Beiträge von Azita

    Missmutig und unausgeschlafen schlurfte der maiordomus durch die morgentlich leere villa und grübelte derweil immer noch darüber nach warum der (aus Marmor gehauene) Kopf des Aureliers jüngst in der Nacht, über den Boden gepoltert war. Aber so sehr er seine grauen Zellen auch bemühte, es wollte ihm einfach kein plausibler Grund dafür einfallen, weswegen sich seine Laune auch nicht sonderlich besserte, als er prompt fast über die kleine Sklavin namens Cressida stolperte:


    "He du! ... Cressida, so war doch dein Name oder? ...Was läufst du um diese Zeit hier herum und weshalb rufst du nach Azita? ... Das parthische Miststück sollte eigentlich längst in der villa Flavia sein und wenn du sie das nächste Mal siehst, dann sag ihr, dass ich mir nicht alles von ihr gefallen lasse. Wenn sie etwas von mir will, dann muss sie mir auch etwas dafür geben. Mag sie auch einst eine parthische Prinzessin gewesen sein, hier in Rom ist sie jedenfalls nichts weiter als eine einfache Sklavin. Genauso wie du und ich, verstanden?! ... Aber was rede ich hier herum? Mach dich besser vom Acker und sieh zu, dass du dich irgendwo nützlich machst, du kleine Missgeburt."


    Mit diesen Worten ging der maiordomus (schlecht gelaunt) seines Weges ... den Weg eines unbedeutenden Sklaven, dessen Leben an dieser Stelle weitaus weniger wert war zu erwähnen als jenes dieser Zwergin, mochte sie auch noch so verloren in diesen Hallen wirken ... so war ihr Leben doch so viel wertvoller, um weiter zu erzählt zu werden (als das jenes maiordomus).

    Keine Widerworte und gemacht wird, was ich sage. So mochte Azita das! Sehr wahrscheinlich würde das bei Cressida kein Dauerzustand werden, aber das hatte Azita ohnehin nicht angenommen. Für den Augenblick jedoch hatte die kleine Griechin gut daran getan einfach nur hinterher zu laufen und den Mund zu halten.


    So schafften es die beiden Frauen ungesehen an den anderen Sklaven vorbei. Zwar konnte man die überraschten Ausrufe der Anderen deutlich hören, doch zum Glück galten diese nicht ihnen sondern dem gefallenen Aurelier, dessen Büste auf unerklärliche Weise über den Gang gepoltert war.


    Die glauben jetzt bestimmt, dass es hier spukt, grinste sich Azita ins Fäustchen und überlegte kurz, ob sie dieses Gerücht weiter streuen sollte. Ihr Blick fiel derweil auf die Zwergin und sofort verwarf sie den Gedanken wieder:Wohl besser nicht. Am Ende glauben die anderen Sklaven noch sie sei schuld und verflucht, da sie neu hier ist und noch dazu ihr Herr so plötzlich verschwunden ist.


    "Ich weiß es nicht, Cressida, … weder, was dein Herr getan hat noch, ob du hier weiterhin erwünscht bist …", gab Azita schulterzuckend zur Antwort und konnte sich eine böse Bemerkung über die verhassten Römer im allgemeinen nicht verkneifen: "Wir können eh nichts tun, da dieses ungläubige Römerpack im Grunde macht was es will. Da ist es am besten man hält sich - so gut es geht - im Hintergrund und schafft sich ein paar Rückzugsmöglichkeiten, … wie zum Beispiel dieses hübsche Plätzchen hier."


    Mit dieser Überleitung hin zu ihrem "kleinen Unterschlupf" zerrte Azita zwei Holzlatten an der Rückseite des Schuppen zur Seite und schlüpfte auf allen Vieren in das Innere. Der Schuppen war vollgestopft mit unzähligem Hab und Gut, welches in der villa keinen Platz mehr fand und so konnte man vom Eingang her die hintere Seite weder sehen noch erreichen. Und genau dort befand sich eines der geheimen Refugien, die Azita sich geschaffen hatte und damit das auch so bliebe, wandte sie sich mit einem eindringlichen Blick an Cressida:


    "Ich hoffe Dir ist bewusst, dass dieser Ort ab jetzt unser beider Geheimnis ist. Niemand darf davon erfahren, … N I E M A N D …. verstanden? …"


    Azita machte ein kurze Pause und sah dabei eindringlich die kleine Sklavin an. Im Grunde hatte sie nichts gegen Cressida und vielleicht wäre eine "kleine Verbündete" ja gar nicht so verkehrt, wenn es darum ging sich das Leben so einfach wie möglich zu gestalten:


    "Jetzt hör mir mal gut zu, Cressida. Die Aurelier und die Flavier haben zusammen so viele Sklaven, da fallen wir beide kaum auf, wenn Du verstehst was ich meine. Man muss nur einen Weg finden, um sich so unsichtbar wie möglich zu machen. So habe ich es bis dato gehandhabt so möchte ich es auch weiterhin tun. Du solltest also nichts unternehmen, was mich in irgendwelche Schwierigkeiten bringen könnte. Und im Gegenzug werde ich mein möglichstes tun, um dich zu beschützen. Ich hoffe wir sind uns einig?! ...Und nun leg dich schlafen und mach dir keine allzu große Sorgen um deinen Herrn. Mach Dir lieber Sorgen um Dich, ... zumindest wenn du weiterhin so frech und vorlaut gegenüber mir bist. "


