Beiträge von Iullus Helvetius Curio

    Es gab einige Annehmlichkeiten, wenn man als Aedil den Markt besuchte. Schließlich musste er sich dann und wann auch von der Qualität der Waren überzeugen, was besonders an den Lebensmittelständen mit probieren und kurzen Gesprächen mit den Händlern einherging. Doch sorgten diese auch dafür, dass die Marktbesucher stets dermaßen lang wurden, dass dafür meist ein halber Tag eingeplant werden musste. Doch war diese Zeit nicht verschenkt oder verloren, denn Curio erfuhr auf dem Markt auch oft Neuigkeiten, nicht nur aus der Stadt, sondern aus Städten in der ganzen Region, ja der ganzen Provinz, selten aus anderen Provinzen und wenn er viel Glück hatte waren sogar manchmal Neuigkeiten aus Rom dabei. Diese waren zwar nicht mehr wirklich neu, da sie der Reise wegen meist schon einige Wochen oder gar Monate alt waren, aber dennoch einen Einblick erlaubten, was in der Hauptstadt vor sich ging - oder eben vor ein paar Wochen oder Monaten gegangen war. Weiterhin blieb er natürlich während der Marktinspektionen ansprechbar und es war durchaus üblich, bei diesen Inspektionen auch Gesprächstermine anzusetzen, die den Vorteil hatten, dass sich Curio mit einem oder gleich mehreren einflussreichen Stadtbewohnern zeigen konnte, diese aber auch den Eindruck erwecken konnten, dass ihr Einfluss sogar seinen Schatten auf die aktuellen Amtsträger zu werfen vermochte.


    Nach einigen Ständen jedoch wurde Curio überrascht von einem Händler, der einige Blessuren trug, darunter ein blaues Auge, und dessen Begleiter ähnlich zugerichtet waren. Curio kannte den Mann als reisenden Händler und auf seine Verletzungen antwortete er sichtlich aufgebracht.


    Überfallen wurden wir. Meine Männer und ich sind mit dem Leben davon gekommen, aber schau dir meine Waren an, Aedil Helvetius. Hier, und hier und hier... Wie soll ich das jetzt noch verkaufen? Wenigstens haben wir aber noch was zu verkaufen. Ein Freund von mir wurde ebenfalls angegriffen und er hatte nicht so viel Glück. Einen Begleiter haben sie ihm getötet und ihm seine ganze Ware gestohlen.


    Curio runzelte die Stirn.


    Das ist bedauerlich. Aber du weißt auch noch von weiteren Angriffen?


    Der Händler nickte nachdrücklich.


    Ja ja, Helvetius, ja ja. Ich weiß von mindestens fünf Händlern die besonders auf den Viae Noviomaga und Borbetomaga angegriffen wurden. Auch im Norden, aber dort sind es nicht so viele.


    Der junge Helvetier erschauderte. Er war damals selber auf der Via Noviomaga Opfer von Straßenräubern gewesen, aber dass sich diese Überfälle nun so häuften, gab ihm zu denken. Er wusste von seinem Freund Othmar, dass die Händler meist kampferprobte und wehrhafte Begleiter hatten und kleinere Banden normalerweise nur Alleinreisende attackierten. Wenn jetzt aber sogar die kleinen Handelskarawanen angegriffen wurden, war da unten was im Busch, was untersucht werden musste. Zwar fehlten ihm die Befugnisse, über die Stadtgrenzen hinaus tätig zu werden aber zum Glück hatte sich der Helvetier ja mittlerweile ein kleines Netzwerk von einflussreichen Menschen aufgebaut, darunter auch den iunischen Alapraefectus.


    Ich werde dem nachgehen. Allerdings möchte ich dich noch bitten, dass du mit allen Opfern, von denen du weißt, bei mir in der Casa Helvetia vorbeikommst. Dort möchte ich nochmal jeden einzeln anhören, bevor ich dafür sorge, dass Ermittlungen eingeleitet werde.


    Der Händler nickte zufrieden, wusste er doch auch, dass die Befugnisse des Aedils an den Stadtgrenzen endeten. Curio jedenfalls würde das Gespräch abwarten, bevor er sich dann einen Termin bei dem Iunier geben lassen würde.

    Es war mal wieder eine philosophische Antwort gewesen, die Curio auf seine Frage bekommen hatte, doch nahm er schon erleichtert zu Kenntnis, dass Silvana in ihrer Bewegung innehielt. Doch dauerte die Erleichterung nicht an, denn nach seiner philosophischen Erklärung überbrückte der Druide auch noch die übriggebliebene Distanz der Hände zueinander. Curio spannte sich sichtbar im Stuhl an und stand ruckartig auf, bevor er allerdings auf seine Frau zugehen konnte, öffnete sie auch schon wieder die Augen und bedankte sich bei dem Druiden, der von den wenigen Augenblicken zuvor unglaublich erschöpft zu sein schien. Daher hielt der Helvetier inne runzelte die Stirn, legte seiner Frau einer Hand auf die Schulter und schüttete dem Druiden etwas zu trinken ein, während er nun seinerseits einen großen Schluck Met aus dem für ihn vorgesehen Becher nahm. Sein Puls, der noch soeben in die Höhe geschossen war, beruhigte sich wieder und doch ruhte sein Blick immer noch auf den erschöpften Zügen des Druiden.

