Beiträge von Iullus Helvetius Curio

    Unverwandt schaute Curio seine Schwägerin an. Hatte sie nicht mitbekommen, dass seine Mutter ihm das Kind ins Triclinium gebracht hatte? Wie auch immer, solche Kleinigkeiten interessierten ihn grade überhaupt nicht.


    Ja, vorhin im Triclinium. Natürlich habe ich ihn als meinen Sohn angenommen. Als Zeugen haben Mutter und Kaeso fungiert.


    Na ja, der Junge wohl nur mehr oder weniger freiwillig, aber so war das nunmal, wenn man grade das Pech hatte, in einem Raum mit einem werdenden Vater zu verbringen. Erneut streckte Curio also nun die Arme aus und erwartete seinen Sohn, den kleinen Cornutus - wobei er diesen Namen natürlich erst in neun Tagen offiziell bekommen würde. An diesem Tag wollte Curio dann auch nochmal die Geburt seines Sohnes offiziell bekanntgebem, wobei ihm einfiel, dass er gleich auch noch einen Brief an die Duccier aufsetzen musste, um sie über die glücklich verlaufene Geburt zu informieren.

    Bereits am Abend desselben Tages erreichte die Villa Duccia ein weiteres Schreiben.


    Ad
    Pontifex Decimus Duccius Verus
    Villa Duccia
    Mogontiacum


    Iullus Helvetius Curio patrono suo s.d.


    Ich freue mich, dir mitteilen zu können, das vor wenigen Stunden mein Sohn, dein Enkelsohn gesund das Licht der Welt erblickt hat. Auch deine Tochter ist wohlauf.


    Nun möchte ich dich und deine Familie herzlich zum Dies Lustricus in neun Tagen* einladen. Ich hoffe, euch hier in der Casa Helvetia begrüßen zu dürfen.


    Vale bene,


    Iullus Helvetius Curio
    _____________


    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/AvFv2MC.png]


    Iullus Helvetius Curio | Casa Helvetia | Mogontiacum



    Sim-Off:

    *Wann wir den ausspielen, steht noch nicht fest. Ich melde mich dazu nochmal per PN. :)

    Bereits am Tag nach der Geburt seines Sohnes hatte sich Curio wieder in den Wahlkampf gestürzt. Der Weg zu seinem heutigen Ziel war allerdings der mit Abstand kürzeste Weg. Auf dem Vicinalmarkt der Canabae wollte er ein zweites großen Vorhaben für seine mögliche Amtszeit vorstellen: Die Einführung einer Marktordnung. Der Markt war zur zweiten Stunde des Tages bereits gut gefüllt - am Morgen hatte der junge Helvetier schon drei Vieraugengespräche in der Casa Helvetia geführt - und Curio war mit einigen Unterstützern auf dem Markt angekommen und wurde gleich auf die Geburt seines Kindes angesprochen. Dabei bestätigte er die Gerüchte, dass sein Sohn geboren sei, er nun aber wieder den Wahlkampf aufnehmen wolle. Und damit startete er jetzt auch gleich.


    Einwohner Mogontiacums!


    Meine Name ist Iullus Helvetius Curio und mir gehört die Casa Helvetia hier in diesem Vicus. Ihr kennt mich als Decurio unserer Stadt, als Ansprechpartner für Anliegen der hiesigen Vicani und als Aedituus im Tempel des Apollo Grannus Mogon. Ich stehe heute vor euch, weil ich bei den kommenden Wahlen für das Amt des Aedils kandidiere und heute möchte ich euch ein Anliegen vorstellen, dass ich umsetzen möchte, sollte ich gewählt werden.


    Haken hinter die Vorstellung und die Ankündigung des Anliegens.


    Hier auf dem Vicinalmarkt werden regelmäßige frische und hochqualitative Waren verkauft. Zahlreiche Händler, ob nun hier aus diesem Vicus, aus den übrigen Vici der Stadt oder aus der Region, kaufen und verkaufen hier und die meisten unter euch halten sich dabei wie srlbstverständlich an die ungeschriebenen Regeln der Märkte, sei es zur Qualität der Ware, sei es zum Brandschutz oder den Anlieferungs- und Aufräumzeiten. Eure Kunden wissen das zu schätzen, ebenso wie die Repräsentanten der Stadt. Aber leider gibt es auch immer wieder jene Händler, denen diese Anstandsregeln egal sind. Das ist umso bedauerlicher, da sie damit nichtmal gegen irgendwelche fixierten Regeln verstoßen und sich dadurch immer in die Ausrede retten können, dass ihnen die Regeln der einzelnen Märkte nicht bekannt seien. Dies möchte ich nun ändern, um die zahlreichen ehrlichen und redlichen Händler und natürlich auch deren ehrliche und redliche Kunden zu schützen. In der Vergangenheit hat es bereits Versuche gegegen, eine einheitliche, schriftlich fixierte Marktordnung für alle Märkte zu erlassen. Bislang war dieser Versuch nicht erfolgreich. Nun möchte ich im Ordo decurionum und mit der Autorität des städtischen Aedils einen neuen Anlauf wagen.


