[Cursus Publicus] Postannahme

  • Matinia Musa
    Marco Matinio Ciceroni s.p.d.
    Castellum der Legio II Germanica, Mogontiacum


    Es tut mir leid, dass wir uns in Mantua nicht über dem Weg gelaufen sind. Ich erreichte die Stadt erst Tage später. Bist du zumindest gut, nachdem du in Mantuawarst, in Mogontiacum angekommen? Bist du der Legio II beitreten? Was genau musst du tun? Schreib es mir doch bitte.


    Ach so, dein Vetter Matinius Ocella tat es seinem Bruder Avianus gleich, indem er der Legio I in Italia beitreten ist. Zurzeit fühlen sich unsere Familie dem Militär außerordentlich verpflichtet. Leider zu meinem Erleiden. Die Familie ist dermaßen zerstreut. In der Casa in Roma bewegt sich fast nichts, nur ich und mein Vetter Agrippa sind vor Ort.


    Wenn du Hilfe brauchst, sag ruhig Bescheid.


    Bitte schreibe mir! Es müsste in Mogontiacum beim Cursus Publicus eine Familien-Wertmarke vorliegen, sodass du nichts bezahlen musst.


    Fühle dich durch mich geküsst. Auch wenn wir meilenweit entfernt leben, bin ich im Herzen bei dir.


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    Sim-Off:

    Wertemarke der Gens Matinia

  • Nach langer Korrespondenzen-Lesung in der Casa Iulia gab ein unbedeutender Bote beim Cursus Publicus folgenden Brief ab:


    Roma, ID NOV DCCCLXIV A.U.C.

    Ad
    Legatus Augusti pro Praetore
    Marcus Vinicius Hungaricus
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum, Germania Superior



    Iulius Dives Vinicio Hungarico Patrono s.d.


    In der Tat ist so einige Zeit vergangen, seit deiner Abreise aus Roma, unmittelbar vor welcher ich dir zuletzt persönlich meine Aufwartung machte. Und aus genau diesem Grund war und bin ich bis heute stets versucht dir mit weder zu vielen - denn ich möchte dir ja keineswegs einseitig zur Last fallen -, noch zu wenigen Briefen in einigermaßen regelmäßigen Abständen das Wichtigste aus Roma zu schreiben. So erinnerst du dich vielleicht an den Brief, in dem ich dir unter anderem über die Kandidatur meines Mitklienten Duccius Vala zum Praetor Urbanus berichtete, wie du dich vielleicht auch noch an meine letzte Sendung entsinnen kannst, in der ich dich über die Umbesetzungen in den Ämtern des Praefectus Urbi und des Statthalters von Asia sowie über die Abschaffung der Schola Atheniensis informierte.


    In diesem Sinne hoffe ich folglich - auch ob deiner Aussage, generell nicht viele Briefe aus Roma zu erhalten -, dass deine Rüge nicht ganz so groß ausfallen wird und du mir vergeben magst, dass ich durchaus auch auf Antwort von dir auf meinen letzten Brief hoffte, wenn ich dir im Folgenden mitteile, dass mir an den vergangenen Meditrinalia ein gesunder Sohn, Marcus Iulius Dives Minor, geschenkt wurde. Ferner wird meine Familia temporär noch von meiner leiblichen Cousine Iulia Torquata komplettiert, die ich nach dem Tod ihrer Eltern adrogierte, um ihr die Captio Vestalis zu ermöglich. So die Zeit für sie gekommen ist, sollst du natürlich zeitnah von ihrer Aufnahme bei den Vestalinnen erfahren.


    Welche Neuigkeiten gibt es noch zu berichten? Der Praefectus Urbi Decimus Livianus vermählte sich jüngst mit Aelia Vespa, der Nichte des Consulars Aelius Quarto, wie du von der Eheschließung meines Mitklienten Duccius Vala mit Tiberia Lucia, der jungen Schwester des gewesenen Quaestor Principis Tiberius Lepidus, vermutlich bereits zur Genüge gehört haben wirst. Bei dieser Gelegenheit sei dir darüber hinaus versichert, dass ich meinen duccischen Mitklienten natürlich unterstützen werde! Schließlich hoffe ich, nachdem mein Tribunat bei den Cohortes Urbanae mit dem Ende dieses Amtsjahres ebenfalls endet, auch auf seine Stimme bei der Wahl zum Quaestor Urbanus.


    Bevor du mir ob dieser vergleichsweise beiläufigen Informierung, für die ich mich hiermit in aller Form entschuldigen möchte, nun jedoch den Kopf abreißt und mir dein Patronat aufkündigst, sei nach diesen zahlreichen privaten Angelegenheiten innerhalb meiner Familia, den erwähnten Hochzeiten, zu denen ich eingeladen war, sowie meinen Aufgaben als Tribunus Cohortis XII Urbanae zu meiner Verteidigung erwähnt, dass ich auch noch in das erste Consilium Ulpianum berufen wurde, über dessen Entscheidungen ich dich selbstverständlich zu gegebener Zeit in Kenntnis setzen will.
    Du siehst, dass mir hier in Roma die Stunden teils nur so durch die Finger rinnen! Daher hoffe ich, du akzeptierst meine Entschuldigung wie gleichsam mein Geloben um Besserung und vergibst mir, auf dass ich dich auch weiterhin als treu ergebener Klient fortan nun ein wenig häufiger mit meinen Berichten aus der Urbs versorgen darf.


    Soweit das Neuste aus Roma. Nur eine Sache noch: Zusammen mit Germanicus Sedulus habe ich dafür gesorgt, dass die Factio Veneta mit Prusias Kynegros und Oxtaius zwei neue Aurigae in ihre Reihen bekam. Bei den Munera Tiberii Duri hatte nämlich nur Hamiris für uns an den Start gehen können. (Er wurde hinter Proteneas, Sotion und Amasis letztlich Vierter.)
    Mögen die Unsterblichen dich und die Deinen stets beschützen und dir eine Zeit des Friedens in deiner Provinz bescheren!
    Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    TRIBUNUS COHORTIS XII URBANAE


    Sim-Off:

    Bitte auf die Wertkarte der Gens Iulia (F-I) verschicken. Danke.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Ein Brief wurde abgegeben, um über das duccische Wertguthaben in den Norden geschickt zu werden.


    Numerius Duccius Marsus
    Villa Duccia | Mogontiacum


    Witjon.


    Ich schreibe dir in aller Kürze, dass dein Junge wohlbehalten in Rom angekommen ist und in Bälde seine ersten Schritte auf dem Parkett der Urbs tätigen wird.


    Er wird mir auch bei der Erstellung der Lex Provincialis für Germania Superior behilflich sein. Hierzu fehlen mir allerdings noch grundlegende Informationen: was genau liegt den Civitates derart am Herzen, dass man es in die Lex aufnehmen sollte? Ich biete euch hier die einmalige Chance auf das Projekt Einfluss zu nehmen... nutzt sie. Bald.