    Grade in diesem Moment war Silvana einfach mal wieder wunderschön und strahlte eine Aura aus, die den jungen Helvetier beinahe magisch anzog. Dennoch hielt er sich zurück, natürlich, denn er konnte hier, bei dieser semioffiziellen Veranstaltung, bei der, obwohl sie im engen Familienkreis gefeiert wurde, ja eben auch der Statthalter, ein Mitglied der Provinzverwaltung und ein lokaler Pontifex, der zudem das Amt des Flamen Divi Augusti anstrebte, anwesend und da war die sonstige informelle Vertrautheit einfach fehl am Platz. Nichtsdestotrotz war dem Helvetier sein Stolz über Frau und Sohn mehr als deutlich anzusehen, besonders jetzt, als Silvana noch mal ein germanisches Gebet sprach und letzten den Namen verkündete. Eine kleine Vertraulichkeit bekam seine Frau dann aber doch, denn nach der Namensverkündung streichelte er ihr einmal sanft über den Rücken, bevor er sich den Gästen zuwandte.


    Wir freuen uns sehr, dass ihr hier seid und mit mit uns den Dies lustricus von Decimus Cornutus zu feiern. Im Triclinium wurden Speisen angerichet und die Sklaven werden dafür sorgen, dass eure Gläser und Becher regelmäßig aufgefüllt werden.


    Zumindest hatten Alpina und Silvana reichlich Getränke eingekauft, sowohl Wein, als auch Bier und Met, und mit Blick auf die Hochzeit hatten sie ja auch eine grobe Vorstellung von dem Getränkeverbrauch der Duccier, die ja heute den weitaus größeren Teil der Gästeschaft ausmachten. Nach diesen Worten gab er nun die Richtung an und ging ins Triclinium, in dem die Klinen in der üblichen Ordnung aufgestellt waren und bereits Gwyn und Acanthos bereitsstanden, um die Gäste zu bedienen.

    Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis der Schrein wieder in einem vernünftigen Zustand war. Jedenfalls hatte Curio hier eine ganze Stunde länger verbracht, als es eigentlich geplant geswesen war, doch hatte er entschieden, diese Verzögerung in Kauf zu nehmen, damit sie nicht erneut herkommen mussten und, was noch schlimmer war, einen halbfertigen Schrein hinterließen und damit den Eindruck erwecken würden, sie hatten es bei diesem speziellen Schrein bereits aufgegeben und ihm wieder sich selbst überlassen. Jedenfalls blickte der Helvetier nun zufrieden auf den Schrein.


    Puh... ich hätte nicht gedacht, dass wir das heute noch hinkriegen.


    sagte er zu Acanthos, der grade damit beschäftigt war, die Reinigungsmaterialen zusammenzupacken.


    Ich auch nicht. Aber jetzt hängen wir im Terminplan und der nächste Gesprächspartner wartet schon wieder in der Casa auf dich.


    antwortete der Macedone und seufzte konsterniert. Wofür machte er eigentlich diese ausgeklügelten Tagespläne, wenn sie dann aber ende doch schon spätestens nach dem Ientaculum über den Haufen geschmissen wurden. Curio antwortete darauf nur mit einem Grinsen.


    Wenn es ihm wichtig ist, wird er schon warten.


    quittierte Curio den Kommentar seines Schreibers. Denn so lief das nunmal alles. Menschen waren nicht perfekt und hielten sich nur selten konsequent an Pläne. Warum sollte das bei ihm anders sein? Langsam machte sich die Gruppe daraufhin wieder auf den Weg nach Süden in die Canabae.

    Nach der Erstellung der Marktordnung begann Curio mit der Arbeit für die Hafenordnung.


    DECRETUM DECURIONUM


    Edictum Porti Mogontiacensis


    1. Diese Hafenordnung beinhaltet Regelungen für die Nutzung des städtischen Hafens im Vicus Navaliorum.


    2. Die Aufsicht über den Hafenführt die Stadtverwaltung von Mogontiacum. Für die Überwachung der Hafenordnung kann die Stadtverwaltung einen Hafenmeister anstellen, dem Arbeitsräume in unmittelbarer Nähe zum Hafen zur Verfügung gestellt werden. Den Anweisungen der Stadtverwaltung und des Hafenmeister ist unbedingt Folge zu leisten.