    Er machte eine kurze Pause. Mittlerweile war es etwas wärmer geworden und der letzte Schnee begann dahinzuschmelzen. Hoffentlich blieb das auch so.


    Natürlich brauche ich dafür auch Rückmeldungen, von euch, den Händlern und Kunden aller Märkte der Stadt, damit die Marktordnung auch ausgeglichen ist und in der Realität greifen kann. Ich freue mich daher auf die folgenden Gespräche mit euch und würde mich ebenso freuen, wenn ihr mich bei den kommenden Wahlen unterstützen wollt.


    Curio nickte, trat von seinem leicht erhöhten Platz wieder hinab und begann die Runde über den Vicinalmarkt. Auch in den anderen Vici würde er die Märkte aufsuchen, um für sich und sein Vorhaben zu werben. Drei lagen noch vor ihm.

    Versonnen und entspannt wie schon lange nicht mehr betrachtete Curio, wie Silvana den kleinen Cornutus die Brust gab. Es war ein so vollkommenes Bild, dass er am liebsten irgendwie fixiert hätte, aber dafür fehlten im die Möglichkeiten. Der Stress des Wahlkampfes war vergessen für die paar Stunden, die er hier mit seiner Familie verbrachten, vergessen auch die bangen letzten Stunden, in denen er um die Leben von Frau und Kind gefürchtet hatte - wobei, wie er jetzt erscht erschrocken feststellte - die Angst um Silvana wichtiger gewesen war. Was hätte er auch mit seinem Sohn gemacht, wenn seine Frau gestorben wäre? Mitten im Wahlkampf noch gut eine Woche bis zu den Wahlen - es wäre einfach nicht möglich gewesen. Doch noch hing die Frage nach Acanthos im Raum.


    Ich war ja bei meinem Termin am Hafen und Kaeso ist anstatt direkt zu mir zu Acanthos gegangen. Und anstatt mich sofort darüber zu informieren, dass du in den Wehen liegst, hat er mich eine ganze Stunde warten lassen, bevor er es mir sagte, als wir schon auf dem halben Weg zwischen Hafen und Forum waren.


    Das hatte er ja schließlich nicht zu entscheiden. Curio hatte seiner Frau versprochen, dass er da wäre, wenn die Geburt beginnt. Und Silvana hatte sicherlich nicht gewartet, bis sie Kaeso losgeschickt hatte.


    Dann betrat Alpina mit dem Essen den Raum. Ob Acanthos bereits zurück war, wusste der junge Helvetier nicht, aber darum ging es ja jetzt auch nicht. Silvana gab den kleinen Cornutus an Alpina weiter und begann zu essen, während Alpina nach dem Namen des Kindes fragte. Silvana verriet gleich beide Namen, während Curio einfach nur stolz zwischen Frau und Sohn hin und her.


    Ich möchte dir auch nochmal danken, Alpina. Runa hätte nicht in besseren Händen sein können.


    Er stand nun ebenfalls auf und wollte nun seinerseits den Kleinen wieder zu sich nehmen. Erneut fiel ihm etwas auf, nämlich dass er den Kleinen nur deswegen aufgenommen hatte, weil es auf dem kühlen Boden offensichtlich zu kalt gewesen war und Curio einfach nur hatte wissen wollen, was mit seiner Frau war. Die Prüfung des Kindes war entsprechend oberflächlich ausgefallen. Nun war es aber auch vollkommen abwegig gewesen, dass er nicht der Vater des Kindes war. Dass Silvana vor der Hochzeit noch Jungfrau gewesen war, hatte sie ja mehr oder weniger formell unter Beweis stellen müssen. Nach der Hochzeit wiederum hätte sie schon reichlich kriminelles Potential entwickeln müssen, zumal die Empfängnis, wie sie gesagt hatte, ja bei oder kurz nach der Hochzeitsnacht erfolgt sein musste. Und das lag vollkommen außerhalb alles Möglichen. Dennoch hatte Curio das Gefühl, dass der Start zwischen ihm und seinem Sohn eher holprig ausgefallen war und er hatte das Bedürfnis, dies nun wieder gutzumachen.

    Curio gefiel, was er hörte. Und dem weitaus größten Teil konnte er zustimmen. Natürlich hätte Malleus sein Gesicht irgendwann verbraucht und natürlich gab es viele Informationen nicht umsonst, wenn er andere dafür anstellte, diese zu beschaffen. Es fielen weitere Worte, bei denen Curios Bauchgefühl ein weni rebellierte und wiederum andere, die sich in der Theorie ganz hervorragend anhörten, in der Praxis aber noch entsprechend umzusetzen waren. Doch das gehörte ja zu dem Beginn jeder beruflichen Beziehung dazu.