    Achja, nochwas... ich habe die Wahl zum Consul gewonnen.


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/unterschriften/unterschriftvalaroemwachs.png]
    Casa Accia | Collis Esquilinus | Roma


  • [FONT=freestyle script, amaze]M. Petronius Crispus - Domus Petronia - Mogontiacum - Germania Superior


    L patri suo s.d.
    Gute Neuichgkeiten: Ich habe endlich einen Offiziersposten erhalten! Ich wurde zum Subpraefectus Classis ernannt! Mein Dienstort ist die Classis Augusta Alexandrina!
    Außerdem wurde unser Patron Tipberius zum Senator erhoben. Die Dinge entwickeln sich also gut.
    Außerdem habe ich von dem letzten Geld, das du mir geschickt hast, eine Bäckerei in Ostia gekauft. Sie geht sehr gut.


    Schicke mir noch etwas Geld. Ich muss mir jetzt eine Uniform kaufen und sicherlich auch meine neue Wohnung in Alexandria, Aegyptus, ausstatten. Du kannst das Geld gleich zur Classis dorthin schicken, ich werde bestimmt bald aufbrechen.


    Man sagt, dass Alexandria eine ziemlich große und ziemlich teure Stadt ist. Schicke mir also etwa bitte etwas


    Vale,
    L Petron. Crispus[/FONT]


    Sim-Off:

    bezahlt!

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

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    Der Kaiser war tot. Diese Information hatte auch vor den Sedes administrationis Italiae nicht Halt gemacht. Die Stadttore waren geschlossen worden. Auch soweit war man hier informiert. "Salve!", grüßte etwas ungewöhnlich mein Klient und Vorzimmer-Stationarius Titus Nonius Turbo hinter der Postannahmestelle den Kunden. Normalerweise war der Nonier ja meine rechte Hand und ich hatte ihn sogar schon als meinen Nachfolger empfohlen. Aber wenn man nicht genügend Arbeit für alle hatte, weil keine Post nach Rom hinein oder aus Rom heraus kam, dann musste eben jeder Angestellte sehen, wo er blieb und etwas tun konnte. (Auch in einer Krisenzeit wie dieser schmiss ich nämlich niemandem sein Gehalt fürs Nichtstun einfach so hinterher!)
    Turbo lächelte schmal, als er den Brief gereicht bekam. "Gerne nehme ich deinen Brief schonmal an. Aber wie du bestimmt schon mitbekommen hast, sind die Tore der Stadt von den Stadtkohorten geschlossen worden." Dagegen konnte man seitens der staatlichen Post auch nichts machen. "Bis dieser Befehl aufgehoben ist und die Tore wieder passiert werden können, kann ich allerdings auch nicht mehr tun, als dein Schreiben hier zwischenzulagern."


    Sim-Off:

    Heißt: Post aus oder nach Rom wird erst ab Öffnung der Stadttore wieder zugestellt. Beschwerden darüber sind an das Officium des Stadtpräfekten zu richten. Danke. 8)


  • Ad
    Iullus Quintilius Sermo, Ala II Numidia



    Lieber Sermo,


    bitte entschuldige mein langes Versäumen dir einen Brief zukommen zu lassen.
    Bei uns ist alles in Ordnung und es geht uns allen gut. Meine beiden Nichten haben sich mittlerweile gut in das aufregende Leben einer großen Stadt wie Rom eingelebt. Wir haben schon oft die Märkte besucht und wie vermutlich jeder Frau haben sie daran großen Gefallen gefunden. Auch ich bin immer wieder beeindruckt welche Vielfalt es dort zu erstehen gibt. Auch wenn wir meistens die Auslagen nur betrachten, so ist es stets eine schöne Zeit die wir dort verbringen.

    Mach dir um die Casa keine Sorgen, lieber Cousin. Drei Frauen in einem Haus, da kann nur alles schön werden. Selbst mit dem was wir haben wissen wir es uns schön zu machen. Was mich dazu bringt dir für deine Sendung zu danken. Es tut gut zu wissen, dass es da draußen noch jemanden gibt, der für uns sorgt. Mittlerweile nämlich habe ich auch die Hoffnung aufgegeben, einen meiner Bruder je wieder zu sehen. Es ist komisch alleine für die Familie hier in Rom verantwortlich zu sein, doch weiß ich sehr wohl was von mir erwartet wird. Du musst dir diesbezüglich keine Gedanken machen. Auch wenn ich nur eine Frau bin, so kenne ich meine Verantwortung und auch für die Erziehung der Mädchen werde ich bestmöglichst sorgen. Deine Bedenken bezüglich ihrer Vorliebe für Soldaten teile ich und werde auch hier darauf achten, dass sie keine Enttäuschungen erleben müssen.


    Auch freut es mich dir endlich eine weitere gute Neuigkeit mitteilen zu können. Die Götter müssen es endlich wieder etwas gütiger mit mir meinen. Ich habe jemanden kennen gelernt, der dabei ist meine Liebe für sich zu gewinnen. Sein Name ist Tiberius Helvetius Varus. Sein Verhalten mir gegenüber lässt mich auf eine gemeinsame Zukunft hoffen. Unser erster gemeinsamer Auftritt war beim Leichenzug unserer Kaisers. Wenngleich dies sicherlich keine schöne Situation war, so habe ich es dennoch sehr genossen endlich wieder einen Mann an meiner Seite zu haben. Er hat mich auf sein Landgut in den Albaner Bergen eingeladen, was ich mit Freuden angenommen habe. Das hat mich dazu veranlasst dir jetzt noch zu schreiben, damit nicht noch mehr Zeit vergeht und dann kann ich dir in meinem nächsten Brief von diesem Ausflug berichten.


    Wie wird es nun mit dir weitergehen, jetzt da der Kaiser gestorben ist. Meinst du, du kannst wieder nach Hause kommen? Wir alle würden uns sehr darüber freuen.


    Mögen die Götter weiterhin wohlgesonnen deinen Weg begleiten und mit den besten Grüßen, möchte ich verbleiben.


    Quintilia Valentina


    Sim-Off:

    Wertkarte der Gens Quintilia, bitte.

