Beiträge von Aulus Claudius Sabinus

    Zuerst rückte keiner so wirklich mit der Sprache heraus, dann platzte es aus den beiden jungen Frauen praktisch gleichzeitig heraus. Sabinus brauchte ein paar Augenblicke um die leicht theatralische und dramatische Schilderung der Aurelia mit dem kühlen und sachlichen Bericht seiner Schwester in Einklang zu bringen, letztlich war die Grundaussage aber klar: Bei den Spielen war es offenbar zu einem Aufstand gekommen. Und dieser breitete sich nun über die Stadt aus, weswegen die Sklaven nun das Haus sicherten und die Klienten seines Großvaters wahrscheinlich bereits unterwegs waren, um ihrem Patron in dieser Situation beizustehen. Doch auch Sabinus hatte eine Aufgabe erhalten und auch wenn sie lediglich darin bestand, zusammen mit seiner Schwester die Gastgeber zu spielen für eine junge Frau, die zu ihrer eigenen Sicherheit hergebracht wurde.


    Du meinst sicher 'Gern geschehen' oder 'Keine Ursache', Silana.


    fügte Sabinus mit einem spöttischen Augenzwinkern in Richtung seiner Schwester an, trat dann aber an die beiden Mädchen heran. Zweifellos würden sie die Aurelia nur dann aus dem Haus lassen, wenn klar war, dass außerhalb dieser Mauern keine Gefahr mehr für sie bestand oder sie zumindest einen angemessenen und schlagkräftigen Geleitschutz zur Villa Aurelia bekam. Solange war sie ein willkommener Gast, die alle Zuwendungen bekam, die jeder Gast bekam, umso mehr, wenn er ebenfalls aus dem Patriziat kam.


    Nun, abseits davon dass draußen wohl einige Unruhen wüten, die die Stadtkohorten sicherlich bald niederschlagen werden, lassen wir, also mein Großvater, meine Schwester und ich dir die claudische angedeihen. Vielleicht kann ich dir erstmal etwas zu trinken anbieten und dann können wir hier an der frischen Luft dieErinnerungen ordnen.


    sagte er mit freundlichem Blick und sah aus dem Augenwinkel wie eine junge Sklavin bereits hinter einer Säule hevortrat, um einem möglichen Wunsch des Claudiers nachzukommen.

    Da die Aurelia offensichtlich noch ein paar Momente brauchte, um sich zu sammeln, ließ Sabinus sie erstmal ganz in Ruhe ihre Gedanken ordnen und frische Luft schnappen. Was auch immer bei den Spielen geschehen war, es musste so dramatisch gewesen sein, dass es den ganzen claudischen Haushalt ziemlich durchrüttelte. Sassia war noch nicht mal zurück im Haus, Silana war direkt irgendwohin verschwunden, die kleine Sisenna stand vollkommen neben sich, sein Großvater wirkte knurrig und die Aurelia musste wohl auch erstmal ordnen, wie sie sich hier verhalten sollte. Die Rauchsäulen, die gen Himmel stiegen, machten das Bild dabei kein bissen besser, ganz im Gegenteil sogar.


    Ja, ziemlich böse...


    antwortete Sabinus nun, während er sich seiner Schwester zuwandte. Sie wirkte ein bisschen so, als würde sie sich sehr undwohl fühlen und ob das nur mit den Vorkommnissen bei den Spielen zusammenhing, konnte er nicht wissen.


    Was ist überhaupt passiert, dass das ganze Hause so von der Rolle ist?

    Ad
    Senator Caius Flavius Scato
    Villa Flavia Felix
    Roma


    A. Claudius Sabinus Sen. C. Flavio Scatone s.d.


    Nachdem nun wieder Ruhe in unsere Stadt eingekehrt und der Aufstand der renitenten Sklaven niedergeschlagen worden ist, möchte ich die Chance nutzen, mich bei dir zu bedanken, dass du meine Schwester Sassia sicher in die Villa Claudia geleitet hast. Es bestätigt mich darin, die Verlobung zwischen meiner Schwester und dir die richtige Entscheidung war und ich meine Schwester in guten Händen weiß.


