher.
Als der Iulier dann plötzlich eine Art Wutausbruch hatte, der aufgrund der schwachen Konstitution des Iuliers zwar physisch schwach war, seine Wirkung aber nicht verfehlte, setzte sich Ocella auf, schürzte seine Lippen und verfolgte dann die Bewegungen des Caeliers, der auf ihn zuging und ihm unmissverständlich klar machte, dass seine Anwesenheit nicht mehr erwünscht wäre. Der Helvetier war bereits aufgestanden, als der Duumvir dann auch noch den möglichen Kompromiss zurückzog, der zumindest einigermaßen gesichtswahrend gewesen wäre. Allerdings würde Ocella nicht mehr auf diese Sachen eingehen. Nun gut, ich wünsche dir auch weiterhin eine gute Genesung, auf dass wir dich so bald als möglich wieder in der Curia werden sehen können. Vale, Duumvir. Caelius. sagte Ocella förmlich, aber freundlich, drehte sich um und verließ das Zimmer. Draußen wartete bereits ein Sklave, der ihn zum Ausgang geleitete und dann hinter ihm die Haustür schloss. Draußen wartete immer noch der germanische Custos Corporis des Helvetiers, mit dem dieser nun wieder Richtug Innenstadt zur Casa Helvetia ging.