    3. Der Hafen von Mogontiacum umfasst 35 Anliegeplätze und 15 Liegeplätze. An den Anlegeplätzen können Schiffe für die Zeit des Be- und Entladens angelegt werden. Die Nutzung der Anliegeplätze ist auf maximal zwei Tage begrenzt. Liegeplätze sind ständige Anlegestellen und können dauerhaft vermietet werden. Die Vermietung erfolgt ausschließlich an Bewohner Mogontiacums.


    4. Die Anlegeplätze und Liegeplätze sind durch Holzstabreihen voneinander getrennt. Schiffen, die nicht in die markierten Plätze hineinpassen, ist die Nutzung der Anlegeplätze und Liegeplätze nicht gestattet.


    5. Das Be- und Entladen der Schiffe ist nur unmittelbar vor den eingegrenzten Plätzen gestattet.


    6. Zum Zweck des Brandschutzes ist offenes Feuer auf den im Hafen liegenden Schiffen strengstens verboten. Weiterhin sind an jedem Anlege- und Liegeplatz mindestens drei Eimer Löschwasser von den Schiffseignern bereitgestellt sein.


    7. Verstöße gegen diese Hafenordnung können mit Geldstrafen von bis zu 200 Sesterzen geahndet werden. Wiederholte Verstöße können mit dem vorübergehenden oder endgültigen Entzug des Liegeplatzes oder dem Verbot der Nutzung der Anlegestellen geahndet werden. Über die Höhe der Strafe entscheidet die Stadtverwaltung. Widerspruch ist bei den Duumvirn möglich.

    Schließlich setzte sich Curio in Bewegung. Sein Kopf wanderte langsam nach oben, während er sich mit den Händen die Toga über den Kopf zog. Er atmete einmal tief durch und schon stellte er sich frontal zum Hausaltar auf, wo er kleine Abbilder der feingezeichneten Iuno und des bärtigen Apollo Grannus aufgestellt hatte. Dann nahm er etwas Weihrauch aus der Schale und streute sie in das bereits aufgestellte Kohlebecken. Mit leiser Stimme sagte er dabei:


    Vater Janus, Herr allen Beginnens, nimm dieses Weihrauchopfer an, auf dass ich ein gutes Gebet spreche, das den Göttern gefällt.


    Danach nahm er die Gebetshaltung ein, fokussierte die beiden Statuetten und begann dann, mit etwas sicherer Stimme zu sprechen.


    Große Iuno, Beschützerin der Frauen und Mütter, Vorbild aller Familien und Helferin bei der Geburt. Mit deinen wachsamen Augen beobachtest du die Frauen, aber auch ihre Ehemänner und bedenkst sie mit deiner Gnade. Meine Frau, Duccia Silvana, liegt mit einen schweren Fieber im Kindbett und kämpft um ihr Leben, damit sie deinem Beispiel nachfolgen und eine gute Ehefrau und Mutter sein kann. Gib ihr die Kraft, die sie braucht, um gegen ihre Krankheit anzukämpfen und hilf ihr dabei, zu gesunden. Nimm dafür diesen Opferkuchen, dieses Gemüse und diesen Wein als gerechtes Opfer an. Nimm meine Frau unter deinen Schutz und ich und meine Frau werden dir auch in Zukunft Opfer darbringen.


    Curio schluckte. Es war keine Option, das Silvana starb. Es durfte einfach nicht sein. Erneut fing seine rechte Hand leicht zu zittern, doch strengte er sich an, das Zittern zu unterbinden. Währenddessen wandte er sich der Apollostatuette zu.


    Gnädiger Apollo Grannus, Herr über die Heiler und Ärzte und Helfer bei Krankheiten und Verletzungen. Sie auf deinen Priester Iullus Helvetius Curio. Ich bitte dich um meine Frau, Duccia Silvana, die an einem schweren Fieber leidet. Nimm dich ihrer an und unterstütze sie bei ihrer Gesundung. Stehe ihr bei und lass ihr deine gütigen Heilkrämpfe zuteilwerden. Dafür bringe ich dir dieses Brot, dieses Obst und diesen Wein als gerechtes Opfer dar. Wenn du sie bei ihrer Heilung unterstützt, verspreche ich dir ein weiteres blutiges Opfer in deinem Heim in dieser Stadt.


    Erneut zögerte der Helvetier, während die Opfergaben nun nach und nach ihren Platz auf dem Altar fanden und der Wein auf den Boden des Atriums floss. Letztlich ließ er die Arme sinken und wandte sich nach rechts ab. Angespannt starrte er wieder auf den Boden. Es konnte nicht sein, es durfte nicht sein...