    Zu Abwechslung huschte mal ein ehrlich gemeintes Lächeln über Azitas Lippen während sie ihrer Leidensgenossin, mit einem Augenzwinkern, ins Gewissen zu reden versuchte. Gleichzeitig deutete sie auf die Stelle ind er hintersten Ecke des Schuppens, wo sie sicher und unbemerkt die Nacht verbringen konnten. Was hingegen der nächste Morgen bringen würde, nun, ... das würde an anderer Stelle geschrieben stehen.

    Die Kleine war in der Tat nicht auf den Mund gefallen und sie schien sich auch nicht so leicht einschüchtern zu lassen, wie manch Andere. Azita musste eingestehen, dass sie durchaus beeindruckt war von den Antworten und Reaktionen der Zwergin. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie bei mir schlafen darf. Weder hier noch in der villa Flavia Denn eigentlich hätte Azita schon vor Stunden dort sein sollen, um ihrer Herrin bei der allabendlichen Körperpflege zur Hand zu gehen.


    Eine passende Ausrede hatte Azita ja bereits parat gehabt, weshalb sie immer noch in der villa Aurelia war und deshalb überlegte sie kurz, inwieweit da diese Zwergin hinein passte. Nicht, dass sie am Ende wegen Cressida (und deren vorlauten Geplappers) noch in Schwierigkeiten oder Erklärungsnot geraten würde.


    Apropos Schwierigkeiten und Erklärungen: Die Schritten kamen unaufhaltsam näher und die Stimme des maior domus war zu hören, als dieser ein paar anderen Sklaven den Befehl gab mit den Fackeln die einzelnen Gänge und Nischen auszuleuchten ... nicht mehr lange und ...


    "Kesssssa...Mist!", schnaubte Azita als sie in Cressida´s tränenschwangere Augen blickte. Die Kleine konnte einem wirklich leid tun, so verloren wie sie da stand. Oder ist das nur wieder eine Masche von ihr? Egal ...keine Zeit mehr ...


    "Also gut, ich nehm dich mit. Aber du weisst schon, dass ich eigentlich in der villa Flavia lebe und nicht hier? ... Na egal, das können wir ja alles noch klären. und jetzt machst du genau das was ich dir sage, verstanden? ... Und keine Widerworte jetzt, außer, du willst dem maior domus Rede und Antwort stehen ... Also komm!"


    Mit diesen bestimmenden Worten hielt Azita der Zwergin die Hand entgegen, in der Absicht sie daran mit zu ziehen. ... um die Ecke herum und dann den Gang entlang ... vorbei an den wachhabenden Sklaven und geradewegs hinaus in den Garten. Dort gab es (versteckt hinter den kostbaren Orchideen des verstorbenen Onkels der Aurelia) einen kleinen Schuppen, in dem Azita sich einen kleinen Unterschlupf eingerichtet hatte.


    Dorthin wollte Azita, um bis zum Morgen zu warten ... und dann ...dann sehen wir weiter.

    "Kesafat sagt man nicht! ... Zumindest dürfen Kinder dieses Wort nicht sagen und ...Du? ... DU auch nicht, du bist schließlich noch ein Kind!"


    Vergeblich versuchte Azita der Zwergin über den Mund zu fahren während diese auch schon wieder los brabbelte und Fragen stellte und blöde Bemerkungen machte, um provozieren zu wollen. Von wegen ... Die hübsche Statue ... Da wird die Domina aber nicht erfreut sein ... Was kümmert MICH das?


    "Oh, welch Glück, dass meine Domina gar nicht hier ist!", gab Azita gespielt entspannt zurück, wobei sie überheblich wirkend auf die Zwergin herab blickte: " ... und außerdem, wer sagt denn, dass ich DAS war? ...Vielleicht warst DU das ja. ... Oh je, da wird der maior domus aber gar nicht erfreut sein, wenn ER sieht was DU da ....", äffte Azita die Worte der Zwergin nach und stoppte aber inmitten des Stzes als plötzlich Schritte zu hören waren.


    Kein Wunder, schließlich würde so ein Gepolter den wachhabenden Sklaven im Haus sicher nicht entgangen sein und schon näherte sich der flackerte der Schein von Fackeln unaufhaltsam jener Stelle, an der sich Cressida und Azita befanden. Und nicht genug damit, nun äußerte die vorlaute Kleine auch noch den Wunsch bei ihr schlafen zu dürfen:


    "WAS???? Wieso? ...Wieso ist dein Herr verschwunden? Spinnst du? ... DU ... Du .... Du kannst doch nicht ernsthaft erwarten, dass ... ICH , ... Dich, ... bei ... MIR schlafen lassse. ....Ich bin Azita, Tochter von König Pakorors dem II! ... Bei Ahura Mazda, was ist denn nur in Dich gefahren? ... "


    Azita´s Blick wechselte augenblicklich in schockierte Ungläubigkeit, mit der sie die Blicke und die Worte der Kleinwüchsigen bedachte. Wie in alles auf der Welt kommt sie darauf, dass ich sie bei mir schlafen lasse? Azita´s Mund stand weit offen, um Worte ringend angesichts dieser Frage. Nicht nur, dass sich soeben Schritte unaufhaltsam nährertn, nein, nun maßte sich diese ...diese ...diese Unwürdige auch noch an das Lager mit einer wahren Prinzessin teilen zu wollen ... Da kam eindeutig wieder die alte Herkunft durch, nur nützte das hier wohl niemandem und am wenigsten Azita selbst.

