Beiträge von Lyciscus

    Lyciscus ignorierte den Satz, das er Hiera habe gewinnen lassen, der Thraker hatte nun mal eine große Schwäche, er konnte irgendwie nicht lügen. Also schwieg er meistens wenn er versuchte die Wahrheit im Dunkeln zu lassen. Außerdem, er hatte sie nicht gewinnen lassen, er sah eine Chance, ob diese zu hundert Prozent den Sieg gebracht hätte, konnte niemand mit Gewissheit sagen. Eine Erfrischung war jedoch stets willkommen, "Klar, lass uns was trinken und ein wenig über Deine Gegner herausfinden." der Vorteil lag nun klar bei Hiera, sie konnte die Kämpfe in aller ruhe betrachten und so die Kämpfer studieren. "Sieh, das ist Ewen, ich kenne ihn noch nicht so gut, aber er scheint mir recht Sympathisch, so wie ich es aus einigen Ecken entnommen habe, dürfte er mal ein erfolgreicher Gladiator gewesen sein." Lyciscus versuchte Hiera ein paar Informationen zuzuspielen, so viele hatte der Thraker jedoch nicht, bisher hatte er nicht Gelegenheit sich mit anderen Personen bekannt zu machen, erst hier in der Villa Claudia, lernte er ein paar kennen. Ein Grund dafür war mit Sicherheit das er auch noch gar nicht lang in Rom war, aber in laufe der Zeit würde sich dies bestimmt noch ändern. Der Sklave nahm noch dankend den Becher Wasser von Hiera entgegen und stieß mit ihr an, ein kräftiger Schluck, und schon waren seine Augen auf den Kampf, der gleich beginnen sollte, gerichtet.

    Hiera's Angriffe waren überwältigend, der Sklave konnte nicht alle sofort erkennen, so war es nicht verwunderlich das er auch getroffen wurde. Die Frau konnte definitiv überzeugen, hier am Platz dominierte sie und hatte die überhand, Lyciscus mangelnde Kampferfahrung, wurde ihm fast zum Verhängnis. Doch Thraker waren quasi als Kämpfer geboren, aufgeben war niemals eine Option die ihnen in den Sinn kam. Lyciscus hatte eine minimale Schwachstelle in den schnellen Bewegungen entdeckt, so dachte er zumindest, würde er diese in einen ihrer überaus schnellen Angriffe nutzen, so könnte er sie mit einem einfachen tritt wohl zu Boden bringen. Der Sklave konzentrierte sich, genau diesen Moment nutzen zu können, er sah Hiera an, das sie einen weiteren Angriff nutzen wollte, und genau das wollte der Thraker.


    Es war soweit, die Frau überzeugte wieder mit ihren schnellen Attacken, einmal von links einmal von rechts, selbst vom Boden aus kamen Angriffe die der Sklave nur schwer hatte abwehren können. Plötzlich, der Moment, Hiera drehte sich geschickt um Lyciscus herum, jetzt ein schöner tritt um sie von den Beinen zu holen, und er hätte gewonnen. Doch... sie könnte genau so gut drüber hinweg springen, zweifel kamen auf das er auch tatsächlich den Sieg mit seiner geplanten Aktion erringen würde. Stattdessen schwirrte wieder die Bewunderung für diese Frau in seinem Kopf herum, das Training welches sie in Freundschaft gemeinsam bestritten, wollte er den überhaupt gewinnen, hatte es diese Frau nicht wesentlich mehr verdient. Ja das hatte sie, Lyciscus wünschte sich in diesem Moment nur, das sie das komplette Spektakel für sich entscheiden konnte. Sein Holzschwert landete auf dem Boden, ein fester Griff über Hieras Schultern folgte, im Training selbst schon hatten sie eine ähnliche Position erlangt, seine Gegnerin vermochte es mit Leichtigkeit ihn über ihre Schultern auf den Boden landen zu lassen, und genau das war es, was der Sklave nun von ihr erwartete. Hiera reagierte Blitzschnell, der Thraker schwebte durch die Lüfte, und landete äußerst sanft auf dem Boden. Die Frau hatte ihm, wie schon beim Training, zu Boden gleiten lassen, so das er sich nicht verletzen konnte.


    Hiera konnte somit die erste Runde für sich entscheiden, Lyciscus grinste sie an und flüsterte ihr zu "Gratulation, gut gemacht!" Etwas Applaus war zu vernehmen, und so richtete sich der Thraker, mit der Hilfe von Hiera, wieder auf. Hoffentlich konnten sie durch den Kampf, der zwar kurz wirkte, aber den Kämpfern einiges abverlangte, überzeugen. Lyciscus blickte Hiera in die Augen, nun auch wenn in ihrer Heimat Frauen das stärkere Geschlecht waren, so erlaubte sich der Sklave, sie für einen kurzen Moment wie eine Frau zu behandeln. Ohne das es wohl die Augen der Zuschauer hätten sehen können, ergriff er eine Hand von Hiera, es folgte ein kurzer und respektvoller Kuss auf den Handrücken, zugleich hob er die Hand in die höhe um dem Publikum die Siegerin zu präsentieren. Dabei folgte wieder ein leichtes Geflüster "Ich werde versuchen mir die Kämpfe noch anzusehen, sollten sie mich nicht sofort rauswerfen. Hiera, ...mach sie alle fertig!" Lyciscus grinste die Frau nochmals breit an, klatschte dann selber in die Hände und zog sich langsam zurück.


