Erschrocken spürte ich wie sich Kälte und Ablehnung von jenem ausbreitete, den ich um Hilfe gebeten hatte. Von der Sicht des Helvetiers aus natürlich vollkommen verständlich. Wenn ich ehrlich war, musste ich zugeben es war gedankenlos gewesen diesen Mann um Hilfe zu bitten. Seine Wahlversprechungen waren aber auch einfach zu verlockend gewesen, doch was war bei seinem Fall schon einfach.
So wie sich das Angebot anhörte, konnte er froh sein wenn er nicht als Sklave gehalten wurde. Doch dachte der Helvetier wirklich ich würde durch die Stadt rennen und jedem erzählen, was ich gemacht und warum ich hier war? Gut, ich könnte mich einschleimen und jedem sagen was für ein großzügiger Mann er war, dennoch es wäre dumm von mir.
Immer mehr zweifelte ich daran, dass meine Ehrlichkeit gut gewesen war. Beklemmung machte sich in mir breit, jetzt erst realisierte ich, dass ich mich ausgeliefert hatte. Was war, wenn ihm eines Tages meine Nase nicht mehr passte? Aber nein, damit würde er sich doch selber schaden. Jetzt kam es mir, ich hatte ihn auch in der Hand.
Verärgert über mich selber und meine Gedanken rieb ich mit dem Hanrücken über meine Stirn. Ich hatte einen schweren Fehler in Rom gemacht und diesen Mann mit meinen Problemen verstrickt, da ich ihn um Hilfe bat und nicht seine Situation dabei bedacht.
Bei den Göttern, jetzt erst kam es mir, in dem was er sagte steckte eine großer Vorwurf an die Schwägerin. Sie die Verständnis hatte und nachvollziehen konnte wie es mir ging und Mitleid mit mir hatte, wurde getadelt wegen ihrer Hilfsbereitschaft.
Dankbar schaute ich zu ihr hinüber, hörte dabei wie sie versuchte den Helvetier aus der Sache heraus zu halten. Ihre eigene vielleicht, wenigstens in den Augen ihres Schwagers, schnell zugesagte Hilfe, nur von sich selber ausgehen zu lassen, ohne dass er verstärkt bei den Helvetiern in Erscheinung trat.
Wenn ich es richtig sah war dies auch die beste Lösung, denn dankbar musste ich ihm wohl für die Zeit seines Lebens sein. Alleine, dass er mich auf dem Forum angehört hatte, mich zu sich gebeten, seine Schwägerin mit dazu geholt, mir zugehört, da behalten, nicht ausgeliefert hatte und mir sogar Hilfe anbot, war mehr als ich je hätte erwarten können. Ja dies war ein großer Mann. Er hatte es verdient zu Ruhm und Ehre zu kommen.
Immer wieder schaute ich von einem zum anderen. Suchte nach Worten und wusste nicht wie ich es ausdrücken sollte. Aufgewühlt brachte ich schließlich zuerst nur ein, „Danke“ hervor danach. „Ich versprechen, dass ich immer versuchen werde, diese Familien zu schützen und ihre Ehre nicht zu beschmutzen. Niemals werde ich mein, euch anvertrautes, Geheimnis noch jemanden erzählen.“ Auch wenn das bedeutet das ich mir für den Notfall eine kleine andere Lebensgeschichte ausdenken muss, fügte ich in Gedanken hinzu. Dies müsste dann aber die letzte Lüge sein, denn ich will doch ein neues Leben beginnen. „Für diese große Chance kann ich mich wirklich nicht genug bedanken. Verzeiht mir wenn ich euch mit meinem Anliegen so große Ungemach bereitet habe“.