    Nun wende ich mich aber in einer persönlichen Angelegenheit an dich und würde dich gerne aufsuchen, um über die Möglichkeit einer Aufnahme in das Collegium der palatinischen Salier zu sprechen. Bitte teile mier hierzu mit, wann und wo du mich empfangen kannst.


    Vale bene,


    Aulus Claudius Sabinus
    _____________


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    Aulus Claudius Sabinus | Villa Claudia | Roma


    Als jemand, der mittelfristig den CH einschlagen will und jemand, der schon auf lokaler Ebene Amtszeit absolviert haten, würde ich ebenso wie viele Vorredner bei den drei Monaten bleiben oder maximal auf vier Monate hinaufgehen wollen. Einerseits mag esrecht eng mit den Projekten werden, andererseits gibts es aber auch Leute, die ihre Projekte gut in zweieinhalb Monaten schaffen und im dritten dann zunehmend amtsmüde werden.

    Sabinus lächelte leicht, als während Sassia erzählte. Sein Großvater hatte seinerzeit seine Meinung eingeholt, ob er sich eine Verlobung seiner mit dem Flavier vorstellen konnte und da ihm das Verhalten seiner Schwester bei einigen Treffen aufgefallen war, hatte er natürlich zugestimmt. Nun zeigte sich, dass diese Entscheidung wohl richtig gewesen war, auch wenn sich natürlich noch zeigen musste, wie es erst nach der Hochzeit weitergehen würde.


    Das ist gut zu hören. Ich hoffe doch, dass du dich später auch in der Ehe wohlfühlen wirst.


    antwortete er mit einem zuversichtlichen Nicken und blickte aus dem Fenster. Natürlich war ihm auch seine Verantwortung bewusst. Einerseits musste er den Namen der Familie weiterführen, andererseits hatte er aber auch noch Zeit, da es ja üblich war, dass ein angehender Politiker nicht allzu früh heiratete.


    Was gibt es denn neues bei Silana? Sie hält sich ein wenig bedeckt seit dem Chaos um die Spiele.

    Ein paar Tage waren seit seiner Rückkehr vergangen, doch der Aufstand in der Stadt war noch immer nicht gänzlich niedergeschlagen. Dennoch hatte seine mittlere Schwester mittlerweile aus der Villa Flavia sicher zurück in die Villa Claudia geleitet worden, wobei sowohl claudische wie auch flavische Sklaven und Klienten geholfen hatten. Es zeigte sich, dass die Zusammenarbeit der beiden Familien gut funktionierte und Sabinus hoffte darauf, dass sich diese auch noch weiterhin fortentwickeln würden. Womöglich würde er auch noch selbst an diesem neuen alten Bündnis arbeiten können, sobald er erstmal seine politische Karriere begonnen hätte, doch lag das noch in der Zukunft.


    Was allerdings gar nicht mehr so weit in der Zukunft lag, war die Hochzeit seiner Schwester, die ihrerseits einen Flavier heiraten und damit womöglich das potenzielle Bündnis manifestieren, dabei aber andererseits auch nicht an den Höchstbietenden verschachert werden sollte. Daher hatte er sie auch zu sich gebeten, denn nachdem er in den letzten Monaten abwesend gewesen war, wollte er sich nun wieder auf den aktuellsten Stand bringen lassen. Und wer konnte das besser als seine Schwester?


    Als er das Klopfen hörte, erhob er sich von seinem Schreibtischstuhl und als Sassia schließlich eintrat, lächelte er leicht.


    Wir hatten noch gar keine Möglichkeit, uns richtig zu begrüßen, weil einfach zu viel passiert ist.


    sagte er, trat auf sie zu, umarmte sie kurz und führte sie dann zu der Sitzgruppe in seinem Zimmer.


    Also, was ist alles so passiert, als ich weg war? Und wie fühlt man sich als Verlobte eines aufstrebenden Politikers?