    Kesafat! ... Kesafat! ... Kesafat!, wiederholte Azita das böse Wort drei weitere Male und biss sich dabei auf die Zunge: Ich bin so dumm! Warum muss mir das ausgerechnet jetzt raus rutschen?!?! Gleichzeitig hielt Azita die Luft an und presste ihren Körper noch fester gegen die Wand, als könne sie dadurch mit dieser verschmelzen und quasi unsichtbar werden. Oh Ahura Mazda, bitte mach, dass mich niemand entdeckt und bitte ...bitte lass diesen laufenden Meter an mir vorüber zieh ... Allein das Stoßgebet zu ihrem höchsten Gott half alles nichts, als prompt die Zwergin um die Säule herum lugte:


    "Ha ha ha .... erwischt ... Pffff", gab Azita die Worte mit einem genervten Schnauben zurück. Gleichzeitig löste sich "Prinzessin war einmal" aus ihrem Versteck und trat mit stolz erhobenem Haupt vor die Zwergin hin, um diese - mit in die Hüften gestemmten Armen - von oben herab anzufunkeln:


    "Was ich hier mache, geht Dich gar nichts an. Aber was machst Du überhaupt hier um diese Zeit? Sollten kleine Menschen wie Du nicht längst schlafen, so wie Kinder? ... Hah?"


    Wie so oft versuchte Azita mit ihrer überheblich wirkenden Art ihr Gegenüber einzuschüchtern. Das funktionierte oft, meist bei Männern, aber nicht immer. Manchmal musste Azita auch mit mit anderen MItteln nach helfen. So wie einst bei dem Verwalter, den sie damit locker um den Finger hatte wicklen können (bis die Sache am Ende ein wenig eskalierte). Oder wie bei dem maior domus der Aurelier, der ab und zu in ihren Ausschnitt blicken durfte und der sich - im Gegenzug - dafür freiwillig für sie ans Kreuz würde nageln lassen.


    Ob das bei der Kleinen auch funktioniert? Auf den Mund gefallen ist sie ja nciht gerade, beschlich Azita schnell das dumpfe Gefühl, dass sie so vielleicht nicht weiter kommen würde ...

    Auf den ersten Blick mochte Azita´s Anwesenheit (um diese Uhrzeit und ganz allein) hier in der villa Aurelia für Verwunderung sorgen. So ungewöhnlich war das allerdings gar nicht, da ihre Herrin zwar in der villa Flavia lebte, sie als geborene Aurelia aber einen steten Kontakt zu ihrer Familie hielt und somit ein reger Briefwechsel zwischen beiden Häusern statt fand. Und nun darf jeder gerne raten, wer nun unter anderem diese Post ständig hin- und her tragen durfte:


    Ich, Prinzessin Azita, 16. Tochter von König Pakoros dem II ... verraten, verstoßen und verkauft von meinem eigenen Vater, diesem Hund ... , fluchte Azita in ihren Gedanken, die immer wieder um ihr verlorenes Leben kreisten.


    Den Brief ihrer Herrin hatte Azita im übrigen schon vor Stunden abgeliefert und eigentlich hätte sie längst zurück sein sollen. Eigentlich, denn Azita hatte die Zeit hier noch für etwas anderes genutzt und sie hatte auch schon die passende Ausrede parat, falls ihre Herrin fragen sollte. So kam es also, dass Azita gedankenverloren durch die Gänge der villa Aurelia wandelte und es genoss, dass niemand außer ihr hier war. Niemand?


    Das sind doch Schritte? ... So ein Tapsen und tippeln, wie Kinderfüße ... Kinder?, wurde Azita aus ihren Gedanken gerissen und mit einem schnellen Seitenschritt hastete die Partherin hinter eine Säule und presste sich in eine dunkle Nische. Von dort aus lugte sie vorsichtig um die Säule und:


    Oh nein, nicht DIE schon wieder. Ob die mich bemerkt hat?, schnaubte Azita als sie die Zwergin erkannte und sofort zuckte sie zurück und schob sich noch weiter hinter die Säule, damit man sie nicht sah. Dumm nur, dass sie dabei mit dem Fuß eine Ahnenbüste um stieß, welche von anderen Sklaven zwecks Restaurierung abgenommen und hinter der Säule zwischen gelagert worden war.


