Beiträge von Quintus Helvetius Scaeva

    Scaeva atmete tief durch und beschaute sich dann auf Befehl hin, wer sich rechts und links neben ihm aufhielt. Nero und Rufus, alles klar. Auch diese betrachteten sich nun ihre Nebenmänner, nur um sich dann langsam aber sicher aus der soeben aufgebauten Formation zu lösen. Auch Scaeva erhob sich mitsamt seinem Schild und der Hasta wieder aus dem Gemenge und lauschte den Worten des Optios. Er sollte schon wieder? Irgendwie hatte er den Eindruck, dass Pennus es auf ihn abgesehen hatte, wenn es um das preisgeben von Wissen ging.


    Er straffte seine Haltung, um in dieser dann zu antworten: “Die Schildkröte, auch Testudo genannt, ist eine militärisch-taktische Formation, in welcher alle Schilde dazu dienen, eine Formation herzustellen, die einem Schildkrötenpanzer gleicht...“ Bisher hatte Scaeva eine solche noch nicht mit eigenen Augen gesehen, doch er war sich sicher, in Kürze ein Teil davon zu werden. “Sie… dient dazu, möglichst erfolgreich einen starken Beschuss abzuwehren oder geschützt auf befestigte Stellungen vorrücken zu können.“ Das zumindest hatte ihm sein Vater irgendwann einmal so erläutert. Darüber hatte er auch erwähnt, dass die besonders schwerfällig war. Vielleicht aus dem Grund, da Schild, Füße und Bewaffnung dabei besonders gut koordiniert sein mussten.

    Offenbar waren ihre Bemühungen doch nicht ganz so schlecht, wie er es zunächst angenommen hatte, denn immerhin flippte der Optio nicht aus. Ein gutes Zeichen, auch wenn es hieß das alles am morgigen Tag noch einmal zu trainieren. Ob das klar war?


    “Jawohl, Optio Pennus!“, antwortete die Versammelte Mannschaft im Chor.


    Dann sprach Pennus weiter, was Scaeva dazu brachte vor sich hin zu grinsen. Er war sich sicher, dass er das Scutum einsetzen würde, wenn jemand ihm mit irgendwelchen Geschossen ans Leder wollte, doch es war skurril, dass man selbst für den Selbstschutz erst auf einen Befehl würde warten müssen. Doch so war offenbar die Legion. Nichts ging ohne Hierarchie und eindeutiges Kommando. Während er sein Scutum wieder sinken ließ schaute er kurz zu Cinna und Naso, die es ihm wie alle anderen auch nach taten, nur um dann die nächste Anweisung zu befolgen. Da er selbst zur linken Hälfte gehörte, ließ er sich halb gehockt, halb kniend nieder und stellte seinen Schild wie befohlen vor sich auf. Cinna und Naso wuchteten wiederum ihre Scuta empor, um sie auf die vorderen zu bringen. Es wurde geächtzt, gehievt und geschoben und ein wahres Gewirr von Schilden und Hastae entfaltete sich vor den Augen des Optios. Infolgedessen dauerte es auch eine geraume Weile, bis alles leidlich saß und die Speere durch die entstandenen Spalten hindurch geprokelt werden konnten. Scaeva linste hinter seinem Scutum hervor, um den Optio im Blick zu behalten. So würde es wohl auch im Feld sein, nur dass an Stelle des Optios dort eine Menge an Feinden auf sie alle lauern würde. Doch in Anbetracht dessen, dass ihr gemeinsames Talent im Aufbauen einer Formation noch eher der einer Trümmertruppe glich, war dieses Szenario wohl noch in weiter Ferne.

    Die Reihe regte sich und trotz aller Bemühungen sie fest und ruhig zu halten, wurde anscheinend noch mit den Füßen gescharrt, sodass sich doch einige Lücken auftraten. Dabei hörte sich alles so einfach an. Und es waren nur Trockenübungen. Scaeva war klar, dass die Reihe irgendwann später auch gehalten werden musste, wenn eine Horde wildgewordener Barbaren auf die zukünftigen Legionäre einschlugen und mit Schwerten, Beilen, Fäusten und nicht zu Letzt dem eigenen Körpergewicht zu Werke gingen. Da hatte der Optio nur recht. Im Folgenden setzte sich nun auf Befehl hin die Reihe in Bewegung. Was allerdings zu Beginn noch wie eine Reihe aussah, wurde schnell zu einer Art von Wellenlinie, bei der die einen schneller als die anderen waren. Scaeva versuchte sich anzupassen und auch Cinna und Naso stapften konzentriert vor sich hin. Am Ende des Platzes hoben alle das Scutum in die Höhe, sodass es wie ein kleines Dach über ihren Häuptern war.
    “Ist gut bei Regen,“ scherzte Cinna und Scaeva musste unwillkürlich auflachen. Ansonsten aber kam ein jeder der Aufgabe nach und so wartete man auf weitere Anweisungen.