    Nun, wir sind uns einig. In Vielem. Fast in allem. Doch möchte ich an dieser Stelle bereits drei Dinge anmerken, die ich dir der Fairness halber mitteilen möchte. Erstens. Es ist nicht mein Stil, meine politischen Gegner solange mit Dreck zu bewerfen, bis sie darin untergehen, und es ist ebensowenig mein Stil, sie mit körperlicher Gewalt auf meinen Kurs zu zwingen.


    Ein einziges Mal hatte er körperliche Gewalt abseits staatlicher verordneter Bestrafung gutgeheißen und bis heute spukte dies in seinem Hinterkopf herum. Er war überzeugt davon, dass es richtig gewesen war, dass sein Bruder den Petronier verprügelt hatte, weil dieser Alpina ausgenutzt hatte, was sie beinahe ihr Leben gekostet hatte. Aber politische Gegner damit unter Druck setzen? Nein, dass lag ihm so gar nicht.


    Du darfst mich gerne naiv nennen und mir ist ebenso bewusst, dass meine Gegner im Zweifel nicht zimperlich mit mir umgehen werden. Dennoch möchte ich meine politischen Gegner lieber mit Argumenten überzeugen, als mit einer gut gewetzten Klinge. Ebenso glaube ich kaum, dass eine Schlammschlacht irgendetwas gutes mit sich bringt. Natürlich höre ich mich gerne Informationen jeglicher Art an, machen wir uns nichts vor, es ist immer wichtig, zu wissen, was in der Stadt vorgeht, aber solange es nicht klare Beweise für ein Verbrechen sind, werde ich nichts davon nutzen.


    Er war nicht perfekt und er konnte schlecht von seinen Konkurrenten und Gegnern im Ordo decurionum verlangen, dass sie es waren. Er wollte mit politischen Vorhaben und deren Umsetzung überzeugen und nicht mit irgendwelchen Erpressungen oder Informationsvorsprüngen.


    Zweitens. Loyalität und Vertrauen. Ich bin bis zum jetzigen Zeitpunkt gut damit gefahren, nur wenigen Menschen bedingungslos zu vertrauen. Alle diese Menschen begleiten mich schon lange und haben sich dieses Vertrauen hart erarbeitet. Ich bin mir darüber im Klaren, dass ich dich in diesen Kreis werde aufnehmen müssen, damit du deine Aufgaben erfüllen kannst und ich dir dabei nicht völlig überflüssigerweise im Weg stehe. Gib mir aber bitte Zeit damit. Es wird nicht von heute auf morgen funktionieren, aber glaube mir bitte eins. Alle, die sich mir gegenüber als loyal gezeigt haben, werden ebendiese Loyalität auch von mir erfahren. Am Vertrauen allerdings werden wir beide gemeinsame arbeiten müssen.


    Malleus würde merken, dass Curio seine Versprechen einzuhalten pflegte. Es würde vielleicht aber ein bisschen dauern, aber er musste wohl lernen, seinen engen Kreis größer zu ziehen, je weiter er die Karriereleiter aufsteigen würde. Aber da war noch etwas, etwas außerordentlich Wichtiges.


    Drittens. Meine Familie. Meine Familie, und dazu zähle ich nicht nur meine Frau und mein Kind, das - so die Götter wollen - bald zur Welt kommen wird, sondern auch meine Schwägerin Alpina und deren Tochter, auf die ich während der Abwesenheit meines Bruders zu achten habe, und alle Sklaven und Bediensteten, die unter diesem Dach wohnen, genießt meinen vollumfänglichen Schutz. Angriffe gegen diese sind Angriffe gegen mich und sind - entsprechend zu beantworten. Sollte dir während deiner Tätigkeit zu Ohren kommen, dass irgendwas gegen diesen Kreis geplant wird, bitte ich dich, mich umgehend zu informieren. Wir werden dann gemeinsam entsprechende Vorkehrungen treffen.


    Wenn es um seine Familie ging, hörte bei ihm jeder Spaß auf. Seine Frau hatte schon genug damit zu tragen, den Haushalt zu führen, seinen Sohn großziehen und dann und wann an seiner Seite öffentliche Auftritte wahrzunehmen, Alpina half der Gesellschaft mit ihrer Tätigkeit mehr, als so mancher großmäulige Aufschneider, und alle anderen sorgten dafür, dass sein Leben und seine Karriere so verlaufen konnte, wie sie es tat. Wer einen von ihnen ins Visier nahm, nur um dem jungen Helvetier zu schaden, hatte mit entsprechenden Gegenmaßnahmen zu rechnen und diese waren sicherlich nicht durch Mildtätigkeit geprägt. Nein, die hatten sie nämlich in dem Moment verspielt, als sie sich nicht mit ihm selbst auseinandersetzen wollten, sondern lieber seine Umgebung zu attackieren.


    Curios Stimme war ernst geworden, sehr ernst. Grade bei seinen letzten Worten. Er wollte sich nicht vorstellen, einen Menschen seiner näheren Umgebung zu verlieren, aber je höher er stieg, desto mehr Leute gab es, denen genau das nicht gefiel. Einigen von ihnen traute er es sogar zu, diese Grenze des Anstandes zu überschreiten.


