Cara wieß auf die Sandalen, welche die Skaven ihres Hauses trugen.“Claudische Sklaven tragen diese. Du musst sie nur noch anprobieren wegen der Größe. Sobald Nemnon bezahlt hat müssen wir zurück zur Villa.“
Bestimmt ist Sassia schon verzweifelt, weil sie sich nicht entscheiden kann, ob sie sich wirklich schon alleine anziehen soll oder es vorziehen soll, im Bett auf meine Rückkehr zu warten, amüsierte sie sich im Geiste während sie Magrus bei seiner Anprobe zuschaute.
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Cara musste sich beeilen um mit Memnon Schritt zu halten. Er war ein Mann und machte dementsprechend lange Schritte. Zudem war er ernst und diensteifrig, er würde nie Zeit mit Gebummel vergeuden.
Sie schaute zu Magrus als sie beim Schuster ankamen. „Nun etwas passendes gefunden? Denk dran Sklavenfüße müssen viel laufen“, kam halb lachend aber dennoch ernst gemeint von ihr. -
Während sie stumm nebeneinander saßen überlegte Cara wie es wohl sein mochte, plötzlich von der Familie, dem zu Hause, der Heimat weggerissen zu werden. Alles zu verlieren, besonders die Freiheit. Schwer war es für sie, nie hatte sie etwas anderes kennengelernt. Soweit sie denken konnte war sie bei Sassia gewesen und gehörte zu ihr. Sicher als sie noch klein war, musste sie lernen auf diese zu hören, nicht alles das haben zu können was ihre Domina bekam. Was sie aber mit allen Sklaven gemeinsam hatte, war die Einsamkeit. Auch wenn es ihr noch so gut ging, und ihre Herrin liebte, so gab es doch Dinge die nur eine Sklave verstand und über den zu reden sich kaum einer traute.
Fröstelnd zog Cara ihre Schultern hoch und rieb sich über die Oberarme. „es ist kühl geworden“, sagte sie in die Stille hinein. War es die frische Nachtluft die aufzog oder die Einsamkeit, die Traurigkeit des Herzens. „Ich werde schlafen gehen, bei Sonnenaufgang beginnt der Tag“, meinte sie während sie sich erhob. „Grübel nicht zu viel, es bringt nichts, gegebenes lässt sich kaum ändern und nun schlafe gut Magrus, bis Morgen.“
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„Ja Dominus ich eile und besorge das Gewünschte. Ich richte Demetrius aus, er möge sich beeilen“. Leise öffnete sie die Türe und verließ den Raum.
Bald schon klopfte sie erneut an, denn sie hatte einen Krug mit Wasser, eine Schale und saubere Tücher aus dem Balneum geholt.
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Cara konnte sich ein Lächeln bei dem Gemurmel von Demetrius nicht verkneifen und dachte dabei gleich an Paradiesvögel. „Du machst das schon“, zwinkerte sie ihm zu, nahm die kleine schale mit den Oliven und stellte sie auf das Brett mit dem Käse. Sie wollte auch etwas für Sabinus Geschmack zum Tablinum bringen.
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Cara stellte Käse und Oliven in Sabinus Reichweite, doch konnte sie sich gut vorstellen, dass Silana, nur um ihn zu ärgern, versuchen würde es ihm vor der Nase weg zu schnappen. Sie kannte diese nekischen Spielchen der Geschwister schon zu genüge. Ob die je Erwachsen würden?
Wie es von Sklaven erwartet wurde, verschwand sie möglichst unauffällig im Hintergrund. -
Cara, die gerade noch etwas Käse und ein paar Oliven holen wollte, stellte erfreut fest, Demetrius saß auf der Bank und trank einen Becher stark verdünnten Wein.
"Gut, dass ich dich hier sehe Demetrius, Dominus Claudius Menecrates fragt nach, ob einer aus Brettern Vogelhöhlen nachbilden kann. Er könnte sich aber auch das Aushöhlen von geschnittenen Stammabschnitten vorstellen. Er hofft damit mehr Vögel anzulocken. Ich habe ihm gesagt du wärst der Richtige für diese Aufgabe. Was denkst du?" -
„Domina Claudia Silana befindet sich derzeit im Tablinum. Sie wurde mit kleinen Erfrischungen versorgt. Derzeit ist ihre Schwester bei ihr und ihr Bruder ist bestimmt auch schon unterwegs zu ihr,“ antwortete Sassias Leibsklavin.
Alles möglich hätte Cara dann erwartet aber nicht, was dann folgte. Es waren zwei Dinge. Für ersteres hätte sie dem alten Claudier fast dankbar die Hand geküsst. Er nannte ihren Namen. Er kannte sie, er hatte sie wahrgenommen. Wer hätte das von dem meist leicht abwesend wirkenden Claudius gedacht. Jetzt wusste sie warum sie ihn so mochte.
Das Zweite das sie verwunderte, waren nicht die Fertigkeiten, welche er von dem Sklaven erwartete, sondern die Aufgabe, die er durchführen sollte.
