Beiträge von Selenus

    Von dem was ohne Zweifel auch gesprochen wurde, konnte man am Ende der Seitengasse nichts verstehen. Das Geschrei einer jungen Lupanar-Dame übertönte alles. Doch was ich mit meinen Männern da sah, das reichte aus, um uns zum Handeln zu bringen, zumal erst kürzlich 2 Iulier auf offener Strasse ermordet worden waren. Es sollte uns nicht geschehen, dass wir zusahen, wie jemand zu Tode geprügelt wurde. Spätestens als wir das Blitzen einer Klinge sahen, die innerhalb des Pomeriums eh verboten war, waren alle unsere Zweifel verflogen.


    HEEE, WAS TUT IHR DA? LASST DEN MANN IN RUHE! brüllten wir durcheinander und rannten auf die kleine Gruppe zu. Keiner von uns war unbewaffnet, die Knüppel und länglichen Ledersäcke, gefüllt mit Bleikugeln waren gefürchtete Waffen und konnten in den richtigen Händen mindestens gleich viel Schaden anrichten wie ein Küchenmesser.


    Alle 8 von uns teilten sich auf die Männer auf, welche auf einen am Boden liegenden weiteren Mann eindroschen und kugelten sie rennend über den Haufen. Lediglich ein Wandschrank von Mann, vermutlich ein ehemaliger Gladiator, blieb auf den Beinen und nutzte seine Klinge zur Verteidigung. Einer meiner Männer lag bereits blutend am Boden, doch gegen 4 weiter würde der Kampf nicht lange dauern.


    Der Besitzer des Lupanars, ein ehemaliger Optio, war mir bekannt, denn er wohnte in unserem Viertel und hatte überall Schulden, so auch bei mir und der Bruderschaft. Das würde ja lustig werden.

    Selenus war mit seinen Männern an der Grenze seines Bezirkes unterwegs, um die Heiligtümer der Laren an den Kreuzungen zu unterhalten und zu pflegen, als er in einer Seitengasse, leicht ausserhalb ihres eigentlichen Bezirkes, bereits innerhalb der Subura, ein Geschrei, Geheul und sonstigen Tumult vernahm.


    Ein Blick zu seinen Männern genügte und schnellen Schrittes näherte man sich der nächsten Kreuzung, wo besagte Seitenstrasse einmündete. Ein Blick um die Ecke zeigte ein erschreckendes Bild.


    Sim-Off:

    Für Awidan

    Selenus meldet sich auch hier:


    Selenus ist ein Freigelassener. Wessen, da hält er sich etwas bedeckt, das geht nicht gleich ganz Rom etwas an, damit er eben auch mal etwas im Graubereich erledigen kann, ohne dass es gleich auf seinen ehemaligen Herrn zurückfällt.


    Er ist der Anführer einer Kreuzwegbruderschaft. Diese kümmert sich um die Laren der Kreuzwege in ihrem jeweiligen Quartier und "begleitet" reiche Römer zur Sicherheit durch ihr jeweiliges Quartier. Dies natürlich nicht kostenlos und oft auch mit ein wenig Nachdruck. Eben immer im Graubereich.


    So gesehen könnte Selenus sich gut vorstellen, mit Awidan simON auf die Suche nach seiner Herrin zu gehen.

    Selenus würde sich sonst melden, ihn in der Zwischenzeit zu übernehmen, wenn er sich anständig verhält und niemanden in Schwierigkeiten bringt. Dann kann man simON dann nach der Herrin suchen.


    Nachdem die Sänftensklaven der Iulia ihre Antwort gegeben hatten, trat auch ich zu der jungen Domina, welche ein sehr gutes Auge bewiesen hatte.
    Im Namen meiner Männer danke ich euch für euer Angebot. Wenn es euch nichts ausmacht, dann werden wir hier draussen auf Domina Iulia warten. Wir haben alles, was wir benötigen.


    Es war weder unsere Absicht noch unser Auftrag, andere Gentes oder Familiae mit unserer Anwesenheit in die Pflicht zu nehmen. Wir würden für die Dauer des Aufenthaltes der Iulia Stella einfach mit der Umgebung verschmelzen und niemand würde unsere Anwesenheit überhaupt bemerken, bis die Sänftenträger sich für die Rückkehr bereit machen würden.

