Beiträge von Gaius Germanicus Varro

    " Ich würde gerne mehr erfahren. Da ich erst vor kurzem direkt aus Rom hier her kam wurde es sehr lehrreich sein mit jemanden ein wenig über die Gepflogenheiten und Sitten der hiesigen Stämme zu sprechen. Hast du eine Unterkunft?"


    Der kurze Seitenblick zu Varro war rein als Beobachtung dessen Reaktion gedacht.

    Schöner Onkel, provozierte seinen Neffen im Beisein seines Vorgesetzten. Was bildete der sich ein? Sie hob ihre linke Hand um sie auf Varro´s Unterarm zu legen und schwebte davon.

    Varro war viel zu perplex um dem Ansinnen des Cerretanus etwas anderes abzugewinnen als die Macht der Gewohnheit. Manche Menschen hatten den Drang alles Schöne an sich zu ziehen. Doch Eila verblüffte ihn einmal mehr. Mit ihrer kleinen Hand auf seinem Unterarm nickte er Cerretanus grimmig zu und geleitete Eila vor die Casa. Vor der Casa standen einige Sänftenträger bereit um eventuelle Traggäste in die Civitas zu tragen. Varro half Eila in die Sänfte, zahlte das Transportgeld und sah Eila im Halbdunkel der Sänfte traurig an. So hatte er sich ihr Wiedersehen nicht vorgestellt. Ihr Hand lag in der seinen und er musste sich zurückhalten sie zu küssen. Stattdessen fragte er Darf ich hoffe dich einmal unter weniger störenden Einflüssen zu sehen? Verwirrt fragte er sich gleichzeitig was mit ihm los sei...

    Er hatte bis auf weiteres keine Zeit für irgendetwas anderes als seinen Dienst.

    Varro nickte beiläufig und fragte sich was dieser Decimus Nero wohl herum zu tratschen hatte und wo er jetzt bei soviel Aufmerksamkeit mit seinem Teller hin sollte. Nun, das stimmt, wir haben sie bei einer Patrouille aus den Händen einiger Barbaren befreien können. Er lächelte Eila kurz an und stellte den Teller hinter sich auf dem Rand des Brunnens ab. Damit war für ihn der für die Öffentlichkeit bestimmte Teil der Geschichte erzählt. Varro legte den Kopf leicht nach links und erwartete die nächste Frage. So war er nun einmal, Frage Antwort, nächste Frage.

    Die Patrouillen verliefen bis dato eher ruhig. Die reisenden Händler begrüßten sie freudig, wußten sie doch, daß ihre reibungslose Reise allein diesen Patrouillen zu verdanken war.


    Varro hatte die Turma Prima halbiert und mit Legionsreitern und Calones aufgefüllt. Rein optisch waren sie als Einheit zu erkennen. Jedoch gab es nach wie vor Probleme bei der Integration der Legionsreiter. Die Ablehnung gegenüber den Reitern der Ala trat oft in arrogantem Verhalten zu Tage. Seltsamerweise hatten sie mit den Calones weniger Reibereien. Was wohl daran lag, daß sie diese nicht als Konkurrenz betrachteten. Was sie aber im reiterischem Sinne durchaus konnten. Die Calones schienen wie mit ihren Pferden verwachsen und machten fehlende militärische Ausbildung durch ihre Fertigkeiten wett. Varro hatte festgestellt, daß sie ausnahmslos gute Bogenschützen waren und sie deshalb mit Bögen ausrüsten lassen. Die Übungen damit vollzogen sie mit Feuereifer und übertrafen sogar die Equites der Ala wenn es darum ging vom galoppierendem Pferd aus den phartischen Schuss zu vollziehen.


