Beiträge von Tiberia Corvina

    Nicht ein bisschen Enttäuschung bei Corvina. Endlich einer der nach dem ersten Schritt, der Verweigerung ihrerseits, nicht zurück steckte. Einer der wusste was er wollte und nicht gleich aufgab. Sie lehnte sich in seinen Armen zurück. „ Ich will einen Mann, keinen Sklaven.“ sie schmiegte sich an ihn. Legte ihre Hände auf seine. So in seinen Armen, es kribbelte, fühlte sich gut an. Der Stoff spannte und rieb an ihren Knospen. „ Dann zeig mir was du bist, Aurelius.“ raunte sie ihm provokatorisch zu, lehnte den Kopf zurück an seine Schulter, griff mit einer Hand nach hinten in seinen Nacken, fuhr durch sein Haar. Er war keiner dieser „ Männer“ die sich die Butter vom Brot nehmen ließen.

    Das war ein Gegenpart. Er wusste genau was er tat. Mit jeder Bewegung seiner Finger mit jeder Berührung, löste er diese kleinen Wellen von steigender Lust auf mehr in ihr aus. Sie sah ihm fest in die Augen, wich ihm nicht aus. Keine Schwäche zeigen. Was hatte er vor? Sie spürte seine Hand in ihrem Rücken, den Griff. Er ging zum Angriff über. Sie? Zart besaitet? Was sie gewillt war zu geben, das war sie gewillt zu nehmen. Das wollte sie ihm entgegnen, kam nicht dazu. Er verhinderte es. Das sie das hin nahm, nie im Leben. Sie biss ihm leicht in die Lippe, ließ sich widerstrebend auf sein Spiel ein. So leicht sollte er es nicht haben. Sie verweigerte seiner Hand den all zu freizügigen Zutritt. Wollte er an die Quelle musste er sich den Weg frei kämpfen.


    Dieses lästige Stück Stoff machte sie rasend, verbarg diesen begehrenswerten Körper, verweigerte ihren Fingern, ihn zu spüren zu erkunden, zu malträtieren. Während sich ihre Finger der einen Hand an seinem Rücken im Stoff vergruben. Hatte die andere den Weg unter die Tunika gefunden, bekamen nackte Haut zu spüren. Diesen knackigen straffen Hintern (der des Plebejers war ein my besser). Ihre Fingernägel bohrten sich langsam in dieses süße Stück des fast göttlichen Körpers. Viel zu wenig, sie wollte mehr von ihm, sie wollte ihn ganz unter ihren Krallen.

    Keine Heimlichkeiten oder versteckten Andeutungen, nichts von dem war hier mehr nötig. Der Reiz Verbotenes zu tun wurde gemindert. Durch den ungewissen Fortgang dieses Treffens wieder verstärkt.
    Das unverhoffte Heranziehen, der unausweichliche Körperkontakt, mit der spürbaren Bestätigung seines Verlangens, ließ die nächste kleine Welle der Erregung durch ihren Körper schwappen. Alles was er tat, löste die nächste aus und wurde deutlich sichtbar. Der dünne Stoff ließ heute weit mehr erkennen, als am gestrigen Tag.
    Sie nahm die ersten intensiveren Eindrücke diese Mannes in sich auf. Seine Ausstrahlung, seinen Geruch, seine Berührungen. In ihr wurde wieder dieser unbändige Trieb geweckt, der einer Wildkatze die ihre Beute vor sich hatte. Ein bisschen Spielen und dann zuschlagen. Ihre Finger strichen über sein Gesicht, zeichneten seine Gesichtszügen nach, seine Wangen und die markante Kinnpartie. Berauschend schon in den ersten Sekunden. „ Das überlasse ich dir, so lange wir beide etwas davon haben. Ich hoffe du bist nicht so zart besaitet.“ raunte sie zurück. Der Zeigefinger ihrer anderen Hand glitt ein kurzes Stück an seinem Arm hinab, wechselte seine Haltung und fuhr unter ein wenig mehr Druck mit dem Fingernagel weiter am Arm hinab. Er sollte wissen, dass er bei ihr nicht nur mit Zärtlichkeiten zu rechnen hatte.

