Beiträge von Phryne


    Gegen Abend kehrte Korone zurück. Sie wollte ihrer Herrin Bericht erstatten.


    Domina, dieser Lucius Iulius Antoninus ist schon ein interessanter Mann. Er hat sich bei weitem nicht nur bei der Legion und der Ala II Numidia nach neuen Prätorianern erkundigt, sondern auch diverse andere Orte aufgesucht und mit zahlreichen Leuten gesprochen. Es war schon erstaunlich wo er überall Erkundigungen eingezogen hat. Also, wenn du mich fragst, hat dieser Iulier einen ordentlichen Wissensdurst.


    Phryne nickte nachdenklich. Sie würde ihm auf den Zahn fühlen, wenn er sie noch mal besuchte. Und sie ging davon aus, dass er sie mindestens noch einmal aufsuchen würde.

    Phryne war am kommenden Morgen extrem gut gelaunt. Nachdem sie sich ausgiebig in ihrem hauseigenen Balneum hatte pflegen und ankleiden lassen, nahm sie sich ihre Sklavin Korone zur Seite.


    Korone, meine treue Seele. Ich habe mal wieder einen Auftrag für dich. Bitte sieh zu, was du über einen Prätorianeroffizier namens Lucius Iulius Antoninus herausbekommst. Er ist für zwei Wochen in der Stadt, angeblich um neue Männer für die Prätorianergarde zu rekrutieren. Ich habe aber den Verdacht, dass das nicht der einzige Grund ist. So kurz nach dem Tod des Kaisers...


    Korone nickte. Sie wusste, was von ihr erwartet wurde.

    Phryne lächelte. DIe Aussicht auf noch ein paar so angenehme Abende und Nächte regte ihre Fantasie an.


    Welchen Gott verehrst du mehr: DIonysos oder Poseidon? Schick mir einfach eine Muschel oder ein paar Weintrauben wenn du gerne einen weiteren interssanten Abend mit mr verbringen willst... und dann lass dich überraschen wie ich dich empfangen werde...


    Sie zwinkerte ihm zu. Dann wollte Phryne mal testen, ob ihm Plutarch auch vertraut war.


    Welch hohe Göttin Aphrodite ist, das merkst du nicht?


    Mit einem Kichern rollte sie sich auf ihn und zog die Decke über beide. Noch war die Nacht nicht zuende...

    Phryne genoss den Abend in vollen Zügen. Er hatte alles, was sie von einem gelungenen Abend zu zweit erwartete: eine gepflegte Konversation, ein funkensprühender Flirt und ein abwechslungsreiches erotisches Spiel mit allen Raffinessen.


    Zufrieden betrachtete sie den Mann neben ihr. Wie schade, dass er nur auf der Durchreise war. Sie könnte sich an solche Abende gewöhnen. Auf sein "Das hier musste geschehen wir hatten keine Wahl.“ hin lachte sie hell auf. Ihre Fingerspitzen glitten sacht über seine Brust.


    Du hattest es doch darauf angelegt! Ich bin nicht dumm, Antoninus! Du wolltest die Nacht nicht alleine verbringen und ich auch nicht - wir haben das Beste daraus gemacht, oder nicht? Ich bedauere nur, dass ich dich wieder hergeben muss. Du bist ein Prachtstück! Soetwas lässt man nur ungern wieder ziehen. Hier im kalten, drögen Germanien, in dem gebildete Männer so selten sind wie die Tage an denen man Barfuß laufen kann...


    Nachdenklich betrachtete sie ihn. Wie konnte sie ihn dazu bringen, dass sie sich wiedersahen?


    Sim-Off:

    Rote Ohren oder Schnappatmung wollen wir auf keinen Fall riskieren! ;) :D

    Phryne war mit ihrer Sklavin im Vicus Apollinensis unterwegs um eine paar dringende Besorgungen zu machen. Dabei hatte sie versucht in der Taberna Medica Alpina einige Duftbalsame zu kaufen. Sie hatte die Ladeninhaberin allerdings nicht angetroffen, sondern nur ihren alten Sklaven, der von Duftbalsamen nicht die geringste Ahnung hatte. Auf die Frage, wann seine Herrin wieder im Laden sei, hatte der Sklave ihr geantwortet, dass er das nicht sagen könne, da die junge Frau zu einer weiten Reise aufgebrochen sei. Da hatte Phryne aufgemerkt. Interessant!!! Wie immer wollte sie gerne mehr über die Hintergründe wissen.