    Trotzdem es dafür bislang noch keine belastbaren rechtlichen Grundlagen gab, war es für die Märkte doch wichtig, dass ein Aedil mit seinen Leuten regelmäßig auf den städtischen Märkten erschien, um klarzumachen, dass man auch immer ein Auge darauf hatte, dass es auf den Märkten mit rechten Dingen zuging, aber um die Verbindung zu den Händlern zu halten, ob sie nun aus Mogontiacum kamen, aus den übrigen Städten der Provinz oder aus den anderen Ecken des Reiches. Curio hatte sich vorgenommen, mindestens zweimal die Woche ein bis zwei Stunden lang auf den Märkten anwesend und vor allem ansprechbar zu sein, wenn es irgendwelche Themen zu besprechen gab. Natürlich könnten die Händler auch jederzeit in seine wöchentliche Sprechstunde kommen, aber manchmal konnte der Helvetier auch kleinere Probleme oder Konflikte direkt vor Ort lösen und sparte damit sowohl den Händern als auch sich selbst einen Weg.


    Heute fing Curio seinen regelmäßigen Rundgang in der Basilica an und strich dort langsam an den Tabernae und den Marktständen vorbei. Es war wohl einer der angenehmeren Verpflichtungen, denn nebenbei konnte er sich auch wieder ein Bild davon machen, welche Waren grade angeboten, welche vielleicht rar wurden und was es neues zu verkaufen gab. Auch hier konnte der Helvetier bei Bedarf an ein paar Stelschrauben drehen, bei späteren Standvergaben auf ein ausgeglichenes Verhätnis achten und schließlich gezielt Stände an Händler zu vergeben, die eine eher seltene Ware anbieten wollten. Auch das wurde danach natürlich auch bei einem späteren Marktbesuch getestet.

    Im Vicus Salutaris wartete ein besonders zäher Schrein auf den Helvetier. Zwar war die Bausubstanz noch intakt, sodass er keine baulichen Maßnahmen durchführen musste, allerdings war der Schrein dermaßen verdreckt und verwuchert, dass es ihn kaum wunderte, eine Bitte um Reinigung speziell dieses Schreins erhalten zu haben. Ungläubig schüttelte Curio den Kopf, als er nun vor diesem Schrein stand und musste erstmal ein paar Momente nachdenken, wie er diesen Schrein angehen sollte.


    Bona Dea...


    entfuhr ihm aber erstmal, was sein Sklave Acanthos mit einem Nicken beantwortete.


    Wer hat sich denn bitte daran vergriffen?


    fragte der Sklave daraufhin reflexartig und blickte den Helvetier an, der immer nochkopfschüttelnd auf den rankenden Efeu und den schmutzig-schlammigen Altar starrte.


    Keine Ahnung... Aber wir sollten uns an die Arbeit machen...


    Die übrigen Helfer stellten ihre Putzeimer ab und Curio holte sein Gärtnermesser heraus. Zuerst den Efeu entfernen, dann den Stein säubern und am Ende ein neues Kultbild in Auftrag geben. Das war der Plan, den der Helvetier wie üblich festlegte, doch die Ausmaße der Verschmutzung würden wohl dazu führen, dass sie den Terminplan ein wenig umstellen mussten.

    Curio verstand sich auf Unter- und Zwischentöne und daher hatte er auch kein Problem damit, zu merken, dass er Junge nun lieber alleine sein wollte. Daher erhob sich der Helvetier von der Kiste und blickte Kaeso nochmal freundlich an.


    Dann wünsche ich dir noch eine gute Nacht.


    Inwieweit er sich selbst wieder hinlegen würde, sagte der Helvetier nicht. Er wusste es nämlich auch selber nicht. Stattdessen konnte er wieder zurück ins große Atrium gehen, dort noch ein bisschen Luft schnappen und danach einen weiteren Anlauf zum Einschlafen wagen.

    Curio hörte sich die Ausführungen von Malleus an, nickte da und dort und bedachte sie letztlich mit einem zustimmenden


    Sehr gut.


    Es zeigte sich, dass Curio mit dem Veteranen eine gute Wahl getroffen hatte, denn dessen Vorstellungen zeichneten sich vor allem durch klare Linien und nachvollziehbare Umsetzung aus. Letztlich erhob Malleus den Becher und sprach einen Trinkspruch auf den neugewählten Aedil. Acanthos stieg als erster darauf ein und antwortete


    Auf Aedilis Helvetius!


    Nach und nach erwiderten alle Anwesenden den Trinkspruch und Curio lächelte jedem einzelnen zu, angefangen bei Malleus, der das ganze ja initiiert hatte. Diese Gruppe von Männern würde während der Amtszeit eng zusammenarbeiten und zumindest jetzt sah es so aus, dass sich der Helvetier hier eine effektive Gruppe zusammengestellt hatte. Wie sich das am Ende ausspielen würde, musste sich am Ende zeigen.