  • /images/misc/ava_galerie/Junger%20Caesar.jpg

    Die Zeit verging. Der Kaiser blieb tot. Die Stadttore blieben zu. Der Cursus Publicus konnte keine Briefe von außerhalb nach Rom hinein befördern und keine Briefe aus Rom hinaus transportieren. Man durfte gespannt sein, wie lange sich die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt gefallen lassen würden, von der Versorgung mit Lebensmitteln und Alltagsgegenständen bis hin zu Luxusgütern abgeschnitten zu sein. (Denn die bevölkerungsreiche Metropole Rom war ja nicht annäherend in der Lage, sich selbst zu versorgen!)
    Aber für den einzelnen Caius-Normal-Bürger musste das Leben natürlich trotzdem irgendwie weitergehen. "Salve!", grüßte mein Klient und Vorzimmer-Stationarius Titus Nonius Turbo also in der Postannahmestelle auch heute freundlich die Kunden und nahm deren Brief entgegen. Und auch heute erklärte er dabei bedauernd: "Gerne nehme ich deinen Brief schonmal an. Aber wie du bestimmt schon mitbekommen hast, sind die Tore der Stadt von den Stadtkohorten geschlossen worden. Bis dieser Befehl aufgehoben ist und die Tore wieder passiert werden können, kann ich allerdings auch nicht mehr tun, als dein Schreiben hier zwischenzulagern." Nur eine einzige Sache war heute anders. Denn wo Temporärzustände in Dauerzustände überzugehen drohten, da musste man handeln - und so wurde nach Schichtende des Noniers folgendes Schild an der Tür der Postannahme angebracht:



    Diese Postannahmestelle wird zur Erhöhung der Lagerkapazitäten für abgegebene Briefe, Pakete und sonstige Postsendungen bis auf Weiteres GESCHLOSSEN. Denn leider ist es auch dem Cursus Publicus nicht möglich, die noch immer abgeriegelten Stadttore zu passieren.


    Briefe, Pakete und sonstige Postsendungen können jedoch auch weiterhin zur vorübergehenden Lagerung beim Cursus Publicus abgegeben werden. Dazu wende man sich bitte vertrauensvoll ans Officium der Stationarii.


    Der Cursus Publicus ist bemüht, die ihm anvertraute Post weiter schnellstmöglich und in gewohnter Zuverlässigkeit auszutragen, sobald die Stadttore wieder passierbar sind. Bis dahin bitten wir um Verständnis dafür, dass der Cursus Publicus keinerlei Einfluss auf die Entscheidungen der Befehlshaber der Stadtwachen hat.


    i.A. der Postpräfektin
    ____________________________________________________


  • Ich musste etwas tun, denn die Geschäfte begannen so langsam zu stagnieren.. gelinde gesagt. Das betraf auch meine Verkäufe von giftigem Tollhonig, schwer bekömmlichem Gemüse, Giftfischen und toxischen Küchengewürzen.. aber nicht nur. Mein Amtsvorgänger Cleonymus hatte gute Arbeit in Alexandria et Aegyptus geleistet: Dort waren die Nimbati etabliert - und blieben es, weil auch ich sehr lange Zeit dort gelebt und deshalb zahlreiche Verbindungen dorthin hatte. Seit meiner Amtsübernahme nun waren die Nimbati auch in Italia und vor allem in Rom wieder stärker vertreten: Ich hatte uns einen Platz in der Unterwelt erkämpft, der zwar sicher keinem Monopol oder irgendeiner anderen Führungsposition gleichkam. Aber es war unbestreitbar, dass die Nimbati hier wieder einen Platz hatten..
    Und trotzdem begannen die Geschäfte zu stagnieren. Expansion, so kam es mir also in den Sinn. Die Frage nur: Wohin? Mit einem soliden Standfuß in Alexandria waren die Nimbati im östlichen Reich eigentlich ganz gut vertreten. Rom und Italia lagen relativ zentral. Vielleicht lohnte sich also der Gang ins reiche Hispanien? Das wäre eine Idee. (Leider fehlten mir über die Vorgänge dort ein paar auskunftfreudige Händler oder andere Informanten, sodass ich über die Unterwelt dort kaum etwas wusste.) Ein wenig besser sah meine Informationslage da über Mugo.. Mogu.. Maggi.. halt irgendsoein Kaff in einer der germanischen Provinzen aus: Ein gewisser Dumnorix (dem Name nach also vermutlich irgendein peregriner Gallier) sollte ganz erfolgreich einen größeren und ansehnlich lukrativen Schmugglerring dort aufgebaut haben. Vermutlich handelte er viel mit Bernstein, mit germanischen Hölzern, mit.. Fisch? Ich hatte keinen Schimmer. Aber: Er handelte lukrativ. Das hatten mir gleich mehere Quellen berichtet.. genauso wie mir mehrere Quellen berichtet hatten, dass irgendein Gallier neuerdings in Italia auf dem Vormarsch sei.. und vermutlich bald auch in Rom erste Aktivitäten zeigen würde.


    So Leid es mir also tat (und ich hätte Hispanien liebend gern der germanischen Grenzprovinz vorgezogen), war meine Entscheidung damit erstmal gefallen: Ich müsste diesen komischen Dummidux aus Magunticon (zum Glück hatte ich meine Leute, die sich auch die Namen irgendwelcher Peregrinen und irgendwelcher kleinen Provinznester deutlich besser merken konnten als ich) stoppen. - Und wie stoppte man diesen Typ am besten? Hier in Italia könnte ich meine Leute auf seine Leute ansetzen. Dann würde er Untergebene verlieren, ich würde Untergebene verlieren und am Ende gab es entweder nur einen faulen Kompromiss zwischen uns beiden. Oder aber die Kämpfe zogen sich über mehrere Jahre, bis irgendeiner von uns dann endlich mal die Schnauze voll davon hätte und sich zurückzog. (Rosige Aussichten.) Deshalb entschied ich mich auch lieber für die dritte Alternative: Ich würde nur punktuell diesen Dummidax aus dem Verkehr ziehen lassen. Das sparte mir ewige Konflikte in Norditalia und ermöglichte den Nimbati, mit etwas Glück einen Teil vom Kuchen abzubekommen, sobald der Dumdax weg wäre. Und weil ich keine eigenen Leute in dieser Gegend hatte, um diesem Gallier den Garaus zu machen, wandte ich mich als treue und vorbildliche Römerin und Ritterin also einfach an die lokalen Ordnungskräfte. Denn ein römischer Decurio und Magistrat stand ja bestimmt nicht auf der Gehaltsliste irgendeines fetten kleinen Galliers! (Oder?)




    SERGIA FAUSTA



    Ad Aedilem Mogontiacensis
    Officium Aedilis - Curia Mogontiaci
    Mogontiacum - Germania Superior



    Sergia Fausta Procuratrix Annonae Aedili Mogontiacensi s.d.


    Vor kurzem trug es sich zu, dass ich als Ritterin und Procuratrix Annonae über die Märkte Roms schritt. Dabei erkundigte ich mich hier und dort, wie es um die Versorgung unserer Stadt bestellt ist und warf in diesem Zusammenhang natürlich auch den einen oder anderen Blick auf die vielen Waren der hiesigen Händler.


    Ich war schockiert, als ich im Rahmen dieses Prozesses auf einen Händler stieß, der offensichtlich mit Schmugglerware handelte! Denn für viele seiner Produkte hatte er nur schlecht gefälschte Urkunden bei sich, die belegen sollten, dass seine Ware angeblich ganz legal in Mogontiacum produziert und angekauft worden sei.