    Schnell wollte er noch klären ob es ihm erlaubt sei auch weiterhin bei dem Fest zuzusehen, also suchte er Morrigan auf, er wollte sie jedoch nicht stören, da sie scheinbar genügen zu tun hatte, wie es der Zufall wollte, traf er auf sie, als sie gerade noch einen Teller mit Essen bestückte. "Morrigan, ich störe Dich nicht lange, ist es mir erlaubt noch etwas zu bleiben? Achja... und bevor ich es vergesse... die Münzen die ich für den Auftritt hier bekommen würde, Hiera wird diese entgegen nehmen!" flüsterte er ihr ins Ohr. Ja der Thraker hielt sich auch an die Abmachung mit Hiera, die sie einen Tag zuvor noch vereinbart hatten, für das Training, um das er sie gebeten hatte.

    Hiera war wie immer in bester Form, ihre Augen strahlten vollste Konzentration aus, doch auch der Thraker hatte sich nur auf sie fixiert. Die Zuschauer waren ausgeblendet, gerade mal die Geräusche die sie von sich gaben hatte er noch mitbekommen. Die Holzschwerter trafen aufeinander, ein lautes Klopfen war zu vernehmen, so schnell wie die Attacke kam, so schnell befand sich Hiera auch hinter dem Thraker. Er grinste die faszinierende Frau an, ein fester Griff um sein Schwert, und schon wurde das grinsen wieder zur ernsten Miene. Ein paar Schritte nach rechts, schon stürmte der Sklave los, eine Kombination aus Schlägen folgte, viel schneller, als sie noch einen Tag zuvor gekommen waren. Auch die Beinarbeit schien verbessert, Hiera's Training zahlte sich aus. Jeder Schlag wurde geblockt und pariert, der letzte ging über ihren Kopf gezogen, ins Leere, Hiera hatte sich geschickt geduckt. Lyciscus wanderte ein paar Schritte zurück und musterte seine Gegnerin, nun wartete er auf ihren Angriff.

    Als Lyciscus seinen Namen hörte, wusste er das es nun Zeit war, den Garten zu betreten. Seine Miene war ernst und nachdenklich, dennoch freute er sich das er gleich gegen Hiera antreten durfte, immer noch war er fasziniert von der Frau, die ihm ein wenig im Kampf unterrichtete. Im Garten angekommen, blickte der Sklave durch die vielen Gesichter die ihre Augen auf ihn richteten, so gut wie keiner der Anwesenden war ihm bekannt, außer einer Person. Es war der Mann, der am Tag seiner Versteigerung, dem Sklaven in der Taverne gegenüber stand. Lyciscus hatte ihn freundlich gebeten sich zu ihm zu setzen, jedoch kamen im selben Augenblick Soldaten in die Taverne, die wohl einen Kontrollgang durchführten. So konnte der Thraker weder den Namen des Mannes erfahren, noch kam es zu einem weiteren Gespräch. Lyciscus nickte dem Mann zu während er sich weiter in den Garten hinein bewegte, angekommen an dem Punkt, der für die Schaukämpfe vorbereitet wurde, blieb er stehen. Freundlich verbeugte er sich, ohne weitere Worte, vor dem Publikum das sich bisher angesammelt hatte.


    Es war nun Zeit die Menschen um ihn herum auszublenden, schließlich würde er gleich gegen Hiera antreten, und dieser Kampf würde alles andere als leicht werden. So wartete der Thraker nun geduldig auf seine Gegnerin und dem Befehl das der Kampf beginnen würde.

    Als Mara den Sklaven auf den Wein angesprochen hatte, schluckte dieser erstmal. Versuchte ihr aber möglichst Ehrlich zu antworten "Ich dachte es wäre Wasser in dem Krug, erst als ich davon trinken wollte, hatte ich bemerkt das es Wein ist, also hab ich ihn ... ausgespuckt." Natürlich war es eine Reaktion des Thrakers, beabsichtigt hatte er nicht das er auf den Boden eine kleine Pfütze hinterließ. Jetzt hatte die Frau auch noch bemerkt das er einen Keks gegessen hatte, ihren Augen entging auch gar nichts. So wie sie nun da stand, wirkte es auf den Sklaven eher Süss, so konnte er sich ein lächeln nicht verkneifen "Äh... ich wusste nicht das diese für eine Opfergabe gedacht waren... aber ja, er war köstlich!" grinste Lyciscus sein Gegenüber frech an. "Hast Du die gemacht?" fragte er noch, vielleicht würde sie ihm auch mal welche zubereiten.