    Es war wohl so, wie der Optio sagte: Viel Schild, viel Wehr! Unwillkürlich musste Scaeva grinsen, auch wenn es stimmte. Das Scutum hing zwar recht schwer an seinem Arm und der Umgang mit ihm, würde ihm weiteren Muskelkater bescheren, doch als Legionär war man durch ihn von Hals bis Fuß geschützt. Definitiv konnte man damit mehr machen, als ihn sich nur über den Kopf zu halten.
    “Man könnte ihn dem Gegner in Weichteile rammen,“ zischte Cinna kaum hörbar.
    “Kein Wunder, dass du daran denkst. Bei dir ist immerhin alles weich!“ raunte Naso zurück und unterdrückte ein Lachen.
    Unterdessen rückten die anderen noch unter den Worten des Ausbilders enger zusammen, sodass die Bronzeblechstreifen der Scuta jeweils dicht aneinander waren und sich eine formschöne Reihe bildete. Das dauerte allerdings einen kleinen Moment und man sah hier und da konzentrierte Gesichter. Scaeva hätte nicht vermutet, dass das Gewicht dieses gewölbten Schutzschildes so schwer auf seinem Arm lastete. Er fasste sein Scutum noch fester und hoffte, dass er schon am Tag Arme wie ein Gladiator hätte. Aber es war wohl so, dass alles eine Übungssache war. Da bildete die eigene Muskulatur keine Ausnahme.

    Noch einige Male hatte Scaeva geworfen, wobei ihm das spärliche Nicken des Optios nicht entgangen war. Er strahlte über das ganze Gesicht und widmete der Sache nur noch umso mehr Aufmerksamkeit. “Ich wünschte, ich wäre auch bei Ostia aufgewachsen,“ schnaubte Cinna. “Die Landluft scheint einen guten Einfuss zu haben.“
    “Ist nur eine Übungssache,“ erklärte Scaeva daraufhin. “Mein Vater war auch beim Militär. Er war Centurio der Cohortes Praetoriae ...“
    Wieder hörte er Cinnas Grunzen. “Mein Vater hat in Kampanien Schweine gezüchtet,“ erklärte er dann. “Weshalb ich nur gelernt habe mit Messern und Beilen umzugehen.“
    “Um sie dir dann in kleinen Happen besser in den Mund schieben zu können,“ warf Naso grinsend ein. “Und es erklärt warum du von Natur aus so gut gepanzert bist.“
    Scaeva verdrehte die Augen und wollte gerade etwas sagen, als Pennus sich wieder zu Wort meldete. Man ließ die Hastae sinken und schnappte sich die Schilde.
    “Wart‘s nur ab du dürres Brett…,“ warnte Cinna noch, doch mehr Zeit für Gespräche blieb nicht.


    Die Tirones stellten sich wie befohlen in einer Reihe auf. Scaeva mutmaßte, dass es nun um die Formationen gehen würde, was etwas war wovor er Respekt hatte. Immerhin funktionierte die Legion durch diese wie eine gut geölte Maschienerie, doch nahm sie auch jedweden Raum für die Individualität. Er würde sich der Sache stellen, so gut es eben ging.

    Scaeva schaute noch einmal an der Reihe der Tirones entlang. Neben ihm waren wie immer Cinna und Naso, welche noch ein wenig außer Atem schienen und einigen anderen konnte man ansehen, dass sie sich mit dem Laufen in voller Rüstung bereits verausgabt hatten. Und er selbst? Ihm ging es bis auf den Schweiß und dem aufkeimenden Durst recht gut. Nun ja, sah man von dem noch immer wütenen Muskelkater ab, der aber jetzt, nachdem er sich überreichlich aufgewärmt hatte, gar nicht mehr so ins Gewicht fiel. Als das Kommando des Pennus kam, hob er seine Hasta an und wog sie in der Hand, wobei er seinen Arm anspannte und mit den Augen bereits das ihm zugedachte Ziel anvisierte. Wie hatte es der Optio gesagt? Eine schöne, krfätige und fließende Bewegung. Neben ihm ächzte Naso, der die Hasta bereits dem Ziel entgegen geworfen hatte und auch weitere folgen von anderen Tironen. Nur Scaeva stand immer noch da und versuchte die Flugbahn im Vorab zu bestimmen. Dann holte er aus, geschmeidig und unter voller Konzentration. Seine Augen verengten sich flüchtig und mit einer flüssigen Bewegung seines Leibes und letzten Endes seines Armes schnellte die Hasta aus seiner Hand. Sie war schwerer als gedacht, doch sie durchzog die Luft und landete schließlich recht passgenau im Ziel. Scaeva lachte triumphierend auf und stieß Naso an, der weit weniger Glück gehabt hatte. “Das habe ich zu Hause geübt!“, zischte er seinem Kameraden zu. Es sollte nicht sein einziger Treffer bleiben. Einige Mal noch sollten sie werfen und mit zunehmender Übung wurden auch die anderen besser. Zumindest bei Naso und Cinna war das so. Doch ob der Optio zufrieden war, das würde sich zeigen müssen.