    Also, kommen wir soweit überein?


    Die Frage kam sicherlich nicht aus dem Nichts. Curio hatte wohl bereits mehr als deutlich gemacht, dass er sich schon mitten in den Einstellungsverhandlungen befand. Zwei Punkte standen nun noch auf der Agenda, aber vorher wollte er wissen, ob Malleus bereit war, diese drei Punkte zu akzeptieren.

    Curio hörte, wie seine Frau es mit Cornutus versuchte und offenbar zufrieden damit war. Somit konnte sich auch seine Familie nicht beschweren, immerhin trug der kleine Cornutus den Cognomen seines Urgroßvaters.


    Decimus Cornutus also.


    sagte der junge Helvetier in Richtung seines Sohnes und hörte dann, wie seine Frau ihm auch seinen germanischen Namen gab. Leif, der Erbe. Ein schöner Name, wohlklingend und mehr als passend. Erneut bekam seine Frau einen Kuss, dieses Mal auf die Stirn. Er war so stolz auf sie, so furchtbar stolz, dass sie es geschafft hatte und trotz allem noch Würde ausstrahlen konnte. Sanft streichelte er ihr über den Kopf.


    Leif. Ja, ein schöner Name.


    sagte er mit einem Lächeln und schüttelte dann den Kopf.


    Ich habe Acanthos angewiesen, alle Termine für den heutigen Tag abzusagen. Also bin ich den ganzen Abend für euch beide da. Wenn du also irgendwas brauchst, sag mir sofort bescheid. Alpina wird uns wahrscheinlich auch gleich etwas zu Essen bringen, damit du wieder zu Kräften kommst.


    Die Wortwahl verriet den jungen Helvetier natürlich mal wieder. Normalerweise hätte er Acanthos natürlich "gebeten" etwas zu tun und dass er ihn "angewiesen" hatte, verriet, dass er immer noch ein bisschen sauer auf den Macedonen war. Aber das war für ihn nur noch nebensächlich. Es war ja alles gut gegangen. Den Götter sei Dank.

    Ihre blauen Augen strahlten noch mehr als sonst und natürlich wurde erstmal ihr Kind mit einem Kuss bedacht. Der schien aber schon, eng an seine Mutter gelehnt, zu schlummern. Auch für ihn war die Geburt offenbar anstrengend gewesen, was sich jetzt in seiner Müdigkeit zeigte. Curio strich dem Kleinen mit dem Zeigefinger ganz vorsichtig über die Stirn.


    Ja, er ist wunderbar. Und du bist es auch, mein Herz.


    antwortete er und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Dann fragte sie, ob er bereits einen Namen hatte und Curios Blick wurde nachdenklich. Natürlich hatten sie bislang noch nicht darüber gesprochen, denn es wäre außerordentliche Hybris gewesen, dem Kind noch vor der Geburt einen Namen zu geben. Und Hybris wurde bekanntlich hart von den Göttern bestraft. Jetzt aber war der kleine auf der Welt, wirkte stark und kräftig und in voraussichtlich sieben Tagen würde ja auch schon der Dies lustricus stattfinden, also war es wohl an der Zeit, dass sie nun darüber sprachen.


    Nun, wenn du sagst, dass er so stur war, würde sich vermutlich Cornutus, der Gehörnte, sehr gut eignen. Der Name hätte auch Tradition in meiner Familie.


    sagte er grinsend und blickte wieder auf seinem Sohn, wie er scheinbar komplett in sich ruhend, neben seiner Mutter lag und ruhig und regelmäßig atmete.


    Aber Spaß beiseite. Ich habe mich entschieden, dass er neben seinem römischen auch einen germanischen Namen erhalten soll, um seine germanischen Wurzeln zu betonen. Was den römischen Namen betrifft, möchte ich ihn nach deinem Vater den Praenomen "Decimus" geben. Für den Cognomen hatte ich eigentlich an "Clemens" gedacht, aber nach der Geburt sollten wir vielleicht tatsächlich "Cornutus" in Betracht ziehen.


    sagte er, während er immer noch ihre Hand hielt und sanft mit dem Daumen über ihre Handrücken streichelte. Bislang hatte sie ihn noch nicht fortgeschickt, was natürlich immer noch kommen konnte. Falls er eigentlich bleiben dürfte, würde er auch hier bleiben und etwas Papierkram vorziehen, der noch auf seinem Schreibtisch im Arbeitszimmer lag. Die meisten Briefe und Unterlagen konnte er ja herüberholen und durcharbeiten, während seine Frau sich ausruhte und schlief.