    Welcher Aurelier das nun war, dessen Kopf nun mit lautem Gepolter über den kostbaren Marmorboden rollte, entzog sich der Kenntnis der Partherin. Es war ihr auch egal ... vielmehr entfleuchte auf parthisch ein gar unschönes Fäkalwort ihren Lippen, welches sich in etwa wie "Kesafat*" anhörte.


    [SIZE=7]*) Laut Duden online für Scheiße auf persisch. Ohne Gewähr auf Richtigkeit, da die parthisch-altpersische Sprache sich leider meiner Kenntnis entzieht[/SIZE]

    Zitat

    Original von Hairan
    ...
    Die junge Frau schaute skeptisch drein, aber vielleicht war sie eine Kundin? Sie sah irgendwie wohlhabender aus als die Mädchen aus der Subura, die sonst hierher kamen.
    Obwohl der Teint ihres Gesichtes und das prachtvolle schwarze Haar Hairan verrieten, dass sie unter einer südlicheren Sonne als der Romas geboren war, sprach er sie auf Latein an:
    "Salve, Tochter, zu wem möchtest du?"...


    "Anis von Alexandria, Wahrsager, Astrologe, Magus ... Alle Geheimnisse werden offenbart, nichts bleibt meinem Auge verborgen ... Klingt ja ganz interessant. Zumindest scheint das Geschäft gut zu laufen, sonst könnte dieser Anis sich sicher kein Haus wie dieses leisten", vertieft in ihre Gedanken las Azita stumm die in Marmor gemeißelten Lettern ab und dabei huschte ein flüchtiges Schmunzeln über ihre Lippen als sie das Zusatzschild erblickte. Aha, Bitte dreimal klopfen! ... Und was würde passieren, wenn ich nun ein-, zwei-, ... vier- oder x-mal anklopfe? Die Versuchung lag nahe dies einfach zu verproben, doch ehe Azita die Hand zum Schlag erheben konnte, riss eine Stimme sie ganz aus ihren Gedanken.


    Azita blickte zunächst grimmig in die Richtung des Mannes und musterte ihn erst einmal von oben bis unten. Nicht selten kam es vor, dass sie spontan angesprochen wurde oder man(n) ihr nach pfiff. Oftmals folgte auch irgend ein dummer und/oder anzüglicher Spruch durch den sie sich wiederum zu einer schnippischen Antwort gemüßigt fühlte.


    Ein derartiger Spruch blieb jedoch aus. Lediglich die Bezeichnung als Tochter veranlasste Azita dazu die Hände in die Hüften zu stemmen und den Mann weiter eindringlich anzusehen. Schlecht sah er ja nicht aus, zumindest erinnerte seine Aufmachung und seine markanten Gesichtszüge sie sehr an die Männer aus ihrer Heimat. Das muss wohl dieser Anis aus Alexandria sein, wie ein Sklave sieht er jedenfalls nicht aus und wer sonst wüde da in der Tür stehen und mich fragen … schlussfolgerte Azita, ohne jemals hellseherische Fähigkeiten gehabt zu haben. Da dieser Anis aber aus Alexandria stammte und er fließend Latein sprach, wirkte er weitaus weniger beeindruckend und anziehend auf Azita als es ein "echter Parther" getan hätte.


    "Jedenfalls nicht zu meinem Vater. … , ein spöttisches Lächeln ließ Azita´s Mundwinkel nach oben wandern, während sie schnippisch und mit leicht erhobenen Hauptes auf die Frage weiter zur Antwort gab: "Und es ist in jedem Fall besser für Dich, dass du zu jung bist um mein Vater sein zu können." Sonst würde ich dir auf der Stelle die Kehle aufschlitzen. Das Gedachte galt freilich allein ihrem verhassten Vater, weshalb sie es unausgesprochen ließ. Lediglich die Betonung "mein Vater" ließ unschwer erkennen, dass Azita ganz und gar nicht gut auf ihn zu sprechen war.


    [edit]: Mit diesen Worten drehte Azita dem Fremden den Rücken zu, spazierte stolzen Schrittes von dannen und machte sich weiter auf die Suche nach diesem und jenem .........


    Sim-Off:

    Nachdem die ID Hairan bis auf Weiteres abgemeldet wurde, habe ich mir erlaubt meinen post zu editieren und Azita langsam weiter gehen zu lassen.

    Das Sklavendasein war wirklich nichts für ein parthische Prinzessin. Dummerweise sahen das diese ignoranten Römer (und allen voran ihr Herrin) etwas anders. Allerdings kein Grund für Azita die Gegegebenheiten hinzunehmen wie sie waren, weshalb sie sich (wieder einmal) unbemerkt und ohne Erlaubnis aus dem Staub gemacht hatte. Über die möglichen Konsequenzen dachte Azita gar nicht erst nach, sonst hätte sie sich nur noch mehr über die Römer aufgeregt, die sich anmaßten alles und jeden auf dieser Welt unterwerfen zu wollen. An den Parthern bissen sich diese Ungläubigen jedenfalls die Zähne aus, was allerdings nur eine kleine Genugtuung war angesichts der Tatsache, dass letztendlich ihr eigener Vater - König Pakoros der II - es war, der sie den Römern als Sklavin überlassen hatte.