    Nachdem die Leibsklavin auf seine Frage reagierte, zog er erstmal eine Augenbraue hoch, jedoch kratzte er sich nicht am Hinterkopf, wie er es so oft tat, diesmal hatte er eine Antwort, jedoch schwieg der Sklave. Natürlich gefiel sie ihm, wem würde diese Frau nicht gefallen, wie oft hatte er schon Träume sowie auch Tagträume von seiner Domina, er hatte bisher keine Frau kennen gelernt die auch nur annähernd so Schön aussah. Lyciscus konnte nicht behaupten das er oft Angst verspürte, es war ihm ein eher fremdes Gefühl, doch bei Aurelia Prisca... Er hatte nicht vor der Frau selbst Angst, sondern davor ihr komplett zu verfallen. Sie machte es ihm auch nicht gerade einfach, hätte sich seine Vermutung, die er von beginn an hatte, bestätigt das seine Herrin böse Absichten verfolgte, hätte er ein ganz anderes Bild von ihr. Doch stattdessen entpuppte sich die schöne Frau als ein äußerst liebevolles Wesen, natürlich versuchte sie es nicht nach außen zu tragen, doch Lycicsus konnte sie nicht täuschen. Der Thraker hatte längst entdeckt das sie wohl einen weichen Kern besitzen würde, das war es auch, was dem Mann Angst machte. Er konnte nur hoffen, das sie vielleicht doch noch ein Böses ich hervorrufen würde, so müsste er nicht ständig versuchen, seine Gefühle zu kontrollieren. Wobei er sich dabei noch immer nicht ganz sicher war, aber jedes Gespräch, jeder Blick und jede Zeit die sie gemeinsam verbrachten, ließ in ihm etwas wachsen, das er nicht zuordnen konnte.


    Anstatt einfach zu erzählen begann Mara den Sklaven zu fragen, was er denn alles über seine Herrin wissen möchte. Einige Punkte hätten Lyciscus wirklich sehr interessiert, aufmerksam lauschte er weiter. Sein Blick war ernst, dann bewegte er sich langsam weg von der Wand an der er lehnte, dabei sah er nachdenklich aus, als er auf Mara zuging. Bei ihr angekommen, entwendete er ihr einfach den Keks den sie in der Hand hielt. Er begann nun seinerseits mit dem Keks herum zu fuchteln und grinste Mara breit an "Nun, wenn ich Informationen brauche die unsere Domina betreffen, weiß ich ja jetzt wen ich fragen muss." Der Thraker bewegte sich noch näher an Mara heran, dabei sah er sie liebevoll an "Aber meine Frage war eigentlich an Dich gerichtet, ...Liebste." mit diesen Worten drehte sich der Sklave wieder um, und ging wieder in Richtung seiner alten Position zurück, wo er sich vermutlich wieder an die Wand lehnen würde. Ja den Anschein nach war der Sklave ein Schlitzohr, vermutlich hatte er seine Frage beabsichtigt so Blöd gestellt, das Mara dachte es ginge um Aurelia Prisca. Er konnte sich gut vorstellen, wie Mara wohl gerade aussehen müsste, schließlich hatte er ihr gerade ein unerwartetes Kompliment gemacht. Doch warum handelte Lyciscus so, nun, warum nicht, hatte es etwa ein Sklave nicht verdient Komplimente zu erhalten, insbesondere Mara. Der Thraker hatte es nicht gesagt weil er sich davon etwas erhoffte, nein, dieses Kompliment war ehrlich und entsprach auch der Wahrheit. Etwas was man wohl niemals dem Sklaven austreiben konnte, das er jeden Menschen, als Mensch sah. Und wenn er in der Sklavin auch nur einen funken an Freude damit erschaffen konnte, dann hatte er sein Ziel erreicht.


    So drehte er sich wieder um und lehnte sich wie zuvor an die Wand, dabei blickte er Mara diesmal, tief in ihre Rehbraunen Augen "Also, fangen wir nochmal von vorne an." er biss ein kleines Stück vom Keks ab, den er der Sklavin gerade entwendet hatte. "Erzähl mir doch bitte, ...von der Schönen Frau." geduldig und immer noch den Blick in ihre Augen gerichtet, wartete der Thraker nun auf eine Antwort.

    Hiera trug nun wirklich diese merkwürdige Rüstung, nun sie würde ihren Zweck jedenfalls erfüllen. Mit einem etwas traurigen Blick, da in des Thrakers Kopf noch Hiera's Worte von gestern herum schwirrten, begrüßte er sie ebenfalls "Salve Hiera, Schön Dich zu sehen!" Nachdem Morrigan den Raum betrat, und fragte ob man versorgt sei, nickte der Sklave. Gleich der erste Kampf gegen Hiera, nun, es war dem Thraker eine große Ehre, schließlich war er fasziniert von ihr. Sogleich zog sich Lyciscus die Rüstung über auf die Morrigan gezeigt hatte, alles passte wunderbar, "Danke, Morrigan!" eine kleine Geste für ihre Dienste und Fürsorglichkeit, aber eine ehrliche.


    Der Thraker blickte zu Hiera, noch immer schwirrten in seinem Kopf die Worte von gestern, die ihre Freundin betrafen. Lyciscus versuchte gestern schon, wie auch heute, zu verbergen welche Wut in ihm herauf stieg als er die Worte vernahm, mit erfolg. Da er Hiera wie auch Morrigan an diesem Tag nicht weiter mit Worten belästigen wollte, schließlich gab es aktuell wichtigeres, setzte sich der Sklave zurück zu seinem Platz und wartete in voller Montur auf seinen Kampf.

    # # # Tag des Festes # # #


    Nachdem dem Thraker Einlass gewährt wurde, ging dieser sofort in den Raum wo er schon mal begutachtet wurde, durch Morrigan. Doch weder sie noch Hiera, Ewen oder sonst einer der Kämpfer schien hier zu sein. Somit hatte er sich wohl umsonst sorgen gemacht, unpünktlich zu erscheinen. Lyciscus setzte sich auf eine Bank die im Raum stand und wartete, sicherlich könnte es noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, aber die Zeit nutzte der Sklave um noch ein wenig in sich zu gehen, um sich auf die bevorstehenden Kämpfe vorzubereiten.

