ZitatOriginal von Myrddin Ariamir
...
Von meiner Seite schonmal vielen Dank für die umfassende Arbeit, die damit verbunden war.
Den einen oder anderen Hinweis habe ich auch bereits zum Anlass genommen, meine Bibliothek zu erweitern.
ZitatOriginal von Myrddin Ariamir
...
Von meiner Seite schonmal vielen Dank für die umfassende Arbeit, die damit verbunden war.
Den einen oder anderen Hinweis habe ich auch bereits zum Anlass genommen, meine Bibliothek zu erweitern.
Silvanas sanfter Händedruck und ihr strahlendes Lächeln sorgten dafür, dass sich Curio schnell entspannte. Es wirkte beruhigend auf ihn, ebenso wie es aufmunternd auf sie wirkte und es war einfach richtig. Dann wandte er sich wieder den beiden Goden zu. Zuerst ergriff der Mann das Wort und Curio atmete auf, als er seine Position darlegte. Die Verbindung der beiden Kulte. Ja, das war letztlich das, was sie nicht nur über ihre Arbeit, sondern über ihre ganze Beziehung taten und vorlebten. Es war möglich, beide Kulturen miteinander zu verbinden, sogar mehr als das, es funktionierte eigentlichzwischen Silvana und Curio problemlos. Gut, sie lernten nie aus und immer wieder kamen neue Erfahrungen dazu, wo es Unterschiede gab, doch waren es nicht die Unterschiede, sondern die Gemeinsamkeiten, die überwogen. So nickte Curio zu den Ausführungen Ragins zu und überließ dann wieder Silvana das rede.
Dann kam aber wieder etwas überraschendes: Sie wollte beide Goden zusammen ihre Trauung vollziehen lassen. Nicht, dass das nur eine Verlegenheitslösung war, weil sie keinem von beiden vor den Kopf stoßen wollte. Ihre Erklärungen aber zerstreuten diese Sorge. Und da war noch etwas. Eine gewisse Vertraulichkeit, die Curio zwischen den beiden Goden wahrnahm, fast so wie... Er brauchte nicht weiter zu schlussfolgern, denn während nun die Gydja sprach und schließlich zu dem Mann, ihrem Mann schaute, war ihm klar, dass die beiden wohl auch eine Beziehung jener Art führten, wie sich es Curio auch für Silvana und sich wünschte. Dass Dankrun dazu noch, ebenso wie seine Verlobte die Stimmen der Götter hören konnte und alles, was sie sagte, aus diesem Erfahrungsschatz griff, wie es ist, eine solche Beziehung zu führen, machte klar, dass Silvana hier die perfekte Wahl getroffen hatte.
Das tiefe Bedürfnis unterdrückend, der jungen Duccia einen Kuss dafür auf die Wange zu drücken, nahm er zudem zu Kenntnis, dass dies hier das aller erste Mal seit dem ersten Gespräch mit Alpina über ihre Beziehung war, dass er sich verstanden fühlte. Es gab kein "Denk doch an die Probleme." und erst recht kein "Überleg es dir nochmal.", sondern nur die uneingeschränkte Feststellung, dass er der Richtige war. Ihm wurde warm ums Herz und ein ausgeglichenes Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
Ich würde mich freuen, wenn ihr beide unsere Trauung vollziehen würdet.
Dann wandte er sich an Silvana.
Und du, meine Liebste, hattest ein wundervolles Händchen mit den beiden. Woher kennt ihr euch eigentlich?
Allerdings gab es da noch mehr, was er wissen wollte und da er jetzt das erste Mal die Chance hatte, jene Fragen zu stellen, die ihn beschäftigten, seitdem er von der seherischen Gabe Silvanas wusste, die sich intensiviert hatten, seitdem er eine Beziehung mit ihr führte, und die nun umso dringender wurden, da er sie bald heiraten würde und dann endgültig dafür verantwortlich war, dass es ihr gutging. Aber jetzt wartete er erstmal die Antwort seine erste Frage ab, bevor er die beiden weiter mit Fragen löcherte.