    Kein ewiges Warten vor der Porta. Hervorragend instruierte Sklaven. Was anderes hatte Corvina nicht erwartet. Sie legte ihre Palla ab. Während der kurzen Wartezeit schüttelte sie ihr Haar zurecht. Mehr war nicht zu richten. Alles andere saß wahrscheinlich nicht mehr lange so, wie sie es gerade trug. „ Aurelius…“ sagte sie mit einem verführerischen Lächeln. In ihren Augen blitzte es auf. Warum sich mit ewigen Vorreden aufhalten. Seine Blicke waren zu deutlich. Sie stand ihm da nicht nach. Dieses lästige verhüllende Stoffteil. Nur gut, dass sie das, was sich darunter verbarg noch sehr gut in Erinnerung hatte. Wie sich dieser Körper wohl anfühlte? Sie trat näher an ihn heran, bewegte sich wie eine Grazie. War sie froh die leichte Tunika angezogen zu haben. Sie betonte ihre Körperformen in aller Gänze. „ Um was ging es bei unserem letzten Gespräch? Grenzen, Erfüllung und Ruhe für den Geist?“ fragte sie ihn kühl. Kein liebes schwangeres Gesülze, hier ging es nur um das wesentliche.

    In die Palla gehüllt ein Tabula in der Hand, einen Sklaven als Begleitung, ging Corvina zum Aurelischen Anwesen. Vor der Tür drückte sie ihrem Sklaven ein paar Asse in die Hand. " Geh, kauf dir was zu trinken. Nicht zu viel verstanden? In einer Stunde bist du zurück und wartest am Nebeneingang."


    Corvina selbst klopfte an.

    Eine wunderbare Nacht. Corvina war ausgeruht und bester Laune. Heute folgte sie der im geheimen abgesprochenen Einladung des Aueliers. Seine unorthodoxe Art sich selbst bei der Leberschau zur Schau zu stellen, hatte in Corvina die Lust geweckt diesen Mann näher kennenzulernen. Liebe auf den ersten Blick? Wer an so was glaubte, bitte. Corvina war rein an diesem Körper interessiert. Er hatte ihre Avancen richtig gedeutet und selbst Interesse bekundet. Warum sollte man sich in diesem starren Gefüge nicht mal ein wenig von dem genehmigen, was sich andere ohne gesellschaftliche Fesseln ständig einverleibten. Keine komplexe Frisur. Ihr Kleid leicht, nicht zu leicht, an den Schultern mit Fibeln gehalten. Ein schön verzierter Wollgürtel, einfach gebunden. Eine Palla, es heute frisch. Die Sklaven waren instruiert. Sie gingen die nötigen Opfergaben für den Nachmittag einkaufen. Corvina fischt sich als Begleitung einen Sklaven heraus der nicht der hellste war.

    Das war zu viel. Corvina biss sich auf die Unterlippe. Der Kleine war am Boden zerstört. Er brauchte Trost und den würde Corvina ihm geben. So war es immer und so würde es immer sein. Sie ging zu ihm, sonst undenkbar kniete sie sich vor ihm hin und griff sanft nach seinen Händen. Zog sie sanft von seinem Gesicht. „ Sieh mich an, Nero. Würdest du nichts richtig machen,würden wir dann hier sitzen? Du hast einen Patron, du bist dabei deine Karriere aufzubauen und ich weiß, du wirst es schaffen. Wir werden es schaffen.“ Sie sah ihm in die Augen, drücke seine Hände, gab ihm einen Kuss auf die Wange. „ Wegen mir musst du dir keine Sorgen machen. Es wird sich einer finden und wenn es dir hilft, heirate ich auch einen alten Fettsack.“ Nero so zu sehen, tat ihr weh.

    Besser er setzte sich. Corvina war sehr ungehalten über das was da gerade abgelaufen war. „ Bist du von allen guten Geistern verlassen. Trifftest du zu Verus ab?“ Das war auf seinen geistige Zurechnungsfähigkeit gemünzt. „ Ich lass mich von dir auf deine Art und Weise überreden den Iunier zu heiraten und jetzt das!“ Nicht das sie unsäglich darunter litt, den Iunier nicht heiraten zu dürfen. Aber es musste gesagt werden. Künstlich Aufregen hatte was. „ Und nun? Wen bitte schön hast du dir als nächstes für mich vorgestellt?“ Corvina rechnete nicht mit einer Antwort. Er sollte nur nicht denken, dass sie sich wieder auf solch eine Eskapade einlässt. Sie war im begriff selbst nach etwas geeignetem zu suchen. Sie glaubte eventuell einen geeigneten Kandidaten gefunden zu haben. Vorerst wollte sie ihren Bruder darüber ihm dunklen lassen. Es hieß die Geschichte soweit auszubauen, dass man sie auf den Tisch bringen konnte.