    Nachdem sich seine Vermutung bestätigte und Optio Pennus natürlich schon anwesend war, nahm man wieder Aufstellung, wobei einige ihr Gähnen noch immer nicht unterdrücken konnten. Doch auch mit einer anderen Sache hatte er recht gehabt. Er hatte einen enormen Muskelkater vom gestrigen Tag und wenn er den Worten des Optios Glauben schenken konnte, so würde es heute nicht besser werden. Im Gegenteil.
    “Zehn Runden…?“, seufzte Cinna neben ihm fatalistisch. Auch Scaeva selbst hätte am liebsten geseufzt, doch war es anders zu erwarten gewesen? Offenbar musste man sich man immer abrackern, ehe es zu den interessanten Dingen kam. Heute in Form von Hasta und Pilum. Fast andächtig lauschte er den weiteren Erklärungen und er war sich sicher, dass er sich gar nicht so dumm anstellen würde, wie es der Optio in den Raum stellte.
    Aber zunächst einmal ging es ans Warmlaufen und es dauerte auch nicht lange, bis ihm erneut der erste Schweiß des Tages ausbrach. Mit voller Montur trabte er um den Platz und am schließlich wieder neben seinen Kameraden und vor dem Optio zum Stehen. Heute wurde noch mehr gekeucht als gestern, doch Scaevas Gedanken waren bereits bei den Waffen. Kräftige, fließende Bewegungen. Das alles musste wirken wie aus einem Guss und natürlich musste das Ziel wie ein echter Gegner getroffen werden. Seine Hand umspannte bereits die Hasta. Speerwerfen hatte er auch immer schon auf dem Landgut geübt, daher wusste er, dass es nicht so einfach war wie man annehmen konnte. Es erforderte schon Geschick und koordinierte Bewegungsabläufe. Nicht sicher, ob er bereits beginnen sollte, schaute er zum Rubrius hinüber und wartete auf den Befehl.

    Noch immer ärgerte er sich insgeheim, auch wenn der Optio wohl nicht der Meinung war, dass seine Antwort nicht die beste aller möglichen war. Dennoch. Es wurmte Scaeva nicht so zu glänzen, wie er es wollte. Das einzige was glänzte war seiner Meinung nach sein Gesicht, denn es stand ob der sommerlichen Wärme und dem harten Üben nun in Schweiß. Immer noch. Auch seine Soldatentunika war nunmehr klamm, sodass ein geradezu subtropisches Klima unter seiner Ausrüstung herrschte. Gehörte das auch zu widrigen Umständen, die Pennus gerade erwähnte? Wie sollte man auf diese Weise einen kühlen (und vor allem schlauen) Kopf bewahren? Und irgendwie stimmte es auch, dass er nun körperlich für heute genug geleistet hatte. Das erzählte ihm jeder, auch noch so kleine Muskel. Scaeva ließ die Übungswaffe sinken und kümmerte sich wie befohlen um den Rest seiner Ausrüstung. Er hob das Pilum auf, raffte sein Scutum wieder an sich und setzte sich mit Cinna und Naso schließlich in Richtung Unterkünfte in Bewegung. Auf dem Weg noch zerrte er sich das schützende, wenn auch ungemein schweißtreibende Focale um seinen Hals hervor, um sich so gut es ging den feuchten Glanz von den Schläfen zu wischen.


    “Das war hart….,“ stellte Cinna fest und war der erste, der in ihrem Raum den Schild beinahe von sich warf. Dieser landete auf der Pritsche und blieb ungeachtet liegen.
    “Mann, bin ich fertig,“ ächzte Naso und ließ sich nieder sinken. “Das halte ich keine Woche durch.“
    “Kein Wunder, du bist knorrig wie ein Stöckchen. An dir ist gar nichts dran...“, neckte der beleibte Cinna.
    “Und du siehst so aus, als würdest du schon dafür sorgen, dass dies auch so bleibt,“ konterte Naso wenig belustigt.


    Im Folgenden verschwendeten die beiden Tirones noch ein wenig Zeit, sich gegenseitig zu sagen, worüber man besser geschwiegen hätte, doch um sich an irgendwelchen Wortgefechten zu beteiligen, fehlte Scaeva die Muse. Stattdessen ignorierte er seine beiden Mitstreiter und legte seine Ausrüstung pfleglich ab. Dabei war er vor allem froh, die Lorica und den Helm endlich los zu werden. Zuhause in Ostia hatte er sich doch ein wenig anders vorgestellt. Sein Vater hatte ihm von vielen Heldentaten berichtet, doch dass diese auch jede Menge Schweiß und Entbehrungen mit sich brachten, wurde ihm erst am heutigen Tage nach und nach bewusst. Aber die Praxis schadete nie und er war nach wie vor stolz darauf, bald ein waschechter Legionär zu sein. Das hatte er sich immer erträumt und das würde ihm auch niemand nehmen, auch wenn es bedeute, wie befohlen die Stube zu putzen.