    Für diese Tat hasste Azita ihren Vater derart abgrundtief, dass kein Tag verging an dem sie ihn nicht tausendfach verfluchte und ihm den Tod wünschte. Und dieses Wunschdenken wurde fast schon zur Manie, indem sie (still und heimlich) ständig immer neue Szenarien und Methoden erdachte, auf die sie ihren Erzeuger - unter qualvollsten und grausamsten Umständen - umbringen könnte.


    Getrieben von diesen Gedanken war Azita also (zum wiederholten Male) ihrer Herrin enteilt, um auf den Märkten nach geeigneten Mitteln und Wegen für ihren Rachefeldzug zu suchen. Ungeachtet jeglicher Konsequenzen und regelrecht besessen von ihren Rachegelüsten streifte Azita also über einen der vielen Märkte, wobei ihre Augen vielleicht den Hauch einer Sekunde zu lange an einem Laden hängen blieben, als daran einfach nur vorbeizuschreiten. Anis von Alexandria … Wahrsager … Astrologe …. Und Magus …


    Getrieben von Neugier trat Azita näher an den Stand des Händlers heran um die Auslagen mit skeptischen Blicken zu würdigen. War dies nur ein Scharlatan, oder gar eine potenzielle Quelle, um ihren persönlichen Bedarf an allerlei Illegalem zu befriedigen? Hmm …. So viele Sesterzen, wie ich schon heimlich beiseite geschafft habe, sollten mir schin einige interessante Optionen eröffnen … oder täuschte sich Azita gar?

    Nachdem sich ihre Herrin endlich aus ihrer Sänfte bequemt hatte, schien es (vorerst) keine weiteren Aufgaben für Azita zu geben. Welch Glück! Nun galt es also größtmögliche Distanz zur Herrschaft zu halten, darauf spekulierend sich bei nächster Gelegenheit unbemerkt davon zu schleichen. Soweit der Plan, der durchaus aufzugehen schien, bis … bis schließlich diese kleine Sklavin die Aufmerksamkeit der Herrschaften auf sich zog. Welch Tolpatsch! Azita rollte amüsiert die Augen und sie hielt prompt die Hand vor den Mund, um das belustigte Kichern nach Möglichkeit zu unterdrücken. Da rannte diese winzige Person tatsächlich ihrem Herrn, in den Allerwertesten sozusagen, um sich sogleich auf selbigen selbst zu setzen.


    Azita beobachtete die Szene ausz sicherer Entfernung und sie dachte gar nicht daran ihrer Herrin zur Seite zu eilen - geschweige denn dem Besucher, der sich augenscheinlich als ziemlich einflussreich (und gleichsam gnädig gegenüber seinen Sklaven) heraus stellte. Ein Freund des Kaisers? Azita warf beiläufig einen interessierten Blick auf den Aurelier, während sie gleichzeitig auf leisen Sohlen in entgegengesetzter Richtung enteilte. Still und heimlich und (hoffentlich) unbemerkt, schließlich hatte sie besseres zu tun als der degenerierten römischen Oberschicht - länger als unbedingt nötig - zu Diensten zu sein. Ihr Weg führte sie vielmehr auf die Märkte, wo sie gedachte ihre heimlichen Giftvorräte aufzufrischen ...

    Auf Azita´s Hinweis hin blickte der Ianitor nach unten und hob erstaunt die Augenbrauen als er dort eine kleine Frau entdeckte. Diese plapperte auch sogleich auf ihn ein, worauf der Ianitor leicht die Backen aufblies. Warum nur mussten Frauen immer soviel reden? Diese Azita laberte ihn auch ständig voll und nun auch noch dieser laufende Meter. Der Blick des Türstehers folgte dem Fingerzeig der Zwergin und blieb an jener der beiden Sänften mit dem Löwenwappen hängen, aus der soeben der besagte Dominus stieg. Zweifelsohne ein Aurelier, doch sein Name war bislang nicht gefallen, weshalb der Ianitor nur schulterzuckend meinte:


    "Na wie es scheint hat Dein Dominus die besagte Aurelia gerade gefunden. ... Ich geh dann mal wieder. Ihr kommt sicher ohne mich zurecht", sprachs und drehte sich auf der Stelle um und entschwand. In der Küche wurden gerade die Reste des Frühstücks verteilt und davon wollte der Türsteher unbedingt noch seinen Teil erhaschen.


    Azita hatte indes auch bemerkt, dass der Ankömmling soeben Kontakt mit ihrer Herrin aufgenommen hatte. Puh! Jetzt muss ich der Aurelia sicher gleich beim aufstehen helfen. Diese verwöhnten Römerinnen sind ja sowas von unselbstständig ..., dacht´s und rollte genervt mit den Augen, ehe sie prompt los eilte ohne weiter auf die Zwergin zu achten.


    Nun war Azita selbst nicht gerade die "Größte", doch immerhin überragte sie die andere Sklavin noch um gut eine Kopflänge, was sie doch in Erstaunen versetzte. Wie klein ist die denn? Ist das ein Kind? … Nein, nein … Wie ein Kind sah die Andere nicht gerade aus. Noch beeindruckender als ihre geringe Größe war allerdings die kecke Art, mit der die Zwergin auf Azitas Worte reagierte.