    Natürlich habe ich diesen zwielichtigen Gallier sofort an einen der Aedilen überstellt. Allerdings ist die Sache damit für mich noch nicht vorbei. Denn heute wurde dieser eine Hehler aus dem Verkehr gezogen; morgen schon nimmt ein anderer seinen Platz ein. Das Problem also bleibt.


    Deshalb bitte ich sehr darum, dass die für die Marktaufsicht in Mogontiacum zuständigen Beamten bald verstärkte Kontrollen durchführen und besonders bei einem Gallier namens Dumnorix sowie all jenen, die mit diesem Mann zu schaffen haben, etwas genauer hinsehen. Denn: "Lass mich doch verhaften; das wird Dumnorix auch nicht mehr aufhalten!", so drückte sich der angezeigte Gallier kurz vor der Schließung seines Standes aus.


    Ich bitte darum, in dieser Angelegenheit auf dem Laufenden gehalten zu werden. Den Göttern zum Gruße.
    Vale!


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    Sergia Fausta
    ANTE DIEM V ID MAI DCCCLXV A.U.C.
    Casa Iulia | Rom | Italia


    Sim-Off:

    Einmal auf direktem Wege zu Petronius Marcellus, der schon ganz sehnsüchtig wartet auf dieses Briefchen.... :D


  • Ad
    Marcus Petronius Crispus
    Germania Superior
    Domus Petronia, Mogontiacum


    Salve geschätzter Klient,


    hab vielen Dank für deine ausführliche Berichterstattung. Es freut mich, dass dein Amt als Duumvir dich so gut ausfüllt und du offenbar mit vollem Herzen deinen Aufgaben nachgehst. Mogontiacum wird es dir sicherlich danken. Es freut mich auch sehr von deinem Neffen zu hören. Er scheint ja recht vielversprechend zu sein und ich werde mich bemühen sobald sich einmal die Gelegenheit bietet, seinen Namen fallen zu lassen. Ich denke, dass ich mich auf dein Urteil verlassen kann und er sicher einen guten Ritter abgeben würde. Nur der Grundbesitz könnte sich als größeres Hindernis erweisen. Ich selbst besitze leider nicht genug, um etwas weggeben zu können und ansonsten hocken die alten Leute auf ihrem Besitz und hüten ihn wie ihren Augapfel. Vielleicht wird Titus Petronius Marcellus einmal selbst den Weg nach Rom antreten müssen, um bei dem ein oder anderen vorstellig zu werden. Als Ritter muss er wahrscheinlich ohnehin vom Palast seine neuen Aufgaben empfangen, wenn es erst einmal so weit ist.


    Hier in Rom ist derweil alles wieder etwas ruhiger seit die Kaiserwahl durch ist. Ich habe mich für Tiberius Aquilius Severus stark gemacht und bin froh, dass dieser es auch geworden ist, der den Zuspruch des restlichen Senats erhalten hat. Hoffentlich wird er auch eurer Provinz ein wenig Aufmerksamkeit schenken.


    Im Übrigen möchte ich dir herzlich für die Sendung der Kräuter danken. Sie haben ein wahres Wunder gewirkt und mir besseren Schlaf beschert als dies diese minderwertigen Mischungen vermochten, die ich hier in Rom erstand. Die Medica, an die du dich gewandt hast, scheint ein außerordentliches Talent zu haben. Teile ihr mit, dass ich mir wohl auch in Zukunft gern ihre Waren liefern lassen möchte und wenn sie vielleicht die ein oder andere finanzielle Investition in ihr Geschäft benötigt, stehe ich gern zur Verfügung. Du kannst dich ja einmal bei der Medica informieren, ob sie derartige Hilfe benötigt.


    Soweit aus Rom.


    Lucius Tiberius Lepidus
    Villa Tiberia
    Italia, Roma


    Sim-Off:

    Wertkarte der Gens Tiberia

  • Ad
    Manius Claudius Maecenas
    Villa rustca Claudiana
    Eleusis, Achaea


    Liebster Mani,


    du fragst dich sicher, ob dein liebes Schwesterlein wohlbehalten in Rom angekommen ist. Ich kann dich beruhigen, sie ist es!


    ALLERDINGS muss ich mal ein ernstes Wörtchen mit dir reden! Wie konntest du mir nur diesen schrecklichen Menschen auf den Hals hetzen?! Maevius Tullinus raubt mir noch den letzten Nerv. Ständig nörgelt er an mir herum und einen Ehemann hat er auch noch nicht für mich gefunden!
    Stell dir vor, wir waren kürzlich auf dem Sklavenmarkt! Bei dieser Gelegenheit habe ich mich mit frischem Personal eigedeckt. Der Maevius musste unbedingt einen Paedagogus für mich aussuchen. Als ob ich gänzlich unbelesen wäre! Aber das war ja noch gar nicht das Schlimmste! Maevis Tullinus hat diesen armen Kerl entmannen lassen. Dabei hat man ihm irgendetwas abgeschnitten. Ich weiß aber nicht, was. Auf jeden Fall muss es sehr schmerzhaft gewesen sein.


    Kannst du den Maevius nicht unter einem Vorwand zurück beordern? Schreib ihm einfach, seine Olivenhaine seien in Flammen aufgegangen oder seine Frau sei gestorben. Schreib ihm irgendwas! Nur damit er mich endlich zufrieden lässt! Damit hättest du wieder etwa gut bei mit, lieber Mani!


    Apropos etwas gut haben, wie geht´s denn Sempronia? Sie hat sich über meine Abreise sicher gefreut. Oder? Nun hat sie dich ja ganz für sich allein.
    Also ich weiß ja nicht, du bist doch so ein flotter Kerl und entscheidest dich für das unansehnlichste Mädchen der Stadt! Versprich mir, dass du sie zu Hause lässt, wenn du mich demnächst besuchen kommst! Ja?!


    Übrigens Brüderchen, unser Verwandter, der Senator Menecrates, ist ein ganz netter Mann. Ich durfte ihn gleich am Abend unserer Ankunft kennenlernen. Und stell dir vor, in einigen Tagen werde ich ihn auf eine Hochzeit in die Villa Flavia Felix begleiten. Eine gewisse Flavia Domitilla heiratet einen gewissen Tiberius Lepidus. Ich kenne die beiden zwar nicht, doch möchte ich dieses Ereignis als Gelegenheit nutzen, meine Fühler zur feinen Gesellschaft in Rom auszustrecken. Der Maevius meinte natürlich gleich, ich könne mich bei dieser Gelegenheit schon einmal damit vertraut machen, was mir bald bevor stünde. Aus seinem Mund klang das so, als wäre die Ehe etwas Schreckliches. Naja, wenn er den Bräutigam aussucht, dann vielleicht schon.