    Da traf es sich gut, dass sie auf dem Heimweg den jungen Helvetier traf, der sich anschickte für seinen Wahlkampf eine Menge Hände zu schütteln. Als sich der Aedituus des Apollo Grannus Mogon den Fragen der Anwohner stellte, versuchte Phryne ihm näher zu kommen. Wie praktisch, dass sich gerade das Duccische Familienoberhaupt mit dem Helvetier unterhielt. Diese interessante Persönlichkeit hatte sie schließlich noch nicht kennen gelernt. Sie kannte nur den Pontifex und dessen Tochter persönlich. Also wollte sie die Gelegenheit nutzen, um sich bekannt zu machen.


    Sie unterbrach das Gespräch nicht, stellte sich aber so hin, dass beiden Männern auffallen musste, dass sie wahrgenommen werden wollte.

    Antoninus betrachtete sie ausgiebig. Phryne wusste, dass sie durchaus dem berühmten Praxiteles hätte Modell stehen können, als er seine Aphroditestatue gefertigt hatte. Sie genoss seinen Blick. Aber auch sie fand Gefallen an seinem Äußeren. Er verkörperte genau diese erotisierende Mischung aus Kraft und Eleganz, gepaart mit einem klugen Kopf. Was gab es Erotischers?


    Galant begann Antoninus seine Eroberung mit ihren Fingerspitzen. Mit seinen kräftigen Armen hob er sie auf seine Hüfte. Phryne umschlag ihn und hielt sich mit den Innenseiten der Schenkel fest. Ihre Fersen kamen auf seinem festen Hinterteil überkreuz zu liegen. Sie lachte auf und vergrub ihre Finger in seinem Haar. Seine Küsse erwiderte sie fordernd und verlangend, sie wollte noch mehr von ihm.

    Phryne zuckte weder als Antoninus seine kalte feuchte Hand auf ihre Schulter legte, noch als er ihren Hals ergriff. Er schien den Nervenkitzel zu lieben. Der ersehnte Kuss bestätigte, dass sie seine Leidenschaft geweckt hatte.
    Als seine zweite Hand vom Bauch aus tiefer wanderte, fing Phryne sie mit ihrer eigenen ab. Sie verschränkte ihre FInger mit seinen und löste sich vorsichtig aus seiner Umarmung.


    Hier lang... flüsterte sie und zog ihn mit sich.


    Phrynes Sklavin Korone hatte längst das Cubiculum vorbereitet. Ein Kohlebecken wärmte den Raum, eine zweiarmige Öllampe tauchte ihn in sanftes Licht. Im Tanz der Flammen schienen die erotischen Schnitzereien an Phrynes ausladendem Bett zu Leben zu erwachen. Das prachtvolle Möbel aus germanischer Meisterhand war die geeignete Spielwiese für das was nun folgen sollte.


    Phryne löste die Kordel und die Gewandschließen. Der glänzende Stoff rauschte zu Boden. Mit geschickten Fingern half sie Antoninus die längst überflüssige Kleidung zu entfernen. Ihr Kennerblick betrachtete sie seinen Körper. Ein anzügliches Lächeln huschte über ihre Lippen.


    Wohlan, jetzt erkenne ich, dass du ein Schwertträger bist...

    Als Antoninus ihr das kalte Wasser aus dem Springbrunnen über die Schulter tröpfeln ließ, folgte umgehend die Reaktion ihrer Brustwarzen auf die Temperaturänderung. Sie zogen sich hart zusammen. Die zarte Berührung ihres Rückens verursachte endgültig eine Gänsehaut. Phryne lächelte triumphierend. Sie würde die Nacht nicht alleine verbringen müssen!


    Folge mir unauffällig... hauchte sie.


    Mit einer eleganten Bewegung drehte sie den Kopf soweit nach hinten und oben, dass es ihm leicht fallen würde, sie zu küssen.

