Beiträge von Gaius Germanicus Varro
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Varro hörte genau zu und nickte beiläufig dann sah er Ocella an, es war das Signal zum baldigen Aufbruch. Die Idee kleine Gruppen zu den Baustellen zu schicken fand Varro angesichts der unklaren Lage bestenfalls gewagt, sagte aber nichts dazu, ...es waren die Männer der Legion, da würden sie wohl auch deren Schutz genießen.
Gut machen wir es so, die Reiter der Legio kommen Morgen ins Castellum der Ala, so können wir vorher Platz für sie schaffen. Die Legio, in Form deiner Person bekommt regelmäßig Bericht von den Patrouillen und die Kommunikation läuft über das Büro des Praefectus Alae.
Varro hatte was läuten hören von einer Ablösung des derzeitigen Praefecten der mehr durch Abwesenheit als durch Taten glänzte.
Aber das war nur hörensagen, nichts konkretes. Tribunus, wir melden uns ab und verbleiben wie besprochen! Ein kurzer Salut und das Gefühl die Sache noch auf den richtigen Weg gebracht zu haben begleitete sie.
Varro wandte sich noch einmal um und schloß,
Wenn wir diese Provinz verlieren Tribunus, dann durch Fehlplanung, zu wenig Kombatanten oder schlicht einer Übermacht aus den tiefen hinter dem Limes. Sein Blick war ernst. Wir kämpfen hier nicht für Prestige oder die Reputation von einem Politiker, der sich zeitlich begrenzt hier aufhält. Wir kämpfen für das Imperium, den Kaiser, die Menschen hier die sich auf uns verlassen und Tribunus,..er deutete auf Ocella neben ihm, ...wir kämpfen für unsere Brüder...und das bis zum letzten Blutstropfen.
Denn in all den Jahren hatte Varro noch nie einen Legaten bei den Kämpfen mit den Barbaren gesehen, aber sehr wohl seine Kameraden. -
Also doch Kooperation. Varro hatte mit einer Abfuhr gerechnet. Er schürzte die Lippen und nickte zustimmend.Die Meldereiter müssen natürlich bei den Castellen bleiben... Im Notfall absolut unverzichtbar falls schnell Nachrichten überbracht werden müssen. Ob zwei oder drei Centurien ausreichten um die Besatzung mehrerer Castelle zu verstärken wagte Varro zu bezweifeln, sprach das aber nicht an. Er wusste nicht über die aktuelle Stärke der Legio II. Zu seiner Zeit war sie pathologisch unterbesetzt.
Der Legionsstab würde schon wissen inwieweit er sich entblößen konnte und wieviele Legionäre nötig waren um Mogontiacum und dessen Peripherie zu verteidigen und zu halten.
Es brannte ihm förmlich auf den Nägeln, er sagte es doch...
Ich denke wir sollten die berittenen, schnell verfügbaren Patrouillen stark frequentiert patrouillieren lassen, vermeiden sollten wir hingegen eventuellen Beobachtern Truppenbewegungen zu zeigen. Ich bezweifle zwar daß die Kerle alle zählen können, aber es wird ihnen nicht entgehen, daß sich die Leg.II schwächt um eventuell anzugreifenden Castellen Entsatz zu bieten. Ich wäre eher dafür den ursprünglichen Plan, die Castelle zu halten und mit georderter Ala und Verstärkung aus dem Hinterland zu entsetzen. Wir dürfen uns hier am Limes auf keinen Fall zu sehr ausdünnen. Die Konsequenz wäre ein ganz dicker Fisch für einen eventuellen Anführer,..der Sitz des Statthalters von Germania Superior. Das wäre bei einem tatsächlichem Verlust eine wahre Schmach und käme dem Desaster des Varus sehr nahe. -
Varro hörte zu. Dativius also. Er war in der Tat ein Spitzel. Jedoch hatte sich Varro noch nicht seiner bedient. Wahrscheinlich war seine Entlohnung zu niedrig. Wenn man schon seinen Kopf riskierte, dann sollte es sich wenigstens lohnen.Es war schon traurig, daß die Legio wieder einmal mehr Informationen besaß als die Ala. Aber was soll´s.
