Beiträge von Selenus

    Was könnte er erwarten? Ein Sklave? Von mir? Mehr als dass ich sein Leben rettete? Was wollte er noch erwarten? Eigentlich war die Frage unverschämt, aber ich hatte gerade keine Lust auf eine Diskussion.

    Was du erwarten kannst, nachdem ich dir dein Leben gerettet habe? Ich glaube, die Frage ist eher, was ich von dir erwarten kann. Ganz egal was mit dir hier oder woanders geschieht, ich kann auf jeden Fall von dir erwarten, dass du nicht vergisst, wer ein Leben in seiner Hand hält!

    Das war zwar eine ziemlich versteckte Drohung, doch mein Tonfall musste auch Awidan klar machen, was wäre wenn.


    Was ich dir sonst anbieten kann ist, dass ich zu Valeria Maximilla gehe und mir ihre Seite anhöre.

    Mehr konnte kaum jemand tun, denn es war schon aussergewöhnlich, dass eine junge Dame einem Sklaven ein Angebot machte, mitten auf dem Forum.

    Irgend etwas schien noch immer faul zu sein. Es war fast unglaublich, dass eine junge römische Dame einfach so einen Sklaven ansprechen würde, selbst wenn ihr Hund ihn aus irgendwelchen Gründen angefallen hatte. Es war ein Sklave, eine ersetzbare Ware. Die meisten Damen hätten sich mehr Sorgen gemacht, einen möglichen Verlust dem Herrn vergüten zu müssen, als ob der Sklave sich verletzt hatte. Doch diese Gedankengänge behielt ich für mich.


    Und jetzt, was erwartest du nun von mir? Du weisst, dass ich dich hier nicht einfach gehen lassen kann. Unsere Bruderschaft ist auf eine gewisse Verschwiegenheit angewiesen.

    Nachdenklich hörte ich zu, welche Geschichte Awidan mir nun auftischte. Aber scheinbar hatte meine Taktik Erfolg gehabt, denn dies tönte massiv glaubwürdiger, zumal er sich auch an einen Namen erinnerte.

    Valeria Maximilla, hmmm, der Name sagt mir etwas.

    Bei den Göttern, ich musste wohl langsam alt werden, denn ich konnte mich nicht mehr genau erinnern, bis...


    Ah, ja! glaubte ich, es nun gefunden zu haben. Ich hatte vor einigen Wochen Iulia Stella zum Haus der Valerier begleitet, weil sie eine Freundin besuchen wollte. Das könnte dann wohl die besagte Dame sein.


    Und wie kam die junge Dame auf die Idee, dass du zu erwerben seist? Üblicherweise sind Sklaven, welche einen Auftrag ausführen nicht auf dem Sklavenmarkt zum Kauf angeboten.

    Dies war nun eine wichtige Frage, denn sie sollte entscheiden, wie das weitere Vorgehen sein sollte.

    Bei allen Göttern, dachte ich mir, der muss ja wieder gewaltig etwas ausgefressen haben. Das Verhalten Awidans ähnelte massiv dem, welches ich bei unserer ersten Begegnung kennen gelernt hatte. Stottern, etwas anfangen aber etwas anderes dann sagen, sprechen in Rätseln.

    Sie hat also Interesse an dir gezeigt. Hast du vielleicht einen alten Freier getroffen? Ich wusste natürlich, dass dies Unsinn war, da er ja von einer Dame gesprochen hatte, aber es gab ihm zumindest die Chance, sich der Wahrheit zu nähern, von der ich mir sicher war, dass er noch ein Stück entfernt war.

    Der Awidan, welcher auf meinen Ruf eintrat, war nicht zu erkennen. Er war unsicher, kleinlaut, wie ein geschlagener Hund. Wäre er nach seiner Rettung durch die Bruderschaft noch immer jeden Tag so gewesen, dann hätten wir ihn niemals schon wieder alleine hinaus gelassen. Doch das war eigentlich schon lange vorbei. Hier war also etwas faul.

    Awidan! startete ich, der Tonfall liess klar erkenne, dass ich wusste, dass er etwas angestellt hatte. Wie man ein kleines Kind beim Vornamen nannte, um ihm zu zeigen, dass man genau informiert war, so sprach ich den Namen nun aus.

    Was hast du angestellt?