    Ihr Tour hatte eine Länge von 25 Meilen, alle 10 Meilen befand sich eine Station Benefiziarier. Diese gaben ihnen die neuesten Zahlen und Berichte über ihren Abschnitt der Fernstrasse. Demnach war seit Beginn der verstärkten Patrouillentätigkeit der Warenverkehr gestiegen, was aber auch mit dem nahenden Winter und der entsprechenden Bevorratung der Stadt zu tun hatte. Es gab auch Gerüchte um kleinere Banden, die aber bisher nicht bestätigt wurden. Die Benefiziarier berichteten von zwei Überfällen die aber durch das Geleitpersonal der Händler abgewehrt wurden.

    Varro war zufrieden. Rief seine Männer jedoch stets zur Wachsamkeit auf, denn wenn die Patrouille zur Routine wurde schlich sich der Schlendrian ein. Weshalb er ständig drei Männer abwechselnd als Speculatores voranschickte. Jeweils einen Alenreiter, einen Legionsreiter und einen Calone.

    Varro genoß Eilas Anwesenheit. Da er seine Kontakte zum weiblichen Geschlecht in der Regel asexuell pflegte wunderte er sich sehr was ihre Anwesenheit in ihm auslöste. Sein Leben bestand seit langer Zeit nur aus Pflichterfüllung, da gab es so gut wie keinen Platz für Muße oder Interessen ausserhalb des Exercitus. Das machte ihn verdächtig einer dieser Knabenliebhaber zu sein, jedoch wußte er es besser.

    Er war derart in Eilas Augen versunken und trunken von ihrer Stimme , daß er Cerretanus erst wahrnahm als dieser quasi vor ihm stand. Einem Impuls folgend stellte er Eila als seine Begleitung vor, wie auch Cerretanus als seinen Onkel. den fragenden Blicken Cerretanus begegnete er mit den Worten Du sprachst von einer Begleitung, nicht wahr? Was sowohl ihn selbst wie sicher auch Cerretanus verblüffte, denn seine Enthaltsamkeit war auch diesem nicht unbekannt.

    Varro sah den Duplicarius an und dachte sich seinen Teil. Er nickte leicht und sah auf die Karte. Er würde den Teufel tun und auf diesen seltsamen Einwand eingehen. Andriscus war der Ausbildungsleiter der ALA. Ein bewährter Mann der einen Großteil seiner Dienstzeit hinter sich hatte und das erworbene Wissen zusammen mit den Standards den Tirones weitergab.

    Natürlich konnte man nicht alle Eventualitäten abdecken...

    Nun meine Herren, wie gesagt, es geht um Präsenz. Spione und eventuelle Zuträger sind nicht als solche zu erkennen, daher gilt im Castellum der Legio und hier ab sofort Zugangsverbot für Zivilisten. Er war sich im Klaren darüber daß der Zustand der Legio sicherlich in der Civitas bekannt sein dürfte. Aber es galt zunächst dem eventuellen Gegner abzuschrecken. Im Frühjahr sollte die Sec ohnehin abgelöst werden. Aber das gehörte nicht hierher.

    Wir lassen verbreiten, daß wir ein großes Manöver planen und deshalb auch Truppen von Außerhalb erwartet werden...denn eines dürfte klar sein,...

    Er tippte auf die Karte.

    Wir mögen ja vergleichsweise Schwach aufgestellt sein, aber um hier in unserem Bereich einzusickern bedarf es unauffälliger Stellen und diese gibt es quasi nicht. Der bewallte Teil des Limes ist durch sichbare Wachtürme gesichert, der Rhenus wird stärker durch Patrouillen kontrolliert sowohl auf und neben dem Fluss. Bekannte Übersetzstellen werden durch Hindernisse und Fallen entwertet.

    Er atmete tief ein und schloß Wenn sie kommen wollen, dann werden sie kommen, wir tun alles um ein Eindringen zu verhindern...das ist unsere Aufgabe und das gedenke ich zu tun.

    Ein Blick in die Runde. Wir sind Milites meine Herren, Dem Kaiser und Senat, aber auch dem Volk von Rom verpflichtet. Machen wir es so...