Nun, diese Erzähler gab es schon immer,...sie haben immer wieder die Stimmung aufgeheiztund je nachdem wie die momentane Versorgungslage bei den Stämmen war haben sich die jungen Männer aufgemacht um ihrer Familie, ihrem Dorf und sich selbst Ruhm und einen Ausgleich für die schlechten Zeiten zu beschaffen.
Er warf einen Blick auf die Karte.
Das kann ich bestätigen, wir haben vor etwa 2 Wochen eine 15 köpfige Bande auf der Via Confluentes aufgerieben. Leider ließ weder Kleidung noch Bewaffnung einen Rückschluß auf die Herkunft zu.
Er sah kurz zu Varro und dann wieder zu Florus.
Marsi, Sugambri,Mattiaci,...unser Problem besteht darin, daß sie ausgewühlt werden, solange sie keinen gewählten Anführer haben ist es weniger ein Problem, weil sich dann die Verwegenen aufmachen und kleinere Meiler oder Villa rusticae überfallen.
Sein Blick wurde hart. Die Erinnerung an die verbrannten Überreste, die Leichen und die absolute Zerstörung erzürnte ihn ob seiner Hilflosigkeit das zu unterbinden. Auch das kam innerhalb des letzten Jahres vor. An größere Städte oder Castelle trauen sie sich noch nicht heran, auch weil sie zahlenmäßig dazu nicht in der Lage sind.
Er rieb sich das Kinn und betrachtete weiter die Karte.
Ich sehe unsere praktikabelste Möglichkeit, solange wir keine Gewissheit haben, in Präsenz.
Varro verschränkte seine Arme und sah den Annaer an.
Die Ala ist zur Zeit nicht voll besetzt,...wie viele Einheiten haben auch wir Nachwuchsprobleme. Aber ich denke wir können die via Confluentes mit Patrouillen stärker frequentieren. Wie sieht es mit eurer Reiterei aus?
Die Reiterei der Legio war eher im Bereich Melder tätig, aber sie könnten die Turmae optisch verstärken. Mein Vorschlag also, ...bis die Boten die Antworten liefern, werden wir die Patrouillenfrequenz erhöhen,...alle Castelle im fraglichen Bereich senden uns die Hälfte ihrer Reiterei um die Lücken aufzufüllen und wir warten die Woche ab, bis wir eigene Speculatores in die fraglichen Gebiete schicken um uns ein eigenes Bild zu machen.Varro nickte leicht.
Spitzel sind nicht schlecht, aber ich vertraue eher dem was ich selber sehe. -
Er versuchte also einen Neuanfang, typisch Politiker etwas linkisch und unter Verwendung diverser Hilfsmittel die ihm seine Wichtigkeit darstellen sollten.
Varro nickte und entgegnete, Der Praefectus gab uns nur dein Schreiben mit, für alles weitere war keine Zeit, weil es zum einen dringend schien und desweiteren der Praefectus selber im Aufbruch befindlich war.
Was wollte er eine Legitimation? Varro war geneigt aufzustehen und diesen bürokratischen Blödsinn zu beenden. Stattdessen entgegnete er, ... falls es Fragen zur Rechtmäßigkeit unserer Anwesenheit hier geben sollte.
Er reichte ihm den Brief.Der Tribunus Laticlavius Lucius Annaeus Florus Minor von der Legio II Germanica grüsst den Praefectus der Ala II Numidia.
Praefectus, im Zuge unserer neu intensivierten Zusammenarbeit möchte ich dir gerne Informationen zukommen lassen, welche ich heute von einem germanischen Händler erhalten habe. Dieser Händler, Dativius mit Namen, arbeitet seit einiger Zeit auch für die Legio II Germanica und hat uns neben zahlreichen Waren auch schon diverse gute Informationen zukommen lassen.
Der Händler berichtet, dass er vermehrt unzufriedene junge und bewaffnete Männer auf der anderen Seite des Limes antrifft. Er hört zudem, dass viele dieser Männer danach dürsten, die Taten ihrer Ahnen zu übertreffen und uns anzugreifen.
