Beiträge von Julia Duccia Germanica

    An: Gaius Duccius Firmus/Germanien/Moguntiacum/Casa Duccia
    Von: Julia Duccia


    Liebster Cousin,
    verzeih mir, dass ich erst nun schreibe, doch ich war dermaßen ist das Wiedersehen mit Valentin vertieft, dass ich es immer weiter hinausgezögert habe. Wir sitzen hier gerade am Tiber und haben gerade gegessen und uns über alte Zeiten unterhalten.


    Ohja, du warst einer meiner liebsten Spielgefährten. Du hattest gefragt, wo ich war? Nun, ich war in dem schönen Britannia, welches es mir wirklich angetan hat. Dort ist es wirklich wunderschön, muss ich sagen, doch auch sehr windig. Ich war an der nördlichsten Küste. Ziemlích hartes Wetter dort oben, aber als ich so an der Küste entlang lief und der Wind mit meinem Haar spielte, war das ein gigantisches Gefühl. Ich erzähle dir mehr darüber, wenn Valentin und ich in Germanine sind, wir werden sobald wie möglich aufbrechen.


    Bitte grüß alle ganz lieb von mir. Sind unsere Legionäre auch wieder da? Ich mache mir ein wenig Sorgen um sie..


    Nun denn, ich freue mich schon sehr auf dich und die anderen.


    Liebe Grüße,
    Julia Duccia.

    Bruder! nach Germanien sagst du? Nein, ich würde mich sogar freuen noch heute oder morgen mit dir aufbrechen zu können. Für weilange denn? Ich brauche nicht unbedingt Ruhe, für mich selbst wird die Reise ja nicht allzu anstrengend. Eines habe ich in Britannia übrigens verbessert, und zwar das Reiten!


    Sie strich dem Kopf auf dem ihren durchs Haar und leicht über die Wange. Ja, da war ihr Bruder wieder und so schnell würde sie ihn auch nicht wieder alleinlassen. Wenn er sah, dass sie inzwischen wie ein Mann ritt, was würde er dann von ihr denken? Julia grinste ein wenig bei dem Gedanken, denn sie hatte wahrlich gelernt wie der Teufel zu reiten.


    Glaubst du unser Bruder ist auch wieder zurück? Ich fände es sehr schön. Ach ich freue mich ja so! Es war zwar sehr schön dort an der stürmischen Küste, doch wenn ich bei euch sein kann, würde ich auch durch die heißesten Wüsten laufen, denn ich hab euch alle so schrecklich vermisst...

    Sie krabbelte nun direkt neben ihn und sah ihn kurz aus ihren großen Augen an so wie sie es früher auch gerne getan hatte. Und völlig ohne Vorwarnung begann sie ihn versteckt zu kitzeln, er bekam es allerdings in voller Macht zu spüren. Doch sie hörte nach heftiger, spaßiger Gegenwehr auf und legte ihren Kopf an seiner Schulter.


    "Ja, ich freue mich auch unheimlich... Ich habe euch Chaoten total vermisst!"


    Sie lächelte ihn verschmitzt an.

    Strafend und dennoch grinsend sah sie ihn bei dieser Geste an. Na, sowas gehörte sich doch wohl nicht, dachte sie sich. Doch dann aß auch sie ein paar Trauben bevor die ganzen Leckereien auf dem Boden vor ihnen lagen.


    Sie gehören Flavius? Nun, ich denke er wird dir sicherlich den Barbier überlassen, wenn es dir solchen Spaß macht. Er bleibt ja innerhalb der Familie und in deinen Händen - das weiß Flavius sicher genausogut wie ich - ist er gut aufgehoben.


    Ausgelassen küsste sie ihre Bruder auf die Wange. Ach diese Chaoten, dachte sie sich mit einem Grinsen. Es hatte sich scheinbar wirklich gar nichts verändert... Ich streckte mein schmerzendes Knie von mir, das würde eine schöne Prellung geben. Warum konnte ich auch nie Glück haben, sogar beim Aufstehen geht nun alles schief. Ich seufzte spaßig resigniert und piekte meinem Bruder in die Seite.

    Dankbar setzte sich Julia neben ihren Bruder auf die Decke. Der Ausblick von hier aus auf den Tiber war wirklich schön und so hatte sie ihn noch nie gesehen, immer nur flüchtig. Während sie so dahinliefen, wurde ihr manchmal schwindelig, doch es würde sich schon wieder einrenken, sie war es gewöhnt.. Auch wenn ihr das Gehen nach einiger Zeit immer schwerer fiel.


    Hier ist wirklich ein schöner Ort um ein wenig zu rasten, mein Bruder!,


    setzte ich mich zu ihm. Ich sah wieder auf den Tiberstrom, doch dann machte ich mich daran das Essen auszupacken und breitete es ein wenig aus.


    Sag, Bruder, was für Betriebe hast du eigentlich?

    Sie nahm die Nachricht von ihrer lieben Cousine und las sie durch, reichte sie dann an Valentin weiter.