    Das gemeinsame Mahl mit noch weiteren Tironen im Anschluss verlief relativ friedlich, doch es stellte sich heraus, dass Cinna in der Tat größere Portionen gewöhnt war, was Naso zu neuerlichen Frotzeleien bewegte. Auch dieses Mal hielt Scaeva sich raus und lachte später nur über den ein oder anderen Witz, der sich vor dem Schlafengehen noch erzählt wurde. Alles in allem schienen sie ein recht gutes zukünfitges Contubernium abzugeben. Es war beruhigend, schon gleich zu Beginn einige Menschen kennen gelernt zu haben, die sich im Laufe der Zeit bestimmt zu Freunden zusammen schweißen würden, auf die man sich wirklich verlassen konnte, sollte es tatsächlich zu einem Gefecht kommen. Ein Gefecht. In dieser Nacht träumte Scaeva unter beständigen Schnarchen des Iullus Naso davon. Naso schien schon längst in Germanien zu sein, wo er unter Grunzen und Lungenrasseln die legendären Wälder rodete.


    In aller Herrgottsfrühe ging es dann wieder hinaus auf den Exerzierplatz. Dieses Mal waren die Schritte der Tironen nicht ganz so eilig und hier und dort wurde noch immer gegähnt. Scaeva vermutete, dass Pennus selbst wieder einen Pünktlichkeitsrekord aufgestellt hatte und schon auf sie warte.

    Noch ein bisschen? Scaeva keuchte und blies zu jedem Stoß eine gehörige Menge Luft hinaus. Kräftig und präzise sollte es laut dem Optio sein, doch an seinem Feuer sollte es nicht scheitern, auch wenn er das Gefühl hatte, dass ihm der Arm abfallen würde. Doch ohne Mühen, kein Preis. So ging es nun noch eine geraume Weile, so lange bis sie sich endlich ein wenig erholen konnte von den ungewohnten Übungen. Scaeva richtete sich auf, ließ den Schild sinken und wischte sich, noch mit dem Übungsgladius in der Hand über die Stirn. Schweiß troff aus jeder Pore. Besonders schlimm war es unter dem Helm und ihm lief das Wasser bereits in die Augen. Doch irgendwie war er auch glücklich. Endlich Training an der Waffe. Genauso hatte er sich das vorgestellt.
    Auch Cinna neben ihm schnaufte und schenkte ihm einen triumphierenden Blick.
    “Ich glaube, der Gegner ist besiegt!“, sagte er gerade so laut, dass der Helvetier es hören konnte. Scaeva lachte und nickte, doch er lachte nur so lange, bis er seinen Namen vernahm. Sofort schwente sich seine Aufmerksamkeit zu Pennus hinüber, der nun verlangte, dass er etwas zu der Organisation der Cohorten sagte.


    “Äh...die Cohorten?“ Er kramte in seinem Gedächtnis, doch allzu viel wollte ihm nicht einfallen. Deshalb dauerte es einen Moment, ehe er antwortete. “Also, die erste Cohorte einer Legion besteht aus… zehn Centurien,“ begann er zu erklären. “Und diese selbst bestehen dann aus fünf Manipeln….ahm… alle anderen dann aus sechs Centurien? Und die erste Cohorte wird von einem Centurio kommandiert...oder von fünf?“ Es kam nur stockend aus ihm heraus und wahrscheinlich würde er auch nicht so lange reden, dass die anderen wirklich eine Pause hätten. Doch darauf kam es dem Optio natürlich auch gar nicht an. Dennoch, innerlich fluchte er. Das war nun schon die zweite Aufgabe, die ihm gestellt wurde und die er nicht zu seiner Zufriedenheit erfüllte.

    Auch Cinna schien zu bemerken, dass es Scaeva wurmte verloren zu haben. Doch er nahm es mit Humor und nicht ein wenig stolz. Immerhin war er der Sieger, sodass es für ihn gar nicht mehr ins Gewicht fiel, dass er über weitaus weniger Ausdauer verfügte als der Helvetier. Dieser wurde nun in die Seite geknufft und mit einem Lachen bedacht, was Scaeva ein weiteres Mal nicht passte. Man merkte, wie anstrengend das Ringen war, denn jeder Muskel im Leib schien sich mit einem Mal zu melden. Doch das sollte noch nicht alles gewesen sein, folgte man den Worten des Rubrius Pennus. Nun sollte es also an die Waffen gehen. Endlich! Ohne ein weiteres Wort legte Scaeva die Sorica wieder an und griff nach Schild und einem der Übungsschwerter. “Nimms nicht krumm, Männlein!“, waren Cinna letzte Worte, ehe auch er an einem der Pfähle Aufstellung nahm.