Leider hat er keine genauen Informationen zu Zielen dieser Angriffe, aber die Nachrichten über Erzähler, welche gezielt die Geschichten der grossen Schlachten wieder aufwärmen, kommen alle aus dem Norden, nicht aus dem Osten.
Mögen die Götter dich und deine Männer schützen, LAF Minor
Ich hoffe das reicht als Legitimation?!
Er beugte sich ein wenig vor und sah den Annaer fest an. Also Tribunus, was geht vor? Woher kommt die Information? Wo geht es wann hin? Was soll getan werden?
Das war im allgemeinen die Befehlsausgabe an einen Reiter der Ala. -
Varro legte die rechte Hand auf die Schulter Tisanders. Nun bist du ein Tiro der ALA II Numidiae, es werden schwere Tage auf dich zukommen, Tage an denen du zweifelst, Tage an denen du blutest, aber am Ende wird ein neuer Tisander auferstehen, der Eques Tisander, berittener Kämpfer der Ala zum Ruhme des Kaisers zum Ruhme der Ala und zu deinem ganz persönlichem Ruhm. Feierlich nickte Varro und schloß,
Geh jetzt zu deiner Ausbildungsturma und stelle dich dem was da kommen wird,...Abite Tiro Tisander! -
Varro fand den Mann auf dem Flur. Er war , wie es schien ein wenig erregt, was Varro auf die bevorstehende Vereidigung schob. Decurio Germanicus Varro,...ich begleite dich zur Vereidigung. Er nickte dem Mann auffordernd zu, wies auf das Cingullum, was ein wenig schief saß, warf noch einen Blick auf den Rest der Uniform und war es zufrieden. Für einen Neuling hatte er die einzelnen Teile gut angelegt.
Dann machten sie sich auf zum Sacellum... -
Nachdem sie das Sacellum betreten hatten ließ Varro zunächst einmal den Raum mit seinen Feldzeichen und dem Adler auf Tisander wirken. In einer Feuerschale loderte das ewige Feuer, der Raum roch nach Räucheropfern, eben so wie ein kleines Heiligtum im ganzen Imperium roch. Das flackernde Feuer spielte über den goldenen Adler, der kleiner war als ein Legionsadler, aber den gleichen Respekt bekam.
Varro wandte sich an Tisander und sagte feierlich,
Nun kommt der Moment an dem du dich in den Dienst des Kaisers und des Imperiums begibst, sprich mir also nach "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA"
Die Worte hallten ein wenig und es schien als würde das Bildnis des Kaisers im flackernden Licht wohlwollend nicken. -
Varro bemerkte die vornehme Zurückhaltung seines Gegenübers. Sicherlich würde sich gleich empören und auf seine Privilegien pochen, doch er war ein Laticlavus, ein senatorischer Tribun, ein Stabssoldat, pro Forma Stellvertreter des des Legionslegatus dem man üblicherweise die Legionsreiterei oder die Logistik ans Bein band. Beides nicht gerade beliebte Posten. Also ein geduldeter Durchgangsposten mit reichlich Purpur und TamTam, der nach meistens ein bis drei Jahren wieder in den CH zurückkehrte. Weshalb also glaubte er sich mit derart brisanten Themen befassen zu können die sonst minimal ein Tribunus angusticlavius handhaben würde? Da passte einiges nicht zusammen.
Daher sollte es den Guten nicht wundern wenn Varro zumindest reserviert reagierte.
Jahrelange Dienste eines Informanten sagst du? Wie vertrauenswürdig und vor allem erfolgsversprechend sind diese Aussagen? Ich möchte dich nicht langweilen, aber es war schon einmal eine Vertrauensperson die uns 3 Legionen in den germanischen Wäldern gekostet hat. Natürlich wußte er das, aber er war hier um zu lernen, sich auf höhere Ämter vorzubereiten. Dieser Weg war steinig und nicht in Rosenblättern gebettet. -
Varro nahm das Schreiben an und,, da es nicht versiegelt war las es kurz durch.
Er nickte dem Meldereiter bestätigend zu woraufhin dieser wieder davonstob.