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Er blickte hilfesuchend zu Sabinus.
    "Frag nicht, Sabinus. Aus dem Ruder gelaufen ist die Untertreibung des Jahres. Bitte tu mir einen Gefallen und kümmere dich schon einmal um unseren Gast Aurelia und vor allem auch um deine Schwester Silana. Sie hat einiges aufzuarbeiten."


    Die Situation hier im Atrium war grade vollkommen unübersichtlich für den jungen Claudier. Viel zu viel passierte gleichzeitig und da er bislang eher behütet und privilegiert aufgewachsen war, musste er grade erstmal schauen, dass er die Situation in Gänze erfasste. Offenbar waren die Spiele in irgendeiner Art und Weise eskaliert und den Erklärungenvon Sisenna und Sofian entnahm er, dass sich diese Eskalation auf Teile der der Stadt übertragen hatte, wenn auch die Villa Tiberia davon betroffen war. Sabinus schaute sich weiter um, versuchte aus den nur eher spärlichen Informationen schlau zu werden, war dann aber doch froh, das sein Großvater, ganz der alte Legatus, nun das Kommando übernahm. Sabinus sollte sich um die Aurelia kümmern, womit dann auch klar war, zu welcher Gens die junge Frau gehörte.


    Ja, natürlich Großvater.


    sagte er, nickte dem Senator zu und trat auf die junge blonde Frau zu, die sich bereits erhoben und mehr oder weniger einen Wunsch - oder war es sogar schon eine Aufforderung - ausgesprochen hatte.


    Nun, Aurelia, unter diesen Umständen halte ich es für das beste, wenn du mich in den Garten begleiten würdest. Dort sind wir an der frischen Luft.


    sagte er mit einem freundlichen Lächeln und bot ihr einen Arm an, in den sie sich einhaken oder stützen konnte, wenn sie es denn wollte. >>>

    Mit gemächlichem Schritt trat Sabinus mit der Aurelia in den ummauerten Garten der Villa Claudia. Im eigenen Interesse mied Sabinus allerdings die Randbereiche, falls es doch mal Wurfgeschosse in den Garten hineinfliegen sollten. In der Ferne sah er einige wenige Rauchsäulen, doch ignorierte er diese erstmal, sondern trat einen Teich mit klaren geometrischen Formen.


    Nun, Aurelia, vielleicht kannst du ja dafür sorgen, dass ich ein wenig schlauer aus der ganzen Situation werde. Ist irgendwas bei den spielen passiert?


    fragte er schließlich erstmal, da die Neugier in ihm dann doch stärker war als der Wille zum lauen Smalltalk.

    Sim-Off:

    In Absprache mit Menecrates komme ich auch noch dazu. :)


    Magenprobleme! Wie ein alter Mann hatte Sabinus vor einiger Zeit gen Norden abreisen müssen, um sich einer Untersuchung zu unterziehen, nachdem der Hausmedicus im intensiv dazu geraten hatte. Er hatte noch den spöttischen Blick seiner Schwester Silana gesehen als er abgereist war und dieser war noch eine Spur spöttischer gewesen, als er gestern wieder zurückgekommen war. Doch auch wenn er nun wieder hier war, wollte er nicht gleich wieder auf irgendwelche Spiele gehen, sondern erstmal wieder hier in Rom ankommen, weshalb er den halben Tag in den Familienthermen verbracht und sich eine ausführliche Massage hatte geben lassen. Dann hatte er sich noch eine gute Tunika anlegen lassen und sich dann in die Bibliothek zurückgezogen, bevor er den großen Aufruhr im Atrium hörte. Von jetzt auf gleich war das ganze Haus in Bewegung, Sklaven eilten zur Eingangspforte und aufs, verriegelten den Lieferanteneingang.


    Mit gerunzelter Stirn legte der Claudier den Vergil beiseite, erhob sich und ging schnurstracks ins Atrium, wo bereits eine regelrechte Menschenmenge saß, stand und hockte.


    Bona Dea...


    entfuhr es ihm und er ging zuerst auf seinen Großvater zu, der ein wenig abgehetzt wirkte und dem noch ein wenig der Geruch von Dung anhing, aus welchen Gründen auch immer.