    Scaeva schnaubte nur und senkte sich in Konzentration. Dieses Mal würde er kein so schwaches Bild abgeben wie beim Ringen. Seinen Körper brachte er in Spannung und er tat wie geheißen: Aus der Deckung heraus stieß er das Schwert nach vorn, dicht über dem Schildrand hinweg, wobei er bemüht war, sich statt des Pfahles einen Gegner vorzustellen. Einen, der aus Fleisch und Blut war und der es auf ihn abgesehen hatte. Ständig wiederholte er diesen Bewegungsablauf, bis er feststellen musste, dass sein Arm allmählich brannte wie Feuer, ob der ständig gleichen Bewegung. Morgen würde er einen ganz schönen Muskelkater haben, doch das hatte immerhin noch ein paar Stunden Zeit.

    Irgendwie war Scaeva froh, dass es ersteinmal vorbei war. Das ‚State‘ des Optios war somit eine Art Erlösung. Irklich anstrengend war nicht das Marschieren an sich, sondern eher die Konzentration, die es am Anfang erforderte. Immerhin sollte man hier im Gleichschritt laufen, was stets schwierig war, wenn es um die Ecke ging. Cinna neben ihm schnaufte wieder und mühte sich unauffällig mit der Hand über die Stirn zu wischen. Auch Naso wirkte ein wenig außer Atem, aber alles in allem hatten sie sich alle ganz wacker geschlagen. Zumindest hagelte es keine Kritik seitens des Optios. Und nun? Nun sollte es ans Kämpfen gehen. Insgeheim freute sich Scaeva schon auf den Kampf mit dem Gladius, doch anscheinend war es noch nicht so weit, denn nun sollte es an den Ringkamf gehen. Nun gut. Gerungen hatte er schon des Öftern auf dem Landgut. Zuerst mit seinen Brüdern, dann mit einem Sklaven, der ein recht guter Lehrmeister gewesen war.


    Scaeva linste zu Cinna hinüber. Cinna war kleiner als er, doch etwas massiger. Naso hingegen war ein schlaksiger Hungerhaken. Wo würde der Ruhm in einem Sieg gegen ihn liegen? Es war also schnell klar, welchen Partner er sich wählen würde. “Cinna! Wir beide!“, sagte er, als er sich seines Rüstzeugs entledigte, das er mit sich herum schleppte. Cinna nickte grinsend. Offenbar malte er sich Chancen auf den Sieg aus. Sie nahmen gegenüber Aufstellung und warteten kurz, bis auch die anderen begannen. “Gleich wird‘s lustig,“ erklärte Cinna und dieess Mal war es Scaeva der grinste. Dann ging es los. Die beiden packten sich so gut es ging, umklammerten sich beinahe und legten alle Kraft in die Bemühungen den anderen zu Fall zu bringen. Cinna war schwer und er schwitzte, weshalb Scaeva es gar nicht leicht hatte und sämtliche Kräfte mobilieren musste. Cinna war wirklich gut, doch letzten Endes schaffte der Helvetier es, sein rechtes Bein und das des Gegner zu legen und mit ein wenig Schwung den schweren Körper herum zu reißen. Cinna sackte fluchend zu Boden, doch hing noch auf den Knien. Scaeva warf sich ihm entgegen, bemüht, ihn nieder zu drücken.


    “Verdammt!“, stieß er aus und Scaeva presste unter den Anstrengung, den nunmehr seitlich Liegenden unten zu halten, was gar nicht so einfach war. “Dachte du wärst ein Hämpfling!“, ächzte Cinna schwer und Scaeva lachte, auch wenn es ihm unter der Anstrengung nicht leicht fiel. “Gib zu, dass ich gut bin!“ Cinna grunzte und es gelang ihm, sich irgendwie zu berappeln und einen Arm und Scaevas Brust zu schlingen. Dann wurde er herum gerissen und landete selbst auf dem Rücken. Nun war er es, dem ein Fluch in der Kehle steckte. Da half auch alles Strampeln nichts. Cinna war wie ein Schraubstock, der ihn hielt. Wut wallte in ihm auf. Das konnte doch nicht sein! Er war so gut im Ringen. Und nun? Aus dem Augenwinkel sah er, dass auch Naso zu Boden gegangen war undstrampelte wie ein Maikäfer, der auf dem Rücken gelandet war. “Ist gut! Lass los!“ Er ärgerte sich und linste zum Optio hinüber. Sein Ehrgeiz war angekratzt, aber das war nun nicht mehr zu ändern. Als Cinna locker ließ, wand er sich auf die Beine und erhob sich wieder.

    Also waren seine Worte doch richtig, dennoch wollte sich kein zufriedenes Lächeln auf seinem Gesicht einstellen. Der Optio schien ja recht mieser Laune zu sein, was nicht verwunderlich war, wenn man jeden Tag so früh aus den Federn musste, nur um dann auf dem Exerzierplatz zu stehen um Leute anzutreiben. Doch sollte er nun Verständnis haben? Scaeve seufzte unhörbar unter den folgenden Worten. Drill ertragen war das eine, doch als Lumpengesindel bezeichnet zu werden war etwas ganz anders. Er kam aus gutem Hause und war stolz darauf. Cinna neben ihm erschien es nicht anders zu gehen. “Unverschämtheit...“, murmelte er vor sich hin, blieb jedoch in seiner Haltung genauso stoisch wie Scaeva selbst.


