Nanu, hatte unser Gespräch vor ein paar Stunden denn so ihr Vertrauen in den Iulier zerstört? Anscheinend. Nur die Götter wussten, was er ihr zuvor versprochen hatte, wenn sie in seinem Cubiculum herumschwirrte und er sie becircen konnte. Sie konnte wirklich von Glück sagen, dass ich keine Ahnung davon hatte, was alles zwischen den beiden gesagt oder geschehen war. So wie ich den Iulier einschätzte würde er nicht tatenlos dabei zusehen, wie meine kleine Germanin ihm vor der Nase herumtanze. Erst recht nicht, wenn er das Recht hatte, sie sich zu nehmen, wann es ihm beliebte. Mein Los war es, dabei tatenlos zusehen zu müssen. Doch morgren schon würde ich die Gelegenheit haben, ihm dafür die Visage zu polieren. Bei Lugh, wie ich mich darauf schon freute! Letztendlich wiederholte sie meine eigenen Worte, so dass ich nur noch bestätigend dazu nickte.
Wie ich es erwartet hatte, konnte ich sie durch meine Andeutungen fesseln. Natürlich wollte sie genau darüber Bescheid wissen, was unser Dominus auf meine Bitte hin geantwortet hatte. „Nun, er hat mir versprochen, dass er uns immer zusammenlassen wird. Ganz gleich, was kommt.“ Ob sie das wenigstens etwas beruhigen konnte? Aber wie zu erwarten war, war Iduna ganz und gar nicht davon begeistert, dass ich den Iulier herausgefordert hatte. Ich konnte mir mein Grinsen nicht verkneifen, als sie mich fragte, ob ich ihn verprügeln wollte. Der Gedanke daran war wirklich sehr reizvoll. Doch Iduna konnte das einfach nicht nachvollziehen. Für sie war es die größte Dummheit aller Zeiten.
„Das habe ich doch nur gemacht, um ihm zu zeigen, dass ich ein guter Leibwächter sein kann. Und wenn der eine oder andere Schlag mal sein hübsches Gesicht trifft, dann wird er sicher auch nicht böse sein. Schließlich hat er sich ja darauf eingelassen. Weißt du, ich habe es satt Iduna, ständig diese Drecksarbeit verrichten zu müssen. Bei den Flaviern hatte ich wenigstens ein gewisses Ansehen unter den Sklaven. Doch hier bin ich der letzte Dreck. Selbst der Flavier, ewig soll er im Tartaros schmoren, hatte Vertrauen in mich und ich habe ihm mehr als einmal sein verdammtes Leben gerettet!“ Aber alle Verbitterung half nichts! Wenigstens hatte ich es morgen selbst in der Hand, etwas an meiner Situation zu ändern.
Was mir hingegen richtig viel Kopfschmerzen bereitete, war die Tatsache, dass man mich beobachtet hatte, als ich den ersten Teil meiner „Aufnahmeprüfung“ in die Bande der Krähe absolviert hatte. Zu gerne hätte ich gewusst, ob Wonga und Tsuniro noch mehr beobachtet hatten, zum Beispiel als ich einige der Passanten auf der Straße bestohlen hatte. Ich musste vorsichtig sein! ja, das musste ich. Außerdem musste ich herausfinden, auf wessen Geheiß die beiden iulischen Sklaven mich beobachtet hatten. Oder war alles nur ein dummer Zufall gewesen? Ehrlich gesagt glaubt ich nicht an Zufälle.
Zu dumm nur, dass ich so panisch reagiert hatte! Iduna würde mir nun keine Ruhe lassen, bis ich ihr eine plausible Geschichte aufgetischt hatte.
„Ich? Ich habe nichts gemacht! Wie kommst du darauf? Ich wollte nur wissen…“ Wieder zögerte ich einen Moment, um Zeit zu gewinnen. Was sollte ich ihr nur sagen?
„Ich wollte doch nur wissen, was aus Aislin wird. Es ist mir egal, ob ich freigelassen werde oder nicht. Wichtig ist doch nur unser Kind! Und der Magus hat mir versichert, dass es ihr gut gehen wird. Sie wird ein Leben haben, wie in Tír na nÓg, dem Land der Jugend und ewigen Glückseligkeit.“ Das dies nur die halbe Wahrheit war und nur auf Aislin, meine tote Frau zutraf, musste Iduna nicht wissen. Alles Weitere würde mein Geheimnis bleiben. Wenn ich ihr von meine Frau und meinem Sohn erzählen würde, dann würde sie womöglich noch eifersüchtig werden. Ganz zu schweigen von dem Gift, das ich bei dem Magus erstanden hatte.
Sie hatte es zugelassen, dass ich zu mir hinzog und sie dankte mir meinen Kuss mit den zarten Berührungen ihrer Finger auf meinen Oberschenkeln. Vielleicht war es jetzt endlich Zeit, sich hinabgleiten zu lassen und alles was nur Ballast war, hinter sich zu lassen. „Deinem Wunsch werde ich entsprechen, Liebes,“ raunte ich ihr zu. Dieses Mal küsste ich sie auf ihre Lippen und schob sie dabei langsam zurück auf ihren Rücken. Nun lag sie endlich vor mir und ich beugte mich über sie. Nur ihre Tunika war noch im Weg. Doch ich begann den Stoff recht zügig nach oben zu schieben. Ich hatte mir ja für diesen Abend vorgenommen, sie auf besondere Weise zu verwöhnen. So wie sie es wahrscheinlich noch nie erlebt hatte. Als ihre Oberschenkel zum Vorschein kamen verstärkte dieser Anblick noch mehr mein Vorhaben. Vorsichtig schoben meine Hände ihre Schenkel auseinander, so dass sich mir ihre Weiblichkeit offenbarte und ich mein Antlitz darin vergraben konnte. Das geschickte Spiel meiner Zunge sollte sie in ungeahnte Höhen hinauftragen.