    Sind die Spiele irgendwie aus dem Ruder gelaufen?


    fragte der junge Claudier daraufhin und blickte sich erneut im Atrium um, wo er zudem ein ihm bislang unbekanntes Gesicht entdeckte, doch waren auch hier die sicherlich zuvor ansehnlich hochgesteckten Haare sichtlich derangiert.

    Ich danke dir für deine Unterstützung, Augustus, und werde mich an den Flavius Scato wenden.


    antwortete Sabinus. Er spürte den Blick seines Großvaters unangenehm an seiner Wange, andererseits aber auch den deutlich verständnisvolleren Blick des Kaisers. Es war vielleicht besser für ihn, dass er nun erstmal wieder ein bisschen mehr Zeit hatte, aber andererseits hatte er diesen Treffen sicherlich auch in den Sand gesetzt und er befürchtete, dass er auch die Erwartungen seines Großvaters enttäuscht hatte. Aber das ganze Treffen hatte für ihn unter keinem guten Stern gestanden, sodass das hier vielleicht die beste Lösung für alle wäre.

    Sabinus hatte mit diesem Frage gerechnet. Irgendwie. Und doch war er nun überrascht, dass es tatsächlich gekommen war. Schon bei den beiden Cenae im Haus der Flavier war ihm der eine und andere Blick von Scato aufgefallen, aber letztlich trafen seine Schwester ja oft interessierte Blicke. Wie das wohl bald noch werden würde, wenn Silana auch noch ordentlich in die Gesellschaft eingeführt werden würde, wollte er sich noch gar nicht vorstellen, doch hier ging es ja um Sassia und nun war er wohl an der Reihe, seine Meinung zu äußern, oder? Eigentlich hatte sein Großvater die Patria Potestas über Sassia inne, was ihn in die Position setzte, das letzte Wort in diese Angelegenheit zu haben.


    Wie du weißt, liegt die Patria potestas über meine Schwester bei meinem Großvater...


    den er auch sogleich mit einem Blick bedachte, der dem älteren Claudier zu verstehen geben sollte, dass er sich über seine geringere Position hier bewusst war.


    Dennoch würde mich interessieren, welches Leben meine Schwester bei dir zu erwarten hat.

    | Memnon


    Magrus? Magrus!!


    Memnons Stimme hallte durch die Sklavenunterkünfte, in denen der neue Sklave erstmal untergebracht worden war, bevor er dann später vielleicht in die kleine Kammer neben dem Cubiculum von Sabinus ziehen würde, in dem im Moment noch Memnon wohnte.


    Dominus Aulus Sabinus möchte dich in seinem Cubiculum sehen. Er hat eine Aufgabe für dich.

    Sabinus musste schmunzeln, als sein Großvater sich zuerst umwandte, als würde er suchen, woher ein Luftdurchzug kommen könnte und sich dann auch noch mit dem geübten Blick eines alten Militärs die die Wolken ansah, ob von ihnen ein Rückschluss auf einen heranrückenden Sturm abzuleiten war.


    Er kommt aus dem Osten und verspricht, ein wenig hierzubleiben.


    sprach er weiter, doch Silana hatte natürlich schon geschaltet. Sabinus wandte sich zu ihr um, neigte seinen Kopf ein ein wenig und lächelte ihr zu.


    Sehr richtig, Schwesterlein. Wie ich sehe hat dein Urlaub deiner schnellen Auffassungsgabe keinen Abbruch gegeben.


    Seit jeher hatte die jüngste Schwester einen schnellen Geist, auch wenn er manchmal so ordentlich war, wie das Forum an einem Gerichtstag. Sabinus schätzte sie deswegen und auch wenn Silana ihn nahezu minütlich triezte, wusste er doch auch oft ihre Meinung zu schätzen, zumal sie einfach eine ganz andere Perspektive auf die Dinge hatte, als er mit seiner eher rationalen, pragmatischen Grundhaltung.


    Aber eigentlich wollte ich dich nicht unterbrechen, Silana. Ich nehme an, du wolltest über deine Erlebnisse in Achaia erzählen?