    Ich danke euch. Wir werden heute direkt in die Arbeit einsteigen. Genießt also noch die letzten Bissen des Ientaculums und dann machen wir uns an die Arbeit.


    Es konnte losgehen.

    Es dämmerte schon, als Curio bereit war, das Opfer an Iuno und Apollo zu vollziehen. Für beide hatte der Helvetier ein großes unblutiges Opfer vorgesehen. Dabei war er deutlich nervöser als sonst. Seine rechte Hand zitterte leicht und während sich die Familienmitglieder um den Hausaltar versammelten, blickte der Hausherr geistesabwesend auf den Boden und hatte die Hände vor dem Bauch gefaltet. Menschen konnten auf so viele Arten verschwinden und Curio machte sich nichts vor, dass es die Götter bis heute mehr als gut mit ihm und seiner Familie gemeint hatten. Aber ganz im Sinne von Fortunas Gesetzen konnte es nicht nur bergauf gehen und im Moment schien es mal wieder so, dass es nun soweit war, dass das Rad sich weiterdrehte.


    Sim-Off:

    Alle Hausbewohner können gerne dazukommen. :)

    Immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen beobachtete Curio, wie seine Frau durchs Atrium schritt, nein, nicht schritt, regelrecht stolzierte, mit dem kleinen Cornutus im Arm, langsam genug, dass jeder einen kurzen Blick auf den Jungen werfen konnte. Neun Tage war er nun alt und in diesen neun Tagen hatte er schon so einiges erleben müssen. Natürlich merkte der Helvetier auch, dass der eine oder andere Schritt Silvanas noch recht unsicher war, aber das sollte nicht mehr stören. Sie war gesund und das war die Hauptsache.


    Als sie direkt vor Curio anhielt, lächelte er ihr zu, streichelte seinem Sohn sanft auf die Wange und stellte, natürlich rein pro forma, die Frage, ob sie für die Lustratio bereit waren. Natürlich nickte sie daraufhin und so bat er mit einer Handbewegung auch Alpina und seine Mutter dazu, um sie der Reinigung von der Geburt unterziehen zu können. Im folgenden bedeckte er nun seinen Kopf, bereitete die Opfergaben vor und sprach dann ein Gebet an Iuno Lucina und Nundina, dass sie ihre schützenden Hände über seine Familie halten mögen. Es folgte eine Umrundung, bei der er die Frauen mit Wasser besprenkelte, eine weitere mit dem Weihrauchkessel, sodass sie durch den duftenden Rauch umgeben wurden und schließlich eine dritte mit dem Opfertier, einer strahlend weißen Ziege, die Curio extra für dieses Opfer beim Stammhändler des Apollotempels selbst ausgesucht hatte. Danach sprach er ein weiteres Gebet, in dem er die beiden Göttinen darum bat, die drei Frauen und das Kind zu reinigen sowie das Kind vor den Gefahren der Kindheit zu schützen. Letztlich opferte er die Ziege, die nun durch die Umrundung die Unreinheit auf sich genommen hatte, ließ die Vitalia im Atrium verbrennen, während das essbare Muskelfleisch gleich in die Küche gebracht wurde, wo es für die folgende Cena zubereitet wurde.


    Jetzt fehlte eigentlich nur noch eine Sache, auf die sich Curio einerseits freute, die aber andererseits auch mit einer gewissen Belastung verbunden war, da Namen ja immer irgendwie bedeutungsträchtig waren und ganz besonders derjenige seines Sohnes, der mit seinen Namen gleich in mehrere Fußstapfen zu treten hatte.


    Dann kannst du nun die Namen unseres Sohnes verkünden.


    Gab er dann das Wort zurück an seine Frau und stellte sich dabei neben sie, um auch ja keine Reaktion unter den Gästen zu verpassen.

    Nach dem duccischen Procurator trat nun dessen Frau mit der kleinen Tochter an Curio heran


    Ich danke dir Petronia. Und wen haben wir da? Ist das nicht die kleine Camelia?


    Doch die war heute wohl eher ein bisschen schüchtern, sodass der Helvetier gar nicht weiter darauf einging, sondern der Petronia nochmal dankbar zunickte. Nach der Bergrüßung der übrigen Gäste war es dann soweit. Silvana trat aus ihren Wohnbereich heraus und gleich reckten sich alle Köpfe in ihre Richtung, um einen Blick auf das kleine Bündel in ihren Armen zu werfen. Wie immer breitete sich ein freudiges Lächeln auf dem Gesicht des Helvetiers aus, das heute vielleicht sogar noch ein bisschen größer war, als sonst, denn da kam ja nicht nur seine wunderschöne Frau, die sich, den Göttern sei Dank, gut von ihrem Fieber erholt hatte, sondern auch sein Sohn, sein Stammhalter, der kleine Cornutus. Am Hausaltar war derweil bereits alles vorbereitet und daher nickte Curio seiner Frau zu, dass sie nun zu ihm kommen konnte.