    Gestern noch hatte Lyciscus hier das vergnügen mit Hiera zu trainieren, heute sah die Sache schon anders aus, sie würden sich unter Umständen als Gegner gegenüber stehen. Doch der Sklave sah den Schaukämpfen gelassen entgegen, da keine Verletzungsgefahr bestand, hatte er auch nichts zu befürchten.


    Er hoffte das er nicht unpünktlich erscheinen würde, so ganz mit den Eigenheiten der Römer hatte er sich schließlich noch nicht auseinandergesetzt. Bei der porta angekommen, klopfte er an diese und wartete geduldig auf seinen Empfang.

    Lycsicus spielte jetzt schon eine ganze Weile mit der Holzkugel, als er dann letztendlich die Lust verloren hatte, legte er diese zurück, von wo er diese zuvor noch genommen hatte. Er fühlte eine leichte Ungeduld in sich, die langsam zu wachsen schien, doch bevor diese noch größer wurde, betrat Mara den Raum. Der Sklave blickte kurz hinter sie, niemand war ihr gefolgt, etwas verwundert darüber richtete er seine Blicke auf die Sklavin. Sie hatte einen Korb dabei, dessen Inhalt der Thraker von seiner Position aus nicht bestimmen konnte, Mara selbst sah wie immer sehr Hübsch aus, und anscheinend hatte sie auch gute Laune.


    "Ich habe Wunderbar geschlafen, Dank dem Bett das Du mir vorbereitet hattest." Lyciscus lächelte auch ihr freundlich zu. Ja er hatte schon etwas länger hier gestanden, jedoch störte das den Sklaven nicht, da er selbst sehr gut geschlafen hatte und dadurch in bester Laune war, vermutete er das er wohl schon klar kommen müsste mit der schlechten Laune seiner Herrin. Vielleicht war es ihm ja auch möglich, die Laune von Aurelia Prisca, ein wenig zu heben in laufe des Tages. Lyciscus zwinkerte Mara zurück "Keine Sorge, ich werde es überleben, ...denke ich. Aber Danke für Deinen hinweis!"


    Als die hübsche Sklavin dann plötzlich den Korb abstellte und zu Boden ging, war der Thraker zuerst verwirrt, neugierig ging er nach vorne, dabei bemerkte er einen süßlichen Geruch in seiner Nase. Am Tisch angekommen blickte er in den Korb, ohne auch nur kurz zu überlegen für Wen oder Was diese Köstlichkeiten zubereitet worden waren, nahm sich der Sklave frech einen Keks heraus und stopfte sich diesen in den Mund. Dieser Keks schmeckte unglaublich gut, ob diesen Mara selbst hergestellt hatte, nun vielleicht würde sie ihm auch mal welche zu Verfügung stellen. So schnell das Grinsen in sein Gesicht gesprungen war, während er den Keks verzehrte, so schnell sprang es auch gleich wieder in einen Schock über, als er die Sklavin von oben betrachtete. Erst jetzt fiel dem Thraker auf das sie sich gerade um das Malheur kümmerte, das er selbst verursacht hatte, fast wäre ihm der Keks im Hals stecken geblieben. Nachdem er den letzten Rest sehr rasch geschluckt hatte, packte er Mara an den Hüften und zog sie zu sich hoch. Er drehte sich zu ihr um, und nahm zart ihre Hand in seine, dabei ergriff er mit seiner anderen Hand das Tuch das die Sklavin festhielt. "Verzeih mir Liebste, ich habe den Wein unabsichtlich verschüttet, meine Missgeschicke sollen Dir nicht zur Last werden." Lyciscus entnahm das Tuch aus Mara's Hand und hockte sich an die Stelle, die gesäubert werden musste. Schnell wischte er den Boden mehrmals ab, und betrachtete ihn immer wieder ob noch ein Tropfen zu erkennen war, er fragte sich während er den Boden säuberte, warum er Mara eigentlich schon das zweite mal Liebste nannte, doch fand er keine Antwort. Nun, sie war ja auch ein Liebevolles Wesen, also warum sollte er sie dann nicht damit betiteln. Als er sich sicher war das es nun trocken sein musste, erhob er sich wieder und gab das Tuch zurück an die Sklavin, dabei grinste er die Sklavin an und schenkte ihr einen weiteren Zwinker "Erledigt."


    Lyciscus bewegte sich nun wieder zu seiner Position, wo ihn Mara vorgefunden hatte, lehnte sich wieder an die Wand, und betrachtete die Leibsklavin seiner Herrin. "Nun, da es noch ein bisschen dauert bis unsere Herrin auftaucht, möchtest Du mir vielleicht ein bisschen von der Schönen Frau erzählen?" ein gespannter Gesichtsausdruck war dem Sklaven anzusehen, schließlich hatte er wirklich Interesse mehr zu erfahren.

