Beiträge von Caius Flavius Scato

    Scato war mehr durch den Zufall als durch bewusstes Interesse in die Bibliotheca gelockt worden, ihm war schlicht und einfach langweilig. Doch je näher er dem Eingang eben dieser kam, desto wahrnehmbarer wurde die Inszenierung welche sich im Inneren des Raumes abspielte, der Miles Gloriosus, nicht gerade eines von Scatos Lieblingswerken, er hatte kein allzu großes Interesse an Soldatengeschichten, seien sie auch noch so humoristisch angehaucht, und etwaige Romanzen waren auch nicht wirklich etwas womit er seine Zeit zu verschwenden suchte, und dennoch, Patrokolos hatte wirklich Talent zur Dramatisierung.
    Hinter der Tür stehend hörte sich Scato noch die letzten Verse des letzten Aktes an, ehe er den Raum betrat und mit einem leichten Lächeln langsam in die Hände klatschte, "Bravo, bravo...", sagte Scato wenig aufgeregt, auch wenn der die Inszenierung wirklich gut fand, natürlich dem Rahmen entsprechend, "Gracchus Minor, was hast du nur für einen überaus talentierten Gefährten." lobte Scato Patrokolos, auch wenn er seinen jungen Verwandten ansprach, und auch langsam auf ihn zu schlenderte..

    Lupus


    Lupus reagierte eher überrascht auf Angus plötzliche Allüren, es war mal was anderes, weniger kriegerisches Gehabe, scheinbar war er doch um seine Optik bemüht, der Haussklave Scato's quittierte es mit einem Grinsen und einem kopfschütteln, "Ja ja ich pass auf keine Sorge.", entgegnete Lupus, "Der Bart kommt aber ganz ab, Bärte sind was für Soldaten im Feld, nein, sogar die rasieren sich." scherzte der unfrei geborene und feuchtete mit einem Krug voll Wasser die ersten Haarsträhnen an, "Dann erzähl mal, wie bist du hierher gekommen? Also abgesehen davon dass ich dich auf dem Markt gekauft habe." bis er die Matte auf dem Kopf des Kerls hingebogen hätte, konnte man ja ein wenig plaudern, immerhin schien er ja zumindest im Moment einigermaßen gebändigt zu sein..

    Das Warten auf die anderen Stimmen schien für Scato eine Ewigkeit zu dauern, doch letztendlich hatte er es überstanden. Er war Teil der Salii Collini! Er hatte es tatsächlich geschafft! Innerlich hatte er schon einen Triumphzug angetreten, auch wenn seine kühle, harte Schale, kaum eine Regung zuließ..
    Er verneigte sich kurz aber sehr respektvoll vor Carrera, "Ich danke dir. Ich danke euch allen! Es ist mir eine Freude und eine Ehre nun in eurer Mitte zu sein!", sagte Scato fast schon melodisch und für seine Verhältnisse recht beschwingt.
    Er blickte durch die Reihen und nickte jedem Mann zu, als sein Blick auf Claudius Felix fiel nickte er ein wenig länger, und senkte seinen Kopf ein wenig tiefer, er hatte nicht vergessen wer ihm geholfen hatte, und er würde es wohl auch in Zukunft nicht..

    Lupus


    Vom Cubiculum seines Herren kommend, hatte Lupus den neuen Sklaven Angus aus Britannien in die Unterkunft der männlichen Sklaven gebracht. Hier sollte die Magie beginnen, hier sollte aus dem störrischen Barbaren ein ansehnlicher Sklave des Flavius Scato werden..
    "Setz dich dahin.", Lupus deutete auf einen Schemel während er sein Werkzeug bereitmachte, "Ich denke ich werde deine Haare vorher nassmachen, es geht einfacher, und schneller." erklärte er Angus während er einen Eimer mit Wasser neben ihn stellte. Lupus hoffte inständig dass sich der Kerl benehmen würde, aber er rechnete nicht damit, deswegen gehörte neben seinem Werkzeug zum Haareschneiden auch ein recht dünner aber sehr harter Stock zu seiner Ausrüstung, unauffällig in der Ecke angelehnt, aber jederzeit bereit für den Einsatz..
    "Zieh dich am besten aus, sonst hast du die Haare überall an deiner Kleidung." beratschlagte er noch emotionslos und wartete einen Moment ab..