    Wir sollten uns nachher die Arbeit teilen, ich schreibe an den Cousin und du an sie oder umgekehrt und wir unterschreiben beide, was meinst du? Und ja, lass uns schön am Tiber entlang gehen, denn wenn ich ehrlich bin war ich noch nie länger als eine Stunde dort.


    Sie lächelte ihn glücklich an. Oh wie sehr liebte sie doch ihre Familie.

    Als sie bei Tisch saßen und Essen fiel ihr die hilflose Sklavin auf. Unbedacht wie man sich normalerweise verhält zwinkerte sie dieser zu und machte sich ans Essen, während sie dem Bruder zuhörte.


    "In Britannien war nicht viel los. Ich habe die Zeit zum nachdenken und lernen genutzt und muss sagen, die Zeit war nicht vergeudet!"

    Sie schüttelte energisch den Kopf. Sie war immer noch so stur wie früher..


    "Nein, ich möchte mit dir gehen und nicht zimperlich zuhause bleiben. Immerhin bin ich eine Duccia!"


    Wahrscheinlich würde sie das bereuen, doch sie wollte unbedingt mitgehen und ein wenig dem Ruf der Familie nachkommen...

    "Nun, ich will ehrlich sein,",


    zwinkerte ich ihm zu.


    "Ich war doch schon immer ein wenig.. schwächlich und als ich heute morgen aus dem Bett gefallen bin.. Ja seitdem tut mir mein knie unwahrscheinlich weh, doch das wird sich sicherlich schnell wieder einrenken!"


    Zuversichtlich strich ich meinem besorgten Bruder über die Wange - er brauchte sich wirklich nicht solche großen Sorgen machen. Sie HOFFTE allerdings dass ihre Worte stimmten, sie war sich ihrer Sache nicht sicher.

    Ihr Blick war begeistert auf ihn gerichtet.


    "Die Bibliothek erweitert? Toll! Ich werde bald mal nachsehen, sobald ich mich wieder eingewöhnt habe..."


    Sie hoffte durch diese Ablenkung ihren Bruder ein wenig zu beruhigen und lächelte. Was war das nur mit ihrem Fuß, wunderte sie sich ein wenig genervt. Ihr Knie tat sehr weh, aber sie war schon immer ein wenig schwächlich. Wenngleich sie auch sehr dem Vater glich, war sie sehr schwächlich. Von ihrer Mutter hatte sie nur sehr wenig, die Haarfarbe nämlich. Zudem war sie nicht einmal richtig zierlich, sondern lediglich blass, unscheinbar und schwächlich - sie sah kaum so aus. Sie schüttelte den Kopf um diese unerfreulichen Gedanken loszuwerden und würde wohl immer das Nesthäkchen bleiben, wenn auch das Nesthäkchen das immer alle an etwas erinnern musste...


    "Ich würde dich sehr gerne begleiten!",


    rief sie fröhlich aus.

    "Beides und das nicht zu knapp!"


    Ihr war noch immer ein wenig schwummrig und allmählich stieg in ihr die Frage auf, ob sie wieder einmal krank wurde... Manchmal hatte sie diese Schwindelgefühle mehrere Tage lang doch war es schon einige Zeit her. Lag es am Klima? War sie deshalb auch hingefallen? Lächelnd stand sie auf und zog Valentin hinter sich her. Dabei knickte sie einmal kurz durch - ihr Bein war noch immer so schmerzhaft, doch eine Duccia kannte keinen Schmerz und so lief sie weiter.

    Während sie las, schien sich ihr Gesicht aufzuhellen - wunderbar, von ihrem Cousin hatte sie auch endlich Nachricht erhalten!


    "Ich werde ihm gleich zurückschreiben... wenn wir zwei uns ein wenig unterhalten haben..."


    Lächelnd setzte sie sich auf und lehnte ihren Kopf kurz an seine Schulter.

    Iulia stand relativ spät auf, sie wunderte sich darüber. Für gewöhnlich schlief sie immer sehr schlecht und kurz, doch an diesem Morgen stand die Sonne schon recht hoch am Himmel. Schläfrig hob sie die Beine aus dem Bett und fiel lauten Gepolters, denn ihr Bein ist doch tatsächlich eingeschlafen. So lag sie am Boden und blieb liegen - das war ja ein tolles Omen für den Tag, am besten würde sie liegen bleiben... Sie schloss genervt die Augen und seufte, zog sich das Bett wieder auf - sie hatte Kopfschmerzen..

    Bei seinen Worten schob sie ihn sanft von sich und nickte.


    "Ja,sogerne ich doch noch ein wenig mit dir plaudern würde, doch ich bin sehr müde und die Reise war sehr beschwerlich. Wir sollten wirklich schlafen gehen und uns morgen ausgiebiger unterhalten... Vorallem über früher würde ich sehr gerne noch sprechen...."


    Sie küsste ihn auf die Wange und hoffte, dass sie nun während des Schlafens nicht ständig aufwachen, wie es früher oft der Fall war. Doch dank ihrer Erschöpfung schlief sie schneller ein als erwartet.