    Aufmerksam hörte Lyciscus zu während er Hiera's Becher mit Wasser füllte, danach war seinen Becher dran während er sich neben sie setzte. Es war interessant das sie aus einem Land stammte, wo Frauen das sagen hatten, etwas was der Thraker so nicht kannte, jedoch war er auch nicht geschockt von dieser Tatsache, vielmehr war es Begeisterung die er empfand. Amazonen... ja diesen Begriff hatte der Sklave schon gehört, man erzählte oft von starken Frauen die der stärke eines Mannes gleich kamen, und auch das diese sehr wohl schon einige Schlachten für sich entscheiden konnte. Hiera stellte nun dem Thraker ebenfalls eine Frage, jedoch die Antwort darauf, sollte man ins Detail gehen, würde wohl etwas länger dauern, daher entschied sich Lyciscus ihr eine Kurzversion zu erzählen. "Ja, Thrakien ist mein Heimatland, ich habe lange Zeit mit meiner Familie dort gelebt." der Sklave trank aus seinem Becher und schenkte Hiera ein wenig nach.


    "Hoffnung... hervorgerufen durch Römer... hat meine Familie letztendlich ins Verderben gestürzt, ...sie befinden sich jetzt alle an einem besseren Ort." der Blick des Thraker wanderte kurz in den Himmel, dabei betrachtete er die Vögel die gerade vorbei zogen. "Nun, manche würden wohl sagen, zum falschen Zeitpunk am falschen Ort, ich hatte es gewagt einige Römische Soldaten zu attackieren, dadurch bin ich dann auch in Gefangenschaft geraten." etwas nachdenklich wanderte Lyciscus Auge zum Boden, doch einen kurzen Moment später, betrachtete er Hiera und grinste sie sanft an "Tja und jetzt sitze ich hier, wurde bereits zweimal zu Boden geworfen, und unterhalte mich mit einer äußerst eindrucksvollen Frau!" der Mann erhob seinen Becher und richtete diesen in Richtung der Frau neben ihm. "Auf Dich! Das Du die Kämpfe für Dich entscheiden mögest!"

    Noch während seines Angriffes sah der Sklave, wie sein Arm von Hiera gepackt wurde, und plötzlich bekam er einen Rundumblick im Garten geschenkt. Einmal kurz durch die lüfte und schon lag der Thraker wiedermal am Boden, doch empfand er keinerlei schmerzen dabei, Hiera hatte ihn anscheinend sanft begleitet. Diese Frau war einfach unglaublich, die Faszination die Lyciscus für sie empfand, wurde immer größer. Es war ihm auch überhaupt nicht unangenehm, obwohl er schon das zweite mal verloren hatte, ganz im gegenteil, er nutze die Erfahrung die er machte, um sich diese gut einzuprägen. Bestimmt gab es genügend Gegner, die Größer und Stärker als der Sklave gebaut waren, selbst Hiera war ein gutes Stück größer, von daher war diese Lektion ebenfalls sehr hilfreich.


    "Ich werde dieses Detail im Auge behalten, Danke für die Lektion." langsam stand Lyciscus auf, putzte sich ein wenig den Staub von der Hose und grinste Hiera an. "Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber wollen wir nicht einen Schluck trinken während Du mir ein bisschen von Deiner Heimat erzählst?" dabei zeigte der Thraker mit seinen Finger auf den Ruheplatz der von Morrigan eingerichtet wurde für die Kämpfer. "Ich würde gern ein wenig mehr erfahren, von der Frau die mich schon zwei mal übers Knie gelegt hat." der Thraker grinste Hiera breit an "Ich kann aber sehr wohl auch verstehen, wenn Du lieber weiter trainieren möchtest, fühl Dich zu nichts gezwungen." dabei schenkte der Sklave ihr ein freundschaftliches lächeln und wartete geduldig auf ihre Entscheidung.

    Ob Frau oder Mann, gefährlich konnte jeder Gegner sein, und Hiera war durchaus ein starker Gegner, auch wenn es nicht den Anschein hatte, in Anbetracht das sie eine Frau sei. Lyciscus beobachtete ihre Bewegungen, nun wenn sie sich weiterhin so schnell bewegen würde, und das auch noch mit ihren Händen, könnte es sicherlich schmerzhaft für den Sklaven werden. Nun wenn sie ihm treffen würde, und dabei ein bisschen Blut fließen würde, wäre das nicht sonderlich schlimm, jedoch eine gröbere Verletzung wollte der Thraker unbedingt vermeiden. Sehr respektvoll sprach er zu Hiera "Versuch zumindest mir nicht einen Zahn aus dem Mund zu schlagen!" und schon stellte sich der Thraker auf seine Gegnerin ein, dabei bewegte er sich sehr langsam mit ausgebreiteten Armen, er bewegte sich rascher zu ihr hin, kurz bevor er sein Ziel erreicht hatte, versuchte er die Frau zu packen, damit er sie zu Boden drücken konnte.

    Nachdem Hiera dem Sklaven die Hand reichte, ergriff er diese und erhob sich wieder auf seine Beine. "Pause?" der Thraker lachte, "Mir scheint Du kennst die Thraker nicht, auch wenn ich nicht so Flink und Schnell bin wie Du, bin ich immer noch quasi auf dem Schlachtfeld geboren!" Lyciscus hatte nicht ganz unrecht, die Thraker waren durchaus bekannt als starke Kämpfer mit langer Standhaftigkeit. Der Sklave sollte ja eine Möglichkeit zum trainieren bekommen in der Villa Flavia, vielleicht könnte er mit seiner Herrin vereinbaren das er Hiera für Trainingszwecke in die Villa einladen durfte. "Du Ehrst mich Hiera! Ich bin Dir zu großen Dank verpflichtet das Du Deine Zeit für mich opfern würdest." der Thraker blickte bei dieser Aussage äußerst ernst in Hiera's Augen, da er ihr wirklich sehr dankbar für ihre Hilfe war.


