Es gefiel Sergia offensichtlich nicht, dass ihre Neugierde nicht befriedigt wurde. Aber genau das freute wiederum Lucia. Sie hatte ja schon häufig genug am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlte einen Happen hingeworfen, aber dann das Mahl vorenthalten zu bekommen. Sie selbst wollte das möglichst nie wieder erleben, auch wenn es sich wohl kaum vermeiden ließ. Aber zu wissen oder zumindest zu glauben, wie sich Sergia grade fühlen musste, das war köstlich. Da machte die kleine Unverfrorenheit Sergias, nunja, jetzt wohl vielmehr Faustas auch kaum etwas. Es zeigte Lucia nur, dass ihre Gegenüber einfach keine Manieren besaß. „Aber nur wenn du mich Lucia nennst.“, erwiderte Lucia die übliche Formel. Demnächst würden sie sich noch gegenseitig die Haare flechten und tatsächlich über Jungs quatschen, dachte Lucia amüsiert. Bei dem üblichen Klatsch und Tratsch schienen sie zumindest schon angekommen zu sein. Zugegeben neugierig lehnte sich Lucia nach vorne und musste nun ihrerseits einen kleinen Dämpfer für ihre Neugierde einstecken. Blödes Timing!
Erstaunt lauschte Lucia der Beschreibung von Sergias, äh, Faustas Essensunarten. So eine Schwangerschaft hörte sich extrem seltsam an. So viele Verbote und dann schien einen noch der eigene Körper ein Schnippchen schlagen zu wollen. „Das klingt ja äußerst unangenehm! Ist das normal?“, musste sie einfach verwundert nachfragen. Sie wusste ja selbst, dass dies eher unhöflich war, aber momentan erschien die Möglichkeit einer eigenen Schwangerschaft für Lucia nicht mehr so weit entfernt wie noch vor einem halben Jahr. Leider gefiel ihr, was sie bis jetzt davon erfahren hatte nicht wirklich… sie musste einfach mehr davon erfahren! Lucia nahm sich auch fest vor Manlia zu einem anderen Zeitpunkt mit Fragen zu löchern. „Was hat der Arzt denn nicht verboten?“ Eine gemeine Eigenschaft der Neugierde war es, dass sie sich nur ungern aufschieben ließ und wenn man nicht auf seine Zunge aufpasste, stellte die einfach immer weiter Fragen.