"Zurück mit euch!", rief Scipio zu den Sklaven. Sein Turmschild hielt er mit der linken Hand schützend vor seinem Körper, in der rechten hielt er sein Gladius so, dass die Sklaven das Schwert sehen konnten. Scipio wollte nicht auf Unbewaffnete einstechen, aber so wie es aussah würde er dies wohl tun müssen, denn die Sklaven hatten anscheinend nicht mehr viel zu verlieren.
Er wähnte sich glücklich, dass er nicht zu den Legionären gehört hatte, die die sieben exekutierten Sklaven richten mussten doch er hätte es, dessen war er sich sicher, getan wenn man es ihm befohlen hatte. Ein Befehl war ein Befehl, und sich einer solchen Anweisung zu verweigern hätte seinen eigenen vorzeitigen Tod eingeleitet. Derart grober Ungehorsam wurde nicht geduldet, auch wenn Tiberius selbst nie einen Legionär gekannt hatte, der wegen eines solchen Deliktes exekutiert worden war.
Er stieß einem Sklaven, der zornig auf ihn zurannte, heftig mit seinem Scutum zurück. Der bärtige jedoch schmächtige Mann, anscheinend Germane, wich wimmernd zurück, aus seiner Nase floss Blut. Geschieht dir recht, dachte sich Scipio. Mit etwas Glück würde dieses bestimmte Individuum nun Ruhe geben. Nun lag er am Boden, die Hand an seiner Nase. Die anderen Sklaven ignorierten ihn und schienen dadurch nur noch mehr angestachelt zu werden. Dem nächsten, der angerannt kam, rammte Tiberius sein Schild flach gegen den Torso und schlug dem Sklaven mit dem Griff seines Gladius gegen die Schläfe. Der Angreifer ging zwar nicht zu Boden, wich jedoch zurück.
Scipios Hoffnungen, diesen kleinen Aufstand niederschlagen zu können ohne Blut vergießen zu müssen, erschienen ihm immer berechtigter. Die Legionäre hatten nun einen mehr oder weniger dichten Ring um die Sklaven gebildet, was einige von ihnen jedoch noch immer nicht zur Besinnung zu bringen schien.