    Phryne und der Iulier übten sich noch einige Zeit in einer gepflegten Konversation. Schließlich leerte Phryne den letzten Rest des Falerners und erhob sich.


    Möchtest du mit mir kommen? Es ist nicht weit..


    Sie verließen gemeisam die Taberna. Phrynes Sklave Glaucus wartete vor der Tür um seine Herrin sicher nach Hause zu geleiten. Phryne bedeutete ihm, sich im Hintergrund zu halten. Stattdessen hängte sie sich bei Iulius Antoninus ein.

    Phryne führte ihren Gast durch das Vestibulum in das repräsentative Atrium mit dem Springbrunnen. Sie blieb stehen und wandte sich dem Iulier zu. Wie zufällig ließ sie den Stoff ihres Gewandes soweit zur Seite rutschen, dass ihre nackte Schulter zum Vorschein kam.


    Möchtest du den "Schlummertrunk" und die Feigen im Triclinium oder in meinem Cubiculum zu dir nehmen?


    fragte sie mit einem sehr erotischen Unterton in der Stimme.

    Phryne staunte nicht schlecht, als der Iulier das Signaculum der Prätorianer auf den Tisch legte. Siehe da! In ihrem hübschen Köpfchen ratterte es so sehr, dass sie kaum mehr auf seine schmeichelnden Worte achtete. Dass er ihr das Metallplättchen zeigte und nicht incognito blieb, bedeutete, dass er nicht nur ein wenig flirten oder eine Nacht mit ihr verbringen wollte. Er hatte einen Auftrag...


    Hast du schon eine Bleibe für die Nacht?


    fragte sie, obwohl ihr klar war, dass er selbstverstänlich bei der Legion unterkommen konnte.


    Ich könnte dir eines meiner geräumigen Gästezimmer anbieten... und wir könnten noch einen kleinen Absacker zu uns nehmen in der Casa Acilia... vielleicht begleitet von ein paar Feigen...


    Sie zuckte kurz eindeutig zweideutig mit den Augenbrauen. Dann nahm sie mit sanftem Zubeißen das dargebotene Käsestück. Ihre Zunge leckte lasziv das überschüssige Öl von ihren Lippen.

    Phryne genoss die angenehme Unterhaltung in vollen Zügen.


    Du scheinst auch aus der Urbs aeterna zu stammen... Esquilina? Oder täusche ich mich? Kanntest du meinen Gönner?


    Das Schankmädchen brachte Schafskäse, schwarze Oliven und Gemüse. Ein wunderbarer Begleiter zu dem kräftigen Falerner. Phryne schwelgte. Die Banausen hier in Germania hatten ja keine Kultur. Sie vermisste das gepflegte Leben in Roma. Der gutaussehnde Iulier ließ sie wehmütig an ihre Zeit im Mittelpunkt der zivilsierten Welt denken.


    Nun erzähl mir von dir. Du bist doch auch nicht freiwillig hier, oder? Warst du schon einmal zuvor in Germania superior?

    Der Iulier raspelte fleißig weiter Süßholz. Phryne genoss seinen Wortwitz.


    Hier trifft man tatsächlich nicht häufig auf so eloquente Gesprächspartner, mein Lieber. Ich muss mich daran auch erst gewöhnen. Was mich in diese raue Ecke verschlug? Nun, ich habe bis vor einem halben Jahr noch in Rom gelebt. Ich war das Kleinod des Sextus Acilius Priscus. Er hütete mich, wie seinen Augapfel. Ihm habe ich alles zu verdanken. Er nahm mich aus Salona mit in die Urbs aeterna. Dort sorgte er für meine Bildung und lehrte mich Kunst und Kultur zu schätzen. Als er starb schenkte er mir ein kleines Vermögen, ein Haus hier in Mogontiacum und das Wichtigste überhaupt: die Freiheit.


    Sie verbarg nicht, dass sie eine Libertina war. Nein, sie war stolz auf das was sie erreicht hatte.


    Und wie sagte Priscus immer, wenn er mich ansah:


    "Denn beim Hässlichen ist Eros nicht. Als dieser Gott geboren ward, wuchs aus der Liebe zum Schönen das Glück für die Götter und Menschen."