    Männer und ihre Politik. Seit wann wurde in ihren Kreisen eine Frau gefragt wen sie heiraten will. Ihre Zustimmung zu der Heirat war ein pro Forma Ding gewesen, damit die Ehe nicht gleich am Tag der Hochzeit geschieden wurde. Sie hörte den Aurelier mit einem freundlichen Lächeln zu. Erzähl was du willst, die männliche Klientel und dich tangiert es kein Stück, wie wir Frauen dazu stehen. Hauptsache etwas im Bett, dass viele Nachkommen auf die Welt bringt. Alles für Rom. Wie die Frau sich dabei fühlt ist egal.


    Ihre Freundlichkeit fand heute keine Grenzen. Ihr Lächeln blieb als Nero in Grund und Boden gestampft wurde. Nero hatte den Anschiss verdient, aber ganz so in der Luft zerrupft konnte sie ihn nicht hängen lassen.
    „ Die Schuld trägt Caudex nicht allein. Ich habe einen nicht gerade geringen Beitrag dazu geleistet und mich zur Heirat bereit erklärt. Dafür bedurfte es zwar aller Überredungskünste, am Ende habe ich zugestimmt. Mein Versuch ihm klar zu machen, dass er mich unter Wert, aus einer Weinlaune heraus verschachert hatte. stieß auf taube Ohren.“ Erst in Schutz nehmen und gleich eine Tiefschlag hinterher. Corvina gefiel dieses Spiel.


    Die Männer konnten erzählen was sie wollten. Was nacktes, vögelbares im Bett und die Welt war gerettet. Corvina dachte nicht daran alles den Männern zu überlassen. Von wegen Kinder kriegen im Akkord. Sie wollte Spaß haben. Kinder? Die standen ganz hinten und definitiv nicht auf ihrer Wunschliste. Sie gingen zu Lasten der Figur, des gesamten Aussehens. So lang wie möglich wollte sie das hinausschieben. Man war nur einmal jung und nicht unsterblich. Und auf einer der Klinen lag ein sehr begehrenswertes Objekt, das ein bisschen Abwechslung versprach.

    Diese letzte Geste des Aurelius verursachte wieder dieses Prickeln auf der Haut und zeigte noch deutlicher wie sehr sie „ Fror“. Es war ja so klar, dass sich ihr Bruder zwischen ihnen platzierte. Seinen Hintern kannte sie. Der andere und das was um ihn herum gebaut war wäre viel interessanter gewesen. Corvina beobachtete den Aurelier unauffällig. Ein Blick von ihm und ein kleines Stück der ausgesuchten Happen verschwand elegant in ihrem Mund. Sie kaute betont langsam, fixierte das nächste Stück mit einem lüsteren Blick und steckte es sich beton langsam in den Mund, leckte sich über die Lippen und sah mit diesem lüsteren Blick zum Aurelier. Als nächstes widmete sie sich einer Olive, die sie mit einem Biss halbierte, langsam zerkaute, kurz die Lippen spitze um dann die zweite Hälfte zu verspeisen.
    Ihr wäre die zweite Hälfte der Olive beinahe aus den Finger geglitten, als sie seine Nachfrage zur geplanten und geplatzten Hochzeit mit dem Iunier hörte. Sie klang sehr doch sehr ….Oha. Corvina sah zu ihrem Bruder. Ihr Blick sagte alles, siehst du ich hatte recht.