    Kein Problem, ich weiß was du meinst.


    antwortete Curio auf die Entschuldigung des Jungen, bereute es aber schon im nächsten Augenblick. Er kannte esnur zu gut, wie es war, mit inneren Dämonen kämpfen zu müssen und es war beileibe nicht einfach, diesen Kampf Tag für Tag wieder neu ausfechten zu müssen. Er hatte Glück, dass er Silvana hatte, die ihn unterstützte, wo sie konnte und ihm die Kraft gab, das alles durchzustehen.


    Danach hörte er sich aber erstmal den Vorschlag Kaesos an, fing aber schnell an zu grinsen, nachdem der Junge geendet hatte.


    Natürlich KÖNNTE ich Alpina um ein Schlafmittel bitten, aber dafür müsste ich sie wecken und das wollen wir ja beide nicht, nicht wahr? Sonst haben wir hier nämlich nicht nur zwei, sondern drei, oder im schlimmsten Fall sogar vier Wache, wenn ich ungeschickt genug bin, meine Nichte auch noch aufzuwecken.


    Was gar nicht so unwahrscheinlich war, denn im Gegensatz zu seinem eigenen Cubiculum, dass er blind hätte durchschreiten können, ohne irgendwo anzustoßen, kannte er das Schlafzimmer seines Bruder längst nicht so gut.

    DECRETUM DECURIONUM


    Edictum Mercatorum Mogontiacensis


    I. Betriebe
    (1) Jeder, der im Stadtgebiet von Mogontiacum einen Betrieb eröffnet, muss diesen vor der Inbetriebnahme bei der Stadtverwaltung anmelden.
    (2) Die Stadtverwaltung führt ein Verzeichnis der ordnungsgemäß angemeldeten Betriebe.
    (3) Nicht angemeldete Betriebe sollen durch die Stadtverwaltung unverzüglich stillgelegt werden.


    II. Marktplätze
    (1) Hauptmarkt ist das Forum im Vicus Apollinensis. Zu diesem Hauptmarkt gehört auch die Basilica.
    (2) Vicinalmärkte bestehen auf den Marktplätzen der folgenden Vici: Vicus Navaliorum, Vicus Salutaris, Vicus Victoria, Vicus Novus, Vicus Britannicus und der Marktplatz in den Canabae Castellae.
    (3) Jeder Händler kann auf diesen Märkten einen Marktstand betreiben und in der Basilica eine städtische Taberna pachten. Händler, die nicht in der Civitas Mogontiacensis ihren Sitz haben, können nur auf dem Hauptmarkt oder auf dem Markt des Vicus Navaliorum Marktstände einrichten.


    III. Marktzeiten
    (1) Die Marktzeit erstreckt sich von der zweiten bis zur neunten Stunde.
    (2) Am Tag nach den Nundinae findet in der Basilica kein Markt statt. Die Duumviri können bei Bedarf jederzeit den Markt in der Basilica schließen, wenn sie dies neun Tage vorher bekanntgemacht haben.
    (3) An den Nundinae ist ein Drittel des Forums im Vicus Apollinensis vor dem Capitolium für die Marktstände der Bauern und den Viehmarkt reserviert.


    IV. Größe der Marktstände
    (1) Jeder Marktstand darf eine Breite von höchstens 20 Fuß und eine Tiefe von höchstens zwölf Fuß haben.
    (2) Zwischen den Marktständen muss ein Durchgang von sieben Fuß und vor den Marktständen eine Gasse von 15 Fuß freigehalten werden.
    (3) Die Pferche auf dem Viehmarkt dürfen höchstens 40 Fuß im Geviert betragen. Dazwischen sind Gassen von 15 Fuß freizuhalten.


    V. Gebühren
    (1) Für die Genehmigung eines Marktstandes wird eine Gebühr von fünf Sesterzen erhoben. Die Genehmigung gilt für drei Monate und zwar sowohl für die Vicinalmärkte als auch für den Hauptmarkt.
    (2) Der Pachtzins für eine städtische Taberna in der Basilika beträgt 40 Sesterzen pro Jahr. Eine Gebühr für die Genehmigung wird hierbei nicht erhoben.
    (3) Für Marktstände und Pferche des Bauern- und Viehmarkts werden keine Gebühren erhoben, sofern die Betreiber für die Reinigung der Flächen Sorge tragen. Andernfalls ist der Aedil berechtigt, eine Reinigungsgebühr zu erheben.


    VI. Sicherheit
    (1) Jeder Betreiber eines Marktstandes oder einer städtischen Taberna in der Basilica hat drei Eimer Wasser mit einem Mindestinhalt von jeweils zwei Congii vorzuhalten.
    (2) Während der Marktzeiten ist jeglicher Verkehr von Karren und Kutschen auf den Marktgeländen verboten.