    Kaum machte sie Lyciscus aufmerksam auf seine Deckung, schon war sie wieder mit voller Geschwindigkeit dabei den Thraker mit Schlägen zu bearbeiten, gerade so konnte er die meisten parieren, einen Spagat könnte er wohl nicht vollführen, jedoch versuchte er es mit einer geduckten Drehbewegung seinerseits, dabei streckte er sein Bein aus in der Hoffnung Hiera den halt zu nehmen und sie so auf den Boden zu bekommen. Er lernte schnell, Hiera hatte in etwa die selbe Technik bei ihm angewandt, doch natürlich kannte sie ihre eigenen Fähigkeiten, daher war es nicht überraschend das sie einfach über des Sklavens Bein hinweg sprang. Im selben Moment aber versuchte Lyciscus mehr Geschwindigkeit in seine nächste Bewegung zu legen, so wie es Hiera ihm erklärt hatte. Und siehe da, es zeigte Wirkung, sie war noch nicht mal fest am Boden gelandet mit ihren Beinen, schon hatte der Thraker ihr Holzschwert in der Hand, wäre es ein echtes so würde er wohl einige Schnittwunden an seiner Hand wiederfinden. Mit einem kräftigen und zugleich wuchtigen zug, riss er ihr die Waffe aus dern Hand, zugleich ließ er diese wie auch seine eigene zu Boden fallen. Lyciscus grinste Hiera ziemlich frech an "Lust auf etwas... Körperliche nähe?" ein zwinkern folgte, damit spielte der Sklave wohl darauf an, mit den bloßen Händen weiter zu kämpfen.

    Lyciscus erblickte ein grinsen von Hiera, siehe da, sowas kann die Frau auch, dachte sich der Sklave. Im selben Moment schien er zu schweben, dabei fiel er wie ein Sack zu Boden, ein kleiner kurzer Stich im Rücken, schon spürte er etwas Gewicht auf seiner Brust. Der Thraker blinzelte ein wenig, bis er Hiera in die Augen starrte, die auch noch das Schwert an des Sklaven Hals hielt. Nun wären sie jetzt bereits beim Schaukampf, hätte Hiera soeben gewonnen, "Gratulation Hiera, Du hast mich besiegt. Und bitte nochmals um Vergebung, ich werde darauf achten das sowas nicht nochmal vorkommt... versprechen kann es Dir aber nicht." Lyciscus fing an ein wenig zu lachen, grinste Hiera dann aber freundlich ins Gesicht. "Danke für Deine Worte, Deine Überraschung war aber wesentlich effektiver!" entgegnete ihr der Thraker, "Wollen wir noch ein wenig weiter machen, oder möchtest Du lieber alleine weiter trainieren? Ich würde mich im übrigen freuen, wenn wir uns, nach dem Spektakel, wieder begegnen würden... ich könnte sicherlich noch einiges mehr von Dir lernen." Lyciscus war wirklich sehr begeistert von Hiera, etwas mehr Training könnte bei ihren Fähigkeiten nicht schaden, natürlich nur wenn sie auch die Zeit dafür freispielen konnte.

    So schnell und geschickt der Thraker auch versuchte seine Gegnerin zu treffen, sie war immer einen Schritt voraus. Die Geschwindigkeit die sie in ihre Bewegungen legte, war unglaublich, der Sklave verlor sie aus den Augen, und fand sie erst ein paar Sekunden später wieder, auf dem Boden. Sie war um ihn herum getänzelt und zugleich schaffte sie es einen Spagat zu vollführen, das tippen mit dem Holzschwert zwischen seinen Beinen ließ Lyciscus erstmal ein wenig rot werden. Aufmerksam lauschte er den Worten von Hiera, wieder folgte ein Angriff der aber Blitzschnell aus einer anderen Richtung gekommen war, als er es ursprünglich zu sein schien.


    Nach der Aufforderung ihr Schwert zu treffen begann der Thraker mit einer Kombination aus mehrerer Schläge, oftmals gingen davon einige komplett am Ziel vorbei, der Sklave begann sein Schwert zwischen beiden Händen hin und her zu schupfen, dann folgte wieder ein Angriff, diesmal traf er das Schwert, da Hiera den Schlag abgeblockt hatte, doch im selben Moment noch drehte sich der Thraker um sie herum und gab ihr einen leichten Schlag mit der freien Hand auf den Hintern. Lyciscus grinste "Verzeih mir, das sollte kein versuch sein Dich unsittlich zu berühren, doch vergiss nicht, man kann auch mit anderen Dingen angreifen als wie nur mit dem Schwert." Der Sklave war begeistert von Hiera, ihre Erfahrung, die sie nun mit ihm teilte, würde er bestimmt sehr gut umsetzen können, wenn es mal nötig wäre.

    # # # atrium | kurz vor Mittag # # #


    Lyciscus hatte sehr gut geschlafen, ja es war wahrlich ein ausgezeichneter Schlaf, einer der gründe war sicherlich das er die Tage zuvor in keinem richtigen Bett geschlafen hatte. Das er nun ausgeruht und voller Energie geladen war, konnte man kaum übersehen, der Mann strahlte richtig. Und trotzdem wachte der Sklave schon recht früh am Morgen auf, streckte sich ordentlich und genoss noch ein wenig die Wärme seines Bettes. Danach fing der Thraker an, sich zu waschen, da er noch genügend Zeit hatte, investierte er davon etwas mehr in seine Körperpflege für den heutigen Tag.


