Glaucus
Der Mann für alles in der Casa Acilia sah den Fremden skeptisch an. Schmuckhändler sollte er sein? Nun ja, die Kleidung war ordentlich. Sehr viel Schmuck trug er selbst nicht, aber das war ja wohl kein Kriterium. So, wie Glaucus seine Herrin kannte, würde sie einem Schmuckhändler nicht die Tür weisen.
Salve, Petilius Plautus, sagte er. Tritt ein. Ich werde Aciliana Phryne fragen, ob sie dich empfängt.
Dann führte der Sklave den Mann durch das Vestibulum in das repräsentative Atrium. Er bot ihm einen Stuhl am Impluvium an und machte sich auf den Weg in die Privatgemächer seiner Herrin.
Phryne hatte sich zum Studium ins Peristylium zurückgezogen. Im Schatten des Säulenganges, der den gepflegten Garten mit den Marmorstatuen der Venus Pudica und eines jungen Apoll umschloss, konnte man die Sommerhitze gut ertragen. Die rotblonde Freigelassene lag auf einer Kline und las in den Schriften, die der Gallus des Magna Mater Tempels ihr überlassen hatte. Sie sah auf.
Domina, ein Mann bat darum, vorgelassen zu werden. Er sagt er sei Schmuckhändler, der die Stadt bald wieder verlässt, und möchte dir ein Geschäft vorschlagen. Sein Name ist Appius Petilius Plautus. Möchtest du ihn sprechen?
Interessiert legte Phryne die Schriftrolle beiseite.
Ein Schmuckhändler? Nun, das klingt interessant. Ich denke, ich kann mir anhören, welches Geschäft er vorschlägt. Führe ihn zu mir.
Glaucus nickte und entfernte sich. Wenig später kam er mit dem Schmuckhändler zurück. Phryne hatte sich aufgesetzt. Ihr Blick war neugierig.
Salve, Petilius Plautus. Mein Sklave sagt, du bist Schmuckhändler? Tritt näher und sprich!