Ein wenig sehnsüchtig sah Varro ihm nach. Es schien Aeonen her zu sein, daß auch er solche Aufgaben erledigte. Frugi, Frugi,...war da nicht ein Frugi in der weitläufigen Verwandtschaft?
Er machte sich auf diesen Frugi suchen zu lassen. -
Der Laticlavus versuchte linkisch so etwas wie Routine und Hierarchie aufzubauen, was Varro halbwegs amüsierte sich jedoch nicht anmerken ließ. Er hatte sich nicht vorgestellt, also konnte er auch irgendein congerro sein, der versuchte sie auszuhorchen. Natürlich war es nicht allgemein bekannt daß die Ala mit der Turma Prima eine durchaus erfolgreiche Spezialistengruppe für viele Problemlagen beschäftigte. Diese Tatsache hatte jedoch einen Haken. Die Latrinenparolen und die Neigung des Miles alles zu übertreiben sorgte dafür, daß geredet, fabuliert und erfunden wurde sorgte für Legendenbildung, welche es nahezu unmöglich machte zwischen Dichtung und Wahrheit zu unterscheiden. Die Turma Prima waren Geister. Schon aus diesem Grunde stellten sich die Angehörigen der Turma ihnen Unbekannten nur mit dem Rang vor.
Das erhöhte die Unsicherheit beim Gegenüber und ließ aufschlussreiche Schlussfolgerungen zu. Varro lauschte als den eloquenten Ausführungen seines Gegenübers, der nur so mit Informationen geheimnisvoller Herkunft, welche seine herausragende Stellung untermauern sollten, aufwartete. Wer weiß was er so glaubte? Sein Gesicht war noch glatt,...wie alt mochte er sein? Mitte 20? Zu jung jedenfalls um von einem vernarbten Kriegsgeborenem Bastard wie Ocella Respekt oder auch nur ansatzweise Aufmerksamkeit zu bekommen.
Das war ein Problem. Denn Varro erkannte den Mann wieder der im Castellum der Ala Verhöre durchgeführt hatte. Er beugte sich ein wenig vor, ignorierte die blumige Begrüßung zur Heimkehr, denn was das offizielle Leben anging, so waren sie nie weg.
Nun,...begann er mit seiner bassigen aber leicht nasalen Stimme, es war Herbst und er sollte bald wieder in seine kratzigen Bracae steigen....es ist mir bekannt, daß es jenseits des Limes haufenweise junge ruhmsüchtige Barbaren gibt die sich einen Namen machen wollen. Weshalb man eine Reihe von Castellen gebaut hatte. Was also wollte der Kerl? Sollte die Ala hier ausputzen? Hatte der kleine Laticlavus derartige Kompetenzen? Varros Blick ließ ab von den Tabulae auf dem Schreibtisch und konzentrierte sich im Zentrum von Forus´Gesicht.
...möchte die Legio II eine Expedition gegen diese pubertierenden Burschen unternehmen? Was unwahrscheinlich war, denn niemand wußte wieviele es waren. Seit Varus war man da etwas zaghaft. Wahrscheinlicher war es, daß man Speculatores suchte. Doch das war müßig. Es würde über kurz oder lang entlang des Limes zu Attacken kommen, das lag in der Natur einer teilweise befestigten Grenzanlage. Die Frage war also nicht ob, sondern wann es geschah. -
Während Varro grüßte Salve Tribunus, wir kommen im Namen des Praefectus Alae,...bezüglich deines Schreibens.
nahm Ocella dankend das Angebot an und wie immer die Etikette außer Acht lassend, nahm er sich die gläsernen Karaffe und goß sich den Becher randvoll. Grinste den Laticlavus dankend an und trollte sich dann auf einen der beiden Stühle. Varro betrachtete ihn wie einen unerzogenen Welpen.
Dem hochedlen Laticlavus dürfte klar sein, daß die Umstände in einer Auxilliareinheit deutlich lockerer waren als bei der Legio. Gemeinhin sah man ob der Verdienste der zusammengewürfelten Truppe über gewisse Defizite bei den Umgangsformen hinweg.
Varro winkte dankend ab und nahm auf dem zweiten Stuhl platz.