    Scato grinste kurz zu Lupus welcher mittlerweile auch wieder "bequem" stand und ebenfalls zurückgrinste, "Nein, nicht so wie ich.", antwortete Scato süffisant, "Ich bin ein erhabener Mann, und seien wir da mal ganz ehrlich, so wie ich, wirst du niemals sein.", plauderte Scato vor sich hin, und hob dann den Finger, "Aber, du dienst mir, und wie sieht das denn aus wenn ich mit einem ungewaschenen Barbaren wie dir in der Gesellschaft Roms auftauche?" Scato schaute sich den Kerl nochmal genau an, "Aber schneide die Haare nicht zu kurz Lupus, dieses barbarische hat ja auch seine Wirkung, er soll nur gepflegter erscheinen, wer weiß was er alles mit sich herumschleppt.", Lupus nickte, "Sehr wohl Dominus." und blieb dennoch stehen, "Ja was ist denn dann? Schaff in weg, ich will sein dümmliches Gesicht erst wieder sehen wenn es etwas besser verpackt ist." fragte Scato gereizt und machte eine Handgeste dass die beiden endlich gehen sollte..
    "Dann machen wir die mal hübsch.", flüsterte Lupus und zog Angus aus dem Zimmer seines Herren hinaus..

    Scato schaute genervt zu Lupus, das gehabe des wilden ging ihm gewaltig gegen Strich, wo trieb Lupus immer diese Kerle auf? Mit einem weiteren Lächeln tat Scato die Bemerkung des Barbaren ab..
    "Das mag ja alles sein, und dennoch, schätze ich dass ich das letzte Wort habe.", er trank noch einen Schluck Wein, in Momenten wie diesen schmeckte er immer besonders gut, "Dein Verhalten ist nicht ungewöhnlich, natürlich ist es deshalb nicht minder amüsant, aber viele Sklaven streuben sich zunächst. Die meisten geben es schnell auf, die anderen, leiden... Scato schaute Angus von oben bis unten an, "Ein Haarschnitt würde dir mal ganz gut tun, ich werde das veranlassen."

    Der gewillt "starke" Auftritt seines neuen Sklaven rang Scato erhobene Augenbrauen gefolgt von einem arroganten Lächeln ab..
    "Dein Name ist Angus, Sklave des Caius Flavius Scato, und du bist hier weil ich einen lächerlich geringen Preis für dich bezahlt habe.", konterte Scato spitzzüngig und ließ nicht ab, "Ich habe kränkelnde Weiber gesehen die mehr kosteten, also füge dich lieber hier ein, je eher du dich daran gewöhnst, desto leichter wird es für dich... Sklave." er hatte keine Lust auf Allüren, und zur Not würde er den Willen seines neuen Besitzes aus ihm herausprügeln lassen..

    Die Männer Scatos hielten gerade noch den einen Soldaten fest, welcher ihnen leider nicht so viel sagen konnte wie sie es gerne gehabt hätten, da geschah ein großartiger Glücksfall für die beiden etwas kräftigen Kerle, der Gesuchte lag direkt vor ihnen, ohnmächtig, und leider in seinem eigenen Erbrochenen, was den Glücksfall recht schnell wieder relativierte. Etwas zögerlich parierten die Männer einige Schläge, auch einige Stuhlbeine und Krüge wurden gesehen, und versuchten den Mann in eine Ecke zu schleppen wo sie ihn dann endlich nach seinem Namen fragen könnten, mehr wollten sie ja gar nicht, eigentlich ein einfacher Wunsch, wäre der Kerl nicht betrunken, wütend, ohnmächtig, und inmitten einer epischen Prügelei die wohl jedem Ringer-Veteranen nostalgische Tränen in die Augen getrieben hätte..
    Mit einigen wohlplatzierten Ohrfeigen versuchte einer der beiden den Mann wieder zu Bewusstsein zu bringen, vielleicht würde er ja im Delirium antworten..