    Natürlich berechtigte Einwände. Varro rieb sich mit Daumen und Zeigefinger die Augen. Das Ganze war schwieriger als er befürchtete. Er sah erst Ocella an, dann Andriscus, dann die übrigen Männer. Einen tiefen Atemzug später hatte er sich im Griff.
    Wir haben folgendes Szenario...Mit dem Zeigefinger zog er auf der Karte eine Linie.
    Das hier ist der Limes, wir alle kennen ihn und wissen, daß er zwar durch Wachposten und Holzpalisaden mit Toren gesichert ist,...aber eben nicht überall.
    Er tippte auf die Karte um die Stellen zu verdeutlichen.
    Der Bequemlichkeit und Notwendigkeit geschuldet übernimmt der Rhenus teilweise die Funktion der Wälle und genau dort gelingt es trotz der Päsenz der Patrouillenboote immer wieder kleineren Gruppen auf unsere Seite zu gelangen.
    Das war Fakt, man konnte den Limes nicht nahtlos überwachen.
    Die Kerle die sich bisher herüberwagen sind in der Regel junge Draufgänger die sich etwas beweisen und fette Beute machen wollen. Seine rechte Hand schlug auf die Tischplatte was den einen oder anderen verschreckt aufblicken sah.
    Ärgerlich,...sicher. Ärgerlich auch wenn sie entkommen...und da beginnt unser großes Problem. Er fixierte Ocella mit Blicken, weil er wußte daß dieserihm das nachsehen würde. Diese Burschen werden prahlen, werden sich als große Helden darstellen und weitere ermutigen. Die Horden werden zahlreicher werden und wenn wir Pech haben werden diese Bastarde uns von etwas ablenken was tatsächlich geschehen könnte.
    Wieder ließ er die Linie des Limes auf der Karte unter seinem Zeigefinger laufen.
    Natürlich werden wir uns auf den Rhenus konzentrieren, unser Augenmerk dorthin richten um diese lästige Plage abzuwimmeln. Zustimmendes Nicken und Brummen ertönte.
    Allerdings ist der Rhenus in unserem Abschnitt lang und unser Personal begrenzt! Wieder fixierte er jemanden aus der Runde, diesmal Andriscus. ...wir müssen ja auch noch den bewallten Teil ausbauen und überwachen.
    Er setzte sich auf die Tischkante. ...das besorgt die Legio Secunda,...die wie ihr alle wisst nur ein Drittel ihrer Mannstärke hat, also ziemlich ausgedünnt ist. Deshalb soll die ALA vermehrt patrouillieren, die Ala, die wie ihr wisst ebenfalls nicht vollzählig ist.
    Varro stellte sich wieder vor die Karte.
    Es gibt Informationen, daß auf der anderen Seite die Gemüter etwas erhitzt sind.
    Das ließ er erstmal sacken und fuhr dann fort.
    Es gibt also die Theorie, daß irgendjemand die Situation mit den Kleingruppen noch forcieren wird um dann an geeigneter Stelle durch den Wall zu brechen, der ja vernachlässigt sein wird, weil ja die Transferstelle für die Gelegenheitsplünderer anderswo ist.
    Sie alle wußten was es bedeutete wenn man in seiner Wachsamkeit nachließ.
    Deshalb soll die Ala schnelle Patrouillen durchführen, ständig von hier bis Confluentes und Borbetomagus...und das mit reduzierter Mannstärke!
    Er verschränkte die Arme. ...und deshalb werden wir unsere Turmae verstärken mit allem was nicht vom Pferd fällt. Denn Beobachter sehen nur eine Patrouille, sie sehen nicht die Fähigkeiten der Equites,...die setzen sie voraus!