    Seine Nähe weckte sämtliche Geister in ihr. Es knisterte in der Luft. Verbotenes zu tun war so viel aufregender, als das Bett mit einem einfallslosen Pinsel von Ehemann zu teilen. Corvinas Sinne waren übersensibel. Jede kleine Berührung wurde sofort registriert und spiegelten sich in der Reaktion ihres Körpers und ihres Verhaltens wider. Wobei sie ihr Verhalten durchaus unter Kontrolle hatte. Ihr Körper hingegen wusste genau was er spürte und wie er darauf zu reagieren hatte. Sie musste nicht hinsehen um zu wissen was gerade passierte, als sie seinen Daumen durch den Stoff spürte. Alles nur rein zufällig. Der Stoff rieb leicht aber spürbar an diesen kleinen frechen Dingern, die es just in diesem Augenblick für nötig hielten sich zu zeigen. Sie bettelten förmlich nach Aufmerksamkeit. Corvina sah in strafend an, gefolgt von einem verschmitzten Lächeln. Ihre Antwort? Verschämtes Verstecken?? Niemals! Brust raus Bauch rein. Ihr war halt kalt. Was sonst? Einfach und plausibel. Wer kam auf die Idee, dass ein Mann mit eben noch blutigen Armen, der in einer Tracht aus Tierhäuten gesteckt hatte, Auslöser dieser sehr deutlichen Reaktion war. „ Morgen Vormittag stehen Einkäufe für einen Tempelbesuch an. Es wäre gut die Einkäufe mit einem Experten abzusprechen. Der Tempelbesuch soll am Nachmittag stattfinden. Ausreichend Zeit für ein ausführliches Gespräch. Caudex wird mit anderen Dingen beschäftigt sein und keine Zeit dafür haben.“ äußerte sich Corvina zu ihrem geplanten Tagesablauf. Das passte perfekt und es gab nichts daran zu deuteln. Corvina würde sich heute Abend hinsetzen und eine Liste fertig machen. Eine sehr lange Liste.


    Wieso standen sie jetzt schon im Tricilinium. War der Weg sonst nicht länger?

    Eiskalt, kalter als eiskalt rieselte es ihren Rücken herunter. Bekam sie eine Gänsehaut, dann eine Hitzewallung. Der Gedanke diesen Körper, jedes kleine Detail unter die Finger zu bekommen. Dabei wurde ihr ganz schwummrig. Man musste sich nur das richtige vorstellen, dann klappte das ohne Schauspielerei. Er hatte alles verstanden. Ein Frauenversteher, kein Kabelaffe, der ständig auf der Leitung stand, den man zu seinem Glück zwingen musste. Sie sah ihn vielsagend an. Ein herausforderndes Lächeln. „ An unsere Grenzen und ein Stück weiter. An einem Ort der alles bietet was das Herz begehrt, an dem der Körper seine Erfüllung findet und dem Geist ein Augenblick Ruhe vergönnt ist. “ Kurzfassung: Spielen in allen Varianten bis zum Abwinken, ohne an mögliche Konsequenzen zu denken.
    In ihr war die Raubkatze erwacht. Es kribbelte in ihren Fingern, wie vorhin als er sich vor ihr umgezogen hatte. Sie ließ seine Hand gewähren, genoss es. Vermied aber ihre freie Hand auf seine zu legen. Das wäre dann doch zu eindeutig gewesen. Ein herausfordernder provokanter Blick zu ihm. Na? Wie weit traust du dich?


    Das Triclinium lag um die nächste Ecke. Der Sklavenbetrieb nahm zu und ihr Bruder tauchte sicher wie immer im unpassendsten Augenblick auf der Bildfläche auf.

    Corvina spitzte die Ohren. Vier, großgewachsen, breitschultrig, ach ja, warum traf sie in Rom so selten auf solche Männer. Abgesehen von 2 Männern, die ihr der pure Zufall in die Arme getrieben hatte.
    Ihre Zuversicht wollte sie auch haben. *Das verschwindet nicht so schnell*. Die Zeit würde zeigen wie lange das anhielt.


    „Ähm, nein und deine goldenen Hände haben nichts mehr in der culina zu suchen. Sollte sich jemand befleißigen dich dort einzuteilen, sag ihm, ich hätte etwas dagegen.“ Müde und vollkommen entspannt lag sie auf der Kline. Aufstehen eine Synthesis überwerfen in den Hortus gehen und dort im Schatten auf eine Kline fallen lassen. Das waren ihre nächsten Gedanken, die sie begann umzusetzen. „ Nana! Verdünnten Wein! Früchte ! In den Hortus!“ Corvina war wieder in ihrem Element.

    Verwirrung pur. Da ließ sie sich von ihm überzeugen. Gezwungenermaßen hatte sie sich geschlagen geben. Hatte mit viel viel Überwindung einer unstandesgemäßen Heirat zugestimmt. Einen Weg gefunden nicht den Stand sondern seine Person als begehrenswert zu sehen. Wie das passieren konnte, war ihr bis heute ein Rätsel und sie war immer noch in diesen süßen Hintern verknallt. Sie musste Venus ein Opfer bringen und sie bitten etwas dagegen zu tun.
    Jetzt! Hier! wurden mit einem Mal bedenken laut?!?!? Sie fasste es nicht. Gute Mine zum bösen Spiel. Sie sah Nero an. Ihr Blick sagte alles. Nero?!? wir müssen reden!!!