    Herein! donnerte ich etwas unwirsch. Gerade war einer meiner Männer bei mir gewesen und hatte von einem Gerücht über einen Toten berichtet an einer Kreuzung mit Heiligtum welches wir eigentlich unterhielten. Wirklich glücklich war ich also nicht gerade und befürchtete bereits, weitere ungute Nachrichten zu diesem Thema zu erhalten, auch wenn ich Awidans Stimme erkannt hatte und nicht wusste, wie er da hineinpassen sollte.

    Auch Selenus war an diesen Tagen, wo sich im Senat so Aussergewöhnliches abspielte, vor der Porta des Senats anwesend. Mit vielen jungen Bürgern der Urbs, welche sich sicherlich eine lehrreiche Zeit erhofften und vielleicht sogar davon träumten, eines Tages selbst durch diese Tür zu gehen, wartete auch ich darauf, was sich abspielen würde. Im Gedränge hörte man nicht viel, aber im Gegensatz zu einigen hier wusste ich wenigstens, welcher junge Mann da drin gerade befragt wurde und ich wünschte ihm, dass er bald mit Liktoren wieder erscheinen würde.

    Dem Annaeus folgend war ich schweigend vor die Brautleute getreten. Nun erhielt auch ich einen Wein und schloss mich dem Segenswunsch des Annaeus an. Ein niedriger Bürger wie ich, hatte eigentlich an diesem Ort nichts verloren, aber der Annaeus hatte darauf bestanden, dass ich ihn begleiten solle.

    Meinen herzlichen Glückwunsch an das Brautpaar! sprach ich, als Florus geendet hatte.


    Ich fühlte mich unwohl vor dem Tribun der Prätorianer, nicht wegen der Bruderschaft, aber weil das hier doch ein Mann war, der in Rom einige Macht besass und auch sicherlich wusste, wie er sie nutzen konnte.

    Helena also, kein Wunder konnte das zusammen mit einer Olympia nicht gut gehen, rauschte es durch meinen Kopf. Wer nun schon wieder Glaucon war, und warum eine Sklavin es für so wichtig hielt, dass dieser ihr Bett wärmen sollte, das interessierte mich nun wirklich im Moment überhaupt nicht mehr.


    Ich entliess die 2 und überlegte mir, wie lange es dauern würde, bis ich sie auch ausserhalb des Hauses einsetzen konnte. Derweil zeigten 2 Brüder ihnen die Sklavenräume, wo sie sich ausruhen oder ausweinen konnten.


    Sim-Off:

    Ich habe im Moment keine konkrete Arbeit für dich. Du darfst gerne simmen, wie du dich in unseren Aufträgen auf dem Forum bewegst und vielleicht triffst du da auf jemanden, an den wir dich nach Genesung weiterreichen können. Ist das so i.O.?

    Ich hatte in meinem Leben bereits genügend solche Geschichten gehört, selbst einige davon geschrieben oder manchmal auch angezettelt, dass ich mir langsam einen Reim auf die Dinge machen konnte.


    Jetzt nennst du mir auch noch deinen Namen und dann lasst mich das einmal zusammenfassen:


    Awidan hat in der letzten oder in den letzten zwei Wochen seinen Freiern jeweils an Stelle von 3 Assen deren 5 verlangt und die Beute hinter einem losen Stein in der Latrinen-Nische neben der Küche im Lupanar versteckt.


    Du hast der Olympia einen verlorenen Schlüssel zu einer Truhe des Kaeso zurückgegeben, der zuvor durch Kaeso selbst verloren wurde. Die Truhe hast du aber nicht ausgeräumt.


    Soweit korrekt?


    Dann steckt hinter all dieser Bosheit, ausser dem Betrug durch Awidan, die Olympia und diese verweilt noch immer bei Kaeso.
    Dass dies dem alten Taugenichts wohl vermutlich die grösstmögliche Strafe war und ich mich schon fast diebisch darob freute, das konnte man höchstens am süffisanten Grinsen ablesen, das sich mir ins Gesicht schlich.

    40 Asse, nicht gerade viel, aber auch nicht wenig, wenn man bedachte, dass ihm die Idee zu diesem Betrug erst vor einer Woche gekommen sein soll. Das waren also doch 20 geprellte Kunden. Die Wut eines Kaeso wurde langsam etwas verständlicher. Über dessen Verfehlungen was die Versorgung seiner Sklaven anging sprachen wir hier nicht.