    Mehr Zeit zum Nachdenken blieb dann auch nicht, denn nun ging es ans Marschieren. Der Marsch, die Essenz eines jeden Soldatenlebens, die Königsdisziplin der militärischen Fortbewegung. Gut und schön. Aber den ganzen Tag? Scaeva verdrehte die Augen, straffte sich unter de Bürde der Ausrüstung und legte los. Links, links, links, dabei Haltung bewahren, aufrecht sein und nicht aus dem Takt kommen. Auf jeden Fall war er bemüht ein leuchtendes Beispiel unter den Tironen zu sein. Dabei freute er sich schon sehr auf die Waffenübungen. “Hoffentlich geht es bald an die Waffen!“, raunte er Cinna zu, der wieder das Schnaufen angefangen hatte. “Da habe ich mich schon am meisten drauf gefreut.“ Cinna grinste, wendete sich zu ihm hin und kam dabei etwas stolpernd aus dem Tritt. “Was? Du bist gar nicht zum Laufen hier? Bei dem Tempo könnten wir in einer halben Stunde in Ostia sein.“ Scaeva grinste nur, erwiderte aber nichts. Stattdessen war er bemüht sich auch weiterhin zu konzentrieren.

    Es dauerte nicht lange und alle standen wieder in Reih‘ und Glied. Neben Scaeva schnaufte noch immer Cinna und als der Optio eine Pause in Aussicht stellte, begannen seine Augen einen Moment lang zu leuchten. Doch dieser Moment dauerte nicht allzu lange. Scaeva musste unwillkürlich grinsen, als die Pause als ein Verdienst in Aussicht gestellt wurde. Genauso hatte er sich das vorgestellt. Zwar war auch er nun ein wenig erschöpft, doch Alles in Allem hielt es sich noch in Grenzen und er hatte durchaus noch Puste, um weiter zu machen. Dann aber ereilte ihn ein Schrecken, als ausgerechnet er mit der Hastile angestoßen wurde, um etwas zum Aufbau der Armee zu sagen. Seine Augen weiteten sich und er war nicht sicher, ob er einen Schritt vortreten sollte oder nicht. Letzten Endes entschied er sich dagegen und blieb an Ort und Stelle wie angewurzelt stehen. Seine Gedanken begannen zu jagen und sein Mund wurde ein wenig trocken, doch dann kam ihm seine gute Vorbereitung zu Gute und sicherlich auch seine Abstammung von einem namhaften Feldherren, der es liebte, seinen Kindern Geschichten vom Militär zu erzählen.


    “Natürlich, Optio!“ schnappte Scaeva dann. “Der Aufbau der Armee...also...Zunächst einmal gibt es den Kommandostab, geführt vom legatus legionis. Sein Stellvertreter ist der praefectus castrorum….dann gibt es noch den tribunus laticlavius und die tribuni angustclavii… uuund...den primus pilus, der ein Centurio ist….dann...die Kohorten zu je fünf Centurionen, die Kavallerie mit vier Decurionen und Stab und Tross für die Versrogung….“ Hatte er etwas vergessen? Oder war es letzten Endes eine Antwort, die gar nicht zur Frage passte? Aus dem Augenwinkel sah er, dass Cinna ihn bewundernd anschaute und auch Naso bließ anerkennend Luft durch die Zähne, sodass ein leiser, kaum hörbarer Pfeifton entstand. Doch war es richtig? Scaeva blickte dem Optio entgegen und hoffte das Beste.

    Laufen sollten sie also. Im Grunde kein Problem. Scaeva hatte gut trainiert, jedoch immer nur ohne Rüstung. Diese würde sicherlich in den ersten Momenten – und vielleicht noch darüber hinaus – sehr hinderlich sein. “Das wird ganz schön klappern!“, zischte Cinna in Scaevas Richtung und dieser konnte sich natürlich ein Grinsen nicht verkneifen. Cinna war nämlich ein wenig beleibter als seine neuen Kameraden und Scaeva schätzte, dass bei ihm nicht nur das Klappern zu einem Problem werden würde. Naso schwieg und setzte sich in Bewegung und der Tross tat es ihm nach. In der Tat knirschte und rappelte es ganz gehörig als die mit Nägeln beschlagenen Sandalen im Eilmarsch um den Platz schlurften. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, bei den Liegestützen kam er ins Schwitzen und noch mehr bei den darauf folgenden fünf Runden.