    Zitat

    Original von Iduna
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    - Wonga -


    Die Miene des Nubiers wirkte noch immer äußerst argwöhnisch. Während sein Blick das Grüppchen musterte.
    “Wie kann ich sicher sein das du die Wahrheit sprichst? Es sind gefährliche Tage in der Urbs Aeterna.“
    Reden konnte ein jeder. Aber Wonga wollte stichhaltige Beweise. Oder das Grüppchen würde vor der Porta verharren müssen.


    Beweise konnte ich keine liefern, denn es gab weder ein bestimmtes Erkennungszeichen, das mir jemand für solche Situationen irgend wann einmal gegeben hätte, noch sonst etwas. Der iulische Dominus, mit dem ich für Florus überhaupt zu tun gehabt hatte, war der Ermordete und dann ... ja, da war nur noch Iulia Stella.


    Die Domina Iulia Stella kennt mich. Sie wird für mich bürgen. Einen anderen Beweis gibt es nicht, denn niemand konnte einen solchen Schicksalsschlag voraussehen und mir ein Zeichen zum Beweis geben.

    Begleitet worden waren die iulischen Sklaven und die junge Stella von Selenus und 3 seiner Männer, damit auch ja nichts geschah, was noch mehr Ungemach über die Iulii bringen würde. Nun aber standen wir etwas zurückgezogen und sicherten einfach den Zugang zur Porta. Was Iulia Stella hier wollte, ging uns nichts an.


    Selenus liess sich durch den Hünen der die Porta öffnete nicht abschrecken.
    Salve, mein Name ist Selenus. Ich bin mit Lucius Annaeus Florus Minor befreundet, der wiederum ein Freund der Iulii ist. Meine Männer und ich haben von den schrecklichen Ereignissen gehört, welche dieser Familie widerfahren sind und wir bieten den Damen des Hauses unsere Dienste an, um sie zu schützen. Besonders Iulia Stella liegt uns am Herzen, da sie das Herz des besagten Annaeus Florus erobert hat.


    Natürlich hatte ich keine Ahnung, ob diese Aussagen irgend etwas bewirken konnten. Im schlimmsten Fall würden wir die Porta bewachen und die jungen Damen begleiten, falls sie das Haus verliessen.

    Nachdem Selenus vom Tode der beiden Iulier gehört hatte, hatte er als Oberhaupt der Kreuzwegbruderschaft sofort seine Männer einberufen, um zu sehen, was man vielleicht für die Familie der Iulier tun konnte. Obwohl deren Domus in einem Quartier lag, welches von einer anderen Bruderschaft betreut wurde, wollte er den Freunden seines eigentlichen Patrons helfen.


    Die Abklärungen mit der anderen Bruderschaft hatten einige Tage gedauert, zu gross war die Angst gewesen, Selenus könnte sich an den Gebieten anderer bereichern wollen, doch am Ende war alles geregelt und, äusserst aussergewöhnlich für diese beinahe geheimen Gruppierungen, es war sogar etwas schriftlich abgefasst worden.


    So konnte Selenus sich heute mit 5 vertrauensvollen Männern zur Domus Iulia begeben und seine Dienste anbieten.


    Während die 5 vor der Porta Wache standen und die Umgebung sicherten, klopfte Selenus an.

    Es war zu erwarten gewesen, dass die Iulii nicht ein Fest veranstalten würden, wenn sie eine ihrer Töchter vom Markt nehmen sollten, ohne dass der "Käufer" anwesend war. So gesehen war die Reaktion von Caesoninus völlig normal.


    Nein, Herr. Das ist alles, was mir Annaeus Florus aufgetragen hatte, aber dies liegt ihm sehr am Herzen.


    Mit bedeutsamen Blicken schaute ich die junge Iulia Stella an und dann den Brief, den ich vorhin überreicht hatte.

    Diese fehlenden Erkenntnisse waren zwar bedauerlich, aber eigentlich machten sie kaum einen Unterschied, denn eine offizielle Anfrage konnte sowieso erst gestartet werden, wenn Annaeus Florus aus Germania zurück sein würde. Vorher war alles nur theoretisch, aber immerhin DIES konnte man jetzt schon erledigen.


    Ja, das hat er in der Tat. Er bittet darum, dass die Gens Iulia darauf verzichtet, andere Bewerber zu akzeptieren oder zu prüfen, da er die feste Absicht hegt, bei seiner Rückkehr sofort um die Erlaubnis zu bitten, um euch werben zu dürfen. Dabei wäre es natürlich von Vorteil gewesen, wenn ich diesen Bescheid bereits dem korrekten Vormund hätte zustellen können, aber in dessen Abwesenheit, respektive ohne zu wissen wer dies ist, seid natürlich auch ihr, Iulius Caesoninus, gebeten diesen Wunsch zu ermöglichen.