    Vielleicht treffe ich ja auf dieser Hochzeit auch deinen Freund Flavius Scato. Wie ich dich kenne, hast du ihm bestimmt gleich einen Brief geschrieben, dass ich nach Rom komme. Stimmt´s? Hoffentlich hast du ihm nicht geschrieben, dass ich ihn angeblich früher immer umschwärmt hätte. Das stimmt nämlich nicht!! Wenn er bei uns war, habt ihr mich nämlich immer geärgert. So, jetzt weißt du´s wieder!


    Ich werde dir bald wieder schreiben, um dich auf dem Laufenden zu halten! Bitte grüße Mutter ganz herzlich von mir! Ach ja und denke an den Brief für den Maevius!


    Mögen die Unsterblichen immer bei dir sein!


    Vale bene,
    Dein Pinchen



    Sim-Off:

    Wertkarte der Gens Claudia, bitte. :)

  • Ein Bote des Senators erschien in der Poststation. "Salve, ein Brief nach Germanien und auf die Wertkarte der Familie Germanica. Der Absender ist berechtigt, es handelt sich um keinen Geringeren, als den Senator Germanicus selbst."


    Ad
    Germanica Calvina
    Casa Germanica - Mogontiacum
    Provincia Germania Superior


    Salve Calvina,


    ich sende Dir viele liebe Grüße aus Rom. Es freut mich, das Du Dich so wunderbar in Mogontiacum eingelebt hast. Nutze das Haus wie es Dir beliebt. Es ist immer eine große Freude, wenn jemand dort wohnt und es nicht nur zum Selbsterhaltungszweck geputzt und instand gehalten wird.


    Auf die vielen Gerüchte darfst Du vor allem dort nicht soviel geben. Die existieren schon immer und einige lieben es gar sie zu streuen, um die Wirkung in der Bevölkerung zu studieren. Die Stadt wird durch eine der besten Legionen des Reiches geschützt. Glaube mir kein Germane wäre so dumm gerade dort ein Scharmützel mit Rom zu beginnen. Jene Wilde sind natürlich immer auf der Suche nach kleineren Reibereien, aber oftmals auch aus ihrer Not heraus sich nicht ausreichend versorgen zu können. Es ist eben viel leichter einfach mal über die Grenze zu gehen und es sich von denen zu nehmen, die es in ihren Speichern liegen haben, als selbst durch schwere Arbeit dahin zu kommen, wo Rom durch seine erfolgreiche Verwaltungsstruktur ist.


    Es erleichtert mich zudem das Du nicht alleine dort oben geblieben bist. Freunde sind genauso wichtig wie die Familie. Dein Marcellus, wie Du so passend schreibst, hat sich einen überaus gewichtigen Patron gewählt. Die Gens Duccia hat ein hohes Ansehen und einen vielseitigen Einfluss in Germanien. Ich glaube kaum, das ich aus dem entfernten Rom da größere Bäume ausreißen kann. Er tut gut daran sich dieses Patronat zu nütze zu machen.


    Bleib Gesund mein Kind und schau zu, das der Hausverwalter genug Holz für den Winter ranschaffen lässt. Die germanische kalte Jahreszeit ist besonders streng und erwartet eine frühzeitige Planung.


    Alles Liebe Dein Großvater,




    SKLAVE - GENS GERMANICA

  • Am frühen Nachmittag brachte ein Sklave aus dem Domus Annaea zwei Briefe zum Verstand nach Germanien. "Auf die Wertkarte des Gens Annaea."



    Decurio
    Paullus Atius Scarpus

    Ala II Numidia | Mogontiacum | Germania Superior


    K. Annaeus Modestus Praetorius P. Atio Scarpo s.d.


    Atius, es hat mich gefreut von dir zu hören. Es gibt keinen Grund für eine Entschuldigung. Durch meine Kriegsverwundung war ich selbst lange Zeit außer Gefecht. Daher kann ich dir dein langes Schweigen nicht übel nehmen. Nach meiner langen Abwesenheit bin ich jedoch nun wieder ins öffentliche Leben zurückgekehrt. Daher kann ich dir auch wieder als Patron zur Seite stehen. Solltest du also meine Unterstützung benötigen lass es mich wissen.


    In naher Zukunft wird der Consular Titus Duccius Vala als neuer Legatus Augusti pro Praetore nach Germania Superior entsendet werden. Ich zähle ihn zu meinen engen Freunden und er hat sich bereit erklärt nach euch, meinen Klienten, in Germania zu sehen. Solltest du vor Ort Unterstützung benötigen, wende dich an den neuen Statthalter, sobald er sein Amt angetreten hat.


    Die Kunde von den Chatten ist beunruhigend und ich bitte dich mich weiter auf dem Laufenden zu halten. Allerdings bin ich auch zuversichtlich, dass Titus Duccius Vala diese Sache bewältigen wird, sobald er in Germania eintrifft. Von daher mache dir keine Sorgen und mache deinem wie meinem Haus auch weiterhin Ehre, indem du deine Pflichten als Offizier im Exercitus Romanus vorbildhaft erfüllst.


    Vale bene,




    Decurio
    Titus Vibius Vespa

    Ala II Numidia | Mogontiacum | Germania Superior


    K. Annaeus Modestus Praetorius T. Vibio Vespae s.d.


    Vibius, ich schreibe dir nach meiner langen Abwesenheit von meiner Rückkehr ins öffentliche Leben zu berichten. Wie du vielleicht weißt, wurde ich in der Schlacht von Vicetia schwer verwundet und musste mich ins Privatleben zurückziehen. Nun bin ich aber wieder auf den Beinen und kann dir als Patron zur Seite stehen. Falls du also meine Unterstützung benötigst, lass es mich wissen.


    In naher Zukunft wird der Consular Titus Duccius Vala als neuer Legatus Augusti pro Praetore nach Germania Superior entsendet werden. Ich zähle ihn zu meinen engen Freunden und er hat sich bereit erklärt nach euch, meinen Klienten, in Germania zu sehen. Solltest du vor Ort Unterstützung benötigen, wende dich an den neuen Statthalter, sobald er sein Amt angetreten hat.


    Ich hoffe dir geht es gut und du machst deinem wie meinem Haus auch weiterhin Ehre, indem du deine Pflichten als Offizier im Exercitus Romanus vorbildhaft erfüllst. Schreib mir doch bei Gelegenheit, wie es dir in der letzten Zeit ergangen ist.


    Vale bene,


  • Ein Bote der Prätorianer kam vorbei und brachte einige Briefe. Es wurden so ziemlich alle Legionen angeschrieben, unter anderem auch die Legio II in Mogontiacum.


