Beiträge von Lucius Domitius Ahenobarbus

    "Wie du meinst." sagte Ahenobarbus und lugte in seinen Becher nur um festzustellen, dass dieser schon wieder leer ist, deshalb hob er die Kanne und goss sich noch einmal großzügig nach.
    "Nun erzähl mal..." der Domitier nahm kurz einen Schluck, seine Kehle war etwas trocken "... ein paar Nordmänner gesehen? Ich habe gehört die seien wie Wilde." fragte er schließlich und hob wieder seinen Krug.

    "Na schön." brummelte er in sich hinein und entfernte sich um noch ein wenig Wasser für die Insassen zu holen, kurze Zeit später kehrte er dann wieder mit einer halben Kanne zurück "Das muss jetzt aber reichen... Mehr gibts für euch vorerst nicht." meinte er und ging wieder auf seinen Posten zurück.

    Der Wärter der etwas weiter weg saß, vernahm nach einer Weile nur das nervende scheppern des Bechers und sah sich deshalb gezwungen doch mal ein Machtwort zu sprechen.
    Also ging er zu der Zelle aus dem der Krach tönte und meinte: "Hey! Ihr wisst doch wie das hier läuft! Und wenn ihr nicht sparsam genug mit den großzügig gegebenem umgeht... Dann ist das euer Pech und jetzt hört auf mit dem Lärm oder es folgt eine Strafe." Worauf der Faulpelz eigentlich keine Lust hatte... Er wollte lediglich seine Schicht hinter sich bringen, ein oder zwei Gläschen Wein trinken und gemütlich in die Welt der Träume sinken.

    "In Italien kann es zuweilen auch sehr kalt werden." antwortete Ahenobarbus und nahm noch einen Schluck vom Wein.
    "Schmeckt dir der Wein nicht? Die haben hier bestimmt auch noch einen anderen." meinte Ahenobarbus nachdem er das 'runterwürgen' des Iuliers vernahm, dabei ist der Wein gar nicht übel dachte er sich noch und nahm einen weiteren Schluck.

    Sofort wollte er natürlich auch nicht gehen, er hatte auch noch etwas Wein über und die Karaffe war ja noch beinahe voll "Nein, nein... So war das nicht gemeint. Der plötzlich Themenwechsel hat mich nur ein wenig aus dem Konzept gebracht." sagte Ahenobarbus deshalb und nahm auch noch einen Schluck. "Also... Mir macht kälte nicht sonderlich viel aus, während sich andere in einem dicken Pelz verkriechen, kann ich immernoch gemütlich dastehen." kam er somit auf das angesprochene Thema zurück.

    Langsam verstand Ahenobarbus ihn nicht mehr, zuerst löcherte er ihn über diese Weiber und plötzlich als er die Gelegenheit bekam sie zu sehen, lenkte er vom Thema ab... "Was ist los mit dir? Ich biete dir hier die Gelegenheit vielleicht dein Weib zu sehen und dann machst du ein Rückzieher... Wir sind zwar nicht die besten Freunde, aber so etwas auszuschlagen ist doch mehr als merkwürdig." warf ihm Ahenobarbus entgegen, mit einem abschätzenden Blick aufgesetzt.

    Auch wenn Die Iulierin es scheinbar lustig fand, so kam es auch vor das Frauen Waffen einschmuggelten, seien sie noch so leicht bekleidet.
    "Die Wachen müssen ihre Waffen abgeben, innerhalb der Mauern ist es nur den Stadtkohorten erlaubt diese zu tragen." sagte Ahenobarbus möglichst unbeeindruckt von dem Anblick und wartete darauf den Wachen ihre Waffen abzunehmen.