    Ich beschloss, den Möchtegern-Unternehmer damit etwas schmoren zu lassen.


    Soso, 40 Asse in einer Woche und dann noch versteckt innerhalb des Hauses.
    Mehr sagte ich nicht dazu.


    Dann wandte ich mich an die Frau: Jetzt bist du dran. Was hast du mit der ganzen Sache zu tun? Warum wollte dich Kaeso nicht mehr?

    Und wieder gab es keine befriedigende Antwort. Da musste definitiv noch etwas gelernt werden!


    Wieviel, Awidan, und wo in einer Mauer?!


    Eine einfache und dennoch sehr wesentliche Frage, die ich wirklich zuerst beantwortet haben musste, bevor ich weitere Entscheidungen fällen konnte und wollte.

    So, das tönte nun schon etwas besser, auch wenn es noch nicht ganz das war, was ich mir eigentlich erhofft hatte. Daher wurde mein Tonfall wieder etwas weicher:


    Also, du hast von jedem Freier an Stelle von 3 Assen deren 5 verlangt. Dann kommt schnell ein ziemlicher Betrag zusammen. Wo hast du dieses Geld denn? Ich nehme nicht an, dass du es im Lupanar selbst versteckt hast. So dumm scheinst du auch nicht zu sein, auch wenn du mir noch immer nicht einmal deinen Namen genannt hast.


    An die Sklavin gerichtet fuhr ich dann fort: Und jetzt lässt du ihn selber reden. Nachher komme ich gerne zu dir zurück, denn es interessiert mich schon auch, weshalb Kaeso auch dich loswerden wollte, wenn du so unbeteiligt bist, wie du tust.

    Aha, also daher wehte der Wind.


    Also, SKLAVE, du hast dir erlaubt, gegen die Anweisung deines Herrn mehr zu verlangen als er dir gesagt hat?


    Ich liess das so stehen und wartete auf ein hoffentlich reumütiges "Ja, Herr." Es war an der Zeit, dass hier einer merkte, dass man als Sklave Befehlen gehorchte und nicht versuchte selbst etwas in die Hand zu nehmen. Sonst würde er auch bei mir seine Hand ganz schnell verlieren.

    Die Komödie, welche sich nun vor meinen Augen abspielte, hätte jeden zum Lachen gebracht, vermutlich auch jemanden der gerade seinem Henker begegnete, doch mir war nicht zum Lachen. 7 meiner Männer und ich selbst hatten uns in Gefahr gebracht, um diese 2 zu retten, nein, wir hatten die ganze Bruderschaft in Gefahr gebracht. Was, wenn die Suburaner davon Wind bekamen und sich rächen wollten? Dann wäre hier wohl bald der Teufel los. Dies wollte ich jedoch im Moment nicht aussprechen. Zu kompliziert waren diese Verhältnisse, um an einem Abend, in einem Gespräch erklärt und verstanden zu werden.


    So lauschte ich dem Gestammel und wartete danach geduldig, was noch kommen würde. Noch war nichts in klaren und ganzen Sätzen erzählt, aber auch gar nichts. Wenn die 2 hier eine Zukunft haben wollten, dann mussten sie lernen zu vertrauen, so wie wir lernen mussten, ihnen zu vertrauen, wenn sie genesen waren und das Haus verlassen durften.


    Also wartete ich, wer es wohl zuerst kapieren würde.

    Als die Beiden dann frisch gestärkt und er mit einem ziemlichen Verband unter der Tunika auf Grund seiner Rippenbrüche bei mir im Officium erschienen, war es endlich an der Zeit, ihnen etwas zu ihrer neuen Heimat mitzuteilen.


    Setzt euch! befahl ich erst einmal, denn immerhin waren sie Sklaven und das würden sie auch hier bleiben. Aber die Stühle in meinem Officium waren nicht einfach nur Scherenhocker sondern erlaubten ein wenig Entspannung, was für das kommende Gespräch sicherlich von Vorteil war.