    Ad Legio II Germanica
    Castellum Legio II Germanica
    Mogontiacum, Germania


    Ehrenwerter Legatus,


    Ich schreibe dir heute wie schon so oft zuvor zu Rekrutierungszwecken. Die Garde in Rom braucht neue Männer um den Kaiser und seine Familie effektiv vor den Gefahren welche den Princeps bedrohen schützen zu können, und um unsere Tätigkeiten zum Zwecke der allgemeinen Sicherheit aufrecht erhalten zu können.
    Besonders wichtig sind neue Offiziere, insbesondere für die Reiterei, welche ihre Sollstärke noch nicht gänzlich erreicht hat.


    Ich bitte dich darum deine Erfahrung und die deiner Offiziere einzusetzen, um uns geeignete Kandidaten zu empfehlen. Es ist uns bewusst das sich die Legionen nur äußerst ungern von ihren talentiertesten Soldaten trennen, jedoch ehrt eine Rekrutierung unsererseits sowohl den einzelnen Soldaten als auch die Einheit die ihn ausgebildet hat.


    Es würde mich hocherfreuen schnellstmöglich eine positive Antwort auf mein Anliegen zu erhalten, und ich verbleibe mit besten Grüßen aus Rom.


    Mögen die Götter dich und die deinen stets beschützen.


    Nero Laetilius Blasio


  • Ein Sklave aus dem Hause Iulia erwarb für selbiges eine neue Wertkarte, bevor er vier Briefe zum Versand in den hohen Norden aufgab.


    Sim-Off:

    230 Sz für die Wertkarte sind überwiesen.


    Roma, KAL OCT DCCCLXV A.U.C.

    Ad
    Tiberia Lucia
    Domus Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum, Germania Superior



    Iulius Dives Tiberiae Luciae s.d.


    Ich danke dir, selbstredend auch im Namen meiner Frau, für deinen Brief. Denn in der Tat ist es mir nicht entgangen, dass dein Ehemann, mein Mitklient Duccius Vala, mit der Statthalterschaft über die Provinz Germania Superior betraut wurde. Dies ohne jeden Zweifel ist eine überaus ehren- und verantwortungsvolle Aufgabe, zu der ich ihn nur beglückwünschen kann.
    Jedoch, so muss ich gestehen, rechnete ich nur mit einer nicht ganz so zeitigen Abreise eurerseits, sodass ich mich hiermit entschuldigen möchte, nicht noch einmal die Gelegenheit genutzt zu haben, euch alle zum Abschied in die Domus Iulia einzuladen.


    Ferner möchte ich deine Erwähnung der Factio Veneta aufgreifen und verspreche dir sehr gerne, dich über alle diesbezüglichen Aktivitäten und Ergebnisse stets auf dem Laufenden zu halten. Bei diesen Zeilen denke ich gerade lächelnd zurück an die Qualifikationsrennen zu den Ludi Funebres zu Ehren des Cornelius. In Begleitung des adretten Duccius Callistus und seines wohlgenährten Freundes warst du da und zu viert verfolgten wir gemeinsam das zweite und entscheidende Rennen - ein wundervoller Tag!
    Da ich seither nicht wieder etwas von den beiden gehört habe und folglich davon ausgehe, dass sie wohl mit euch nach Mogontiacum reisten, richte ihnen doch bei Gelegenheit einfach ein paar Grüße aus.


    Ja, und bei dieser Gelegenheit möchte ich selbstverständlich auch deinem Gatten für seine Amtszeit den Segen und Beistand der Götter wünschen, wie sich hoffentlich auch eure Tochter bereits über ein paar schriftliche Grüße zu freuen vermag. Aquilina, das sei zudem gesagt, ist ein überaus schöner Name.
    Meine herzlichen Glückwünsche zu der Kleinen, die ganz ihre Mutter gewiss einmal zu einer ganz tadellosen Dame heranwachsen wird.


    Mögen die Unsterblichen stets wachen über dich und eure Familia. Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    QUAESTORIUS


    Roma, KAL OCT DCCCLXV A.U.C.

    Ad
    Praefectus Castrorum
    Marcus Iulius Licinus
    Castra Legionis II Germanica
    Mogontiacum, Germania Superior



    Dives Licino patruo magno s.d.p.


    Bitte verzeih mir, dass ich dir nicht unverzüglich schrieb, nachdem du mich zum Institor deines Landguts bei Cremona bestimmtest. Doch in der Tat habe ich einerseits nicht gewusst (und weiß es noch heute nicht), ob ich dir zu dieser Versetzung auf die andere Seite der Alpen gratulieren soll oder nicht, wie ich andererseits aber auch kaum Zeit zum Schreiben hatte, da ich mich sogleich der Verwaltung deines Landes zu widmen begann.


    So habe ich, wie du dem zweiseitigen Quartalsbericht entnehmen kannst, in deinem Namen eine lokale Schreinerei aufgekauft und wieder wettbewerbsfähig gemacht. Ich denke, die Zahlen sprechen hier für sich. So nämlich ließ sich nicht nur die Gewinnerwartung mehr als versechsfachen. Auch der tatsächlich erzielte Gewinn ist in diese Höhe gestiegen - und gar noch darüber hinaus.
    So erweiterte ich jüngst deine lokalen Unternehmungen aufgrund von Rohstoffmangel bei den Edelhölzern um ein eigenes Sägewerk ganz in der Nähe. Dies, so erwarte ich, wird den Mangel künftig zumindest etwas entschärfen, wie zudem nun soviel einfaches Holz geschlagen wird, dass man darüber nachdenken kann, wie man jenes je nach Marktentwicklung zur Not selbst in anderen Produktionsprozessen, zum Beispiel der Herstellung von Werkzeugen, verbraucht.


    Zudem erwähnen möchte ich die Etablierung deiner Unternehmungen im lokalen Handwerker-Gewerbe. Bereits ganze 17 Aufträge konnten erfolglich bearbeitet und mit einem Durchschnittsgewinn von knapp HS 97.20 abgeliefert werden. Zum Vergleich: Damit konnten in dieser kurzen Zeit bereits über vier Fünftel der Anschaffungskosten der Sklaven gedeckt werden!
    Als letztes als dein Institor bemerken möchte ich, dass ich von meiner satten Provision lediglich eine neue Wertkarte für den Cursus Publicus erstanden habe, um dir weiterhin regelmäßig schreiben zu können. Auf den verbleibenden Restbetrag möchte ich in diesem Quartal gern genauso verzichten, wie auch du einst darauf verzichtetest, dass ich dir deinen Anteil in Höhe von HS 833.33 an Livillas geerbtem Schiff ordentlich ausbezahle.


