Beiträge von Gaius Germanicus Varro

    Da Andriscus in dringenden privaten Angelegenheiten den Dienst bis auf weiteres ruhen lassen musste, die Zeit jedoch drängte übernahm Varro die Reitausbildung.

    Im Gegensatz zu Ocella war er kein Brüller, er sprach gerade so laut wie es angebracht war. Das forderte den Tirones viel Aufmerksamkeit ab. Nachdem sie in Linie angetreten waren sah er sich die zukünftigen Equites der Ala genau an. Auffällig waren die großen, kräftigen Staturen der Perigrini aus dem Norden. Auffällig war auch jener Iunier, der es trotz allem bis hierher geschafft hatte.

    Tirones!

    Heute werdet ihr zum ersten Mal mit euren Pferden in Kontakt kommen.

    zu dem was die ALA auszeichnet, Die Pferde! Ich nehme an, dass ihr alle schon aufsitzen könnt? Die Trockenübungen wurden abgeschlossen,...also jetzt gilt es. Dort drüben stehen Calones mit den Pferden, es sind alte Pferde, Veteranen, die hier bei uns ihren letzten Dienst als Ausbildungspferde leisten. Habt also Respekt vor den vierbeinigen Kameraden und ehrt sie, als seien sie eure Alter Ego!


    Er lies das erst einmal wirken. Man konnte den Wert dieser Pferde nicht genug betonen. Sie an Tirones zu geben war immer ein Wagnis, denn die Pferde waren wählerisch und es kam vor, daß ein Reiter abgewiesen wurde.


    Zeigt den Pferden wer das Sagen hat und vermeidet den Einsatz der Sporen. Glaubt mir sie wissen was ihr wollt wenn ihr ihnen das mit leichten Schenkeldruck anzeigt. Also, , der Reihe nach zu den Calones, diese entscheiden welches Pferd zu eurem Körper passt, das Pferd an den Zügeln wieder hierher zurückführen. Die Zügel dann loslassen und neben dem Pferd stehenbleiben.


    Wenn die Zügel eines Kampfpferdes nach unten hingen würde es stehen bleiben...komme was da wolle.

    Er nickte dem ersten Tiro der reihe zu sich zu den Calones zu begeben.

    Ich frage mich was diese permanenten Diskussionen sollen?! Fakt ist, dieses Forum bietet die Möglichkeit all das zu tun womit uns das alte Forum zusammen gebracht hat. Die Freude am Schreiben in historischem, römischem Rahmen. Hier hat sich nun ein neues Management etabliert, das sinkende Schiff des alten IR übernommen, restauriert und es nach seinen und bewährten alten Regeln in die Neuzeit überführt. Es wurde eine Aktion gestartet, alte, von den Zuständen im alten IR abgewandte ID´s zurück zu holen. Damit das Imperium weiter lebt, damit die Freude am Schreiben uns wieder zusammen führt.

    Doch sind meine Kollegen leider permanent dabei einen verfluchten Eiertanz aufzuführen damit sich hier niemand von denen die den unseligen , destruktiven Geist des alten IR hier wieder erwecken wollen auf den Schlips getreten fühlt.

    Nicht mein Weg. Wer hier seinen Teil zu beitragen möchte, der sei willkommen, wer hier seine trivialen, subversiven Spielchen spielen möchte, dem schlage ich andere Foren vor. Ich bin es leid immer wieder vor Typen zu buckeln deren einziges Ziel es zu sein scheint Unfrieden, Unsicherheit und vor allem das auszulösen weswegen sie damals das IR verlassen haben...Frust und Ärger.

    Auf diesem Wege...sucht euch andere zum Spielen, hier sind nur Enthusiasten die ihre karge Freizeit mit einem Roleplay der euphorisierenden, aber auch der friedliebenden Art pflegen wollen.

    Wem das zu undeutlich war dem sende ich gerne noch Klartext via PN.

    Danke Florus,...ich sehe mal dort nach.