    Scato hatte gerade ein wenig gedöst, denn auch auf dem Weg nach oben musste man ja mal eine Pause einlegen, und da ihm das Mittagessen äußerst schwer im Magen lag, und er dafür noch niemanden hatte für verantwortlich machen können, hatte er sich nach einem Becher verdünnten Wein kurz zur Ruhe gebettet als es plötzlich Geräusche an seiner Tür gab und diese sich öffnete..
    "Lupus, wie oft soll ich dir noch sagen dass du mich nicht einfach so zu stören hast! Geht das nicht in deinen leeren Kopf?!", fauchte Scato seinen treusten Sklaven an welcher nur beschämt auf den Boden blickte, "Verzeih Dominus.", entgegnete dieser kleinlaut, während Scato seine Tunika kurz zurechtzupfte..
    "Wer ist das?", fragte er nun fast schon monoton aber mit einem fragenden Akzent am Ende, und noch bevor Lupus antworten konnte forderte Scato mit einer Handgeste Stille, "Lass ihn reden.", sagte Scato zu Lupus und blickte Angus abschätzig an..

    Nachdem Scato scheinbar die Detailprüfung, inklusive einem Blick-Duell, durch den Tullier bestanden hatte, merkte man ihm die Erleichterung wohl an, auch wenn er solche Emotionen stets zu verbergen suchte.
    Als es schließlich daran ging über seine Aufnahme zu bestimmen wurde Scato doch noch einmal nervös, er stand in der Mitte des Raumes und blickte die Reihen welche mit einigen der ehrbarsten Männer Roms gefüllt waren an, und zu seiner Beruhigung erhob sich der Claudier und stimmte für seine Aufnahme, seine Lippe zuckte kurz, doch er verbarg die Freude, er würde sich später dafür bedanken.
    Der Claudier würde wohl ein starker Verbündeter werden, vielleicht sogar jemand den Scato unter Umständen als Freund bezeichnen würde, sofern dies bei zwei Männern welche nach Ruhm in der Politik strebten überhaupt im Rahmen des möglichen war.
    Mit einer Stimme auf seiner Seite wartete der Flavier still die weiteren Stimmen ab.

    Lupus


    Lupus hatte noch eine Hand voll Münzen für die Männer bereit, für ihre Mühen, doch da sie sich stritten und den Sklaven kaum beachteten, steckte Lupus sich die Münzen in die eigene Tasche.
    Nachdem Angus eingetreten war bemerkte Lupus natürlich auch direkt seinen Blick, "Sieh mich nicht so dümmlich an, sonst setzt es was.", fauchte Lupus den Kerl an, "Ich bringe dich jetzt direkt zu deinem neuen Herren, fass bloß nichts an, und habe Respekt, er kann sehr, sagen wir, emotional werden.", bemerkte Lupus und schob Angus in Richtung des Flurs, direkt in Richtung Scatos Zimmer.

    Lupus


    Lupus hatte es kaum erwarten können seinem Herren den neuen Sklaven zu präsentieren, zum einen weil er seiner Ansicht nach ein gutes Geschäft gemacht hatte, und zum anderen weil sein Herr, Scato, selbst ungeduldig war und sich das auf seine Laune niederschlug. Das war auch der Grund weshalb Lupus den ganzen Tag lang im Bereich der Porta rumlungerte und als es plötzlich klopfte schubste Lupus Acanthus zur Seite und schaute selbst durch den Spalt, endlich war er da der Britannier, und Lupus öffnete langsam die Tür..
    "Salve, da seid ihr ja.", sagte Lupus ruhig und blickte die sich streitenden Männer an, "Ihr könnt mir den Kerl jetzt übergeben, nehmt ihm die Ketten ab." fuhr Lupus jetzt lauter fort und schaute von dem Treiben zu Angus und wieder zurück..