    Nachdem Stella, eine wunderschöne junge Frau, bei welcher ich sofort verstand, warum Florus komplett in sie verschossen war, eingetreten war und sich gesetzt hatte, begann ich.


    Mein Name ist Selenus und ich bin in Abwesenheit von Annaeus Florus von ihm persönlich mit der Leitung seiner Geschäfte hier in Rom betraut worden. So begann ich, indem ich mich und meine Legitimation vorstellte.


    Ich bin erst gerade aus Germania gekommen, wo ich mich mit Annaeus Florus getroffen habe. Er hat mir dieses Schreiben für euch übergeben, Iulia. Er bittet darum, dass ihr es nicht jetzt öffnet, sondern erst, wenn ihr alleine seid. Soweit er mir mitgeteilt hat, hat er ja die Erlaubnis, euch zu schreiben. Ein Blick zu Iulius Caesoninus sollte diesen Sachverhalt bestätigen. Dann übergab ich den versiegelten Brief, der für einmal nicht auf einer Wachstafel, sondern auf teurem Pergamentum geschrieben war.


    Zudem lässt er euch ausrichten, dass er seine Absichten bekräftigen möchte und hofft, dass die Frage nach der zuständigen Person für seine Anfrage sich in der Zwischenzeit positiv entwickelt hat. Nach seiner hoffentlich baldigen Rückkehr nach Rom beabsichtigt er seine Absichten in Taten umzusetzen. Bis dahin hatte ich gesprochen, in der festen Annahme, dass die junge Iulia mit ihren Gefühlen auch noch immer bei Florus war und sie während seiner Abwesenheit noch nicht an einen Anderen vergeben hatte. Nun überprüfte ich die Wirkung meiner Worte.

    Zitat

    Original von Gaius Iulius Caesoninus
    Beim Hören der Worte des annaäischen Abgesandten hoben sich Caesoninus Brauen ein wenig. „Tu ich das?“ fragte er rhetorisch. „Nun, dann habe ich dich wirklich falsch verstanden, denn ich hatte deine Worte so aufgefasst, dass du ein Vieraugengespräch wünschst, was natürlich nur unter Anwesenheit einer weiteren weiblichen Person möglich gewesen wäre, wenn der Inhalt schon nicht für meine Ohren bestimmt sein sollte. Wir wissen ja wie es um die Gefühle der beiden zueinander steht, ich hätte es ihm da schon nicht missgönnt, hätte er private Liebesschwüre an meine Cousine ausrichten lassen wollen“ hätte sich jetzt ein gleichberechtigter Römer vor ihm befunden, Caesoninus hätte zur Unterstreichung seines kleinen Scherzes jetzt gezwinkert, wie das eben oft seine Art war. Bei einem in der Rangordnung tiefer stehenden Mann wie Selenus begnügte er sich jedoch mit einem Lächeln.


    Dann also ein Gespräch zu dritt, ohne die Coqua. Ich habe jetzt wie auch morgen Zeit, wünschst du dieses also heute oder ebenfalls morgen?
    Caesoninus wusste leider überhaupt nicht welches spezielle Wissen er besitzen sollte, das er angeblich sowieso schon richtig anzuwenden wusste, doch vielleicht erfuhr er das auch noch im Laufe der nächsten Zeit.


    Offensichtlich war der Iulier etwas erstaunt. Das konnte Selenus ihm nicht verdenken, denn er, Selenus, war ja nicht eingeweiht in das, was Florus und der Iulier sich gegenseitig erzählt hatten.


    Für mich sind beide Varianten möglich. Ich möchte euch hiermit keine Umstände machen, also richte ich mich nach euren Möglichkeiten.


    Sim-Off:

    Das ist vermutlich der logischste Ablauf.


    Es schien wirklich einfach zu sein. Die gesuchte Person sollte bereits morgen getroffen werden können, die Frage nach einem Vormund sollte sich bald schon klären lassen und ein Gespräch mit der jungen Dame durfte ich auch führen. Etwas überrascht war ich, dass der Iulier ohne zu zögern einem Gespräch ohne seine Anwesenheit zustimmte. Florus hatte mir versichert, dass Iulius Caesoninus bestimmt selbst anwesend sein wollte. Doch da er nun eine Sklavin vorschlug war es wohl an mir, den entsprechenden Vorschlag zu unterbreiten.