Cara brauchte nicht lange nachzudenken, gleich dachte sie an den guten Hausgeist, den alten Grieschen Demetrios, der alles mögliche reparieren konnte und in den Abendstunden gerne an einem Stück Holz herumschnitzte.
„Ich glaube Dominus, ich kenne den richtigen für diese Aufgabe. Ich bitte ihn dir ein Probestück anzufertigen und es dir dann zu zeigen.“ Die kleine Sklavin hoffte, dass das Familienoberhaupt mit ihrer Antwort zufrieden war. -
Wie befohlen öffnete Cara die Türe vorsichtig, aber nur einen Spalt weit und spähte in den Raum. Nichts besonderes ist zu sehen, stellte sie fest. Warum diese Vorsicht jetzt, hinterfragte sie nicht, der alte Herr hatte ganz bestimmt einen Grund für seinen Wunsch.
Sie zwängte sich durch den Spalt und zog die Türe bei. „Dominus, deine Enkeltochter Silana lässt ausrichten, sie wäre von ihrer Reise zurück.“ Cara sparte sich den Hinweis, sie wäre im Tablinum, denn sie glaubte kaum, dass ihr Großvater dorthin eilen würde. Es war schließlich angebracht, dass die Enkelin ihren Großvater aufsuchte. Wenn er wissen wollte wo sie sich befände, würde Claudius Menecrates bestimmt danach fragen.
So wartete die Sklavin bis das Oberhaupt der Claudier seine Anweisungen gab. -
Armer Sabinus, Sassia überließ ihn ja meist in Ruhe seinen Studien aber Silana war da ganz anders, wann immer es ihr nach einem Gespräch mit ihrem geliebten Bruder war, erschien sie und forderte ihr Recht als kleine Schwester. Sabinus tat ihr manchmal Leid mit seiner Verantwortung für die beiden Schwestern.
„Ja Dominus, ich richte es aus,“ schon war sie wieder draußen. -
Gewiss es war sehr schön auch Silana im Hause zu haben, denn so schenkte Sassia ihr Aufmerksamkeit nicht nur ihr. Auch liebte sie es den Schwestern bei ihren Gesprächen zu zuhören. Es kam aber dann Caras großes ABER, für sie bedeutete es aber oft auch nur Stress pur. Silanas Wünsche waren oft der Widerspruch in sich selber.
Cara hatte ihr „gewiss Domina“, noch nicht ausgesprochen“, da war Sassia auch schon aus ihrem Cubiculum verschwunden. -
Cara wusste es schon bevor sie eintrat, Sassias Bruder Sabinus würde am Schreibtisch sitzen und arbeiten. Sie fand er war eindeutig zu ernst, er sollte einmal rausgehen und es sich gut gehen lassen wie die anderen Patrizersöhne.
Die Sklavin trat nach der Aufforderung ein und meldete, „Dominus, deine Schwester Silana ist von ihrer Reise zurückgekehrt und wartet im Tablinum.“
Ja und richtig ich wusste es doch, er arbeitet mal wieder, dachte sie nach dem sie Sabinus am Schreibtisch sitzend vorfand. Strebsam ist er ja, die Frau die er einmal wählt, kann sich über seinen Fleiß freuen. -
Bevor Cara anklopfte, zupfte sie an ihrer Kleidung herum. Sie mochte den alten Herrn, aber sie hatte einen ungeheuren Respekt vor ihm. Dieses mal klopfte sie leise und zögernd an.
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Jetzt noch Sabinus Bescheid geben und dann dem Familienoberhaupt, dachte Cara während sie anklopfte.
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Cara war nach oben gestürmt, hatte die Türe aufgerissen und laut gerufen,"Sassia du glaubst es nicht, wer gerade angekommen ist". Erwartungsvoll schaute sie ihre Herrin an, dann hielt sie es aber nicht aus und platzte heraus."Silana, ja sie sitzt im Tablinum und wartet auf dich."
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Im ersten Augenblick dachte Cara noch, schlimmer kommst nimmer, doch dann atmete sie kräftig durch mit dem Gedanken, sehr schön, dann ist Sassia ja vorerst beschäftigt. Eigentlich, wenn da nicht dieser Standesunterschied gewesen wäre, hätte sie die jünste Claudia in die Arme genommen und zum willkommen gedrückt. Cara mochte den kleinen Wirrkopf den man ständig im Auge behalten musste, aber dass war nun Mal das anstrengende an ihr. Sie war zeitweise sowas von daneben, verpeilt eben. Oft genug hatte sie den Auftrag erhalten Silana im Auge zu behalten und natürlich musste es unauffällig sein.
Jetzt schaute Cara zunächst sehr verwirrt, sie wusste nicht was sie machen sollte. War das wirklich ein Witz, die wurden aber auch immer sinnfreier. Vielleicht sollte man irgendwie darauf hinweisen, wie Achtung jetzt kommt ein Witz oder jetzt darf, je nachdem wer der Erzähler war auch, jetzt muss gelacht werden.