    Hier die Reiterbefehle:

    -Aufsitzen : Conscendite (in) equos

    -Absitzen : Descensite (ex) equis

    - In Formation / Formiert euch : vos explicate

    - Keilformation : Cuneus

    -Linienformation : Linea

    - In Trab : In gradu citato

    - In Galopp : In cursu equi citato

    - Zur Attacke : ad impetum

    - Zersteruen : dispergite

    - Lanzenattacke : ad impetum hastarum

    - Bogenattacke : ad impetum sagittarum

    - Vorhut : primum agmen

    - Nachhut : agmen extrenum

    - Späher : speculator

    - Auskundschafter : explorator

    - Auskundschaften : explorate

    Varro hoffte, daß soviel Einfältigkeit nicht ansteckend war. Er unterließ es den offensichtlich geistig limitierten Nauta auf die korrekte Anrede zu verdonnern.

    Gut Nauta Merenda, Name und Dienstgrad deines Flottillenchefs?

    Soviel Zeit musste sein. Im Anschluß schickte er den Nauta zur Principia und verwies ihn an Tesserarius Acilius Balbus zu wenden. Alles weitere würde er vor Ort erfahren. Er ließ dem drömeligen Nauta noch Zeit sich aus dem Weg zu begeben und preschte dann mit seiner Turma los...gen Porta Mogontiacum.

    Die Patrouille neigte sich wie auch der Tag dem Ende zu. Varro´s Begegnung mit der Navis Iusoria hatte ihm ins Gedächtnis gerufen, daß heute 5 dieser schnellen Patrouillenboote in Mogo eintrafen um die Präsenz auf dem Rhenus zu erhöhen. Und im schwindenden Licht der Nachmittagssonne sah er sie liegen. Sie waren zwar nicht neu, aber durchaus einsatzbereit. Erfreut nahm er das wahr und führte seine Turma vorbei an den Schiffen zurück zum Castellum. Die Nachricht, daß die Classis Germania wieder in Mogo lag dürfte den Praefecten interessieren.

    Varro war nicht vollends überzeugt. Jedoch wurden die Dinge von den Geschehnissen hier vor Ort beeinflusst. Da der neue Subpraefectus offenbar Geleitschutz brauchte, die Ala aber hier vor Ort nur die weniger brauchbaren entbehren konnte, fiel die Wahl natürlich auf Kerle wie Calenus.

    Er war scharf auf das Kommando, er hatte sich vorbereitet. Was sollte also schief gehen?

    Sollte es zu einem Zwischenfall kommen würde es selbst Ocella schwer haben diesen zu überstehen. Denn wenn eine Formation der Ala angegriffen wurde, dann nur mit einer beträchtlichen Überzahl oder einer ausgeklügelten Falle. Schweren Herzens nickte Varro schließlich.

    In Ordnung, du wirst noch einen Veteranen für die IX mitnehmen, es ist Ocellas Bruder...ihr brecht Übermorgen auf, bis dahin dürftest du alle Vorbereitungen abgeschlossen haben.

    Es war früh am Morgen, kalter Dunst lag auf den Wiesen und Feldern. Erste frostige Nächte ließen den nahenden Winter erahnen. Varro führte seine Patrouille abseits der Strasse. Er hatte den Ruderschlag einer Navis lusoria vernommen und wollte mit Ihnen Kontakt aufnehmen.


    Sie sprengten über eine weißlich gefrostete Wiese als sie den Mastbaum der Navis lusoria auftauchen sahen. Varro ließ ins Horn blasen und der Magister Navis ließ, nachdem er Varro und die Equites erkannt hatte sein Patrouillenboot auf Rufweite heran.


    Sie tauschten sich kurz aus, Die Regina kam aus Novaesium und wollte nach Mogontiacum. Es gab wohl bisher keine Zwischenfälle oder Auffälligkeiten.


    Varro glaubte dem Magister Navis aufs Wort, denn die Männer der Classis Germanica hatten scharfe Augen und waren treffsicher, sowohl mit ihren Bögen als auch mit den beiden Scorpionen an Bug und Heck.


    Er hatte schon den Praefecten gedrängt den LAPP aufzufordern den Hafen Mogontiacums ebenfalls als Flottenbasis auszubauen. 4-5 Navis lusoria …das würde die Abschreckung erhöhen.