    Varro kam ein Gedanke. Er könnte doch Cerretanus fragen ob sie etwas hier in der Casa oder in der Regio machen konnte. Kurz entschlossen nahm er ihren Arm, hakte sie bei sich unter und führte sie in den Garten. Dort wurde sie umgehend mit Getränken und kleineren Leckereien eingedeckt und sie standen inmitten der Gäste. Doch Varro war es als wären sie allein. Sein ganzes Ich wandte sich Eila zu. Sonst keineswegs ein Gefühlsmensch ließ er zu, daß sie den kleinen Jungen in ihm weckte. Er sah zu wie sie an ihren becher nippte und nahm ihn entgegen als sie ihm den Becher wie selbstverständlich hinhielt um etwas von den Köstlichkeiten auf ihrer Platte zu essen.

    Varro erstarrte vor Schreck als er den Terentier ansah. Fahrig reichte er ihm seinen Becher zweifelnd hier das richtige zu tun. Doch bald schon, so schien es, hatte sich der Praefect wieder gefangen. Ein Stoßseufzer verließ seine Lippen. Als kurz darauf Adelheidis auftauchte und den Praefecten in ein Gespräch verwickelte wußte er diesen in guten Händen. Er entschuldigte sich kurz und suchte die Latrine auf. Immer mehr Menschen strömten in den Hortus. Es sah wohl so aus als habe Cerretanus die Götter und die Welt eingeladen. Er fragte sich gerade wovon der Gute das bezahlen würde als er bei einem Blick nach draussen, wo noch einige Menschen auf Einlass warteten ein bekanntes Gesicht vorbei gehen sah. Eila,...die junge Frau au dem Wald.
    Spontan entschloß er sich die Casa zu verlassen und sie anzusprechen. er drängte sich entschulkdigend durch die wartende Menge und ging ihr ein Stück weit nach. Offensichtlich war sie kein geladener Gast, was Varro nicht wirklich gewundert hätte.
    Eila,... sagte er halblaut, und als sie sich zu ihm umdrehte war es als würde in ihm etwas überlaufen. Ganz entgegen seiner üblichen Gepflogenheiten lächelte er und trat an sie heran. ...wie ist es dir ergangen? Wolltest du nicht nach... Er versuchte sich zu erinnern. Raetia?...stimmt das?

    Auf Netflix ist eine neue Serie namens Barbaren.
    Hintergrund der Serie bildet die Geschehnisse vor der Varusschlacht. Ich habe mir nach einer Folge dieser Staffel schon die Augen gerieben. Dort wird meiner Meinung nach viel Blödsinn verzapft, aber es ist aufgrund der authentischen Requisite wertfrei sehenswert. Die Römer reden so eine Art Latein und die Germanen, welche interessanterweise von vielen deutschen Darstellern gespielt werden sprechen feinstes Hochdeutsch. :D

    Die Strasse war wenig genutzt. Zu dieser Tageszeit waren nur wenige Fuhrwerke und Fußgruppen unterwegs, weshalb es relativ störungsfrei voran ging.
    Varro empfand es als ungewöhnlich, daß sich ein Praefect selbst ein Bild der Lage machte, zumal in diesen unsicheren Zeiten. Doch Terentius Nero schien kein Mann des Officiums zu sein.
    Er an der Spitze der Turma neben Nero und wies im Vorbeiritt auf die Stellen an denen in der Vergangenheit kleinere Barbarengruppen aufgerieben worden waren. Bald kamen sie an die Stelle des letzten Zwischenfalls und Sie stoppten die Patrouille für eine Begehung.
    Varro ließ den Bereich sichern und begab sich an die Stelle an der die Leichen der Germanen gelegen hatten. Sie waren allesamt fort. Irgendjemand hatte sie wohl entfernt und vielleicht sogar bestattet.
    Wie immer war nichts von dem Kampf zu sehen. Die Wiese schien unberührt. Lediglich das abgenagte Skelett, von Hilkos Pferd lag noch in Teilen dort wo es gestorben war. Ein seltsames Beklemmen erfüllte Varro als er die Überreste betrachtete. Um davon abgelenkt zu werden wies er auf die Wiese und den Waldrand.
    Hier hat es sich zugetragen. Es waren wohl irgendwelche jungen Wirrköpfe auf der Suche nach Beute,…weniger entschlossene Krieger die die Lage sondiert haben.
    Es war zu leicht sie zu schlagen. Einzig das Überraschungsmoment kostete uns einen Mann und dessen Pferd. Im weiteren Verlauf war die Gegenwehr eher stümperhaft wenngleich todesmutig.