    Damit nun zur sonstigen Lage in Roma. Im Allgemeinen ist es hier zur Zeit eher ruhig, mit einigen, wenigen Ausnahmen. So wurden Fausta und ich neulich in die Domus Augustana zu einer Cena beim Augustus und seiner Familia eingeladen. Ob ich dabei jedoch der angestrebten Senatorenwürde wirklich näher gekommen bin, vermag ich kaum zu sagen. Denn zwar ließ ich es mir nicht nehmen, die Kaiserfamilie meinen Möglichkeiten entsprechend zu beschenken, Früchte jedoch trug diese Maßnahme bisher leider nicht.
    Stattdessen allerdings überraschte mich vor kurzem ein Großneffe des sicherlich auch dir noch namentlich bekannten Senators Helvetius Geminus. Der allein schon aufgrund seines familiären Hintergrunds vielversprechende Mann namens Marcus Helvetius Severus bat mich darum, ihn als meinen Klienten anzunehmen. Es scheint, als würde ich folglich doch nicht alles falsch machen. Und so bin ich auch ganz zuversichtlich, ihm demnächst zu einem Posten auf dem Palatin verhelfen zu können.


    Ansonsten geht es meinen Kindern soweit gut. Der kleine Marcus entwickelt sich prächtig, während seine Schwester aus dem Atrium Vestae wie immer kaum etwas von sich hören lässt. Wahrscheinlich, so rede ich mir ein, lernt sie von früh bis spät ihre heiligen Lektionen, um eine besonders vorbildliche Vestalin zu sein.


    In diesem Sinne verbleibe ich mit den besten Grüßen aus der Domus Iulia in Roma und wünsche dir den Segen der unsterblichen Götter! Möge Mars über dich wachen. Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    QUAESTORIUS


    Dem letzteren Brief angefügt waren noch zwei weitere Tabulae, * die selbstredend ebenfalls nach Mogontiacum sollten und die Zahl der auf Reisen gehenden Schriftstücke damit auf vier erhöhte.


    Sim-Off:

    * Aus Platzgründen verzichte ich hier mal auf das Einfügen der beiden Tabulae. Wäre aber schön, wenn die trotzdem auf Wertkarte der Iulier in den Norden mitgeschickt würden.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Roma, ANTE DIEM III NON OCT DCCCLXV A.U.C.

    Ad
    Tiberia Lucia
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum, Germania

    ____________________________________________________________


    Wir wollen nicht klagen, dass sie gegangen sind,
    sondern dankbar sein, dass wir sie hatten.


    In diesem Sinne wünsche ich dir in diesen schweren Stunden den Trost deiner Verwandten und Freunde, nach der Zeit der Trauer jedoch auch wieder einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Sei dir meines Beileids ob des Verlustes deines Großonkels Tiberius Telophanes bewusst.


    Vom hohen Senat zum Vigintivir gewählt ist es meine Pflicht, dem Praetor Urbanus in Erbschaftsprozessen zur Hand zu gehen, was nun speziell auch diesen Fall betrifft. So ist es meine Aufgabe, dir mitzuteilen, dass du nach Intestatrecht als rechtmäßiger Erbe der folgenden Vermögenswerte festgestellt wurdest: Geld, Waren.


    Dir steht es nun frei, ob du dieses an keinerlei weitere Verpflichtungen geknüpfte Erbe annimmst oder nicht. Solltest du dich gegen eine Annahme des Nachlasses entscheiden, wird dein Erbanteil auf die übrigen Erbberechtigten aufgeteilt respektive der Res Publica zugeführt.


    Ich bitte dich, mir möglichst zeitnah, spätestens jedoch bis zum ANTE DIEM XIII KAL DEC DCCCLXV A.U.C. (19.11.2015/112 n.Chr.) mitzuteilen, ob du dieses Erbe anzutreten gewillt bist. Denn sollte ich bis dahin keine Antwort in mein Officium von dir erhalten haben, bin ich gezwungen dies als Ablehnung der Erbschaft anzusehen.


    Mögen die Unsterblichen deinen Verwandten sicher ins Elysium geleiten, dir und den Deinen aber ein langes und erfülltes Leben schenken.


    Vale bene!


    [Blockierte Grafik: http://www.niome.de/netstuff/IR/SiegelCaduceus100.png]


    Caius Flavius Scato


    Sim-Off:

    Familienkarte


  • Ad G. Tallius Priscus
    Mantua



    Iunia Axilla G. Tallio Prisca s.d.
    Gerne beantworte ich einem Veteranen der von mir höchst geschätzten Legion seine Fragen.


    Sofern die Qualität des abgebauten Steines stimmt, so dass dieser auch für größere Bauwerke oder Steinmetzarbeiten als Material taugt, stelle ich an den Ursprungsort des Steinbruches keine Anforderungen. Jeder Platz, der hinreichend große und stabile Steinblöcke, bestenfalls aus Granit oder Basalt, hervorzubringen imstande ist, ist mir recht.


    Ich benötige eine regelmäßge Menge von mindestens 24, besser noch 48 Steinblöcken der Maße 1 gradus x 1 gradus x 1 passus.


    Zur finanziellen Frage bin ich grundsätzlich bereit, ein zinsfreies Darlehen in der vollen Höhe der Anschaffungskosten zu gewähren. Solange ich die vereinbarte Menge an Stein kaufen kann, soll dieses Darlehen zinsfrei bleiben und flexibel zurückgezahlt werden können. Auch stünde es dir wahlweise frei, die Darlehensrückzahlung ganz oder auch teilweise durch Stein zu begleichen. Sollte ohne vorherige Absprache zu einem Zeitpunkt die Lieferung des Steines mehr als 2 Wochen in Verzug geraten, musst du aber verstehen, dass ich in einem solchen Falle eine Mahnung mit einer Vertragsstrafe in Höhe von 5 % der Restdarlehenssumme erwirken würde. Bei länger ausfallenden Lieferungen ohne vorherige Absprache sähe ich mich auch gezwungen, beim Prätor Klage einzureichen und die Rückzahlung des restlichen Darlehens dann zu fordern.
    Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass es zu einem solchen Fall kommt, so dass das zinsfreie Darlehen bis zu seiner vollständigen Begleichung zinsfrei bliebe und wir hoffentlich auch lange darüber hinaus eine prosperierende Partnerschaft in dieser Causa führen könnten.


    Vale




    Sim-Off:

    Auf Wertkarte, bitte

  • Nach der schrecklichen Nahtoderfahrung, die ich neulich gemacht hatte, vermied ich es neuerdings so gut es ging, allein zu sein oder an dunklen Orten zu sein. Selbst nachts ging ich jetzt nicht mehr alleine ins Bett (ohne mich zu dabei vergnügen) und auch neben meinem Bett wachte von abends bis morgens ein Sklave mit einer Licht spendenden Lampe. Und auch bei der Arbeit hatte ich jetzt die meisten meiner Schichten in dem stickigen Büro der Stationarii gegen Schichten hinterm Postannahme-Schalter getauscht. Hier war es heller, hier kamen mehr Leute vorbei und irgendwie fühlte ich mich hier etwas sicherer. (Hoffentlich schnappten die Urbaner diesen Mörder bald und sperrten ihn für immer weg oder warfen ihn den Löwen zum Fraß vor. Hauptsache nur, das wäre alles bald vorbei.)