    Lupus


    Lupus war zufrieden, er hatte gut mit dem Geld seines Herren gewirtschaftet und der Bursche war ja auch zufriedenstellend, auch wenn der "gediente" Sklave wusste dass dieser wohl ein Rohdiamant war und noch den nötigen Feinschliff benötigen würde..
    "750, markiere ihn und liefer ihn dann zur Villa Flavia Felix, der Name seines Herren ist Caius Flavius Scato, aber ich werde euch dort empfangen.", erklärte Lupus dem Händler knapp während er das Geld abzählte und die 750 Sesterzen auf den Betrag genau bezahlte.
    Dann wandte er sich nochmal an den Sklaven "Dann bis später, und mach solange keine Dummheiten.", rief Lupus dem Mann mit einem Grinsen zu, spätestens jetzt konnte der Kerl erahnen dass er selbst unter den Sklaven nicht in allerbester Gesellschaft landen würde.

    Lupus


    Alle draufgegangen, soso, alle der Klassiker. Lupus war zufrieden, der Kerl würde wohl eine gute Ergänzung zum Bestand des Scato abgeben, und ja, auch seine Zähne schienen in Ordnung, wer weiß, mit etwas Glück wies er auch noch ein wenig Intelligenz auf..
    "650 Sesterzen, und das auch nur weil du dich so ins Zeug legst.", rief Lupus und meinte damit natürlich den Händler, der Sklave stand ja nur so da, aber was sollte er auch anderes machen? Natürlich hoffte Lupus jetzt dass keiner mehr mitziehen würde, dennoch hatte er noch etwas Raum im Budget, sodass die Schmerzgrenze noch nicht erreicht war, aber je günstiger der Britannier über die Ladentheke gehen würde, desto zufriedener würde sein Herr sein, oder anders gesagt, desto weniger schlecht gelaunt würde er sein..

    Lupus


    Lupus verzog die Lippen und nickte zufrieden, der Kerl könnte was wert sein, "Und scheinbar spricht er auch die Sprache der Römer, gut, ich biete 550 Sesterzen!" kommentierte Lupus die Worte des Händlers, er hatte sich fast in die Hose gemacht, aber vorher gekämpft, es schien sich also irgendwie die Waage zu halten, auch wenn man das letzte bisschen Widerstand wohl noch aus ihm heraus peitschen musste..
    "Was kann der denn noch so? Hat er Familie?" fragte Lupus beiläufig und schaute sich den Mann genau an, er hätte sich zwar lieber weiter bei den weiblichen Sklavinnen umgeschaut, aber der Auftrag seines Herren war klar.

    Scato war mal wieder außer sich! Ein Sklave hatte es gewagt, ja gewagt, ihm vor anderen Sklaven Ratschläge zu erteilen! Mit schnellen Schritten lief Scato wütend den Gang am Garten hinunter während 3 Sklaven ihm betretend schweigend folgten..
    "....und sagt ihm, wenn er es noch einmal wagt meine Autorität vor den anderen in Frage zu stellen, dann mögen ihm die Götter gnädig sein!", fauchte Scato während er einen weiteren Gang zulegte und den Sklaven fast davonmarschierte..
    "Und jetzt lasst mich allein, ich kann eure Gesichter nicht mehr sehen.", fuhr er fort und machte eine Handbewegung als ob er ein paar Fliegen aus seinem Gesicht verscheuchen wollte. Die Sklaven ließen sich das natürlich nicht zweimal sagen und verschwanden schnell in einem der Nebengänge.
    Scato suchte sich einen Platz um sich hinzusetzen, er musste die Wut erstmal sacken lassen, und tief ein und ausatmen, verdammtes Pack, er musste die Zügel wohl nochmals straffer ranziehen, er konnte sich ja nicht auf der Nase herumtanzen lassen.


    Wie dem auch war, er versuchte sich wieder zu beruhigen, sein Gesicht zu wahren, und richtete seine Tunika während er den Garten überblickte, und einen kleinen Jungen entdeckte, er hatte ihn noch nie zuvor gesehen, aber er musste ja ein Flavier sein, und er hatte davon gehört dass weitere Flavier erst neulich eingezogen waren doch er war mehr damit beschäftigt gewesen sein weiterkommen in Rom in die Wege zu leiten und hielt sich deshalb meistens in seinem Zimmer oder in der Stadt auf.
    Der Junge wirkte aufgeweckt, er spielte und schien sich ganz gut mit sich selbst beschäftigen zu können. Scato hatte es eigentlich nicht so mit Kinder aber der Junge gehörte zur Familie, und so beschloss er sich wenigstens vorzustellen. Er stand auf, ging ein paar Schritte, und noch bevor er ankam hatte der Junge eine Taube gefangen, was Scato einen verwirrten Blick abrang. Er blieb erstmal leise hinter dem Jungen stehen und beobachtete das Treiben noch ein wenig..