    Curio nickte auf die ersten Anweisungen seiner Schwägerin. Irgendwie fühlte er sich hilflos, da er eine solche Situation noch nicht erlebt hatte und war daher umso dankbarer für den Rat Alpinas, die ja schon viele Frauen durch Schwangerschaft, Geburt und in der Zeit danach betreut hatte. Danach stutzte auch er. Was hatte er gefragt? Doch dann schüttelte er nachdrücklich den Kopf.


    Natürlich will ich nur bei ihr sein. Meine Güte, Alpina, ich hab ja keine Ahnung, was ihr hier in den vergangenen Stunden genau gemacht habt, aber wie ein Kind geboren wird, das weiß sogar ich.


    antwortete er leicht eingeschnappt und brachte erst selbst ein zurückhaltendes Lächeln zustande, als er das versöhnliche Lächeln Alpinas sah. Als ob er von seiner erschöpften Frau gleich sofort wieder die Erfüllung der ehelichen Pflichten einfordern würde, kaum dass sie ein Kind aus ihrem Unterleib herausgepresst hatte. Dann war Alpina aber auch schon verschwunden und Curio stand etwas verloren im Raum, bevor er den Vorschlag Alpinas umsetzte und sich neben Silvana auf die Bettkante setzte. Erst jetzt sah er die Schweißperlen auf ihrer Stirn, ihr leicht gerötetes und erschöpftes, aber dennoch wunderschönes Gesicht und ihren regelmäßigen Atem, der verriet, dass sie tatsächlich nur schlief. Dann sah er einen Eimer mit Wasser und einem feuchten Lappen, nahm ihn wrung ihn aus und tupfte sanft die Schweißperlen von Silvanas Stirn bevor er ganz vorsichtig seine Hand auf ihre legte und nochmal tief durchatmete. Sie lebte, ihr gemeinsamer Sohn lebte. Alles war gut.

    Man sagt, Helvetius Curio habe seine Wahlkampftermine für heute abgesagt, weil bei seiner Frau, der jungen Duccia, die Wehen eingesetzt hätten.
    plapperte eine ältere Frau an einem Gemüsestand am Forum.
    Ja ja, mein Mann sollte ihn eigentlich heute Nachmittag aufsuchen, doch der Sklave des Helvetiers hat mit ihm einen neuen Termin morgen früh ausgemacht. Und der hat genau dasselbe gesagt.
    antwortete die Händlerin hinter dem Stand, bevor sie die verlangten Möhren hinüberschob.

    Alpina konnte förmlich sehen, wie die ganze Entspannung der letzten Stunden von ihm abfiel und mit einem tiefen Ausatmen entwich. Der Kleine hatte nun angefangen leicht zu strampeln und Curio legte ihn gleich neben die schlafende Silvana, was ihn sofort zu beruhigen schien. Der ernste Gesichtsausdruck wich schließlich eienm stolzen Lächeln für seine starke Frau und seinen kleinen Stammhalter neben ihr. Dann wandte er sich zu Alpina um und umarmte sie. Ihm war egal, ob ihre Tunika von der Geburt mitgenommen war.


    Ich danke dir, Alpina. Vielen herzlichen Dank.


    sagte er während der Umarmung, wurde danach aber deutlich leiser.


    Ähm... muss ich noch auf irgendwas achten? Und kann ich die kommende Nacht schon bei Silvana verbringen oder muss ich mich das Zimmer nebenan einrichten?


    fragend schaute er seine Schwägerin an. Es gab sowieso noch einiges zu tun, aber er wollte für den Rest des Tages nicht mehr von der Seite seiner Frau weichen. Ausnahmsweise konnte der Wahlkampf heute mal zurückstehen, die Pflicht hatte er ohnehin bereits erledigt und die Termine am Nachmittag und Abend konnten problemlos verschoben werden auf morgen oder übermorgen. Der Terminkalender würde dadurch zwar nicht leerer, aber heute hatte es sich Silvana mehr als verdient, dass ihr Mann nun an seiner Seite war und der war vor allem froh und erleichtert, dass das überhaupt noch möglich war.

    Bingo! Er hatte es sich doch gedacht, denn Acanthos hatte ebenfalls gesagt, dass Malleus auf dem Forum etwas dazu gesagt hatte, dass man sich schon vernünftig schützen sollte oder sowas in der Hand. Curio besah sich sein Gegenüber weiter. Er hatte bei jedem einzelnen Punkt von Malleus' Ausführungen genickt, wenn er deren Schlüsse nachvollziehen konnte. In der Tat, als Stationarius würden die schriftlichen Aufgaben diejenigen im Bereich des Objektschutz weit überschreiten. Schließlich machten Banditen ja nicht jeden Tag Jagd auf die immergleichen Poststationen, nein, das wäre ja auch ausgesprochen dämlich, denn irgendwann würden sie dort wahrscheinlich von einer schlagkräftigen Centurie erwartet und niedergemacht werden. Es gab sicherlich viele vertrottelte Räuber, aber die hatten ja in der Regel eine deutlich kürzere Lebenszeit als die Cleveren dieser Sorte und die wiederum waren klug genug, nur dann und wann zuzuschlagen. Für den Posten beim Statthalter, auch da stimmte Curio seinem Gegenüber nickend zu, war viel, viel Vorbereitung nötig, wenn nicht sogar der Eintritt in das duccische Klientel, das im Falle des Statthalters ohnehin schon ziemlich überlaufen sein dürfte. Der letzte Gedankengang schließlich war ebenso nachvollziehbar: Wenn er in die Dienst irgendeines anderen Lokalpolitikers treten wollte, warum wäre er ausgerechnet hierher gekommen? Er hätte ja auch einfach direkt zu dem Politiker seiner Wahl gehen können, so wie er es wahrscheinlich genau hier auch getan hatte.