    Verzückt leuchteten Phrynes Augen als der Iulier sie mit aufgestütztem Kinn musterte und die schösten Sentenzen des Platon über die Weltseele zum Besten gab. Da wollte sie sich keine Blöße geben und sprang auf den kleinen intellektuellen Wettstreit an. Auch sie kannte ihren Plato.


    "Ich behaupte, unter den seligen Göttern allein ist Eros,
    wenn das zu sagen erlaubt und nicht zu vermessen ist,
    der Seligste, er, der Schönste und Beste."


    Er setzte noch einen drauf und schmeichelte ihr gekonnt wortgewaltig. Phryne lächelte entzückt.


    Wenn schon kein Praxiteles aus dir wird, einem Horaz könntest du wohl das Wasser reichen.


    Sie zwinkerte ihm amüsiert zu und hob den Weinbecher. Während sie ihm zuprostete und einen Schluck nahm, schenkte sie ihm einen innigen Blick. Es versprach ein interessanter Abend zu werden.

    Petronius Crispus war offensichtlich erzürnt und besorgt. Doch auf seine Fragen wusste sie keine Antwort.


    Ich kann dir nicht sagen, ob er beraubt wurde. Er kam auf den Knien zu meinem Haus, in dem Zustand indem du ihn hier siehst. Soll ich ihn doch wecken, damit er deine Fragen beantworten kann?


    Sie strich über seinen rechten Arm in der Hoffnung, dass ihn die festere Berührung sanft wecken würde.

    Tatsächlich stand der Unbekannte auf und kam zu Phryne an den TIsch. Sie musterte seine Erscheinung. Was sie sah, gefiel ihr. Als er seiner Begrüßung dann ein Sokrateszitat voranschickte, hatte er im Prinzip schon gewonnen. Phryne brannte für Philosophie und Literatur.


    Chaire, Iulius Antoninus! Mein Name ist Phryne. Wenn du möchtest, darfst du deine Muße ein wenig mit mir teilen.


    Sie wies auf den Stuhl ihr gegenüber. Nachdem er Platz genommen hatte, deutete sie auf das Kunstwerk aus Brotteig, das er ihr geschickt hatte.


    Ein Praxiteles bist du freilich nicht, aber mit Humor und einer guten Portion Dreistigkeit ausgestattet, wie mir scheint. Beides keine schlechten Eigenschaften. Erzähl mir doch, was dich in diese Gegend verschlägt. WIr sind uns noch nicht begegnet.

    Wenn ich das wüsste, Pontifex Petronius Crispus. Er hat die Person nicht erkannt. Aber der Angreiifer hat sich wohl als Legionär der Secunda zu erkennen gegeben.


    Sie streichelte sanft über Marcellus dunkle Haare.


    Wir müssen unbedingt herausfinden, wer das getan hat! Diese Tat muss bestraft werden! Ich wünsche mir, dass dieses Monster genauso leiden muss wie der arme Marcellus!

    Phryne verbrachte den Abend in der Taberna Silva Nigra. Sie war es leid, immer alleine in der Casa zu sitzen. Also sah sie den Darbietungen zu und trank einen halbwegs genießbaren Wein.


    Als das Schankmädchen an ihren Tisch kam und ihr ein Tablett vor die Nase stellte, sah sie erstaunt auf. Hatte sich da jemand als Künstler versucht? Ein stehender Phallus aus Brotteig schien aberwitzig neben einem Becher Wein auf sich aufmerksam zu machen. Phryne hob belustigt die Augenbrauen.


    Wer ist denn derjenige, der mich mit dieser Skulptur beeindrucken möchte?
    fragte sie das Mädchen.


    Die Bedienung wurde rot. Sie wies mit dem Kinn auf einen Tisch in der Nähe. Dort saß ein Mann in einer ansehnlichen Tunika. Er war attraktiv und musterte sie interessiert. Phryne bedachte ihn mit einem Lächeln.


    Sag ihm, wenn er nicht nur mit Brot soviel Geschick hat und seine Hände auch sonst in der Lage sind, kleine Wunder zu vollbringen, mag er mir Gesellschaft leisten.