In der kurzen Stillen nach seiner Rede ließ Curio seinen Blick erneut durch die Reihen streifen. Im Block der Duccier blieb er das erste Mal hängen und nahm das zufriedene Nicken seines Patrons zu Kenntnis. Offensichtlich war die Rede nach dessen Zufriedenheit verlaufen und jetzt ging es nur noch darum, die Rede und seine Position zu verteidigen. So wartete er nun darauf, dass die unvermeidliche Frage nach seinen Alter folgte, weswegen sein Blick das zweite Mal bei Patulcius Merula, dem ehemaligen Duumvir hängen geblieben war. Ziemlich sich, dass der Einwand nun aus dieser Richtung käme, ließ er seinen Blick kurz auf dem älteren Mann verweilen. Er erwartete von ihm eine engagierte patulcische Rede mit einer breit ausgeführten Begründung, warum er zu jung für den Aufnahme sei und lieber noch ein bisschen warten solle. Entsprechend hatte sich Curio auch darauf vorbereitet, ebenso leidenschaft zu antworten. Stattdessen erhob aber Varius Celer, ein weiterer ehemaliger Duumvir, bei dem sich Curio bislang nicht sicher gewesen war, wo er dabei stand, das Wort und stellte die Frage in deutlich diplomatischerem Ton.
Daher löste sich der junge Helvetier von dem Block des Patulciers und wandte sich Varius Celer zu.
Decurio Varius,
ich danke für deine Frage. Dazu möchte ich antworten, dass ich die Alterfrage bewusst aus meiner Rede ausgeklammert habe. Denn letztlich spielt das Alter eines Kandidaten bei der Aufnahme in den Ordo keine Rolle. Es gab in der Vergangenheit zahlreiche Beispiele, bei denen Kandidaten meines Alters und auch teilweise jüngere Kandidaten aufgenommen wurden. Wenn das Alter bei diesen Kandidaten keine Rolle gespielt hat, kann es auch bei mir nicht als Hinderungsgrund herangezogen werden. Daher, Decurio Varius, bitte ich darum, dass einzig meine Taten vor und während meiner Amtszeit als Grundlage für die Aufnahmeentscheidung dienen mögen.
Curio atmete tief durch. Er hatte sich deutlich diplomatischer gezeigt, als es von seinem Patron für diese Frage vorgesehen war. Da er den Varius aber, im Gegensatz zum Patulcius, nicht als Blockierer kennengelernt hatte und er seinen Einwand nicht als Tritt vor Curios Schienbein formuliert hatte, gab es für den jungen Helvetier auch keinen Grund mit einem rhetorischen Schienbeintritt zu antworten.
Puh, ich bin zwar spät, aber nicht zu spät:
Alles Gute nachträglich! Ich hoffe, du konntest dich gestern noch gut feiern lassen.
Curio freute sich mindestens ebenso, Silvana zu sehen, und seine Freude wurde nochmal umso größer, als er ihre Reaktion wahrnahm. So schnell, wie sich ihr Gesichtsausdruck von freundlicher Höflichkeit den beiden Goden gegenüber, zum verliebten Strahlen ihm gegenüber wandelte, konnte Curio kaum gucken. Auch kam sie ihm entgegen geeilt, nahm ihn an der Hand - diesmal sparten sie sich die sonst übliche lange Umarmung un den Begrüßungskuss - und führte ihn zu den beiden Priestern.
Natürlich bin ich gekommen. Ich habs doch versprochen.
flüsterte er währenddessen, und sah sich dann in kurzer Distanz Ragin und Dankrun gegenüber. Von nahem wirkte die Erhabenheit der Frau ein bisschen wie Strenge und ihre prüfender Blick auf ihm und der kurze Kommentar, dass Silvana "Recht gehabt hatte" und die noch kryptischere Festellung "Kein Anderer" unterstrichen dies noch, während das warme Lächeln allerdings recht schnell einen Gegenpol zu dem ernsten Blick schaffte. Der Mann hingegen war etwas ruhiger und während die beiden sich auf die vorbereitende Decke setzten, musterte Curio die beiden nochmal genau, bevor er sich von Silvana ebenfalls hinab auf die Decke ziehen ließ.