    Immer wieder linste Scaeva zu Pennus hinüber, stets bestrebt eine besonders gute Figur zu machen. Tatsächlich lief er als zweiter in die Zielgerade ein, sollte es so eine denn überhaupt geben. Fast machte sich ein wenig Stolz in ihm breit, doch dazu war es wohl noch ein bisschen zu früh. Cinna schnaufte heftig durch Mund und Nase und wischte sich den Schweiß von der Stirn, als er neben ihm zum Stehen kam. “Junge, Junge….,“ keuchte er. Scaeva jedoch empfand es als besser an dieser Stelle zu schweigen. Man konnte ja nie wissen, inwieweit man die Geduld des Ausbilders belasten konnte.

    Ein junger Bote, der sich vor der Castra der Urbaner herumgetrieben hatte, brachte folgende Botschaft:


    Ad
    Marcus Helvetius Severus
    Casa Helvetia Esquilina
    Roma



    Lieber Vetter,
    es war mier eine Freude von dir zu hören. In der That habe ich mich gefragt, wie es dir ergangen ist. Dass du an einem Wetstreit der Redner teilnimmst habe ich gar nicht gewusst. Vielleicht war ich auch noch nicht lange genug in der Stad um dafon zu erfaren. Umso mer froie ich mich, dass du gewonnen hast und die Lorberen für dieses Ereignis ernten durftest. Wirklich, es froit mich auch auserordentlich. An mir ist glaube ich kein Redner verloren gegangen und ich denke, ich wäre fiel zu aufgeregt um vor so vielen Menschen zu sprechen.


    Entschuldige bitte meine Schrift. Wie du villeicht merkst ist es ein Graus meine Worte derartig lesen zu müssen. Mein Lehrer hatte sich aber alle Mühe gegeben, was aber wol nicht ausreichte, um aus mir einen Schreibtischtäter zu machen. Wie gut, dass es dafür dich gibt. Natürlich werde ich mir die neue Statue anschauen kommen, sobald meine Ausbildung zu Ende ist. Auch zu deinem Umzug gratuliere ich dir sehr! Wie schön es sich in einer Villa wohnen muss. Ich stelle es mir herrlich vor. Und so fiele Glückwünsche, die ich dir aussprechen muss. Auch zu deiner neuen Stellung alles erdenklich Gute! Ich habe es gerade einmal geschafft, ein Loch in einer mir zugewiesenen Tunica zu finden. Aber du wirst schon sehen, dass auch mir auch noch etwas wird. Das verspreche ich dir und der ganzen Familie. Ich werde dir gleich schreiben, sobald sich etwas Neues für mich ergibt, doch in den nächsten Wochen ist damit natürlich nicht zu rechnen.


    Bitte schreibe mir und halte mich auf dem Laufenden was dich angeht.


    Vale lieber Marcus! Mögen die Götter über dich und deinen Weg wachen!


    [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/Scaeva/Scaeva%20Schriftzug_zpszhyyakby.png]



    Irgendwie hatte er gewusst, dass es früh werden würde und das Ausschlafen garantiert nicht zum Exercitus gehörte, doch das? Scaeva hatte herzhaft gegähnt und sich dann doch gesputet, wobei es gar nicht so einfach war zum ersten Mal ernsthaft in die Ausrüstung zu steigen. Mit Trödeln hatte das nichts zu tun, es war einfach kompliziert und die Kommentare der anderen in seiner Unterkunft hatten es auch nicht besser gemacht. Dennoch war er – ganz der helvetische Ehrgeizling - der erste unter den Rekruten gewesen, der es bis zum Exerzierplatz geschafft hatte. Nun stand er da, neben Marcus Cinna und Iullus Naso – von den anderen hatte er sich die Namen eh noch nicht wirklich gelernt – stand still und lauschte den Worten des Pennus, welche selbstbewusst über den Platz hallten. Ob er Fragen hatte? Oh ja, doch diese gehörten wohl alle nicht hier her, zumal der Optio eh schon schlechte Laune zu haben schien. Also regte er sich nicht und harrte der Dinge, die da kommen sollten.

    Vertrauen war gut, Kontrolle war in diesem Fall noch besser. Wie gut, dass er nachgesehen hatte, sonst hätte er am Ende noch tatsächlich das unschöne Loch bezahlen dürfen. Doch als der ihm unbekannte Miles nun ein weiteres Mal nach Roccus plärrte, wäre er beinahe zusammengezuckt. Dann verfolgte er den kleinen Disput und musste sich das Lachen verkneifen. Offenbar waren hier alle mehr oder minder planlos. Die einen mehr, die anderen weniger. Das würde sicherlich noch heiter werden, doch sicherlich würden die Vorgesetzten hier schon dafür sorgen, dass alles ganz, ganz ganz gewissenhaft über die Bühne ging. Zumindest was seine Ausbildung betraf. “Klar, unterschreibe ich gern,“ erklärte er dann unter einem breiten Grinsen und beschloss innerlich den Rest der Ausrüstung tatsächlich erst später in seiner Unterkunft einer genaueren Prüfung zu unterziehen. Aber wie auch immer sah dieser Rest ganz gut aus auf den ersten Blick. Auch die Schuhe würden sicherlich passen. Mit einer leicht unsicheren Hand setzte er seinen Namen unter die Liste und gab sie zurück.