    Lupus


    Lupus hatte bisher nicht gefunden was er suchte, und so hatte er den heutigen Tag eigentlich schon abgehakt und sich auf die schlechte Laune seines Herren eingestellt, als plötzlich ein weiterer Britannier auf das Podest geführt wurde. Er schien kräftig, aber auch noch recht ungebrochen, und er hatte für die allgemeine Vorstellung von Barbaren recht feine Gesichtszüge was sich natürlich gut in das allgemeine Umfeld des Flavius Scato einfügen würde.
    Die Tätowierungen indes gefielen Lupus nicht, sie waren zu wild, zu naja, barbarisch, aber er würde ja in Gegenwart seines Herren nicht nackt rumlaufen, von daher würde er sich daran auch nicht stören können..
    "Ist der denn schon gezähmt?!", fragte Lupus pragmatisch, er wuchs als unfreier auf, aber der Kerl hatte vor kurzem noch gegen Rom gekämpft, gegen Legionen, nicht gegen reiche Halbstarke..

    Nach der Rede, Stille.
    Und Scato fragte sich ob es ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war, auch wenn er sich das nicht anmerken ließ und seinen Blick durch die Reihen schweifen ließ. Plötzlich erhob doch jemand seine Stimme, ein Tullier, er erhob sich und hatte direkt Scatos volle Aufmerksamkeit..
    Nachdem die Frage gestellt war ließ Scato noch einmal seinen Blick durch die Reihen schreiten, und er sah den Claudius mit einem Schmunzeln auf den Lippen, und auch wenn er dieses gerne geteilt hätte, so war er ja jetzt in der misslichen Lage demütig und gänzlich ernst zu wirken.
    Er ging langsam auf den Tulier zu und blieb ein paar Schritte von ihm entfernt stehen. Wieder hob er seine Hand, streckte seinen Zeigenfinger in die Höhe, und begann zu sprechen...
    "Verzeih Tullius, du hast Recht.", sagte er mit kräftiger und dennoch ruhiger Stimme, "Ich ging wohl davon aus dass Söhne der hier anwesenden Familien die gebotene Demut und den Wunsch den Göttern zu dienen als gegeben ansehen." führte Scato aus und ließ seinen Blick wieder auf den Mann fallen "Aber gerne erkläre ich dir, erkläre ich euch allen, dass ich den Göttern mit vollster Hingabe dienen will, und mich natürlich insbesondere Quirinus widmen werde, die Carmen Saliare mit Überzeugung und inbrunst singen werde, und alle Rituale nach bestem Wissen und gewissen durchführen werde, auf dass Quirinus mit wohlwollen auf uns schauen wird, und weiterhin über das Imperium, und seine Legionenwacht, sowie unsere Feinde mit Schrecken erfüllen wird.", sprach Scato und fuhr direkt fort, "Außerdem ehrenwerter Tullius, werden die Söhne der Flavier natürlich von Kindestagen an dazu erzogen den Göttern mit äußerster Demut zu begegnen und mit den Riten vertraut gemacht, welche ihnen zu dienen es benötigt. Ich muss deine Frage nach meiner Aktivität im Cultus leider verneinen, doch ich bin sicher dass ich durch meine Familie, meine Ahnen, und nicht zuletzt meinen Lehrern für den Dienst den an den Göttern gewappnet bin."

    Lupus


    Lupus war heute mal wieder für seinen Herren unterwegs um neue Sklaven und andere Dinge aus der Stadt zu besorgen. Nach den Ereignissen in der Taverna Apicia war Scato zu dem Entschluss gekommen dass es für seine Sicherheit mehr benötigte als zwei fette und zwei mehr oder minder schmächtige Liktoren, und außerdem benötigte er noch einen Sklaven der mehr konnte als nur stumpf die Fäuste sprechen zu lassen, gut, er hatte Lupus, aber zwei persönliche Assisstenten waren besser als einer, und es könnte ja auch nicht schaden.
    Also lief Lupus die Händler ab und begutachtete die Ware, bei den Frauen waren schon ein paar süße dabei dachte er sich, aber er wusste auch dass sein Herr ihn wohl an die Porta nageln lassen würde, wenn Lupus sein Geld für irgendwelche Sklavinnen verschwenden würde.