Dort sitzend suchte seine Hand sofort jene Silvanas. Irgendwie brauchte er grade Halt, zumal er keine Ahnung hatte, was die Frau letztlich mit ihren Kommentaren meinte.
Es freut mich ebenso, euch kennenlernen zu können, Dankrun und Ragin.
sagte er schließlich und wartete wieder ab, wie das hier weiterginge. Er wusste ja nicht, worauf man bei der Auswahl eines guten Goden achten musste und wusste daher auch nicht, was für Fragen er stellen musste. Daher überließ er Silvana erstmal das Reden, stand aber bereits, falls die Goden irgendwelche Fragen hatten.
Zum angegebenen Zeitpunkt war Curio an der Villa Duccia entschieden, hatte sich vim Torwächter den Ort des Treffen nennen lassen - natürlich den Hain der Duccier, eine perfekte Wahl, wie er fand - und war dann, nach einer kurzen Wegbeschreibung, direkt zum Hain gegangen. Dabei ließ er den Wildgarten hinter sich, ebenso wie den Wasserfall, dessen Rauschen zuerst zu- und schließlich abnahm, als er tiefer in den Wald hinein zu Hain ging. Wie beim letzten Mal gab das Moos unter seinen Füßen teilweise nach, manchmal knackte unter ihnen ein Ast und einmal flatterte ein Vogel, wahrscheinlich aufgeschreckt durch das Knacken, durch die Baumwipfel. Dann trat er auf die kleine Lichtung mit dem Ritualstein, auf dem die Duccier ihre Opfergaben darbrachten und da stand sie schon.
Wie immer einfach, aber geschmackvoll gekleidet, strahlten ihre blauen Augen voll Freude, während sie sich mit zwei Personen unterhielt. Sie sahen ihn noch nicht, da sie ins Gespräch vertieft waren und so blieb er voerst stehen. Erst jetzt registrierte er die beiden anderen Personen ein fröhlich wirkender Mann mittleren Alters und eine ungefähr gleichaltrige Frau, die eine gewisse Erhabenheit ausstrahlte. Hatte Silvana nicht von zwei Goden gesprochen? Vielleicht hatte einer der beiden abgesagt... Oder... Der zweite Gode war eine Godin.
Sein Blick fiel wieder auf Silvana, der nun eine Strähne ihres blonden Haars ins Gesicht gefallen war, das sie sich nun mit unauffälliger Eleganz wieder aus dem Gesicht strich. Diese Frau war perfekt. Und bald durfte er sie heiraten. Für einige Augenblicke wurde sein Herzschlag schneller, dann jedoch atmete er tief durch und trat auf die Lichtung, wo er nun auch von den drei Personen gesehen werden konnte. Mit einem Lächeln trat er auf die drei zu und grüßte alle drei.
Salvete! Oder besser: Heilsam!
Dann blickte er in die Runde und wartete, dass Silvana nun zuerst mit der üblichen Begrüßungs- und Vorstellungsrunde begann.
Curio ging grade die tägliche Korrespondenz durch, als Acanthos ihm eine weitere Tabula auf den Schreibtisch legte. Da Curio wusste, dass die kommenden Briefe zumeist Rechnungen waren, da heute überhaupt nur Rechnungen eingegangen waren, gönnte er sich eine kleine Ablenkung und öffnete die neue Tabula. Was er darin las war... unklar. Eingeleitet wurde es durch die förmliche Anrede, danach folgte eine Einladung zu einer Salutation, was schon seltsam war, da am folgenden Wochentag normalerweise keine Salutationes stattfande. Komplettiert wurde seine Verwirrung aber, da er bei genauem Blick die Handschrift Silvanas erkannte, was schließlich durch die Unterschrift bestätigt wurde. Wenn er zur Salutatio geladen wurde, wurde er immer von Verus persönlich geladen. Warum sollte also Silvana für ihn laden...