Irgendwie ging es der Sklavin gerade ähnlich wie der jungen Claudia. „Tablinum“, wiederholte sie dann kam die Erleuchtung. „Ja bitte Domina, nimm doch schon einmal im Tablinum Platz, ich kümmere mich um alles andere.“
Eilig wies sie die Sklaven an, Wasser und Tuch zum Händewachen zu bringen. Getränke und ein paar Kleinigkeiten zum Essen. „Ich sage dann deinen Geschwistern, dass du wieder zu Hause bist.“
Schon huschte Cara davon. -
Cara hatte heute Ausnahmsweise keine gute Laune. Sie fragte sich schon den ganzen Tag was mit ihrer Herrin Sassia los war. Warum sie bei dem schönen Wetter nicht vor die Türe wollte? Regelrecht angblafft hatte sie Cara, als diese ihr vorgeschlagen hatte, sich doch wenigstens in den Garten zu setzen um das schöne Frühlingswetter zu genießen.“Nein du kümmerst dich jetzt um meinen Schmuck und säuberst ihn“, äffte die Sklavin ihre Domina nach. Als wenn das nicht auf einen Regentag warten konnte. Das schlimmste war dann aber, dass Sassia ihr dabei die ganze Zeit auf die Finger schaute, als wenn sie noch nie Schmuck gereinigt hätte oder als ob sie vor hätte, etwas zu stehlen.
Jetzt hatte sie den völlig unnötigen Auftrag die große Vase im Atrium mit frischen blühenden Zweigen zu bestücken. Zur Sicherheit wollte Cara sich noch einmal die Größe der Vase anschauen und nachschauen womit die Vase jetzt befüllt war. Welch ein Blödsinn dachte sie sich, das übernimmt doch sonst der Gärtner, zumindest glaubte sie das. Überhaupt fand sie, Sassia spielte sich immer mehr als Hausherrin auf.
Plötzlich wurde es laut am Eingang und es klopfte. Da sie ganz in der Nähe war öffnete sie heute einfach die Türe. Vor Schreck hätte sie die fast zugeschlagen. Nein was war das heute für ein Tag. „Silana du?“ kaum war ihr das entglitten wurde Cara puterrot sie hätte sich selber Ohrfeigen können. „Domina, wie schön dich zu sehen“, versuchte sie ihren großen Fehler wieder gut zu machen. -
Als erstes rückte Cara ein wenig weg, sie war noch nicht bereit die Nähe eines Fremdes so dicht an sich zu spüren. Verlegen lächelte sie danach, "entschuldige bitte, doch ich bin es nicht gewohnt, dass jemand so dicht neben mir sitzt. Es macht mich nervös, ich möchte den Zeitpunkt selber bestimmen." Die Kleine grübelte, hoffentlich war sie jetzt nicht zu grob gewesen, doch wenn sie eines gelernt hatte, so war es das, immer gleich sagen was Sache war, auch wenn es dem Gegenüber nicht passte. Unterordnen musste sie sich genug als Sklavin, so wollte sie wenigstens unter ihres Gleichen selber Bestimmen was mit ihr geschah.
Sie räusperte sich dann,"ich habe dich als Sklave dort oben gesehen und du gefielst mir sofort, weil ich dachte du würdest zu uns passen. Ja ich gebe zu ich fand dich sehr sympathisch. Im Augenblick ist da aber nicht mehr." Entschuldigend fügte sie hinzu, "tut mir leid bei mir dauert es meist etwas länger, dass soll allerdings nicht heißen, dass ich dich jetzt im Stich lasse. Ich helfe dir gerne und bin auch wann immer es mir möglich ist für dich da."
Fragend schaute sie zu Magrus, hatte er sie jetzt richtig verstanden? -
Cara lächelte Magrus an, "du kannst dir schon einmal zum Schuster rüber gehen um dir Sandalen anzuschauen und anprobieren, während ich auf Memnon warte. Wir kommen dann zu dir." Sie wusste die Zeit war knapp bemessen und sie mussten zur Villa zurück.
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Es war spät geworden,Sassia hatte heute Abend kein Ende finden können, ehe Cara entlassen worden war. Die Sklavin hatte das Gefühl Sassia würde sie beobachten. Hatte sie etwa bemerkt dass sie noch etwas vorhatte oder bildete sie sich das ganze nur ein. Es war ja auch das erste mal, dass sie ihrer Herrin nicht erzählte was sie beschäftigte.
Eiligen Schrittes kam Cara im Garten an und schaute sich um. Hoffentlich hatte Magrus nicht die Geduld verloren und wartete noch auf sie. Morgens auf dem Markt hatte sie ihm gesagt sie würde ihm abends im Garten erklären, warum sie am Vortag so schnell aus dem Garten verschwunden war. Sie wusste aber noch immer nicht was sie ihm sagen sollte, sie hatte doch selber keine Erklärung für sich, was eigentlich mit ihr los war.