    Die Offiziere wünschten sich Glück und die Regina glitt zurück in die Mitte des Rhenus wo sie schnell Fahrt aufnahm. Varro dachte schon länger über ein Tribunat bei der Classis nach. Das musste er absolvieren, sollte er irgendwann einmal Praefect werden wollen.


    Ein leichter Zug am Zügel, ein aufmunterndes klopfen an den Hals und schon trabte Nike los. Der Tag versprach klar zu werden die Sonne ließ die Wiese dampfen.

    Varro sah Calenus an und war sich nicht wirklich sicher ob er sich an dessen Plan begeistern sollte. Du willst ernsthaft mit drei Equites und zwei Tirones den neuen Sub abholen? Er schüttelte leise den Kopf um so seine Meinung zu diesem Plan kundzutun. Calenus war ein verwöhntes Bürschlein der die Position als Decurio verliehen bekommen hatte. Seitdem suchte er um Anerkennung vor allem Varro´s Anerkennung. Die Eskorte für den Subpraefectus zu machen war der Situation hier geschuldet. Es war sonst durchaus üblich, daß die Offiziere selbst anreisten. Er mochte Calenus, er war wie ein Welpe um seine Anerkennung bemüht. Er würde sich ewig Vorwürfe machen wenn ihm unterwegs etwas zustoßen würde.

    Varro fand sich ebenfalls am Rande des Campus in Sicht- und Hörweite der Gruppe ein. Es war eine Weile her, daß er und Ocella ausgebildet gatten, aber vielleicht war es auch einmal eine gute Ablenkung zum inzwischen schon fast routiniertem Patrouillengang. Routine ist der Verlust von Aufmerksamkeit. Er musste sich da etwas einfallen lassen. Die Patrouille sollte trotz allem erstrebenswert sein und entsprechend motiviert angegangen werden, sonst hatte der ganze schöne Plan eine entscheidende Schwachstelle. Gespannt wartete er auf die Antwort jenes Ungebührlichen.

    Die drei Pestpandemien haben sicher ihren Teil dazu beigetragen. Dass sie in dem ansonsten interessanten Artikel unerwähnt bleiben, verwundert ein wenig, da sie nicht nur die Wirtschaft und das Militär nachhaltig schwächten, sondern auch als Katalysatoren dafür gelten, warum das Christentum sich plötzlich dermaßen ausbreiten konnte, welches seinerseits dazu beitrug, die alten Strukturen noch weiter zu verändern.

    Und die Zerstörungswut der plündernden Barbaren, sowie der laxe Umgang mit Bibliotheken

    Varro ritt heran, stieg ab und betrat das Übungsgelände. Es interessierte ihn wie weit die Tirones schon waren und wie sie sich anstellten. Er nickte Andriscus zu und schüttelte leicht den Kopf als er einen Ansatz des Salutierens erkannte. Die Ausbildung sollte weitergehen. Mit ernster Miene verfolgte er die Bemühungen der Männer auf die Übungsattrappen aufzusitzen. Wie schon zu seiner Zeit gab es hier Talente und weniger Begabte. Er erkannte den kleinen Iunianus. Anerkennend nickend dachte er sich, daß es erstaunlich war ihn noch nicht ausgeschieden zu sehen. Er warf kurz einen Blick auf den Stand der Sonne, trat dann auf Andriscus zu und meinte,

    Nächste Woche beginnst du mit der Zuführung und dem Training. Ocella wird dich ab nächste Woche an jedem 2. Tag beim Waffentraining unterstützen. Er sog die Luft durch die Nase und schloß Der Winter kommt Duplicarius, ich brauche Männer um ihn zu überstehen!

    Er nickte Andriscus zu und mit einem Weitermachen! ging er zu seinem Pferd und stieg mustergültig auf um danach zu seinen in der Nähe wartenden Männern zu reiten. Es stand wieder eine Patrouille an.

    Die Männer sahen mit einer Mischung aus Belustigung und Melancholie auf die Tirones. Es schien Aeonen her zu sein, daß auch sie sich abmühten die Standards der römischen Legion zu verinnerlichen. Es kam von vorn ein kurzes Kommando und sie waren wieder ganz bei der Sache. In Zweierreihe trabten sie davon.