Dann wich das Stirnkräuseln aber einem Schmunzeln. Wollte sie tatsächlich auf Nummer Sicher gehen für den Fall, dass seine Mutter die Post durchginge? Nun, er müsste wohl mit seiner Verlobten darüber reden, dass ausschließlich Acanthos einen Schlüssel zum Postfach hatte und selber die Briefe - natürlich ungeöffnet - an die jeweiligen Adressaten weiterleitete. Na gut, er konnte sich also jetzt denken, dass das hier die Einladung zum Gespräch mit den Goden war, weshalb er sich den angegebenen Termin freihielt und dann - leider - mit den Rechnungen fortfahren musste
Erstmal herzlichen Glückwunsch nachträglich an Pina, Avianus und Aculeo.
Und dann natürlich auch vielen lieben Dank für die Glückwünsche und die Blumen. Schließlich wird man ja nicht jeden Tag mit solchen überhäuft.
Curio hatte sich mal wieder selbst eingeteilt, um die kleinen Fläschchen mit Heilwasser abzufüllen. So begab er sich wieder hinab zur Quelle, die auf ihn bereits seit längerem eine beruhigende Wirkung hatte. Schon das Plätschern und Blubbern des Wassers, sorgte dafür, dass sein Herzschlag ruhiger und sein Atem regelmäßiger wurde. Wie immer setzte er sich auf den kleinen Hocker neben der Quelle und ließ die Geräusche und den leicht säuerlichen Geruch des Wassers auf sich wirken. Jedes Mal machte er es so und jedes Mal hatte es den gleichen Effekt auf ihn.
Nach einigen Augenblicken nahm er das erste Fläschchen, beschaute es sich, um zu prüfen, ob es irgendwo Sprünge oder Macken hatte, und als er keine fand, öffnete er es und tauchte es für eine Moment in die Quelle. Das Fläschchen füllte sich recht schnell und als er es wieder herauszog, musste er sogar noch ein wenig Wasser zurückgeben, damit das Gefäß nicht zu voll war. Dann verschloss er es, ließ seinen Finger zwei-, dreimal gegen den Verschluss ploppen, um sicher zu gehen, dass es auch dicht war und legte es dann in einen Korb, in dem er die Fläschchen gleich mit nach oben nehmen würde. Danach machte er eine kurze Pause, hörte wieder auf das Plätschern des Wassers und nahm dann das nächste Fläschchen. Es war ein ritualisierter Ablauf, der bei jedem Abfüller gleich oder zumindest ähnlich war, meist unterschieden sich nur die Länge der Pausen. Tatsächlich lernten nämlich schon die Discipuli diesen Ablauf, um die Quelle auch als Geschenk des Apollo Grannus zu ehren. Durch die Pausen wurde nämlich sichergestellt, so hieß es unter den fertigen Aeditui und bei der Ausbildung der Tempelschüler, dass sich die Quelle von der Wasserentnahme erholen konnte. So füllte er insgesamt zehn kleine Fläschchen, die bereits fest vergeben waren und die er am Nachmittag verteilen würde. Jetzt aber saß er noch bei der Quelle und ließ das Plätschern und Blubbern auf sich wirken.
Und schon geschah das, was immer bei blutigen Opfern geschah. Dem Lammbock wurde mit einem geübten Schnitt das Leben genommen, Curio und der Opferhelfer fingen das Blut mit Paterae auf und schließlich war es Curio, der die Vitalia in eine Schale legen ließ und sie seinem Patron zur Begutachtung überreichte. Dabei hielt er ihm die Patera so hin, dass er die Organe bequem untersuchten konnte, während die anderen beiden Opferhelfer das Fleisch des Lamms von den Knochen lösten. Das Fleisch kam natürlich in die Küche, wo es für den Hauptgang des Festmahls zubereitet wurde, während die Überreste des Tieres noch am selben Tag zum Apollo-Tempel gebracht werden sollte, wo sie auf dem Opferaltar verbrannt würden.
| Decria Timarcha
Timarcha nickte abschließend und beendet damit auch das Gespräch von ihrer Seite.