    Nun, wie ich bereits sagte, suche ich tatsächlich noch den einen oder anderen Amtsdiener - natürlich nur unter der Voraussetzung, dass ich auch tatsächlich gewählt werde.


    Curio besaß sicherlich nicht die Hybris, sich hier bereits als sicheren Sieger darzustellen. Das passte nicht zu ihm, zumal er ja auch darauf bedacht war, trotz aller Nähe zu den Ducciern und deren Parteigängern im Ordo decurionum, den weitaus größten Teil des Wahlkampfes selbstständig und unabhängig zu schultern. Nicht, dass er die Unterstützung eines duccischen Parteigänger ablehnen würde, aber er würder andererseits auch ganz sicher nicht die Reihen der Decurionen abklappern und bei jedem mit seiner Familienbeziehung und Klientelbeziehung zu den Ducciern hausieren gehen. Die Duccier sollten nicht den Eindruck bekommen, dass er ausschließlich an ihrem Togazipfel in den Wahlkampf zog, sondern auch durch eigene Kraft in der Lage war, die Ämter zu erreichen, die er erreichen wollte, was eine Hilfe von duccischer Seite wiederum freilich nicht ausschloss.


    Deine bevorzugte Beschäftigung liegt ja im Personenschutz und genau dort würde ich dich auch sehen, indem du mir zum Beispiel bei öffentlichen Auftritten oder Terminen auf dem Forum, dem Markt oder den Vicinalmärkten vorangehst oder bei meinen Sprechstunden in der Curia für Ruhe und Ordnung sorgst. Doch suche ich zudem jemanden, der auch in der Lage ist, Informationen für mich zu sammeln oder Erkundigungen einzuholen. Ein Schnüffler sozusagen.


    Curio legte die Hände ineinander, während sein Blick weiter auf Malleus ruhte. Eine solche Zusatzqualifikation würde sich sicherlich auf die folgenden Gehaltsverhandlungen auswirken, denn dass er den Veteranen in sein potentielles Officium aufnehmen würde, stand für den jungen Helvetier schon nicht mehr zur Debatte. Vielmehr ging es darum, ob Malleus auch eine gewisse Flexibilität mitbrachte, durch die ein größeres Einsatzspektrum für den Veteran eröffnet werden könnte. Schließlich gab es genug Männer, ehemalige Veteranen oder einfach nur mutige Draufgänger, die zum Beispiel in der Lage waren, Störenfriede aus der Curia zu entfernen. Doch gehörten viele von diesen Kerlen nicht unbedingt zu den hellsten Öllampen, sodass sie eben auch nichts anderes konnten, als genau diese eine Aufgabe.

    Timarcha nahm das Kind an sich und verschwand aus dem Raum.


    Knapp zehn Minuten später erschien Curio mit seinem Sohn im Cubiculum. Er trug seinen Sohn auf dem Arm und schenkte ihm nun ein erstes Lächeln, doch als er auf das Bett zutrat, sah er dort Silvana mit geschlossenen Augen liegen. Ruckartig blieb er stehen und drückte das Bündel fest an sich. Der junge Helvetier blickte sich hilfesuchend um und sah Alpina.


    Was ist mit ihr?


    fragte er mit dünner Stimme und immer wieder huschten seine Pupillen zwischen Alpina und Silvana hin- und her. Es hatte sich doch nicht wieder wiederholt? Die Götter hatten doch wohl nicht das letzte Wort in das Kapitel "Runa und Curio" geschrieben, indem sie die endgültige Entscheidung über die Legitimität ihrer Ehe, ihrer gesamte Beziehung getroffen hatten? Curios Herzschlag schnellte hoch, was seinem Sohn wohl nicht entging, da von ihm ein leises Blubbern zu hören war.

    Acanthos wird sich sicherlich schon um das Schreiben für die Duccier gekümmert haben.


    antwortete Curio knapp, nachdem er einen großen Schluck gemischten Weins getrunken hatte. Er ging jetzt einfach mal davon aus. Schließlich hatte der Macedone noch etwas gutzumachen.