    VII. Verstöße
    (1) Verstöße gegen diese Marktordnung werden mit einem Strafgeld von mindestens 20 Sesterzen und höchstens 200 Sesterzen geahndet.
    (2) Wiederholte Verstöße gegen diese Marktordnung können mit zeitlich befristeten oder unbefristeten Betriebsverboten von Ständen und auf den städtischen Märkten geahndet werden.
    (3) Im Einzelfall legen die Aedile Art und Höhe der Strafe fest. Dagegen kann bei den Duumviri Widerspruch eingelegt werden.


    Mittlerweile war ein gutes Drittel seiner Amtszeit auch schon wieder vorbei. Und Curio hielt es nun für einen guten Zeitpunkt, ein weiteres seiner Vorhaben anzugehen mit dem Entwurf einer Marktordnung vor die Decurionen zu treten. Er hatte daher diesen Punkt auf die heutige Tagesordnung setzen lassen und bat nun zu Beginn der Debatte um das Wort, was ihm auch erteilt wurde.


    Werte Decurionen!


    Ich lege euch heute im Namen der Stadtverwaltung einen Entwurf einer Marktordnung vor. Dieser Entwurf orientiert sich im wesentlichen an einem früheren Entwurf meines Amtsvorgängers Matinius Pacatus, da ich dessen Entwurf auch heute noch für weitgehend sinnvoll halte.


    Im Laufe der Erarbeitung habe ich mich aber auch mit der Debatte beschäftigt, die zu diesem früheren Entwurf geführt worden war und habe mich daher dafür entschieden, in meinem Entwurf enen Punkte auszuklammern. Dabei handelt es sich um die umfangreiche Definition des Handels sowie den Aufbau und die Organisation einer Taberna in Privatbesitz. Während ich nämlich den Sinn von klaren Regeln auf den städtischen Marktplätzen anerkenne, glaube ich, dass private Tabernae auch Teil der privaten Wirtschaft sind und daher von städtischer Seite nicht näher definiert werden müssen. Schließlich muss jeder Pächter einer privaten Taberna selber wissen, ob diese Taberna für seine Zwecke ausreichend ist. Während nämlich für eine Garküche bereits eine kleinere Taberna ausreichen könnte, wenn sie das Essen lediglich ausgibt, benötigt ein Schuster zum Beispiel bereits mehr Platz, um seine Werkzeuge und Hilfsmittel unterzubringen.


    Dementgegen habe ich den Entwurf um die verpflichtende Anmeldung aller Betriebe in der Stadt erweitert und ein Gewerberegister vorgesehen, damit die Stadtverwaltung auch einen Überblick darüber hat, wer in der Stadt welches Gewerbe betreibt. Zudem habe ich die Strafvorschriften um den Punkt eines Nutzungsverbots der öffentlichen Marktstände und Tabernae erweitert, wenn sich Verstöße gegen diese Marktordnung häufen. Geldstrafen mögen nämlich nochso empfindlich sein, wer durch ständige, mutwillige Verstöße auf sich aufmerksam macht, der gehört nicht auf unsere Märkte. Da muss es der Stadtverwaltung möglich sein, sie von unseren Märkten fernzuhalten.


    Wie immer freue ich mich über Anmerkungen, Fragen und Verbesserungsvorschläge zu diesem Entwurf.


    So eröffnete der Helvetier die Debatte und setzte sich nach dieser Ansprache wieder hin, gespannt darauf, was die übrigen Decurionen dazu sagen würden.

    Der Rückbau des alten Schreins wurde unter der höchsten Vorsicht durchgeführt, um viel Baumaterial widerverwenden zu können, wie es auch schon bei den Schreinen im Vicus Apollinares getan wurde. Zwar mussten einige Bauteile, wie Säulen oder vollkommen verwitterte Steine ersetzt und daher dazugekauft werden, aber es waren am Ende des Tages nur wenige Teile, die tatsächlich überhaupt nicht mehr benutzt werden konnten. Die meisten Steine wurden einfach von einem Steinmetz von den übelsten Verwitterungsspuren befreit und zurück zum Baumaterial gebracht. Der Neubau benötigte eine Tage, in denen Curio mit seinem Rattenschwanz an Amtshelfern immer mal wieder auf der Baustelle vorbeischaute, um sich über die Fortschritte auf dem Laufenden zu halten. Während in den ersten Tagen noch die Rückbau vorangetrieben wurde, erfolgte in den darauf folgenden Tagen der Wiederaufbau. Die letzten Tage waren für die Widerherstellung des gemalten Kultbilds vorgesehen, bei dem natürlich auch der kleine Widderkopf nicht fehlte. So hatte der gesamte Erneuerungsprozess zwar einige Tage gedauert, an dessen Ende stand jedoch ein ansehnlicher neuer alter Schrein, der nun wieder uneingeschränkt für kleine Opfer genutzt werden konnte.