Den wünsche ich dir auch.
antwortete sie und nahm wieder ihre Sticksachen und das Kleid zur Hand, während Alpina den Raum verließ.
Auch Silvana erhob sich nun, doch zu ihrer Vorahnung verlor sie kein weiteres Wort. Nun gut. Wie sagte sie immer? Es waren ihre Dämonen und nur sie wollte sie über sich ergehen lassen. Curio würde das solange tolerieren, bis es sie einges Tages überfordern würde und dann müssten sie beide zusammen schauen, was sie machen konnten. Im Moment schien sie damit, bis auf die kleine Sorgenfalte, die sich dann immer über ihrer Nasenwurzel abzeichnete, gut umgehen zu können. Daher mischte sich Curio auch nicht ein.
Nun stand aber wieder der Abschied an und auch wenn die Tage des Getrenntseinmüssens stetig abnahmen, war es doch jedes Mal ein kleiner Schmerz, den sie beide fühlten. Auch er umarmte sie nochmal fest, erwiderte nicht nur ihren kurzen Kuss, sondern ließ ihrem auch noch einen zweiten folgen.
Lange müssen wir nicht mehr warten.
antwortete er dann auf ihre letzten Worte und lächelte ihr zu. Doch war es immer noch viel zu lang und bevor sie dann auch tatsächlich unter sich sein konnten, müssten sie in der Hochzeitsnacht noch Gäste in ihr Schlafzimmer lassen. Aber danach wären sie endlich allein und unter sich.
Ich liebe dich, Runa. Und sag mir mit den Goden bescheid. Bis zum nächsten Mal.
sagte er schließlich, gab ihr noch einen Abschiedskuss und verließ dann, dass Päckchen mit den beiden Büchern unterm Arm, sowohl Garten, als auch das Grundstück der Duccier. Nur noch ein paar Tage, dachte er dabei und war auch schon durch das Torhaus verschwunden.
Und für mich bitte einmal Kurs II. Vielen Dank.
Natürlich merkte er, dass sie sich zurücklehnte und schnell wurde ihm klar, dass er jetzt wohl über das Ziel hinausgeschossen war. Er ließ ihr daher ihren Raum und zog sie nicht wieder zurück. Gut, es war jetzt auch nicht sonderlich lustig gewesen. Dann wurde ihr Blick noch ein bisschen ernster, als sie darauf beharrte, dass Alpina sich schonen sollte. Curio kannte dieses Blick mittlerweile und er wusste auch, dass damit irgendeine Ahnung verbunden war. Ein fragender Blick erschien auf seinem Gesicht, doch gab es keine weitere Erklärung. So nickte er nur.
In Ordnung. Ich werde mit Mutter, Alpina und meinen Geschwistern sprechen.
Wenn Silvana solche Ahnungen hatte, auch wenn er nicht wusste, worin diese Ahnungen nun letztlich bestanden, konnte er sich sicher sein, dass sie recht hatte. Daher sparte er sich in solchen Fällen meistens die Widerworte und stimmte einfach zu. So wie jetzt auch. Dennoch: Er musste wohl mit Silvana nochmal darüber reden, wie sie in Zukunft mit ihren Visionen umzugehen gedachte und ob es möglich war, sie ein wenig kontrollierbarer zu machen. Schließlich war es auch für seine baldige Frau nicht gut, wenn sie diesen Mächten lediglich ausgeliefert war. Aber das würde noch kommen.
Ja, das werden wir. Ganz bestimmt.
Genaue Planungen zu seinem weiteren Aufstieg gab es leider noch nicht. Im Moment gab es ja genug zu tun, sodass eine Kandidatur ohnehin nicht in Frage kam. Zudem stand ja auch noch in den Sternen, wann er zum Pontifex erhoben werden konnte, denn der Zeitpunkt der Beförderung seines Patrons stand ja auch noch in den Sternen. Er würde wohl sehen, wann das alles voranginge und was das letztlich auch alles für ihn und seine Familie bedeutete.