    Was nur natürlich war, denn jeder der eine Waffe trug setzte sie ein, mehr oder eben weniger erfolgreich.

    Der Garten begann sich zu füllen. Immer mehr Menschen trafen ein. Er sah bekannte Gesichter von denen er wußte welche Funktion oder Stellung sie in Mogontiacum hatten und wies den Praefecten darauf hin. Eben trat Duccius Marsus ein. Er liebkoste seine Gemahlin.
    Varro bemerkte es nur weil er ihn taxierte. Duccius Marsus war einer jener Duccier die über einen langen Zeitraum diese Stadt und diese Provinz dominiert haben. Sie stellten sogar einen Legaten. Varro erinnerte sich an Duccius Vala. Es war bei dieser Strafexpedition gegen die Chatten. Naja, lang ist´s her. Viele von denen die damals dabei waren sind inzwischen tot oder verschwunden. Sein Blick fiel auf Cerretanus. Er war offenbar in seinem Element. Eine Sklavin kam mit einem Tablett Honigkuchenstückchen vorbei. Waren sie schon so lange da?
    Varro winkte lächelnd ab, Honigkuchen war nicht sein Ding.

    Varro bemerkte eine gewisse Verstimmtheit bei Andriscus. An anderen Tagen wäre ihm das egal gewesen, jedoch jetzt und heute war eine besondere Situation, in der alle hier Anwesenden zu einer gemeinsamen Entscheidung kommen mussten. Er wollte keine Zwistigkeiten. Nun,...dann werden wir es belassen wie es ist. Die Tirones werden bis zu ihrer Gefechtsbereitschaft den Wachdienst mit übernehmen, so ist uns auch geholfen. Damit war das Thema vom Tisch und Andriscus alleiniger Ausbildungsleiter. Nächstes Thema,...die Calones... Varro hob beschwichtigend die Hände bevor er fortfuhr. Damit wir uns hier richtig verstehen meine Herren, es geht um einen Bluff. Die uns beobachtenden Barbarenspäher haben keine Ahnung ob es sich bei der starken Patrouille um Ala, Legions- oder Calones handelt. Sie sehen nur Reiter...für Etikette oder Standesdünkel haben wir keinen Platz, wohl aber für eine Missio, der Missio den Feind zu täuschen und den Winter zu überleben. Mit ernster Miene sah er seine Kameraden an.

    Varro sah Andriscus an und rieb sich das Kinn. Die Blauen waren erst ein paar Tage in der Ausbildung, da konnte man keine Wunder erwarten. Schon gut, Duplicarius,...das ist ja immer so der Fall,...hmm... Er sah auf die Karte und dann wieder auf Andriscus. Was hälst du von einer syncronen, einer dualen Ausbildung? Du übernimmst ab Morgen die praktische Ausbildung und wir unterstützen dich bei der Schola,...oder auch bei der Praxis,...wie du meinst,...
    Vielleicht konnte man so schneller die Spreu vom Weizen trennen und die Ausbildung ein wenig straffen.

    Varro grinste ein wenig. Er sah von der Karte auf und meinte, Nun, Vexillarius,...da sprichst du etwas an... Das Hallo war groß, denn es war gerade erst geschehen, daß man Ocella zum Vexillarius bestellt hatte. Das dürfte ihn eine oder mehrere Runden kosten, soviel war sicher. Varro hob beruhigend die Hände und bals kehrte Ruhge ein. Andriscus,...wie sieht es mit den Tirones aus?