    Annaeus Florus war sich sicher, dass es unschicklich wäre, wenn ihr, oder falls gefunden der Vormund, nicht bei diesem Gespräch anwesend wären. Mit privat meinte er weniger ein Gespräch unter 4 Augen, als ein Gespräch über ein sehr privates Thema. Er hatte mir versichert, dass ihr darüber schon informiert seid und dass ihr das Gehörte korrekt anwenden würdet, ohne eurer Cousine oder eurem Freund zu schaden.
    Ich fühlte mich dabei zwar nicht wohl, aber es war nun einmal mein Auftrag und ich hatte für die Annaei auch schon ganz andere Dinge getan, als einer Dame eine Liebesbotschaft überbracht.


    Danke, Herr. sagte ich sowohl zum Termin für den nächsten Tag, als auch für den neuen Becher mit Wein. Das wäre wirklich gut, wenn ich Norius Carbo schildern könnte, was Annaeus Florus mir erzählte.


    Dann antwortete der Iulier auf die Frage wegen der Amtszeiten und die Antwort hätte Florus sicherlich gefallen. Das würde Annaeus Florus sicherlich gefallen, wenn ihr eines Tages plötzlich als sein Nachfolger in Germania auftauchen würdet. Es ist nicht so, dass er dort unbedingt fort möchte, aber ... hier fehlten mir zuerst die richtigen Worte ... aber er kann eine bestimmte Dame nicht vergessen.


    Eigentlich war der Name ja schon gefallen, also musste ich auch nicht herumdrucksen.
    Ja, ich soll auf jeden Fall auch Iulia Stella ansprechen. Annaeus Florus möchte gerne wissen, ob sich in der Sache ihres Vormundes in der Zwischenzeit Klarheit ergeben hat, oder ob deine Abklärungen noch immer andauern. Sollte er gesund und bald nach Rom zurückkehren dürfen, so möchte er es nicht unterlassen, die junge Dame schnellstmöglich zu besuchen und um das Recht anzufragen, sie regelmässig treffen zu dürfen.


    Jetzt musste wieder ein Schluck sein, denn für den nächsten Satz brauchte es etwas Mut. Es war die Aufgabe, von der ich auch meinem Auftraggeber klar gesagt hatte, dass ich sie nicht ohne Zurückhaltung annehmen könne.


    Annaeus Florus wünscht sich, dass ich, mit Erlaubnis, einige Worte mit Iulia Stella privat und persönlich wechseln darf. Er hat mir klare Anweisungen gegeben.

    Das war genau, was Florus gehofft hatte.


    Ja, Dominus, das wäre exzellent. Annaeus Florus wünscht, dass ich mich mit dem Mann unterhalte, um ihm erstens von der Dame zu erzählen und zweiten um herauszufinden, ob er im Sinne habe nach Germania zurückzukehren oder nicht.


    Natürlich war mir klar, dass dies nicht heute geschehen konnte. So schnell gingen die Dinge selbst in Rom nicht.


    Natürlich bin ich gerne bereit zu einem weiteren Termin wieder hier zu erscheinen, wenn es Norius Carbo und euch passt.


    Ich nahm meinen Becher wieder auf und stellte mit wehmütigem Blick fest, dass er ja leer war. Also stellte ich ihn wieder weg.


    Ausserdem lässt Florus mich Erkundigungen einziehen, wie es um die Amtszeiten hier in Rom bestellt ist. Er meint, es könne gut sein, dass eine Ablösung für ihn bald in Frage käme. Er sucht diese nicht, dafür gibt es im Moment noch zu viele Dinge zu tun, aber er vermisst die Stadt schon ziemlich und bevor er hier in Rom ganz in Vergessenheit gerät, würde er gerne zurückkehren.


    Damit war auch das zweite Germanien-Thema angeschnitten.

    Die Geschäfte der Bruderschaft gingen noch immer gut. Es gab zur Zeit kaum Streit mit benachbarten Bruderschaften und viele Reisende, welche den Schutz der Brüder in Anspruch nehmen "wollten", wenn sie über den Esquilin unterwegs waren.


    Selenus hatte die Führung der Bruderschaft während seiner vergangenen Reise nach Germania seinem Stellvertreter überlassen und dieser hatte gute Arbeit geleistet. Es wurde langsam klarer, wem er später einmal die Führung überlassen konnte.