Kurz blickte er hinauf zur Sonne und merkte, dass sie nun schon recht weit vorangeschritten war.
Ich muss mich jetzt leider gleich schon wieder auf den Weg machen, denn ich habe noch einen Termin im Tempel. Mach doch bitte einen Termin mit den Goden und sag mir dann bescheid. Ich halte mir dann den Tag frei.
Er versuchte ein Lächeln zustande zu bringen, doch geriet es recht schief. Irgendwas machte ihr zu schaffen, denn sie beharrte sonst nicht so auf ihrer Position. Und auch er hatte sich ja grade wohl mitten ins Fettnäpfchen gesetzt. Daher erhob er sich jetzt zwar, hielt aber dabei noch ihre Hand und blickte sie nun an, ob sie ihm doch noch was erzählen wollte.
| Decria Timarcha
Da war sie wieder. Diese Unart, den Namen ihrer Tochter abzukürzen. Aber da Alpina daas so freundlich überspielte, ging Timarcha da dieses Mal drüber hinweg. Allerdings nicht ohne nochmal auf den Namen ihrer Tochter hinzuweisen.
Du kannst Coriolana gerne fragen, ob sie mitgehen möchte. Da sie aber, soweit ich weiß, noch nicht auf dem Forum war, wird sie bestimmt gerne mitgehen.
Timarcha ließ die junge Helvetia ja nie ohne Begleitung aus dem Haus. Vor allem hier, in der tadt, lauerten nämlich genug Gefahren, für ein jungen, hübsches Mädchen, wie sie. Daher bekam sie immer eine Begleitung mit oder durfte nur als Begleitung eines Erwachsenen auf die Märkte und das Forum. Sicher war sicher.
Die übrigen Worte nahm Timarcha mit einem Nicken zu Kenntnis. Die junge Frau schien wirklich ihre ganze Kraft in dieses Haus und seine Bewohner stecken zu wollen. Allerdings würde sie vor allem ihre beiden jüngeren Kiner bitten, ein Auge auf sie zu haben. Sie sollte genug essen und trinken, nicht zu viel stehen und wenn ihr praktisch die Augen zufallen sollten nach dem alles andere als entspannten Tages der Hochzeit, würden sie auch dafür sorgen, dass sie zu Bett ginge. Nun aber nahm Timarcha Alpinas Hand und drückte sie leicht.
Es ist doch selbstverständlich, dass sich die helvetischen Frauen gegenseitig unterstützen. Jetzt aber schauen wir erstmal, dass wir die Hochzeit überstehen und du dein Kind zur Welt bringst.
Hoffentlich auch in dieser Reihenfolge, denn sie wusste sehr gut, dass Curio Alpina unbedingt dabeihaben wollte. Und Corvinus würde sich wahrscheinlich auch recht unwohl ohne seine Frau fühlen.
| Decria Timarcha
Irgendwie konnte Timarcha fühlen, dass Alpina wohl überöegte, ob sie überhaupt was anzuziehen hatte. Na ja, der Blick an sich herab und ein gewisser unzufriedener Blick waren Hinweise genug. Zudem rechneten Frauen ja auch nicht damit, dass mitten in die Endphase ihrer Schwangerschaft ein repräsentatives Fest fiel.
Falls du noch ein Kleid brauchst, werden Coriolana und ich dir natürlich gerne unter die Arme greifen.
Ein freundliches Lächeln folgte und dann kam auch schon die nächste Frage.
Ich gehe davon aus, dass die beiden nach dem Vollzug der Ehe für sich bleiben können. Sie werden dann, wie ich glaube, auch nicht mehr zurück zu den Feiernden gehen. Wir hingegen werden die Gäste, die noch da sind bewirten, solange sie bleiben wollen. Wenn es dir allerdings zu spät werden sollte, sollte es auch kein Problem sein, wenn du dich zurückziehst.
Zumindest hoffte sie, dass sie alleine waren. Nicht dass die Germanen noch ihren barbarischen Trieben nachkamen und Braut, Bräutigam und das Bettlaken zu den Gästen schleppten, um sie dort auszustellen...
| Decria Timarcha
Alpina dachte mit. Sowas mochte Timarcha.