    Als Lyciscus dann fertig war, legte er sich seinen Brustpanzer an wie auch seine Arm und Beinschoner, schließlich hatte er heute wieder für den Schutz seiner Domina zu sorgen. Er ging langsam aus der Sklavenunterkunft raus und die Gänge entlang, es schien fast so als wäre er noch in seiner Fantasie, die er in der Nacht zuvor hatte, jedoch waren kaum Menschen zu sehen. Hier und da huschte ein Sklave vorbei der gerade seine Arbeit verrichtete, also nutzte der Sklave die Zeit um sich ein wenig in der Villa umzusehnen. Natürlich betrachtete er wieder voller Begeisterung die Beschaffenheit der Villa, darunter einige Verzierungen und Gegenstände denen er länger Beachtung schenkte.


    Der Garten gefiel dem Thraker richtig gut an diesem Morgen, doch es war vollkommen ruhig, nicht wie es sich in seiner Fantasie abgespielt hatte, keine Mutter die mit ihren zwei Kindern spielte. Der Mann grinste, ja vielleicht nicht Heute, aber irgendwann... Als er dann ein Stück weiter in den Garten hinein rückte, tauchte plötzlich der kleine Sklaven Junge auf, der ihm am Podest das Wasser überreicht hatte. Lyciscus sprach diesen sofort an und unterhielt sich ein wenig mit ihm, dabei lachten sie und begannen auch ein wenig zu spielen, schließlich war noch genug Zeit vorhanden um sich ein wenig zu amüsieren. Doch die Zeit konnte so schnell verrinnen, so das es doch ganz schön lange dauerte bis die Spielerei sein Ende fand. Der Sklave versprach dem Jungen das sie dies bestimmt mal wiederholen würden, bevor er sich verabschiedete und den Weg zum ausgemachten Treffpunkt aufsuchte.


    Im atrium der Villa angekommen, stand Lyciscus völlig alleine da, niemand war anwesend, immerhin war er sehr pünktlich erschienen. Er sah sich ein wenig in dem Raum um, der ebenfalls sehr Schön dekoriert war, dabei bewegte er sich um einen Tisch herum und seine Blicke wanderten durch den kompletten Raum. Von der Decke aus wanderten seine Augen weiter auf den Tisch den er umkreist hatte, und entdeckten einen Krug, da er sich dachte das dieser mit Wasser gefüllt sei, und er auch Durstig war, wollte er sich einen Schluck genehmigen. Er ergriff einen Becher und füllte diesen mit dem Inhalt des Kruges, doch der erste Schluck kam nicht weiter als in seinen Mund, sofort spuckte der Sklave die Flüssigkeit aus, es handelte sich um Wein. Nicht das Lyciscus Wein nicht schmecken würde, doch er trank so gut wie nie, schon gar nicht wenn es keinen Anlass dafür gab. Krug und Becher wurden also wieder auf den Tisch gestellt, dabei bewegte er sich weiter durch den Raum, er freute sich schon auf sein neues Zimmer und den Trainingsplatz, ab heute sollte er beides zur Verfügung gestellt bekommen. Dabei dachte der Sklave sofort an Mara, er hatte sie eigentlich schon seit der ersten Begegnung nicht mehr gesehen, nun eigentlich hatte er noch niemanden in der Villa kennengelernt, vielleicht würde sich das auch noch demnächst ändern.


    Ein wenig von Langeweile getrieben, stellte sich der Thraker neben eine kleine Ablage, auf dieser befanden sich mehrere Figuren und andere Stücke, die wohl keinen tieferen Sinn ergaben, jedoch gut in den Raum passten. Er betrachtete dabei ein paar der Gegenstände und nahm eine Hölzerne Kugel in die Hand, lehnte sich an die Wand neben der Ablage und begann die Kugel in die Luft zu schupfen. Dabei hoffte Lyciscus das seine Herrin bald auftauchen würde, schließlich wollte er sich nicht dauerhaft mit dieser Kugel die Zeit vertreiben.

    Hiera bewegte sich wie schon bei ihrer ersten Begegnung äußerst geschickt, wo sie es wohl gelernt hatte, nun vielleicht würde der Thraker später noch eine Antwort darauf erhalten. Ziemlich rasche Angriffe der Frau folgten, Lyciscus konnte jeden davon abwehren, dabei spürte er in seiner Hand, das Hiera eine ordentliche Wucht in ihre Schläge legte. "Da ich ja alleine für das mitspielen schon ein paar Münzen bekomme, würde ich Dir diese gerne überlassen, dafür opferst Du ein wenig Zeit um mich zu unterrichten." diese Worte verließen des Thrakers Mund etwas keuchend, hatte er ja gerade noch einige Schläge von Hiera abwehren müssen. "Sollte mir der Sieg vergönnt sein, so sollen auch die Münzen dafür, Deine Taschen füllen." Lyciscus verzichte also komplett auf das Geld das man für das Spektakel erhalten würde, und das für ein wenig Training, ein gutes Angebot wie der Thraker fand. Ein Angriff seinerseits folgte, dabei drehte er sich Geschickt um seine Gegnerin und versuchte dabei ihren Rücken zu erwischen, der wiederum von einer kräftigen Rüstung geschützt war.