    "Huh?… mein vulgäres Klopfen?", Azita war sekundenlang sprach los (was selten genug geschah) und auch die folgenden Worte konnten der kleinen Sklavin kaum Paroli bieten: "Ehm …also … bitte … ich …" He! ganz schön frech die Kleine …


    Noch ehe Azita eine schnippische Antwort fand, wurde bereits die porta geöffnet. Ob dies nun auf das erste Anklopfen hin geschah oder, ob erst Azitas "vulgäre Art" den Ianitor dazu bewogen hatte die Türe endlich aufzuschließen, … wer konnte das schon mit Sicherheit sagen? Der Ianitor sagte dazu jedenfalls nichts. Der Hüne blickte nur gelangweilt zu Azita, kratzte sich gleichzeitig hinterm Ohr und ließ den Blick (über die klitzekleine Zwergin hinweg sehend) direkt zu den beiden Sänften gleiten, um schließlich doch eine Bemerkung fallen zu lassen: "Beim Hades, was schreist du hier so rum, Azita? … Ach herrje, kommt deine Herrin schon wieder auf Kontrollbesuch vorbei? War sie nicht erst letzte Woche hier?"


    "Nein, heute ist sie wegen ihres Onkels hier, der anscheinend bei euch einziehen möchte. Frag einfach DIE da unten. Aber pass auf, dass du nicht aus Versehen auf sie trittst", gab Azita dem aurelischen Türsteher einen Fingerzeig, indem sie demonstrativ ausholend nach unten deutete und dabei die Zwergin frech angrinste. Grundsätzlich meinte Azita es nicht böse, denn irgendwie imponierte ihr die kleine Sklavin, doch konnte sie die Bemerkung von vorhin nicht einfach so hinnehmen, nicht ohne ihr eine kleine Retourkutsche zu geben.

    Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    ... und so kam es, dass die flavische Sänfte kurze Zeit später (und wenige Meter) neben der aurelischen Sänfte abgestellt wurde und eine Sklavin vorgeschickt wurde, um an der porta anzuklopfen. ...


    Eine Sklavin, die in Wahrheit eine parthische Prinzessin war, allerdings interessierte diese Tatsache hier in Rom (mit Verlaub gesagt) kein Schwein. Entsprechend missmutig schaute Azita auch jedes Mal drein, wenn sie wieder mal einen Befehl erhielt den sie auszuführen hatte.


    Mit zusammen gekniffenen Augen schlenderte Azita auf die porta zu, ohne dem geschäftigen Treiben um sie herum auch nur eines Blickes zu würden. Beinahe hätte sie dabei die kleine Gestalt an der porta über den Haufen gerannt, die just an der Tür kratzte. Oder sollte das ein Anklopfen sein?


    Mit geballter Faust schlug Azita ein paar Mal gegen das schwere Holz und mit lauter Stimme rief sie gleichzeitig aus: "He!! ...Aufmachen! ... Meine Herrin, Aurelia Prisca, begehrt Einlass, um ihren Verwandten zu begrüßen, dessen Ankunft für heute avisiert worden war."


    Azita senkte den Arm und lauscht kurz an der porta, ehe sie der zwergenhaften Sklavin mit den schönen großen Augen verschmitzt grinsend zuzwinkerte: "Also so klopft man an, siehst du? Oder was sollte das eben werden?"

    Das Meer war Azita schon immer unheimlich erschienen und freiwillig würde sie niemals einen Fuß auf ein Schiff setzen. In dieser Punkt hatte sie wohl eine standesübergreifende Gemeinsamkeit mit dem Hausherrn entdeckt, denn der Ehemann der Aurelia schien ebenfalls kein Freund der Seefahrerei zu sein. Welch ein Glück für Azita, denn offenbar würde seinetwegen die Rückreise nun auf dem Landweg erfolgen. Aber die Rückreise war längst noch nicht spruchreif, denn erst mussten sie überhaupt mal gesund und unbeschadet wieder von dem Schiff herunter kommen. Aber nicht auf dem Weg, den Azita beinahe eingeschlagen hätte, … nämlich auf dem direkten Weg ins Wasser! Doch zum Glück war ihr "Retter" erneut zur Stelle und bewahrte sie davor, von den Ungeheuern verschlungen zu werden, welche in den Tiefen der See nur auf einen Leckerbissen warteten.


    Die Vorstellung von jenen Seemonstern ließ Azita heftig zittern und fast vergaß sie darüber wie übel es ihr ging. Alles drehte sich in Azita´s Kopf und dumpf nur drangen die Worte von Lyciscus an ihr Ohr:


    Was ich mir dabei gedacht habe?"Boah …Lyciscus ….musst …du ausgerechnet …jetzt …mit mir schimpfen. … Was ich …mir dabei gedacht hab? …mmmmppf …na ich … wollt den Seeungeheuern nur ….mal …kurz Ave! …sagen", schnaufte Azita schwer und würgte zwischen den Worten während sie wie ein Häufchen Elend auf dem Deck der Nordwind kauerte. Mit angezogenen Beinen und das grünliche Gesicht halb dazwischen vergraben wollte Azita im Augenblick eigentlich nur dasitzen und warten, bis dieses furchtbare Geschaukel endlich aufhören würde. Zum reden oder gar scherzen war ihr ganz und gar nicht zu Mute, auch wenn sie sich Mühe gab das Ganze als Spaß hin zu stellen.