    Als plötzlich ein weiterer Hänlder losplärrte und seine Ware anpries gesellte sich Lupus zu der Menge und hörte sich den Mann an, Sklaven aus Britannia also, zähe Burschen, robust, das klang doch schon mal nicht schlecht, aber von denen die auf dem Podest standen sagte ihm noch keiner so recht zu..

    Plötzlich ging alles ganz schnell, die Sitzung begann und nach ein paar höflichen Worten stand Scato auch schon im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, das war sein Moment, der erste Schritt zu vielen die noch Folgen sollten, der Pfad zur Macht, zu Größe, und natürlich eine Pflicht die jeder Patrizier zu tragen hatte.
    Noch ein kurzer Blick zum Claudier, der recht entspannt aussah, und dann stellte sich Scato direkt in die Mitte und nickte erst einmal der Runde respektvoll zu..


    Mit einer langsamen aber bedeutungsschwangeren Handgeste eröffnete Scato seine Rede, er hielt seine Hände wie zu einem Gebet, als ob er eine Art göttlichen Regen erwartete, dann hob er seine Stimme, und begann zu sprechen,


    "Salvete Salii Collinii.
    Er hielt kurz inne, und machte eins zwei Schritte zur Seite,
    "Mein Name ist Caius Flavius Scato, Sohn des Titus Flavius Milo, Enkel des großen Secundus Flavius Felix...", alleine das sollte für ein erstes Aufhorchen sorgen dachte sich Scato, "..und ich fühle mich geehrt dass ich hier, in dieser glanzvollen Gesellschaft, zu euch sprechen darf.", Scato hielt wieder inne und lief die Schritte zurück zu seinem ursprünglichen Standpunkt.
    "Ich habe die letzten Jahre meines Lebens in Athen verbracht, und habe zusammen mit meinem Bruder einige Studien absolviert, wobei sich Athen als ein wahrer Hort des Wissens und der großen Denker präsentierte. In dieser Zeit sind mir natürlich auch die Ereignisse hier in der Heimat, in Rom, nicht entgangen. Die Tyrannei des Usurpators, die schändliche und schäbige Behandlungen unseres Standes, Verwandte, Freunde, sie alle hatten zu leiden, und ich leidete mit ihnen.", wieder ließ Scato das gesagte etwas sacken, "Ich verließ Athen nach dem Krieg gen Rom, doch nicht weil es nun wieder sicher war für die unseren, nicht weil ich mich vorher vor dem kalten Griff des Usurpators gefürchtet hatte, nein, ich wollte helfen die Dinge wieder in ihr Gleichgewicht zu bringen, wollte dafür Sorgen dass die noblen und altehrwürdigen Familien Roms wieder ihren gerechten Platz im Imperium erhalten, und nun stehe ich vor euch.", Scato hob wieder beide Arme und machte eine halbrunde Bewegung, sodass er praktisch die Anwesenden alle einbezog, "Ich plane den Einstieg in die Politik, wie es sich für einen Patrizier gehört, und natürlich ist es meine Pflicht als Patrizier einer Sodalität beizutreten, doch es ist mein Wunsch euren Rängen, den Salii Collinii beizutreten, denn wo könnte ich den Göttern, und Rom besser dienen, als in dieser, von mir so geschätzter, Gemeinschaft.", Scato führte seine Hände zu einer bittenden Geste zusammen, "Deshalb, ehrenwerte Salii Collinii, könntet ihr mir, Caius Flavius Scato, keine größere Freude, und keine größere Ehre zuteil werden lassen, als mir die Mitgliedschaft in eurer Mitte zu ermöglichen.", noch einmal verneigte sich Scato vor den Anwesenden und trat dann einen kleinen Schritt zurück..