    Nachdem nun auch Ocella eingetrudelt war nickte Varro den Anwesenden zu und bat sie sich auf die bereitstehenden Scherenstühle zu setzen.
    Salvete meine Herren, ich kome gleich zur Sache,... als ob er das sonst nie tun würde.
    Die aktuelle Lage sieht so aus, daß hinter dem Limes eine gewisse Unruhe geschürt wird. Es gibt wohl ein paar Geschichtenerzähler die von Dorf zu Dorf ziehen und ordentlich Stimmung machen.
    Auch nicht neu,...Neu an der Sache ist jedoch, daß die Hälfte der Legio immer wieder auf irgendwelchen Missionen ist, wie etwa Limesausbau, etc. und das ist den Spähern auf der anderen Seite nicht entgangen. er legte eine Karte auf den Tisch und wartete bis die Männer sich um die Karte gestellt hatten.
    Er wies mit den Finger der rechten Hand auf Mogo, dann auf den Limes, die Strassen, die bereits vereitelten Überfälle...es waren viele Überfälle.
    Der Plan ist, daß die Ala mehr Präsenz zeigt, dafür sind wir aber zu schwach...deshalb die beiden Turmae der Legio...

    Macht euch nur lustig ihr Frohnaturen... :D Wenn eure Links in den siebten Kreis der Hölle führen muss ich mich erst wieder dort herauskämpfen.


    So, ihr schreibwütigen Imperianer, mein Postfach ist geleert und harrt eurer PN´s. ;)

    Varro hatte sich schon vorbereitet und erwartete jeden Moment die anderen Offiziere. Sein Plan war einfach, er bestand im Grunde aus einem großen Bluff. Neben den bereits eingetroffenen Turmae der Legio wollte er auch einige Calones in alte Rüstungen stecken und den Turmae beifügen. Die Calones konnten besser reiten als mancher Equites.
    Das alles waren ungewöhnliche Maßnahmen für diese ungewöhnlichen Zeiten.
    Er war voller Tatendrang und voller Ideen.

    Varro klopfte an und trat nach der Aufforderung ein. Ein Scriba sah ihn wortlos an. Varro musste sich ins Gedächtnis rufen, daß dies eine zivile Verwaltung war und hier andere Gepflogenheiten herrschten als im Castellum. Alles war leiser und im Falle des Scriba sogar wortlos. Decurio Germanicus Varro und Praefectus Terentius Nero für den Legaten, wir sind herbeordert.
    Nach langer Zeit kam sich Varro nicht einmal vor wie ein Bittsteller. Er wandte sich zum Praefecten um und nickte ihm zu.
    Währenddessen erhob sich der Scriba und begab sich in einen Nebenraum. Varro vermutete fast, daß er jetzt wohl auf seinen Onkel traf.

    Alienus hörte ihm amüsiert zu und lehnte sich auf seinen rechten Unterarm. Nun, hier bekommst du die Gegenstände die du für deinen Dienst brauchst.
    Er kramte unter dem Tresen und legte ihm eine Handvoll Nägel vor, dann verschwand er kurz und es folgten ein paar Lederriemen unterschiedlicher Länge sowie ein Schaffell , gebraucht aber noch brauchbar. Tja, den Rest mußt du dir woanders besorgen,...von deinen Kumpels borgen oder bis nach deiner Grundausbildung warten...dann kannst du es auf dem Markt in Mogo kaufen,...oder... Er machte ein besorgtes Gesicht. ...du suchst dir jemanden, außer mir,...der dir was aus Mogo mitbringt. Er zuckte mit den Schultern, klopfte auf den Tresen und ging wieder in die Tiefen des Armamentariums zurück um sich seiner Inventur zu widmen, dabei fragte er sich wie lange er schon nicht mehr in Mogogewesen ist. Eigentlich müsste sein kleiner Fehltritt doch inzwischen...