    Es schien als hätte Hiera nicht wirklich Freude daran hier zu trainieren, oder es lag an der Rüstung, die sie sich angezogen hatte. Nun diese sah nun wirklich etwas merkwürdig aus, aber wichtig war eher das sie das tut was sie sollte, den Körper Schützen. Hiera's Frage, die eher einer Aufforderung gleich kam, war nun das Startzeichen um mit dem Training zu beginnen. Lyciscus trank noch schnell einen Schluck aus dem Becher und stellte diesen auf der Bank ab, danach erhob er sich und holte sich ein Holzschwert.


    Der Sklave näherte sich mit gesenktem Schwert seiner Gegnerin, als er dann nah genug bei ihr stand, lächelte er sie an "Verzeih mir meine Unhöflichkeit Hiera, in dem Raum wo die Auswahl der Kämpfer stattgefunden hatte, habe ich Dir nicht geantwortet. Nun ich war etwas abgelenkt von den Kämpfern die gerade den Raum betreten hatten." Der Thraker betrachtete sein Holzschwert ehe er weiter sprach "Es ist richtig, ich bin ein Sklave, meine Domina kümmert sich äußerst gut um mich, von daher mache ich das nicht um mir Münzen dazu zu verdienen." Lyciscus fing an sein Schwert etwas fester in den Griff zu nehmen und weichte zwei Schritte zurück. "Ich möchte ihr gute Dienste erweisen, von daher kann ein Training sicherlich nicht schaden, ich lerne gerne dazu. Du sagtest, das Du das Geld gut gebrauchen kannst, also falls das der Grund ist warum Du hier bist, schlage ich Dir einen kleinen Deal vor!" Der Sklave vergewisserte sich kurz ob Hiera noch aufmerksam seinen Bewegungen folgte, trotz der vielen Worte die er ihr gerade an den Kopf warf, da dies der Fall war, konnte er keinen unfairen Vorteil erkennen und machte einen Satz nach vorne. Dabei holte er mit dem Holzschwert Kopfüber aus und versuchte seine Kontrahentin am Kopf, der von einem Helm bedeckt war, zu treffen.

    Lyciscus hatte nicht sonderlich viele Aufgaben an diesen Tag, somit konnte er dem Training beitreten das Morrigan angeboten hatte. Sicherlich konnte er einiges von den Kämpfern lernen, bestimmt könnte er das gelernte für seine Dienste als Leibwächter gut gebrauchen, und nebenbei stärkte das Training auch seinen Körper.


    "Salve, ihr zwei bezaubernden Damen!" mit diesen Worten verbeugte sich der Sklave leicht, und schenkte ihnen ein lächeln. Das Wetter spielte mit, es war recht angenehm, von daher konnte man sicher über einen längeren Zeitraum trainieren. Der Thraker betrachtete die Utensilien die bereit gestellt waren für das Training, nun verletzten konnte man sich damit zum Glück nicht, von daher war der Sklave mit der Auswahl auch schon zufrieden.


    Nachdem der Thraker einen Becher mit Wasser gefüllt hatte, setzte er sich auf eine Bank und blickte ein wenig durch den Garten, es würde sicherlich noch ein wenig dauern bis wohl alle eingetroffen wären, also schien die erste Lektion des Tages, entspannen. Natürlich hätte er auch nichts dagegen mit Hiera gleich ins Training zu starten, er hatte sie ja noch gefragt ob sie ihm vielleicht ein wenig von ihrer Beintechnik beibringen konnte.

    Nachdem die geheimnisvolle Frau ihren Namen verriet, hatte Lyciscus auch gleich den der "Gastgeberin" durch Ewen erfahren. Bevor er sich noch Gedanken zu den Namen machen konnte, wurde der Raum gefüllt durch weitere Kämpfer die hier ihr Geld anscheinend verdienen wollten. Morrigan erklärte nochmals genau wie hoch das Preisgeld ausfallen würde, und gab jeden nochmal die Möglichkeit hier im Garten zu trainieren. Als sie erklärte das der Sieg errungen werden würde, wenn der Gegner am Boden landete, war der Thraker etwas verwirrt, schließlich war es doch noch immer möglich einen Kampf für sich zu entscheiden. Nun da es die Regeln sein sollten für diese Schaukämpfe, musste der Sklave sie wohl oder übel akzeptieren.


    Ein Kopfnicken in Richtung Morrigan sollte als Bestätigung genügen, damit sie sah das Lyciscus einverstanden war. Es war eine gute Möglichkeit mehr über den Kampf zu erfahren und zu lernen, bisher hatte der Thraker nur auf dem Feld gekämpft. Die Männer die gerade den Raum betreten hatten konnte er nicht sofort einschätzen, jedoch hatte er bereits das vergnügen mit Hiera zu kämpfen, daher sprach er sie kurzer Hand flüsternd an "Hiera, würde es Dir Umstände bereiten mir ein wenig von Deiner Beintechnik beizubringen?" auch bei Ewen war sich Lyciscus noch nicht sicher, er hatte zuvor keinerlei Kontakt zu ihm, da er jedoch sehr kräftig Gebaut war, konnte er sicherlich auch schon Erfahrungen im Kampf sammeln, sonst währe er wohl auch kaum hier. Bestimmt könnte er auch noch das ein oder andere von ihm lernen, wie auch von dem Rest der Truppe, doch vorerst hieß es erstmal noch geduldig abwarten.