Wie gesagt, zum Essen nur Kleinigkeiten. Vielleicht können wir ja auch ein paar deiner raetischen Spezialitäten zubereiten. Und ja, wir brauchen Nüsse, wobei wir die am besten schon an der Villa Duccia verteilen. Das übernehme ich aber gerne und da die Fabricier ja auch wieder da sein werden, werden mir Narcissa und Tullina sicher auch dabei zur Hand gehen können. Dir wäre ich dankbar, wenn du vorne einen Blick auf das Brautpaar hast, damit dort auch alles glatt läuft. Zum Beispiel müssen sie auch am letzten Kreuzungsschrein vor der Casa ein Ass ablegen.
Hatte sie noch was vergessen? Timarcha überlegte und strich dabei mit dem Mittelfinger über den Daumen der rechten Hand.
Nun, die Aufteilung ist klar. Bei der Villa Duccia finden vor allem die germanischen Riten statt und hier vor allem die römischen. Tatsächlich braucht die Braut also drei Asse und im Haus müssen einerseits Wollbänder und Öl für die Türpfosten, sowie ein Feuer und ein Wasserbecken vorbereitet werden. Das wird Acanthos übernehmen, sobald er den Brautzug ankommen hört.
Erneut dachte sie nach. Sie musste dringend anfangen, sich Notizen zu machen.
Ach ja, ein bisschen Entgegenkommen gibt es von beiden Seiten. Bei den Ducciern dürfen wir auch den römischen Göttern opfern und der Priester wird auch darauf verzichten, uns mit Blut zu bespritzen. Iullus hat das freundlicherweise durchgesetzt. Hier wird die Braut dann mit blanker Klinge begrüßt und Iullus muss einen Schwertschlag in den Türpfosten vollziehen... Und, natürlich, der Höhepunkt des Tages... Die Hochzeitsnacht.
Curio hörte seiner Verlobten zu und wieder erschien ein kleines Schmunzeln.
Ich habe ja auch dich ausgesucht. Wie verrückt wäre ich denn, wenn ich wollte, dass du dich komplett veränderst. Dann wärst du doch nicht mehr du, Runa.
Ein Kuss landete auf ihrer Wange und er blickte sie weiter an. atürlich wusste er, dass seine Mutter über sie als "das kleine Barbarenmädchen" sprach, doch machte sie es meistens, um ihn aus der Reserve zu locken. Auch wenn Silvana sicherlich die klassische römische Frau war, hatte er sie sich doch ausgesucht, vielleicht auch genau deswegen. Außerdem war ihre ganze Beziehung nichts beliebiges, sondern von höchster Stelle gewollt. Und wenn man ihnen beiden schon die Urteilsfähigkeit absprechen wollte, bei den Göttern konnte man das nicht.
Aber ich weiß, dass meine Mutter fair ist. Vielleicht braucht sie ein bisschen, um dich anzuerkennen. Aber irgendwann wird sie es. Übrigens gehe ich davon aus, dass es spätestens mit deiner Schwangerschaft sein wird. Denn sie sagt immer, dass sie zu allen Frauen Sympathien hegt, die sich entscheiden, einen kleinen helvetischen Brocken mit sich rumzuschleppen.
Er lachte auf und hoffte, dass er sie damit ein bisschen aufmuntern könnte. Natürlich würde das ein bisschen dauern - er ging ja nicht davon aus, dass es direkt in der Hochzeitsnacht klappen würde - und bis dahin müssten sie sich ja auch nicht ständig sehen. Spätestens nach dem Ende von Alpinas Schwangerschaft würde die ganze Familie abreisen, und dann hatten die beiden ja genug Abstand. Dennoch, wenn Silvana bis dahin anderweitig als seine Ehefrau glänzte, könnte es auch schon früher sein. Nur hing das halt von den jeweiligen Situation ab.