    Und ich sagte doch schon: Du musst nicht hierbleiben. Es ist schon...


    er beendete den Satz nicht, denn nun waren mehrere spitze Schreie direkt hintereinander zu hören. Und dann - war es still. Curio lauschte weiter, sekunden-, minutenlang, doch es drang nichts mehr nach außen. Er merkte jetzt erst, dass die Stille viel bedrohlicher war, als es die Schreie gewesen waren. Also kramte er in seinen Erinnerungen, wie es vor gut neun Monaten bei Alpinas Geburt gewesen war, doch konnte er keine der Erinnerungen fassen. Stattdessen drifteten seine Gedanken immer wieder zum Bild Silvanas ab, ihr Lächeln, ihre tiefblauen Augen. Es vergingen weitere Minuten, die sich für Curio wie Stunden anfühlten.


    Schließlich raschelte der Vorhang und seine Mutter erschien, ein kleines Stoffbündel im Arm, blieb einige Schritte von ihm entfernt stehen und legt es auf den Boden. Dann trat sie einen Schritt zurück und Curio spürte ihren erwartungsvollen Blick auf ihm. Langsam erhob er sich und erwiderte ihren Blick.


    Was ist mit meiner Frau?


    fragte er, doch seine Mutter schwieg, blickte stattdessen nur auf das Bündel. Curio schnaubte, trat dann aber auf das Bündel zu, aus dem nun ein leises Quäken kam. Curio lüftete den Stoff, schob ihn beiseite und prüfte das Kind, alles war da, wo man es erwartete, und es war der Junge, den Silvana ihnen vorhergesagt hatte. Ein gesunder Junge und schon recht groß, wie er fand. Der junge Helvetier sah, wie sich das Gesicht des Kindes verzog. Es war kalt dort unten, natürlich. Also packte er das Kind wieder in die Stoffbahn und nahm es auf den Arm. Er sah das Nicken seiner Mutter doch interessierte ihn das alles grade herzlich wenig.


    Ich möchte zu meiner Frau.


    sagte er erneut, während er spürte, wie sein Sohn - sein Sohn! - anfing sich zu bewegen. Dieses Mal gab seine Mutter den Weg frei und schon ging er in ihr gemeinsames Zimmer.

    | Decria Timarcha


    Timarcha nahm das Kind an sich und brachte es zur Wange, wo der kleine Junge von ihr gewaschen wurde. Natürlich achte sie dabei auf irgendwelche Absonderlichkeiten, doch konnte sie keine finden. Nach dem Waschen wickelte sie den Kleinen in ein vorgewärmtes großes Tuch, und übergab den leise quengelnden Jungen an Silvana und drückte ihr einen Kuss auf die verschwitzte Stirn.


    Hier ist dein Sohn, meine Liebe.


    Danach trat sie einen Schritt zurück und betrachtete die erschöpfte Mutter mit ihrem Sohn, während Alpina bereits das Bett vorbereitete. Nach einigen Minuten räusperte sich die Decria aber und trat wieder auf das Bett zu.


    Du weißt ja, dass ich dir den Kleinen nochmal für ein paar Augenblicke entführen muss, meine Liebe. So wie ich meinen Sohn kenne, wirst du nicht lange auf deine beiden Männer warten müssen.


    sagte sie mit einem gutgelaunten Lächeln und wollt ihr zweites Enkelkind nun an sich nehmen, damit sie das tollere infantem vollziehen konnte.

    | Decria Timarcha


    Während Alpina nun komplett den strengen und fordernden Part übernommen hatte, neigte sich Timarcha leicht an das Ohr ihrer Schwiegertochter heran. Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, dass den Kopf nun schon fast geboren war, doch konnte sie sich denken, dass Silvana auch nicht unendlich viel Kraft besaß. Daher flüsterte sie eine regelrechte Litanei in das Ohr der jungen Duccia, die sich immer und immer und immer wiederholt.


    Du machst das super, Silvana. Ein bisschen noch. Es ist fast geschafft. Ich bin stolz auf dich. Du machst das super...


    Sie war verdammt zäh, die kleine Germanin, aber das musste man ja auch sein, wenn man die helvetische Familie einheiratete. Alle drei Frauen hier im Raum wussten das und Silvana bewies es grade mit Bravour.

    In der Tat war es gar nicht so abwegig, dass Curio noch dreimal seine Meinung ändern würde, solange er im Hinterkopf hatte, dass seine Frau ein paar Räume weiter alle ihre Kräfte aufbringen musste, um sein Kind zu gebären. Er wusste zwar, dass Silvana eine starke junge Frau war, aber ihre Mutter war auch eine starke Frau gewesen und diese Stärke hatte eben nicht ausgereicht. Allerdings kam er gar nicht dazu, sich groß Gedanken zu machen, denn kaum waren sie herausgetreten, kam ihnen auch schon


    | Gwyn


    entgegen, der ein leises


    Huch...


    entfuhr, als sie Curio und Kaeso im Atrium sah. Natürlich konnte der junger Helvetier nicht lange warten, sondern ging sofort auf die Britin zu.


    Sag, wie geht es meiner Frau.


    sagte er unsicher und blickte die junge Frau fest an.