    "Den Göttern zum Gruße."


    Mit einem freundlichen Lächeln nickte ich dem nächsten Kunden zu. Ich verdrängte meine Probleme durch Arbeit. Und ich versteckte meine Ängste und Sorgen hinter einer gut gelaunten Fassade.


    "Ein Brief auf Wertkarte. Kein Problem."


    Ich nahm den Brief entgegen, kontrollierte die Adresse.. und stieß jetzt doch auf ein Problem:


    "Äh.. Hier steht: An einen Gaius Tallius Priscus in Mantua. Du hast nicht zufällig noch den Namen der Straße, in der dieser Tallius wohnt? Oder den Namen der Insula, Casa, Domus oder Villa, in der er lebt? Oder wenn er ein Soldat ist, dann kann ich auch die Castra noch als Adresse draufschreiben. Dann wird der Brief dahin ausgeliefert."


    Ein fragender Blick. Derweil kratzte ich mich hinterm Ohr.

  • Der Bote schaute erst nur fragend, dann sah er auf die Adressierung. “Ähm.... ich nehm den Brief nochmal mit und komm nachher nochmal.“ Er hatte doch keine Ahnung, er war doch nur der Überbringer der Nachrichten!


    Gesagt, getan. Zwei Stunden, eine verwirrte Herrin, eine panische Tabula-Suche und einige Anweisungen später war besagter Bote wieder da, grüßte den Mitarbeiter der Briefbeförderungsstelle seines Vertrauens und meldete triumphierend: “In der Via Colonna in Mantua!“

  • Ich zuckte mit den Schultern.


    "Okay. Wie du willst. Dann bis später."


    Besser so, als dass sich nachher einer der Tabellarii auf den Marktplatz von Mantua stellen musste und den Marktschreier machte, um nur irgendwie diesen Tallius zu finden.
    Die Zeit verging und ich hatte den Kunden schon fast wieder vergessen, da stand er plötzlich erneut vor mir und verkündete triumphierend seinen Erfolg.


    "Großartig."


    Ich nickte anerkennend.


    "Dann schreib ich das hier noch schnell hinter den Ort und der Brief kann gleich auf Reisen gehen."


    Schnell noch die Abrechnung gemacht, dann war die Katze im Sack.


    "Kann ich sonst noch irgendwas für dich tun?"


    Das freundliche Lächeln eines Verkäufers aufgesetzt. Vielleicht konnte ich ja noch einen Stilus oder sowas an den Mann (oder die Frau) bringen.

  • Nur wenige Tage vor der flavisch-aurelischen Hochzeit - viel zu spät dass jene Nachricht noch bei Zeiten den Adressaten würde erreichen, geschweige denn dass jenem würde ausreichend Zeit bleiben selbst auf dem schnellsten aller Schiffe das mare internum zu überqueren, um jene Feierlichkeit zu visitieren - wurde das nachfolgende Schreiben dem Cursus Publicus überstellt, auf dass es seinen Weg nach Alexandria würde finden.


    Manius Flavius Gracchus Minor, Domus Sulpicia, Polis Alexandreia, Oikiai tes Alexandreias
    Provincia Alexandria et Aegyptus



    Werter Sohn,


    Ich hoffe, die Überfahrt nach Alexandria gestaltete sich dir halbwegs kommod und du konntest dich bereits ein wenig in der Provinz akklimatisieren, wiewohl die Neugierde mich treibt in Hinblick auf dein Ergehen - wie weit sind deine Studien gediehen, bei welchen Lehrmeistern und Kursen am Museion hast du dich eingeschrieben, welchen Schwerpunkt hast du dir gesetzt? Ich wünschte, ich könnte dir einen Besuch abstatten und auf jenen Pfaden des Wissens wandeln, welche du nun tagtäglich beschreitest!


    Doch nicht nur das imperiale Verbot hindert mich an solcherlei Reise, das Datum für meine Eheschließung mit Aurelia haben wir mit Zusage der Götter nun auf den sechzehnten Tage vor den Kalenden des Oktobers festgelegt. Obzwar es mir eine überaus große Freude wäre, dich an jenem Tage an meiner Seite zu wissen, so erwarte ich doch nicht von dir, deine Studien zu unterbrechen und die beschwerliche Reise anzutreten! Letztendlich ist es ohnehin nur eine Formalität, ein Handel zwischen unseren Familien zum Wohle eben dieser.


    Weitaus exzeptioneller ist die Kunde, welche ich dir von deinem Vetter Caius Scato zu berichten habe. Während so mancher Plebs aus den Provinzen an einer durchschnittlichen Amtszeit sich hätte gelabt, ja vermutlich damit noch geprahlt und stante pede zum nächsten Amte wäre gespurtet im tumben Glauben, die Akkumulation egozentrischer Potenz sei Sinn und Zweck des Cursus Honorum, so nahm Scato sein vergangenes Vigintivirat zum Anlasse, kritisch zu reflektieren und im Bewusstsein der virtutes die Entscheidung zu treffen, dies Amt noch einmal zu absolvieren, um seinem persönlichen Anspruche - welcher selbstredend weit über jenem des provinziellen Plebs liegt - genüge zu tun. Erstaunlicherweise waren nicht nur jene Männer, welchen stets dies zuzutrauen ist, sondern beinahe der gesamte Senat dazu in der Lage, die Bravour dieser Tat anzuerkennen, so dass Scato mit über 90 Prozent der Stimmen zu den Tresviri Capitalis wurde beordert!


    Gleichwohl ich nur allzu bereitwillig darin ein Zeichen politischer Genesung zu erkennen hoffte, wurde dies am selben Tage noch zunichte gemacht durch die Tatsache, dass eben jener Senat Tiberius Lepidus das Aedilat verweigerte und statt dies Amte einem pflichteifrigen, strebsamen und tatkräftigen Manne zu gewähren, welcher offenherzig die Unkultivierung unserer Sitten und Traditionen anprangert, es einem unbedeutenden Manne zusprach, welcher seine Amtszeiten allfällig nicht abgesessen, doch keinesfalls sich darin sonderlich hat hervorgetan. O tempora, o mores, mein lieber Sohn!


    Doch gräme dich nicht um Rom und seine Sorgen, Minimus, noch nicht! Tauche ein in die Welt der Wissenschaften und Künste, schärfe deinen Verstand und genieße die Vielfalt der Möglichkeiten, welche dir heute noch offenstehen!


    Übersende Sulpicius meine Grüße! Mögen die Götter ihm und den Seinen wohlgesonnen sein, und mögen sie stets eine schützende Hand über dich halten!





    Sim-Off:

    Bitte auf die Wertkarte der Flavia

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