    Bis vor kurzem war es noch ein ruhiger Abend, viele der Bauern kannte man bereits vom sehen und ließ sie meist ohne große Kontrolle passieren damit sie nicht unnötig vom schlafen abgehalten wurden... Doch kündigte sich bereits von weitem eine größere Gruppe Reisender an, die Staubwolke war kaum zu übersehen "Wollen wir uns noch ein spaß zum Ende unserer Schicht machen?" fragte Ahenobarbus seinen Kollegen, doch dieser war schon recht müde, deshalb meinte er "Muss das sein?... Mach einfach das nötigste und lass sie dann rein.".
    Sobald die Gruppe anhielt und die Herrin sich zu Wort meldete antwortete Ahenobarbus "Salve! Habt ihr Waffen bei euch?"

    Ahenobarbus gönnte sich noch einen Schluck Wein und versuchte sich bestmöglich an die Beiden zu erinnern "Nun... Die Namen habe ich nie erfahren, aber eine grobe Beschreibung kann ich dir schon geben... Also lass kurz nachdenken... Beide hatten eher gelocktes Haar... Eine braun-, die andere schwarzhaarig... Die braunhaarige war körperlich betrachtet in einer durchaus besseren Verfassung als die schwarzhaarige, denn sie kam eher blass und recht hager rüber, aber dennoch nicht hässlich..." sobald er endete nahm er noch einmal einen Schluck des verdünnten Weines und dachte wieder nach, doch er kam zu dem Schluss das diese Beschreibung ohnehin mehr als genau war und beließ es dann dabei.

    Die Kolonne bahnte sich ihren Weg durch die Gassen, nachdem die Flüchtlinge "versorgt" waren, trauten sich die anderen sich nicht mehr ebenfalls eine Flucht zu wagen und auch der junge Mann, welcher Rachel trug enttäuschte Hadrian indem er wie gewünscht schneller war als er.
    Deshalb sahen sie schon sehr bald die Castra in welcher die Leute eingesperrt werden.

    Dem simpel gestrickten Hadrian riss bereits der Geduldsfaden und wollte schon an der Kette ziehend die beiden zerren als er von hinten angesprochen wurde... "Na schön, solltest du aber langsamer sein als ich, werde ich dich an einen Pfahl binden und dir mit einer Peitsche deine Haut vom Körper reißen." sagte er schließlich höhnisch, bei diesem zweieinhalb Meter Riesen musste man nahezu laufen um überhaupt bei den normalen Schritten mithalten zu können und so freute er sich bereits darauf einem weiteren Schmerzen zuteil werden zu lassen.

    "Sie sah wirklich nicht schlecht aus... Und was heißt da bestechen lassen? Sie hatten an sich nicht wirklich was getan, ihre Geschichte das sie nur 2 Männer begleitet hatten und nicht wussten wohin es geht, ist ja durchaus möglich." stellte Ahenobarbus fest "Ich wollte nur ein bisschen spaß haben und hätte sie anschließend einfach ziehen lassen, doch die Freiheit... war ihnen wohl nicht genug." er nahm einen Schluck Wein schmerzlich erinnernd an diesen Tritt.
    "Aber sag mal... Waren das vielleicht Bekannte von dir? Oder wieso interessierst du dich dafür so sehr?" fragte er schließlich nach, ihm war ein trübsinniger Blick des Iuniers aufgefallen als er von der "Hure" erzählte.

    Als Beroe ihn ansprach und auch noch die Frechheit besaß ihn direkt anzusehen, schlug er ihr mit der Faust ins Gesicht... Er konnte deutlich spüren wie ein Knochen nachgab und ein lächeln schlich sich dabei in seine Züge... Danach trat er aber dennoch ihrer Freundin in den Bauch und weil ihm das nicht reichte, legte er den beiden Ketten um den Hals, um sie wenn nötig und wie befohlen, hinter her zu ziehen.

    "Also... nichts war hier nicht los... Wir haben erst letztens so einen christlichen Prediger und einige seiner Gefolgsleute gefangen genommen." fiel Ahenobarbus sofort wieder ein als Avianus weiter nachstocherte. "Viel Gejammer und Geschreie..." meinte er weiterhin "Und irgend so eine blöde Hure, die zuerst ihre Freiheit "freikaufen" wollte, wenn du weißt was ich meine..." gab er mit einem Augenzwinkern zu verstehen "Aber mir dann..." dann verstummte er, ihm war es peinlich von einer Frau derart überrumpelt worden zu sein und versuchte es einfach zu überspringen... "Jedenfalls sitzen die jetzt erstmal im Gefängnis fest..." Als der Wein kam schenkte Ahenobarbus Avianus und sich ein und hob seinen Krug zum anstoßen.