    Sie lässt ausrichten, dass alles gut werden wird. Zudem bat sie darum, ihre Familie zu informieren. Aber ich muss weiter, etwas für Alpina holen


    Und schon eilte sie durch das Atrium und verschwand durch die Tür auf der gegenüberliegenden Seite. Curio war erstarrt. Alles wird gut? Das war keine Antwort, das war eine Parole. Es gab also irgendein Problem und er hatte es geahnt, hatte es gewusst und wurde nun bestätigt. Curios Blick wanderte zu der verschlossenen Tür zum Korridor vor seinem Zimmer. Er durfte nicht zu seiner Frau, so waren die Regeln, nicht, solange das Kind nicht geboren und seine Mutter oder Alpina es ihm zu Füßen gelegt und er es angenommen hatte. Er schloss die Augen, atmete tief durch wischte sich mit Hand über die Stirn. Erst dann wurde ihm wieder bewusst, dass er nicht alleine war.


    Entschuldige... Lass uns in die Küche gehen.


    In der Küche waren schnell zwei Kannen, eine mit Wasser, die andere mit Wein, gefüllt, zusammen mit zwei Bechern auf ein Tablett gestellt und zurück ins Triclinium gebracht. Natürlich zeigte Curio Kaeso, wo er die wichtigsten Dinge fand - die Amphore mit Wein, den Bottich mit Wasser, Becher, Kannen, Teller und Tabletts - doch jetzt war er wieder im Triclinium und musste wieder warten... wie er dieses Warten hasste...

    Es war natürlich wieder einer der Höhepunkte des Wahlkampfes. Bereits am Morgen baute Curio mit seinen Unterstützern drei Stände auf dem Forum auf. Auf dem einen wurden kleine Amphoren mit Öl, auf dem zweiten ebenso kleine Amphoren mit Wein und auf dem dritten mehrere Laibe Brot für die Verteilung vorbereitet. Auf einer großen Stoffbahn standen die Worte "Wählt Iullus Helvetius Curio zum Aedil!" und kaum dass das Leben auf dem Forum begann, begann auch die Verteilung der Spenden. Curio indes verteilte auch selber und kam dabei natürlich auch wieder mit zahlreichen Menschen ins Gespräch.


    Sim-Off:

    Brot, Wein und Ölivenöl gibts in der WiSim. :)

    | Decria Timarcha


    Timarcha entging nicht, dass Alpina langsam unruhig wurde, da sich der Muttermund offenbar nicht weiter öffnen wollte. Allerdings war es Silvanas erste Geburt und die sonst eher schlanke Duccia hatte wahrscheinlich einen riesigen helvetischen Brocken zur Welt zu bringen. Während Alpina aber nun ihre strenge Seite zeigte, hielt Timarcha die freie Hand ihrer Schwiegertochter.


    Du schaffst das Silvana, hörst du? Du weißt doch, dass du hier einen kleinen Widder zur Welt bringst und die sind bekanntlich verdammt stur. Dagegen gibt es aber nur eine Sache, die du tun kannst, meine tapfere Schwiegertochter: Sei sturer!


    Ihr erster Sohn hatte sich auch so viel Zeit gelassen und es war alles andere als angenehm gewesen. Timarcha wusste also nur zu gut, was Silvana durchmachte. Als sie wieder aufschrie, musste die Decria ein leises Stöhnen unterdrücken, da sie das Gefühl hatte die junge Duccia würde ihr die Hand zerquetschen. Aber das gehörte eben dazu.


    Gwyn hatte derweil nur genickt und sich auf den Weg gemacht, um das Kästchen aus Alpinas Cubiculum zu holen.

    Ein Tabula mit einer einer kurzen, informellen und offensichtlich hastig niedergeschrieben Nachricht wurde am Haupttor der Villa Duccia abgegeben mit den Worten, dass sie umgehend an den Pontifex Duccius Verus weitergeleitet werden solle.


    Werter Patron und Schwiegervater,


    die Geburt deines Enkelkindes hat begonnen. Deine Tochter befindet sich in den Wehen. Natürlich bist du herzlich eingeladen, den Nachmittag gemeinsam mit mir in der Casa Helvetia zu verbringen, um die Geburt deines Enkelkindes zu erwarten.


    Vale bene,
    Curio

    Der Junge war ja fast noch nervöser, als er selbst und tatsächlich beschäftigten sich seine Gedanken nun eher mit dem Jungen, als mit seiner Frau. Er musste Curio ja für ein Nervenbündel halten, der entweder total gefühlskalt, cholerisch oder ein angsterfülltes Nervenbündel war.


    Ähm, ja, das wäre nett. Kennst du dich schon in der Küche aus. Ansonsten frag bitte Gwyn, die zeigt dir dann alles... oder warte, ich komm direkt selber mit.


    Auch er stand nun auf und ging auf die Vorhänge zu. Erneut gellte ein Schrei durch das Haus, der ihn wieder zusammenzucken ließ.