Etwas Nervös stand Lyciscus nun vor dem Verkaufsstand, auch wenn er keinen Hunger hatte, hofft er doch sehr das seine Herrin ihn nun gleich in irgendeine Taverne schleppte. Als er dann die Worte von seiner Domina vernahm, war der Sklave sichtlich erleichtert, doch wohin sollte er ihr jetzt folgen.
Angekommen bei dem Teil, der mit Teppichen überdeckt war, sah der Thraker das erste mal das ein Händler seinen Verkaufsstand so modifiziert hatte, anscheinend war es nicht unüblich in Rom Kleidungsstücke sofort zu probieren. Nun damit konnte der Thraker leben, diese Konstruktion würde sicher einige Augen fern halten, er hatte nichts zu befürchten.
Mit ein paar Worten von seiner Domina, änderte sich die Aufgabe des Sklaven, anstatt sie selbst zu Schützen, musste er jetzt den bereich Schützen in dem sie hinein schlenderte. Auch das sollte kein Problem darstellen, Lycisucs stellte sich direkt davor, verschränkte seine Arme, und ein scharfer Blick tastete die Umgebung ab. Wie er bereits zuvor bemerkt hatte, waren wesentlich weniger Menschen auf den Straßen, doch wie viel Zeit würde seine Herrin nun mit dem umkleiden benötigen, und möchte sie vielleicht noch mehr Kleider probieren. Es war wohl seine eigene Schuld, hatte er sie ja auf den Verkaufsstand aufmerksam gemacht, jedoch konnte sich der Thraker besseres vorstellen als hier an dieser Stelle für eine Ewigkeit zu verharren.
Von Ungeduld getrieben, wollte der Sklave nur kurz einen Blick riskieren, um zu sehen ob seine Begleiterin denn schön langsam fertig wurde. Dabei versuchte er relativ geschickt mit nur einem Auge zwischen den Spalt hindurch zu sehen, sein Auge bewegte sich dabei von links nach rechts, bis er die gewünschte Person zu sehen bekam. Der wundervolle Rücken kam zum Vorschein, aus einem Auge wurden zwei, zugleich war der Körper des Thraker's schon in Richtung der Konstruktion gerichtet. Schnell hatte der Sklave seine Hände wieder an den Körper gelegt, nachdem er einen leichten halt an den Teppichen gesucht hatte, vermutliche wären diese aber herab gestürzt, genau wie sein Kopf wenn er dafür verantwortlich gewesen wäre, das jeder die Aurelia erblicken konnte. Ohne zu überlegen das er seine Augen auf seine Aufgabe hätte richten sollen, hafteten diese an der Schönen Frau, dabei betrachtete er sie wieder von oben bis unten, obwohl er schon sehr oft auf die wunderschöne weiße Haut einen Blick erhaschen konnte, war der Thraker immer noch begeistert, jedesmal wenn er sie zu sehen bekam. Während seine Augen die Herrin musterten, fiel ihm eine Schnurr auf, die wohl die einzige Befestigung für das aktuelle Kleidungsstück seiner Domina war. Wiedermal befand sich der Sklave in einer art leichten Trance, dabei zog er leicht an der Schnurr die er zu sehen bekam, nachdem diese sich gelöst hatte, rutschte das Kleidungsstück langsam über die wundervolle Haut dem Boden entgegen. Dort angekommen, hatte der Thraker nun einen sehr guten Blick auf den gesamten Körper seiner Domina. Er erhoffte sich auch eine Vorderansicht, und als ob man seinen Wunsch gehört hätte, drehte sich seine Herrin äußerst langsam in die Richtung des Sklaven. Ein leichtes Zittern erfasste Lyciscus, dabei konnte er seine Erregung kaum zurückhalten, noch ein kleiner Augenblick trennten den Mann von der Ansicht der vollkommenen Pracht seiner Herrin. Doch plötzlich wird er aus seiner Fantasie gerissen, unsanfte Finger stachen regelrecht auf des Sklavens Schulter...
Erschrocken und rasch drehte sich Lyciscus um und Blickte in eine Kapuzengestalt, "Hey Thraker, na doch wieder lust bekommen nachhause zu fahren?", es war der Mann, den er erhoffte nie wieder zu begegnen. Noch benebelt von seiner Fantasie, brauchte er einen Augenblick um das gesagte erst zu verstehen. Die Augen wurden riesengroß, eine rasche Bewegung zu dem Arm seines Gegenübers, und schon hatte der Sklave ihn unsanft gepackt. Lyciscus bewegte den Bärtigen und sich ein paar Schritte weg, dann begann er zu flüstern "Musst Du so schreien? ... Nein ich habe kein Interesse, hast Du das nicht schon verstanden als ich abgelehnt hatte?" dabei löste der Thraker den Griff der den Mann festhielt. "Ach komm schon, was willst Du denn hier in Rom, hier wartet doch nur das Verderben auf Dich. Los gib mir Deinen Beutel Münzen und wir können noch heute die Reise antreten." mit sehr viel Druck gab der Bärtige zu verstehen, das er es auf die Münzen abgesehen hatte, die Lyciscus ihm für die Reise versprochen hatte. "Verschwinde, sprich mich nie wieder auf dieses Thema an, ich werde in Rom verweilen, und sterben." Der Bärtige betrachtete den Sklaven, natürlich fiel ihm die Kleidung auf die er trug, "Bist Du jetzt sowas wie ein Soldat oder was?" lachend entgegnete er ihm mit diesen Worten. Lyciscus verlor die Geduld wie auch seine Beherrschung, "Schau das Du Land gewinnst, Verschwinde!" lautstark und mit dem Finger in Richtung Straße gerichtet, befahl der Sklave dem Mann schon regelrecht, zu gehen.