    " Die vorgebrachten Bedenken sind nicht von der Hand zuweisen. Der Ruf beider Familien geht vor. Ich werde es im Interesse beider Parteien hinnehmen und mich damit abfinden." Ein etwas betrübter Blick. Eine Phantom-Träne, die vorsichtig weggetupft werden musste. Wie sie das Getue hasste. Dann wieder gefasst wirken. Klappe ! Szene im Kasten.


    Zum heulen war ihr beileibe nicht. Die unstandesgemäße Hochzeit war vom Tisch. Die unsägliche Sehnsucht nach dem Hintern dieses Mannes blieb. Trotz dieser Misere war Hopfen und Malz nicht verloren. Gestern war sie in den Gärten einem netten Spanier vor die Füße gestolpert. Wie sich herausstellte ein Patrizier, frisch verwitwet, in den Vierzigern, 2 Kinder. Etwas kränklich aber sehr tolerant. Nicht der schönste Mann, aber sehr gut manipulierbar. Den musste sie sich angeln.

    Das war ein Angebot was Corvina nicht ausschlug. Sie nahm seinen Arm mit so viel Körperkontakt wie möglich, natürlich unter Wahrung jegliche Anstandsformen. Ihr war nach der blutigen Leberschau etwas unwohl, zumindest sah es so aus und das war der bewusste Grund sich der Führung des Aureliers umfänglicher anzuvertrauen. Ein dezentes Lächeln, ein kurzes Lupfen der Augenbrauen seitens der Tiberia. „ Überall hin und wohin ich mag ?“ Sie würde sofort die Richtung wechseln und ihr cubiculum oder das Balneum oder oder oder. Nur nicht dieses Triclinium, in dem sie den Aurelier mit ihrem Bruder teilen musste. „ Leider muss ich dich heute dahin führen, wohin mein Bruder es wünscht.“ Sie betonte das heute etwas stärker. Es gab ein Morgen und Übermorgen und und und… diese Tage entschied sie wohin es ging. „ Gehen wir wunschgemäß in das hergerichtete Triclinium.“ Sie hielt sich etwas fester an ihm. Ihr war ja so schwummrig. Für Corvina erwies es sich als schwierig, sich gebrechlich zu geben. Das mochte sie so gar nicht. Was dieser Adonis gleiche Aurelier bei ihr alles zu Wege brachte.

    Ihre Komplimente waren nicht unbedingt das, was man sich darunter vorstellte. Das Danke von Adria, verwirrte Corvina für einen Moment. Wann sagte zu ihr jemand danke? Sie hatte sich auf ängstliches und giftiges Getuschel hinter ihrem Rücken gewöhnt. Sie hatte vor ihr Verhalten nicht zu ändern. Es machte sie sonst angreifbar und das wollte sei bei Leibe nicht. Diese Unnahbarkeit bis auf drei Ausnahmen behielt sie bei. Zwei davon waren bereits ein Zugeständnis an das, was sie in ihrer Jugend nie erfahren hatte. Corvina räusperte sich. „ Ja, nur Brüder. Eigentlich nur einen Bruder. Der Rest, waren nie richtige Brüder.“ Sie hatten Corvina und Nero ihrem Schicksal überlassen. „ Du hattest demnach auch nur Brüder?“ Was wäre gewesen, wenn sie eine Schwester gehabt hätte? Was hätte ihr Vater mit ihr angestellt? Sie konnte es sich nicht vorstellen. Mit Nero allein hatte sie es schwer genug. „ Mir hat der eine vollkommen gereicht.“ Das war nicht abwertend gemeint, eher liebevoll. Sie hatte ja nur sich als ihre Mutter gestorben war. Es gab keinen anderen der sie vor ihrem Vater beschützte. Sie beschützte ihren kleine bruder so gut sie konnte. „ Der kleine Nero.“ Sie suchte Adrias Blick. „ Pass gut auf ihn auf. Du scheinst ja meine Rolle übernommen zu haben.“ im weitesten Sinn gesehen. Ja, ein wenig Eifersucht schwang in dem letzten Satz mit.