Nun ist es so, daß wir auf unseren Patrouillen, relativ gesehen, oft auf die Spuren von Überfällen oder auf die Banden selber treffen. Ocella schien der Vinum nicht zu schmecken. Er stellte den halbvollen Becher seitlich neben sich auf den Boden und sah plötzlich manierlich und aufmerksam aus.
Was also ist der konkrete Verdacht, der dich an die Ala wenden ließ? Ist er valide oder mumaßlich? -
Varros rechte Augenbraue wanderte in die Höhe als er Cerretanus musterte. Vielleicht war er schon zu lange von Roma weg, aber zu seiner Zeit hörte er von diesen Empfängen, die sich im Laufe der nacht zu Orgien entwickelten. Er selbst war zu unwichtig und zu uninteressant gewesen, als daß man ihn dorthin geladen hätte.
Der maskenhafte Gesichtsausdruck seines Gegenübers verschärfte seine Unsicherheit . Eine Unsicherheit die ihm bisher fremd war. Alles in ihm schrie nach seinem Helm und Mantel um dieses haus schnellstens zu verlassen. Es fehlte nur noch, daß er bei nächster Gelegenheit rot anlief. Nun er hatte wohl die Wahl. Die Wahl sich zum Gespött zu machen und seinen Gastgeber zu brüskieren. Er nickte selbstverloren und entgegnete,
Ja, ich ähem,...ich denke darüber nach. Das Essen, ...sein Aufstoßen. Sein Blick fiel auf den leeren Becher mit Kräutersud. Ein dankbares Lächeln huschte über sein Gesich als er sich erhob.Oh, das Essen,...es ähem war sehr gut, ebenso der Trunk. Er musste hier raus und die Frage ob er an diesem Empfang teilnehmen würde scheiterte sicher an seiner fehlenden Begleitung. Er konnte wohl kaum Ocella mitbringen. Was ihn verschmitzt grinsen ließ. Ocella würde sicherlich mit der einen oder anderen Begleitung seine kleine Privatorg...nein,...Ocella war definitiv keine gute Wahl. Er winkte dem alten Sklaven seine Sachen zu bringen und verabschiedete sich.
Nun, Cerretanus, ich danke dir für Alles, aber ich muss jetzt wieder zurück. Der Sklave kam herbei und reichte ihm den Mantel, den Varro routiniert anlegte.
Seinen Helm hielt er unter dem Arm als er sagte, Was deine Einladung angeht, so kann ich nur unter Vorbehalt zusagen,...wenn gewisse Umstände es erfordern bin ich mehr Soldat als Partylöwe. Er nickte Cerretanus freundlich zu und ging hinter dem Sklaven zum Ausgang wo man bereits sein Pferd bereithielt. Mit Schwung landete er im Sattel und fühlte sich wieder wie der Alte.Ein kurzer Zug am Zügel und Apollo stob davon. Zurück blieb ein alter Sklave , eine Casa, die ihm fremder war als er dachte und diese seltsame Unsicherheit. -
Varro und Ocella zügelten ihre Pferde und legten die letzten Meter im Schritttempo zurück.
Er grüßte die Wache und meldete sich an.
Decurio Germanicus Varro et Duplicarius Matinius Ocella. Wir suchen den Laticlavus Annaeus Florus zu sprechen.
Der Praefectus hatte sich da irgendwie sehr vage ausgedrückt, ihm das Schreiben des Laticlavus gereicht und weiter seine Klamotten gepackt. Es widerte Varro an wie sehr dieser Fatzke durchscheinen ließ, daß ihn das hier alles nicht mehr interessierte. Er hoffte, daß der Nachfolger brauchbarer war. -
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Während Cerretanus sich an der Wurst gütlich tat bedurfte es Varros ganzer Aufmerksamkeit die von ihm bereits verspeiste nicht wieder an die Luft zu lassen.
Sein Gegenüber dürfte nichts davon mitbekommen haben, denn er verschleierte dies indem er aufstand und ihm den Rücken zuwandte. Scheinbar interessiert betrachtete er einen Haufen Blumen ohne sie wirklich wahrzunehmen.