    Zum Glück schien Lyciscus zu bemerken wie schlecht es ihr tatsächlich ging, denn statt weiterer Belehrungen und Vorwürfe zeigte er sich voller Sorge um ihr Wohlbefinden: "Ich bin nicht …. Verletzt. … Mir ist nur so schwindelig und übel. Alles dreht sich …im Kopf …im Bauch … ich glaub ich muss …." Mit einer schnellen Drehung wandte sich Azita ab, um sich ein weiteres Mal zwischen den festgezurrten Fässern und Kisten auf Deck zu übergeben und dabei beneidete sie denjenigen nicht, der das Deck am Ende dieser Reise wieder sauber machen müsste ...

    Völlig unerwartet wurde dieser unscheinbare Ort zu etwas ganz besonderem - zumindest für Azita. Nur was genau das besondere ausmachte, konnte Prinzessin selbst nicht sagen. Es fühlte sich einfach nur schön an gehalten zu werden und die Lippen eines Mannes zu kosten, der so ganz anders war als die meisten Kerle, denen sie in ihrem bisherigen Leben bereits begegnet war. Das waren zum einen die Haremswächter von damals, als Azita noch gut behütet im Palast ihres Vaters gelebt hatte. Sofern man die Wächter überhaupt dazu rechnen konnte, denn ein entscheidendes Detail fehlte ihnen, um sie als "echte Männer" bezeichnen zu können. Und zum anderen waren da noch die Kerle, denen Azita auf ihrer Odyssee in die Sklaverei begegnet war. Diese wiederum hatten meist nur das Eine mit Azita im Sinn gehabt und genau das hatten sie nicht von ihr bekommen, denn Prinzessin hatte gelernt sich mit allen Tricks und Mitteln zu wehren.


    Oh ja! Azita kannte viele Methoden und Möglichkeiten, um einen zudringlichen Kerl auf Distanz zu halten, doch genau das wollte sie bei Lyciscus nicht. Im Gegenteil verspürte Prinzessin zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder das Verlangen, einem Mann ganz nah zu sein. Einem Mann wie Lyciscus, dessen Nähe ein angenehmes Kribbeln in ihrem Bauch erzeugte, sodass sie bereit wäre ihm noch mehr zu geben, … viel mehr als nur verführerische Küsse … schon in dieser Nacht. Allein der Gedanke daran ließ Azita´s Herz augenblicklich schneller schlagen, doch just in der Sekunde fand dieser wundervolle Moment sein Ende.


    Nicht schlagartig oder gar unschön und doch irgendwie seltsam, so wie Lyciscus sanft seine Lippen von den ihren löste. Ein Hauch der Verwunderung huschte über Azita´s Gesicht als Lyciscus sie behutsam zurück auf die eigenen Füße stellte und er nach Worten rang. Stimmt etwas nicht? … Stimmt etwas mit mir nicht?, grübelte Azita woran es liegen mochte und je weiter Lyciscus sprach, umso mehr bekam sie den Eindruck, dass ihn diese Nähe und die Zärtlichkeiten gerade mehr verwirrt hatten als, dass sie sein Verlangen nach ihr geweckt hätten. War es nur Einbildung? Vielleicht, aber für Azita wirkte die Reaktion ihres Gegenübers so, als hätte er ihr gerade einen Korb gegeben: Also wann möchtest du dann zu mir … wegen dem Kleid … Sollte sie etwa einen Termin bei ihm buchen? Als ob es hier um das Kleid ginge!!


    Der Zauber war vorüber (zumindest für´s Erste) und je länger Azita darüber nachdachte umso mehr war sie überzeugt, dass sie beinahe einen großen Fehler begangen hätte. Mich einem Mann aufdrängen? Na so weit kommt´s noch. … Pah! So leicht bekommt Lyciscus mich auch nicht, fiel Prinzessin wieder in jene Denkweise zurück, dass es eines Prinzen bedurfte um sie zu erobern und dementsprechend leicht fiel es ihr scheinbar wieder gefasst und unberührt zu reagieren - so als wäre gerade nichts zwischen ihnen gewesen: "Schon gut, Lyciscus, lass uns was essen gehen. Kennst du eine gute Taverne in der Nähe? … Und mal sehen, das Forum können wir auch irgendwann mal besuchen.", entgegnete Prinzessin schulterzuckend und ein Hauch Unterkühlung schwang dabei in ihrer Stimme mit.