    Wie konnte ihr Bruder sie gerade bei diesem blutig schönem Anblick stören. „ Wie bitte?“ Fragte sie ganz entrückt, mit verzehrendem Blick auf dem aurelischen Körper. „ Ja, aber natürlich. Lass dir Zeit.“ Corvina wusste warum Nero sich verzog. Sie nahm es ihm nicht übel. Sie war viel mehr erfreut darüber, dass sein „Leiden“ ihr hier sehr entgegen kam. „ Das Wohl unseres Gastes liegt mir sehr am Herzen.“ Und nicht nur da. Sie bereute, nicht selbst blutbefleckt zu sein. Dann hätte sie diese rote Sünde von Kleid angezogen. Im eigenen Haus musste man nicht mit eigenen Reizen geizen. Sie tröstete sich mit dem Gedanken, dass irgendwann ein Mann in Gestalt des Aurelii bei ihre auftauchte und sie mit sich nahm. Sie wollte sich nicht mit einem mystischen Wesen trösten, nein sie wollte einen richtigen Mann. Nun kannte sie zwei und ? Der eine verheiratet und der andere Plebejer. Es war zum Mäuse melken. Soll ich dir beim abtrocknen helfen? Wollte sie sagen, da war er bereits fertig. Zu spät. Corvina presste verärgert die Lippen aufeinander. „ Würdest du mich zum Triclinium begleiten. Wir können dort gemeinsam auf Caudex warten.“ Ha! Gewusst wie.

    Oh ja, Corvina verstand das sehr gut. Wäre Nero nicht ihr Bruder, sie hätte sich wahrscheinlich bis ins bodenlose in ihn verliebt. Seine Art mit Frauen umzugehen war etwas speziell. Adria und sie waren scheinbar vom gleichen Schlag. Was für ein seltsames Zusammentreffen. Vor allem musste Corvina verarbeiten, dass es eine Sklavin war die da so tickte. Ja und ihre hatte es Spaß gemacht. Corvina lächelte. Nero hatte ihr Familien-Budget in den letzten Wochen arg strapaziert. Corvina seufzte wieder als sie streichelnden Finger auf ihrer Haut spürte. Huuuuuu, ihre Füße. Hätte Adria sie nur leicht berührt, Corvina hätte laut los gelacht und ausgetreten. Sie war an ihren Fußsohlen sehr empfindlich.
    Wunderbar ab und zu eine solche Massage. Den Kopf einschlagen? Ach wo, ans Kreuz nageln, das wäre eher im Sinne von Corvina gewesen. Nein, sie hätte Adria ignoriert oder ein klein bisschen gepiesackt. Das brauchte sie nun nicht mehr, nachdem sie sich einen kleinen Ruck gegeben hatte. Erstaunlich was man mit einem bisschen Freundlichkeit bei Sklaven alles erreichen konnte. Für ein komplettes Umdenken brauchte es Zeit, eine Menge Zeit. Ob sie die gewillt war aufzubringen ? Adria und Luna reichten vorerst. " Ja, es ist angenehmer verlaufen als ich dachte. Du bist etwas spezieller als die breite Masse der Sklaven."

    „ Nein, nicht was du denkst. Es gibt Grenzen, die wir nicht gedenken zu überschreiten.“ Corvina seufzte. Adria‘s Hände, der Himmel auf Erden. „ Wenn seine Fingerspitzen sanft über deine Haut streicheln. Da wird man irgendwann schwach...“ uhhhh, ihre Hände machten sie auch gerade schwach. „ Mmmmhhh Fesseln….?!“ fragte Corvina interessiert nach. „ Ja sicher ist es Sex. Aber es hat nicht nur ihm Spaß gemacht oder?“ So wie sie Adria einschätzte … ach wie beneidenswert. Nero hatte eine Frau gefunden, die ihm ebenbürtig war. Trotzdem wollte sie nicht mir ihr tauschen. „ Du kannst sehr gut massieren. Meinst du es wäre ab und an möglich dich von meinem Bruder los zu eisen?“

    „ Ui.“ Jauchzte Corvina, das war ganz schön kräftig. Sie musste sich kurz sammeln. Oh das war grenzwertig aber gut. Entspann dich, entspann dich. Sie presste die Lippen aufeinander. Es dauerte bis Corvina halbwegs antworten konnte. „ Es war….es war doch sicherlich... nicht nur das übliche Spiel bei dir. Ich kenne….. oh bei Isis….seine Fingerfertigkeiten.“ Musste sie noch deutlicher werden? Oder wollte die Kleine nicht mit der Sprache raus rücken? Sonst musste sie notgedrungen mal irgendwann in das cubiculum ihres Bruders rein platzen, wenn es wieder im halben Haus zu hören war. Das war schon Folter genug. Sie konnte sich nicht ohne weiteres irgend jemanden ins Bett holen.