    Einladen ließ sich Ahenobarbus nicht zweimal und meinte gleich "Immer gerne." ebenfalls mit einem lächeln. "Nun... Ich versuche natürlich weiterhin mein bestes zu geben und führe daher auch meinen Dienst anständig durch... Aber wie wohl jeder andere auch freue ich mich, wenn mein Dienst zu Ende ist und ich meinen 'Hobbies' nachgehen kann." antwortete der Domitier "Und wie liefs bei dir so?" fragte er Höflichkeitshalber ebenfalls nach, obwohl ihm natürlich auch bewusst war, Ahenbarbus ist nicht allzu vertrauensselig, dass der Iunier ihn aus einem bestimmten Grund eingeladen haben muss.

    Als Ahenobarbus merkte das es dort hinten nicht mehr weiter ging und sein Kollege scheinbar nichts tun wollte, lief er selber hin um die Sache zu klären...
    "Warum geht es hier nicht voran... Hatte ich mich nicht klar genug ausgedrückt als ich sagte du sollst ihnen Beine machen oder wenn nötig hinter her schleifen? Ich verlange das diese Gefangenen umgehend zu den anderen wieder aufschließen."
    "Das... Das kann ich unmöglich tun, die beiden sind doch immerhin auch Menschen."
    "Du KANNST das nicht tun???" fragte Ahenobarbus ungläubig nach... "HADRIAN!" rief er schließlich einen anderen Urbaner "Der wird euch schon das laufen lehren." sagte er zu den beiden und an die Wache gewandt "Du gehst ganz vor... Ich möchte dich nicht mehr in der Nähe der beiden sehen."
    "Zu Befehl!" gab er kleinlaut zurück und machte sich von dannen.
    Als Hadrian schließlich auftauchte, sah man diesem Hünen sofort an, dass mit ihm nicht gut zu scherzen ist, ein so grimmiges Gesicht und überall wo man hinsah erkannte man nur Muskeln, solch ein Anblick würde man nie wieder vergessen.
    Mit einem sehr tief gerauntem "Ja?" meldete er sich an.
    "Du wirst jetzt dafür sorgen das die beiden..." Ahenobarbus blickte kurz auf die zwei Frauen "zur Castra kommen... OHNE getragen zu werden, soll heißen... entweder du schüchterst sie ein, schlägst sie oder was auch immer damit sie selber laufen oder... du schleifst sie hinterher!"
    Ein "Kein Problem!" stellte klar, dass sich Ahenobarbus auf ihn verlassen konnte.
    "Steh auf und lauf!" schrie er Rachel mit seiner tiefen Stimme an und setzte bereits zu einem tritt an...


    Sobald die drei Flüchtlinge wieder in gewahrsam genommen waren und auch eine ordentlich Tracht prügel kassiert hatten, ging es weiter in Richtung Castra, diese lag glücklicherweise nicht mehr all zu fern.

    Der ursprünglich nette Urbaner konnte allerdings nichts weiter als zusehen, das waren seine Befehle "Bitte steht schnell wieder auf..." flehte er die beiden leise an, da er zwar kein Interesse daran hatte die beiden zu schlagen, aber keine Wahl hatte sollten sie zu weit zurückfallen.


    Da die Kolonne recht lang war, aber nicht genug Urbaner da waren alles zu überschauen, versuchten sich bei einer Kurve drei Leute aus der Affäre zu ziehen und liefen dafür aneinandergekettet wie sie waren, eine Gasse entlang... Als ein Urbaner dann an dieser vorbei kam, sah er die drei und nahm mit Hilfe eines weiteren die Verfolgung auf.