    Leider bot der Iulier keinen Einblick in die gewünschte Reihenfolge der beiden Themen, daher musste Selenus selbst entscheiden.


    Gut, dann beginnen wir mit Germanien. Ein letzter Schluck aus dem Becher, den er dann weg stellte und tief durchatmete. Also, zwei Dinge aus Germania. Zuerst habe ich den Auftrag nach einem Mann mit Namen Norius Carbo zu suchen. Scheinbar hat Florus in Mogontiacum einer jungen Dame das Leben gerettet, einer Germanin, die früher mit diesem Mann zu tun gehabt hatte und nach seiner Abreise nicht wusste, wohin sie gehörte. Florus meinte, er hätte sich aus einem Brief von euch an diesen Namen erinnern können.


    Das war vermutlich kein schlechter Start in dieses Gespräch.

    Zitat

    Original von Gaius Iulius Caesoninus
    Caesoninus nickte verstehend, als Selenus antwortete, dass er wohl nicht an die Seite seines Herrn zurückkehren würde. Somit war es also auch Essig mit seiner kleinen Idee. "Nun gut, danke für diese Auskunft. Die Sache ist nämlich die, ich hatte eine Cousine von mir bei der Abfassung meines letzten Briefes an Florus schon einmal gebeten doch auch ihrerseits ein paar Zeilen für ihn zu schreiben, da ich weiß, dass er daran eine große Freude gehabt hätte. Meine Vorstellung wäre gewesen sie deshalb jetzt einen kurzen Brief schreiben zu lassen, damit du ihn dann mit dir nehmen könntest, aber ich verstehe, dass die Geschäfte in Rom jetzt Vorrang haben." Diese Koordinationsarbeit klang ja nach was ganz hartem. Ob das wirklich so schwer war? Und hatte sich nur Florus Minor damit herumzuschlagen, oder alle auf diesem Posten? Vielleicht war das auch sein spezielles Projekt? So wie es sich anhörte hielt er die Soldaten am Limes ja ziehmlich auf Trab, wenn das so viel Arbeit war.


    "Ich kann mich gerade nicht daran erinnern, ob wir schon einmal darüber gesprochen hatten, aber weißt du irgendwas davon, ob er auch vorher schon militärische Erfahrung in irgendeiner Form sammeln hatte können? Wenn das wirklich so ein schwerer Posten ist, dann muss Lucius ja ein strategisches Wunderkind sein, wenn er das auf Anhieb gleich besser macht, als Vollzeitsoldaten, oder höhere Offiziere." Der Mann steckte eben immer noch voller Überraschungen. Bislang zwei offizielle Posten inne gehabt und beide gleich von Anfang an revolutioniert, was wäre erst in den höheren Ämtern? Als Quaestor? Aedil? Praetor? Caesoninus war sich sicher, dass an dem Tag Rom erbeben würde, da der Annaäer zum Konsul gewählt werden würde, voll des Jubels der Massen. Was sie wohl alle dann von ihm erwarten durften? Angesichts seiner bisherigen Leistungen bestimmt großes.
    "Nun denn, Selenus, betreffen diese Interessen deines Herrn auch in irgendeiner Sache mich?"
    Schön langsam wollte er ja doch wissen welche Rolle ihm bei diesem Spiel zugedacht worden war, denn immerhin musste es ja einen Grund geben, wieso der Mann in diesem Moment hier vor ihm saß.


    Ich nickte, als der Iulier seine Cousine erwähnte. Als ich dann aber weiter erzählen sollte, musste ich zuerst noch ein Missverständnis aufklären.


    Ich weiss nicht, ob Annaeus Florus seine Arbeit gut macht. Er ist auf jeden Fall sehr bemüht und sehr beschäftigt. Ich weiss von meinen Reisen mit seinem Vater, dass solche Koordinationen immer eine grosse Aufgabe sind, aber sie bringen die jungen Tribune dazu, ein Verständnis für die Funktion und die Probleme der Armee zu erhalten. Zusätzlich können sie an ihrer Autorität arbeiten.


    Dies musste als Klärung ausreichen.


    Nun aber zu den Dingen, welche ich mit euch, werter Iulius, besprechen sollte. Konkret sind es 2 Dinge. Die soeben genannte Cousine und die Dauer der Tätigkeit in Germania.


    Gespannt wartete ich, was der Iulier von diesen beiden Dingen wohl halten würde und welches er zuerst besprechen wollte.