    Ich bin Selenus und ihr seid hier nun im Hauptquartier der Kreuzwegbruderschaft des Esquilin. Ich bin der Anführer dieser Bruderschaft und ihr nennt mich entweder Dominus, oder Selenus. Wir sind zwar keine geheime Bruderschaft, aber wir sind äusserst verschwiegen was unsere Angelegenheiten und unsere Räumlichkeiten angeht. Ihr werdet daher die nächsten Tage erst einmal diese Räume hier nicht verlassen, bis wir sicher sind, dass uns niemand gefolgt ist. Diese Tatsache musste als Erstes einsinken, weshalb ich mir nun selbst etwas Wein in einen Becher goss und derweil kurz schwieg.


    Dann fuhr ich fort: Wie ihr sicher bereits verstanden habt, gehört ihr nun dieser Bruderschaft, also ist dieses Gebäude nun eure Heimat und euer Arbeitsort. Dann blickte ich die Frau an: Frauen haben wir üblicherweise hier nicht, dennoch versichere ich dir, dass meine Männer dich nicht anfassen werden. Falls doch, so wirst du mir dies UNVERZÜGLICH mitteilen.


    Dann wieder an beide: Unsere Aufgabe als Bruderschaft besteht darin, die Heiligtümer an den Kreuzungen zu pflegen und sicher zu stellen, dass die Laren immer gut versorgt sind, damit sie auch weiterhin ihre Kreuzungen schützen und Unheil von unserem Stadtteil abhalten. Die ganze Stadt ist nach Stadtteilen jeweils einer anderen Bruderschaft zugeordnet. Daher war es wichtig, dass wir schnell aus dieser Seitengasse verschwanden, denn die gehörte nicht mehr zu unserem Gebiet. Was sonst noch so alles zu unseren Tätigkeiten gehörte und womit wir unser Geld verdienten, das war hier und zu diesem Zeitpunkt noch unwichtig.


    So, und will ich wissen, warum wir uns alle in Gefahr begeben mussten um euch zu retten, und kommt ja nicht auf die Idee zu lügen. Ich erkenne Lügner. Ich fixierte den Mann mit einem Blick der tausend Worte problemlos ersetzte.

    Der Weg zurück in die Basis verlief zum Glück ohne weitere Zwischenfälle. Dort angekommen, untersuchte zuerst einmal einer der Brüder mit etwas medizinischer Erfahrung, er hatte früher als Arzt in einer Gladiatorenschule gearbeitet, die Wunden des Verletzten.


    Er stellte mehrere Rippen fest, welche vermutlich gebrochen waren und einige Hämatome, welche für etliche Tage das Gesicht entstellen und einige weitere Körperteile schmerzhaft leiden lassen würden, doch er vermutete keine lebensgefährlichen Verletzungen.


    Dann erhielten beide etwas Suppe und verdünnten Wein. Nach diesem einfachen Mahl wurden sie zu mir ins Officium gebeten, wo sie ihre Geschichte erzählen sollten.

    Nachdem Kaeso und seine Truppe sich wieder verzogen hatten und nur der Hühne noch die Porta zum Lupanar bewachte, sammelten sich meine Männer um mich und warteten auf meine Befehle.


    Also, ihr habt es gehört, die 2 nehmen wir mit. Bitte vorsichtig, wir schauen uns die Verletzungen in unserem Quartier dann an.


    Sofort teilten sich die Männer auf und führten die beiden neuen Sklaven zwischen sich zurück in die Hauptstrasse, weg aus dem fremden Bezirk wieder in unseren zurück.


    Als wir auf der Hauptstrasse und damit in unserem Bezirk wieder angelangt waren, atmete ich hörbar auf.
    Zum Glück hatten wir es nicht noch mit der Bruderschaft der Subura zu tun! Ich werde dem Chef morgen wohl einen Besuch abstatten müssen, um die Wogen zu glätten. Aber jetzt nichts wie zurück in unser Quartier und seht zu, dass die beiden Sklaven nicht abhauen!


    Dann zu den beiden Sklaven gewandt: Ihr könnt uns dann nachher erzählen, worum es hier ging und was ihr getan oder nicht getan habt. Jetzt müssen wir erst einmal von den Strassen verschwinden!

    2 Sklaven für den Preis einer Schuld, die noch immer auf dem ursprünglichen Niveau verblieb? Das war nun mal ein Vorschlag, mit dem ich sehr gut leben konnte, bedeutete es doch für mich und die Bruderschaft einzig und allein den Gewinn von 2 Sklaven.