    AUSRÜSTUNG
    Quintus Helvetius Scaeva
    Cohors XII · Centuria III



    - I Lorica segmentata (Schienenpanzer)
    - I Paenula (Mantel)
    - II Tunicae (Römisches Standardkleidungsstück)
    - I Focale (Halstuch)
    - II Cingula militares (Gürtel)
    - II Paar Caligae (Stiefel)
    - I Loramentum (Lederriemen)
    - I Lucerna (Öllampe)
    - I Reticulum (Tragenetz)
    - I Pera (Tasche)
    - I Mantica (Sack)
    - I Trulla (Kasserolle)
    - I Ligula (Löffel)
    - I Aultellus (Messer)
    - I Ampulla (Feldflasche)
    - I Cingulum (Gurt)
    - I Cassis (Helm)
    - I Paar Ocreae (Beinschienen)
    - I Gladius (Kurzschwert)
    - I Pugio (Dolch)
    - I Hasta (Stosslanze)
    - I Scutum (der viereckige Legionsschild)
    - I Tegimentum (Schildhülle)



    Hiermit bestätige ich den Erhalt der oben aufgeführten Ausrüstung.


    Unterschrift des Soldaten:


    [Blockierte Grafik: http://i1344.photobucket.com/albums/p656/Gefion3000/Scaeva/Scaeva%20Schriftzug_zpszhyyakby.png]





    “Ich hoffe man lernt, wie man mit all dem Zeug marschiert,“ formulierte er dann seine größte Sorge, während er nun versuchte sich alle Dinge irgendwie unter den Arm zu klemmen, was natürlich nicht auf Anhieb funktionierte. “Dafür braucht man ja nen Karren.“ Scaeva schnaubte ein Lachen hervor, während er noch dabei war den unhandlichen Schild irgendwie zurecht zu rucken.

    Der Soldat ihm gegenüber schien ein wenig gelangweilt zu sein und er hielt einen Gladius in der Hand. Offenbar war dieser gerade poliert worden. Die Zeit, in welcher das Schwert in seine Umhüllung geschoben wurde nutzte Scaeva um sich ein wenig umzusehen. Überall standen die Ausrüstungsgegenstände. Schön geordnet und z.T. in Regalen verstaut. Gleich würde einiges davon ihm gehören. Im war bewusst, dass es eine ganze Menge war, was ein Miles mit sich herumtragen musste. Das Gladius war nur der Anfang.Während nun nach einem Roccus gebrüllt wurde griff Scaeva nach dem Gladius und wog es in der Hand. Noch in der Schwertscheide steckend war es natürlich unmöglich zu sagen, ob es auch gut in der Hand lag. Roccus und ein weiterer Soldat stapfte heran und Scaeva schaute ihnen entgegen. Ihnen und seiner Ausrüstung und er konnte nicht anders, als verwundert dreinzuschauen. So viel? Beinahe ungläubig betrachtete er alles, während ihm nun aufgezählt wurde um was es sich alles handelte. Fest stand wohl nur, das jedwede Verluste daran ihm vom Sold abgezogen würden. Sold! Um wie viel handelte es sich eigentlich? Das hatte er sich noch nicht gefragt, denn er war immerhin aufgrund idealistischer Vorstellungen hier und nicht um so reich wie Krösus zu werden.


    “Ja, Cohoers XII, Centuria III,“ wiederholte er, während seine Hände schon damit beschäftigt waren an den Tunicae herum zu nesteln, um herauszufinden, ob sie auch passen würden. “Ich bin Quintus Helvetius Scaeva,“ gab er dann seinen Namen bekannt und bohrte seine Fingerspitze durch ein nicht zu übersehendes Loch in der Tunica, die er in der Hand hielt. “Ich glaube diese hier ist kaputt. Bekomme ich eine andere oder muss ich das nähen!? Seine Stimme klang eher belustigt und barg nicht im geringsten einen vorwurfsvollen Ton. “Ich möchte das Loch ungern bezahlen. Hm….Ach so. Wie viel Sold bekomme ich denn?“ Scaeva grinste. “Ich möchte nicht gierig erscheinen, sondern ich möchte nur wissen, wie viel mir bleibt, wenn ich mit der Ausrüstung durch bin.“

    Scaeva nickte auf das Lob hin und hob seine Blicke noch einmal zu dem Kaiserbildnis empor. So sollte es nun also sein. "Ich werde also zur Waffenkammer gehen und dann in die Unterkunft," wiederholte er noch einmal und nickte neuerlich. "Nein, nein, keine Notiz nötig." Ein verscchmitztes Lächeln stahl sich in sein Gesicht. "Ich danke dir, Optio!" Unter diesen Worten zog er sich zurück und machte sich auf seinen Weg in das Armentarium.