Die Duccier,... begann er. Nun ,...die Duccier waren vor nicht allzulanger Zeit eine omipotente Sippe hier in der Gegend.
Persönlich hatte er nur unwesentlichen Kontakt, im Grunde gar keinen, denn er war ein zu kleines Licht gewesen. ...sie dominierten den Handel, die Verwaltung, einer von ihnen brachte es sogar zum LAPP.
Er hatte sich beruhigt und nahm wieder platz.
Die Petroniere waren ebenfalls gut gestellt hier in Mogontiacum,...Petronius Crispus Primus Pilus war bei Leg,..dann auch hier in der Verwaltung...Decurio, Municeps,...was weiß ich. Guter Mann.
Was man von den machthungrigen Ducciern wohl weniger sagen konnte.
Ich ,...ähem...ich bin Soldat Cerretanus, Politik sorgt dafür, daß ich Arbeit bekomme. Ich möchte mit diesem Sumpf nichts zu tun haben,...ausserdem habe ich keine Begleitung. Versuchte er sich herauszureden, als ihm Eila durch den Kopf ging. Was mochte ihr wohl noch wiederfahren sein? -
Nachdem auch die übrigen Tirones ihren Eid abgelegt hatten sah Varro sie ernst an. Er ließ sie ein paar Sekunden in diesem Blick schmoren, die Atmosphäre auf sie einwirken, dann sagte er mit feierlicher Miene Ihr seid jetzt Tirones der Ala II Numidia. Die nächsten 12 Wochen werden zeigen ob ihr dem auch würdig seid. Sein Blick fiel auf den einen oder anderen, eher willkürlich.
Nach einem erfolgreichen Abschluss werdet ihr aufgenommen in die Gemeinschaft der Equites,...der Reiter. Was zunächst einmal das höchste aller Ziele für diese Aspiranten war.
Als Equites seid ihr Kämpfer, Hüter, Vorbild...für die nächsten 25 Jahre. Er nickte leicht bestätigend.
Euer Dienst beginnt, morgen früh. Begebt euch jetzt in die Unterkünfte der Ausbildungsturma, findet zueinander, beschnuppert euch, denn ihr seid das wovon euer Leben in Zukunft abhängen wird!
Er nahm Haltuing an und betonte, Ihr seid Kameraden! Tirones, abite! Dann machte er sich davon in Richtung Rekrutierungsbüro um sich eine ganz besondere Akte anzusehen. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, daß dieser Iunius mit rechten Dingen hier war. -
Varro lauschte und wunderte sich über das Selbstverständnis mit welchem die Sklavin hier auftrat. Für einen maior domus war sie noch etwas jung, was letztendlich einen pikanten Schluss zuließ. Aber das konnte, nein, wenn Cerretanus eine Karriere in der Verwaltung anstrebte, durfte er sich keine diesbezüglichen Eskapaden erlauben. Nun, da geht es dir wie den meisten Menschen, die Heilkunde in der Familie ist seit jeher Sache der älteren Frauen,...ein Medicus ist ja wohl eher ein Privileg wohlhabenderer Gentes. Er nickte ihr höflich zu, denn er hatte den Verdacht, daß sich hier eine ganz seltsame Konstellation gebildet hatte. Deshalb wollte er den Eindruck des groben Komisskopfs geben um eventuelle Zweifel zu zerstreuen. Wie beiläufig wandte er sich wieder an seinen Onkel.
Hast du denn bereits deine Kontakte aufgenommen,...ich meine in deiner Angelegenheit der monetären Unabhängigkeit?! Varro war sicher, daß es Kontakte gab. Wegen eines Wohnsitzes allein würde sich Cerretanus wohl kaum nach Germania absetzen. -
Die Händler legten natürlich andere Strecken zurück. So war Bernstein ein beliebtes und begehrtes Handelsgut.
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Ich denke man kann die Römer wohl am besten mit antiken Borgs vergleichen,...sie haben einfach alles assimiliert und übernommen was gut war. Alles andere war für sie uninteressant, wenn der Aufwand es zu bekommen zu hoch war.
@ Scato: Klar besonders im Rheinland, da wohnen nur echte Frohnaturen.