    Daher fixierte ich Kaeso mit meinem strengsten Blick, der es auch schon geschafft hatte ganz andere Männer klein zu kriegen: Gut, ich nehme beide mit und deine Schulden verbleiben in der ursprünglichen Höhe. Doch wehe dir, wenn in Zukunft diesen beiden irgend ein Härchen gekrümmt wird. Was auch immer geschieht, betrifft es diese Beiden hier, dann mache ich dich persönlich dafür verantwortlich!


    Derweil kotzte der Sklave unter meinem Fuss auf den Boden, so dass ich jenen schnell weghob und einen Schritt auf die Seite machte. Kotze auf meinen Schuhen, das konnte ich heute nun wirklich nicht auch noch brauchen.


    Meine Männer gaben nach meiner Ansage einen Weg frei für die weiteren Personen, damit sich diese wieder in das Lupanar zurückziehen konnten. Dabei blieben sie jedoch wachsam, da die Klingen noch immer vorhanden waren.


    Dem scheinbar geprellten Freier warf ich 2 Doppelasse vor die Füsse: Hier, dein nächster Fick geht auf mich.

    Der Kampf war schneller zu Ende, als ich es erwartet hatte.


    Also HIER hast du deinen Betrieb, Kaeso. Schön, dass du uns dies endlich mitteilst und dich nicht mehr vor mir versteckst! Was will ich wohl? Wie wäre es mit dem Geld, welches du der Bruderschaft schuldest? Sonst wäre ich wohl kaum mit meinen Männern hier.


    Aus dem Augenwinkel sah ich, wie der verprügelte Mann versuchte sich irgendwie zu erheben. Ich machte einen Schritt zu ihm hinüber und stellte meinen Fuss auf seinen Rücken. Hier geblieben!


    Dann wandte ich mich der kreischenden Sirene zu, welche versucht hatte, Kaeso zu helfen. Halt deinen Schnabel sonst müssen wir ihn stopfen!


    Die Männer, welche den Hühnen umzingelt hatten, blieben wachsam und liessen diesen nicht aus den Augen, während die restlichen die am letzten beiden Männer in Schach hielten. Einer davon war nicht wirklich ein Problem. Dem Aussehen nach war dies wohl ein Freier.


    Also Kaeso, was ist hier los? Das da ist dein Sklave? Ich nickte mit dem Kopf zum Verprügelten hin, der unter meinem Fuss kaum einen Wank machte.
    Und er soll dich bestohlen, die Gäste betrogen haben? Dann ist die Sachlage ja ganz einfach! Du wolltest diesen Dieb loswerden, der es dir verunmöglichte deine Schulden bei uns zu bezahlen. Dabei werden wir dir gerne helfen.


    Ein Blick in die Runde zeigte, dass meine Männer verstanden, worauf ich hinaus wollte. Ein breites Grinsen machte sich in ihren Gesichtern bemerkbar. Und auch Kaeso schien zu merken, wohin das Gespräch führen würde, da er krampfhaft versuchte einen Satz zu basteln um mir etwas zu erklären. Doch er scheiterte immer wieder daran.


    Halt den Mund! Ich mache dir jetzt einen Vorschlag. Da du diesen Sklaven nicht mehr willst, werden wir ihn mitnehmen und dich so von dieser Last befreien. Im Gegenzug dazu werden deine Schulden bei uns verdoppelt, da wir die einen derart grossen Gefallen erweisen und dir die korrekte Bestattung dieses Sterbenden hier abnehmen.
    Kaeso begann irgend etwas zu wimmern und die Sirene fauchte uns giftig an, so dass einer meiner Männer sie in den Schwitzkasten nehmen musste.
    Wenn dir dieser Vorschlag nicht gefällt, dann möchten wir unser Geld gerne jetzt abholen, da wir gerade zufällig in dieser Gegend sind.


    Erwartungsvoll schaute ich Kaeso an. Er wusste genau, was passieren würde, wenn er nicht zahlen konnte. Oft gingen Häuser in ähnlichen Situationen in Flammen auf, nur um danach als Ruinen vom entsprechenden Geldgeber gekauft und für neue Zwecke genutzt zu werden. In unserem Fall wäre dies eine Erweiterung unseres Machtbereiches.