    Den Anfang dafür machte Curio mit einem unblutigen Opfer an die Laren dieser Wegkreuzung, womit er sich dann auch wieder auf seinem eigentlichen Arbeitsgebiet befand. In solchen Momenten schloss sich immer der Kreis zwischen dem Politiker und dem Cultusmitarbeiter, eine Rolle, die er ohnehin nur selten ablegte.

    Curio blickte wieder auf und legte die Stirn in Falten.


    Du kannst jederzeit gehen, wenn du möchtest, niemand zwingt dich hierzubleiben.


    Warum er das Bedürfnis hatte, diesen Gedanken nochmal auszusprechen, wusste der Helvetiernicht, aber für ihn hatte Kaeso den Status eines Gastes, der solange hier bleiben konnte, wie er wollte, aber andererseits auch jederzeit gehen konnte, wenn es ihm hier nicht mehr gefiel.


    Wir lernen und grade erst richtig kennen, Kaeso, und ich habe gelernt, dass es nicht nur die Stärken sind, die einen Menschen ausmachen, sondern auch seine Schwächen, vielleicht sagen diesogar noch mehr über den Menschen aus, als dessen Stärken, aber ich schweife grade ab...


    Es war nie gut, wenn die Konzentration abnahm, aber wenn der Helvetier daran dachte, dass er nun fast anderthalb Tage wach war, war das wohl auch kaum überraschend.


    Wir haben dich als ganzen Menschen aufgenommen, mit allen Stärken UND Schwächen und wenn du solche Probleme hast, dann helfen wir dir gerne, damit es vielleicht weniger werden kann.


    Curio hatte wieder seinen aufmunternden Gesichtsausdruck im Gesicht. Es half ja alles nichts, der Junge brauchte Hilfe und er war hergekommen, um diese Hilfe zu bekommen, wer war er denn, dass er ihn einfach zurückweisen würde. Danach schüttelte er aber den Kopf.


    Wir können soviel über das Schicksal deines Vaters spekulieren, aber wir haben nunmal keine Ahnung. Du wirst wohl damit leben müssen, dass es möglichst ist, dass du ihn umgebracht hast. Allerdings hast du dies nur getan, um deine Familie zu beschützen und ich glaube, dass die Liebe zu deiner Familie so groß war, dass du Widerstand geleistet hast. Ich glaube, dass man daher auch ein Auge, oder sogar beide Augen zudrücken kann.


    Das war natürlich juristischer Unsinn. Wenn tatsächlich Klage gegen ihn geführt werden würde, würde man nach ihm suchen, doch bestand die berechtige Frage, inwieweit es sich seine Familie, oder auch das vermeintliche Opfer, wenn Kaesos Vater denn tatsächlich lebte, überhaupt die Mittel besaß, eine Klage anzustrengen und Ermittlungen nach dem Sohn aufzunehmen. Sowas war nämlich schon lokal begrenzt mit recht hohen Kosten verbunden.

    Curio nickte. Sie standen zwar insgesamt finanziell gut da, weil das Landgut am Rhenus mittlerweile gute Gewinne abwarf, nachdem er entschieden hatte, dass das eingenommene Geld dort erstmal für die Renovierung des Hauses und die Reorganisation der dortigen Wirtschaftsbetriebe investiert werden sollte. Mittlerweile war das Landgut wieder in einem guten Zustand und die Schafszucht und die Weberei florierten. aber dennoch würde die Amtszeit als Aedil noch kostenintensiv werden und es war ja auch jetzt schon nicht günstig, den derzeit bereits recht großen Haushalt zu ernähren, da konnten sie sich einfach keine weiteren Sklaven leisten, der ja zudem auch noch ernährt und eingekleidet werden wollte. Silvana sollte die Zahlen aber ja ebenso kennen, wie er, weshalb er wahrscheinlich auch keinen Widerspruch hörte. Neman würde das schon schaffen und wenn nicht, mussten sie halt eine andere Lösung finden.


    Dann spürte er Silvanas Kopf an seiner Schuler und legte nun seinerseits seinen Arm um ihr Hüfte. Sie hatte während der Schwangerschaft gut zugelegt, aber das störte ihn nicht. Das war ja nunmal so, aber seine Frau legte ja viel Wert auf ihre Figur und würde sicherlich bald wieder abnehmen wollen. Nun machte sie aber erstmal auf die Färbung des Himmels aufmerksam.


    Ja, es ist schön. Aber längst nicht so schön, wie du, mein Herz.


    sagte er, während er in den Himmel blickte und seine Frau nun so nah an sich heranzog, dass nichtmal ein Stück Pergament zwischen sie passte. Er war erleichtert, dass es ihr wieder gut ging, so sicher war das ja alles nicht gewesen.