Alpina wird bei der Hochzeit nicht überbeansprucht. Es wird immer jemand bei ihr sein, der sie unterstützt und wenn sie müde wird, kann einer meiner Geschwister oder auch mein Vater einspringen. Ich finde halt nur wichtig, dass sie in die Rolle der Hausherrin hineinwächst, die sie sich dann nach unserer Hochzeit mit dir teilen wird. Nicht dass in ihr irgendwann der Gedanke heranwächst, dass sie nur Gast in der Casa Helvetia sei, weil sie ja nicht mit Lucius verheiratet ist.
Alpina war solange nur Gast in der Casa Atia. Und er wusste ja auch über ihre Zweifel, überhaupt erst hierher zu ziehen. All das wollte er zerstreuen, so schnell und so endgültig wie möglich, bevor da irgendein kleiner Funken zu einem Flächenbrand werden konnte.
gemeinsam mit
[Blockierte Grafik: http://abload.de/img/curvusg3oy3.jpg]| Lucius Helvetius Curvus
sowie
| Decria Timarcha
Nachdem sich alle voneinander verabschiedet hatten und die Duccier zur Tür geführt worden waren, zogen sich Curio und seine Eltern wieder in Triclinium zurück. Curios Vater verabschiedete sich schnell in den Garten und so blieben nur Curio und Timarcha zurück.
Vier Zeugen...
entfuhr es Curio mit einem Kopfschütteln und ermusste sich erstmal auf einen der Stühle stützen. Vier Leute in diesem verdammt kleine Raum. Gut, er gehört noch zu den größten Räumen im Haus, aber dennoch mit Silvana, ihm zwei Zeugen von seiner und zweien von ihrer Familie dürfte der Raum praktisch vollkommen ausgefüllt sein.
Tja, du wolltest das kleine Barbarenmädchen heiraten...
Der missbilligende Unterton in Timarchas Stimme war unüberhörbar, doch war es nichts gegen den Ton, den Curio jetzt wieder annahm. Mit finsterer Miene schaute er seine Mutter an.
Erstens: Ich will sie heiraten. Immer noch und für immer. Zweitens: Sie hat, verdammt nochmal, einen Namen.
Die Augenbraue Timarchas wanderte in die Höhe.
Dann musst du da durch, wenn du die Duccia wirklich heiraten willst...
Ja, das musste er... Aber nicht alleine.
Ich möchte dich bitten, dass du bei der Hochzeitsnacht dabei bist. Vater will ja nicht, würdest du also mit Lucius sprechen?
Er blickte sie durchdringend an, was an ihr jedoch abprallte.
Natürlich bin ich dabei. Oder soll ich etwa deine Schwester zur Fleischbeschau schicken? Die käme doch nur auf dumme Gedanken. Und natürlich frage ich Lucius, dann können sich nämlich Titus und Coriolana mit Alpina um die Gäste kümmern.
Curio nickte. Unwissend darüber, wer jetzt von Seiten der Duccier diese zweifelhafte Ehre erhalten sollte, musste er also dem Hochzeitstag und der Nacht harren und hoffen, dass auch alles glatt ging.
| Decria Timarcha
Timarcha nickte, bevor sie überlegte, was sie ihr am liebsten zuweisen würde. Eigentlich war die Entscheidung recht einfach.
Der Rocken ist ja etwas schwerer als die Spindel. Daher kann Coriolana am besten den Rocken tragen.
Dann konnten sie Alpina sconen wo sie konnten und dennoch könnte sie eine zentrale Rolle einnehmen.
Zudem werde ich ja an der germanischen Fleischbeschau teilnehmen müssen. Und ich wollte zudem Lucius bitten, sich mir anzuschließen, da mein Mann bereits klargestellt hat, dass er es nicht machen wird. Währenddessen wärest du also mit meineren jüngeren Kindern alleine für die Gäste verantwortlich.
Was Timarcha von der Hochzeitsnacht unter Zeugen hielt, hatte sie damit wohl klargemacht. Allerdings war das für die Duccier ja bekanntermaßen eine nichtverhandelbare Tradition und was tat sie nicht alles dafür, dass ihr Sohn die kleine Duccia heiraten konnte.