    Dann lehnte sie sich zurück und warf das gelockte Haar über die Schulter zurück. Ihre Zunge befeuchtete sinnlich die Lippen.

    Aufgeregt begab sich Phryne zum Tempelbezirk der Magna Mater. Der Gallus und die anderen Kultgenossen warteten schon. Am ersten Tag des großen Frühlingsfestes, das Canna intrat, also "das Schilf tritt auf" hieß, würde das Kultdrama um Attis und Kybele beginnen. In Rom hatte es innerhalb der Kultgemeinde eine eigene Bruderschaft gegeben, die Cannophoroi. Ihre Aufgabe war es, an diesem ersten Tag die Aussetzung des Attis in einem Binsenkörbchen nachzustellen.


    In der Kultgemeinschaft von Mogontiacum gab es nicht so viele Mysten. Deshalb übernahmen sie alle gemeinsam das Schilfschneiden. Mit scharfen Messern bewaffnet machten sie sich auf den Weg zu einem Nebenarm des Rhenus, an dem hohe Schilfrohre wuchsen.
    Phryne und die anderen Eingeweihten schnitten und sammelten die Schilfrohre. Anschließend verteilten sie das Schilf auf alle Teilnehmer. Unter der Führung des Gallus begannen sie singend und tanzend, die Schilfbündel vor sich her tragend in die Stadt zu laufen.


    Korone schlug den Tympanon. Sie begleitete ihre Herrin. Man feierte die Auffindung des kindlichen Attis durch die Magna Mater. Glücklich hatte die Göttin das Kind aufgenommen. Die Kultgemeinde feierte sie als Mutter. Stolz und ohne Scheu bewegte sich die kleine Kultgesellschaft durch die Straßen der Stadt auf den Tempelbezirk zu. Dort schuf man mit den Schilfrohren eine Kulisse, die den Aussetzungsort des Attis am Fluss Sangarios darstellen sollte.


    Normalerweise sollte nun vor dem Tempel ein Stieropfer folgen. Doch die Kultgemeinschaft Mogontiacums war zu klein und nicht finanzstark genug, um sich einen Stier leisten zu können. Obwohl Phryne einen Großteil der finanziellen Belastungen trug hatte es nur für einen Widder gereicht. Aus der Haut des geopfeten Stieres wurden üblicherweise neue Tympana gefertigt.
    Das Opfer des Widders sollte der nach dem Winter brach liegenden Erde neue Fruchtbarkeit verleihen. Wie der Regen des Himmelsgottes auf den trockenen Acker der Erdgöttin fiel, so sollte das Blut des Stieres oder in diesem Fall des Widders den Boden Mogontiacums und seiner unliegenden Felder fruchtbar machen.


    Gebannt verfolgte Phyne das Geschehen und beendete den Tag mit allen anderen Mysten mit einer letzten großen Mahlzeit, den Resten des Opfertieres, bevor ein siebentägiges Brotfasten beginnen sollte.

    Während Marcellus auf dem Schoß Phrynes seiner Regenereation entgegenschlief, hatte Glaucus das Familienoberhaupt der Petronier in die Casa Acilia eingelassen. Er führte ihn und seine Begleiter ins Atrium.


    Entschuldige Domina, hier ist der Pontifex Petronius Crispus.


    Phryne sah auf und unterbach die Streicheleinheiten für den Neffen des Pontifex.


    Salve Pontifext Petronius Crispus. Ich würde dich gerne gebührend begrüßen, doch scheue ich mich, deinen Neffen zu wecken. Er ist schwer verletzt und hat gerade erst ein wenig Ruhe gefunden. Es ist unglaublich! Man hat ihm aufgelauert, ihn grundlos zusammengeschlagen. Und sie selbst, welch schlimme Verletzungen er davon getragen hat. Ganz abgesehen von zusätzlichen inneren Verletzungen. Ein Skandal! Sind die Straßen Mogontiacums so unsicher? Voller zwielichtiger Gestalten, die einem unbescholtenen Bürger auflauern und ihn attackieren? Auf den Knien hat er sich zu mir geschleppt! Unfassbar!