    Das angenehme Kribbeln in Azita´s Bauch war hingegen immer noch da, doch im Augenblick wollte sie diesem Gefühl nicht mehr nach geben. Nicht jetzt und nicht hier und … auch nicht heute Nacht, geschweige denn in dem gekauften Kleid. Mit energischen Schritten stolzierte Azita an Lyciscus vorbei und in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren: "Na komm schon! So viel Zeit bleibt uns nicht mehr … Ich muss nämlich bald zurück in die villa. Unsere Herrin wollte, dass ich Mara bei der Vorbereitung des Bades zur Hand gehe ….", rief sie mit einem flüchtigen Blick über die Schulter zurück und da sie nun ein wenig eingeschnappt war, konnte sie sich folgende Worte nicht verkneifen:


    "Und danach wollte mir Nestor noch seine Schnitzereien zeigen. … ", den Namen betonte Azita dabei ganz besonders und bewusst: "Hattest du gewusst, dass Nestor diese kleinen Holzfiguren herstellt, welche die Römer für ihren Ahnenkult benutzen? Ich glaube ich lasse mir auch ein paar Figuren von ihm schnitzen …"Nestor, Wer bei Ahura Mazda war Nestor? Lyciscus kannte den griechischen Sklaven bestimmt: Nestor war einer von unzähligen Haussklaven. Etwa so alt wie Lyciscus, kleiner und weniger athletisch gebaut, aber vom Aussehen her durchaus attraktiv. Im Prinzip war Nestor für Azita Luft, aber im Augenblick kam der Grieche Prinzessin gerade recht um eventuell Lyciscus´ Reaktionen ein wenig zu … testen

    "Gleich einige Vorfälle sagst du? … Oh, dann muss ich wohl aufpassen, dass es meinem Retter nicht zu viel mit mir wird …"Mit leicht schief gelegtem Kopf blickte Prinzessin in die Augen ihres Retters und begann dabei zu grinsen. Natürlich wusste sie worauf Lyciscus anspielte: Das Feuer in Antium, der Dornenbusch, an Bord der Nordwind ... Und jetzt der Fehltritt am Brunnen, … jedesmal war Lyciscus zur Stelle … Azita seufzte leise, denn sie könnte Lyciscus noch viele weitere "Vorfälle" nennen, an die sie aber nur ungern und kaum noch zurück dachte: "Du willst mir doch nicht etwa durch die Blume hindurch sagen, dass ich tollpatschig bin, oder?", bohrte Azita mit einem fragenden Blick und immer noch frech grinsend nach obwohl sie zugeben musste, dass diese Annahme nicht ganz von der Hand zu weisen wäre.


    "Ich bin nicht tollpatschig! Ich bin nur ein wenig impulsiv, in der Art und Weise, wie ich denke und handle …", lieferte Prinzessin gleich die Erklärung nach woran es lag, egal wie Lyciscus darüber denken und antworten mochte. Impulsiv! Traf es das nicht genau? Azita´s Grinsen verschwand während Lyciscus vom Essen redete. Hunger verspürte Prinzessin durchaus, aber nicht nach Essen, … sondern nach etwas anderem, etwas das …sich aber ähnlich bemerkbar machte, indem es im Bauch zu kribbeln begann.


    Den einen Arm hatte Azita um den Hals von Lyciscus gelegt, um mehr Halt zu haben, doch schien sie ihm nicht sonderlich zur Last zu fallen, da er komischerweise keine Anstalten machte sie wieder abzusetzen. Gefiel es ihm sie herum zu tragen? Wartete er gar auf etwas? Auf etwas bestimmtes? Es kam Azita fast so vor und sie müsste lügen wenn sie behaupten würde, es würde ihr nicht gefallen:Jetzt … oder nie … oder doch … irgendwie … soll ich es tun … oder lassen … soll ich es wagen, … soll ich ihn … Azita´s Augen begannen seltsam zu funkeln und dann handelte sie wieder einmal ganz impulsiv, ihrer spontanen Eingebung folgend …


    Ohne Worte und ohne Hast legte Azita ihre Lippen auf die von Lyciscus. Kein flüchtiges Küsschen auf die Wange sollte es werden, nein … Azita bewegte die Lippen nur leicht, ohne sich wieder von Lyciscus lösen zu wollen … mit leicht geöffnetem Mund an seinen Lippen saugend … ganz sanft und zärtlich und mit verspielter Lust … seine Lippen küssend, wieder und wieder: "Soll … ich … das Kleid … für dich tragen … heute … Nacht? … , drangen zwischen den Küssen ganz leise Worte aus Azitas Mund, die selbst für sie kaum hörbar waren und doch meinte sie es tatsächlich ernst, mit dem was sie gerade sagte und was sie tat. … Ganz impulsiv - so war Azita eben …

    "Ach, tatsächlich? Der Händler kannte meine adelige Herkunft nicht und war gleich so davon beeindruckt, dass er ganz blass wurde während du ihm die Hand geschüttelt hast?! … Ts ts meine Untertanen werden immer nachlässiger. Ich fürchte ich werde härtere Strafen verhängen müssen, für derlei Vergehen.", fasste Azita auf das Geflunker des Thraker amüsiert kichernd zusammen, denn sie beide wussten ganz genau, dass ihr aristokratischer Ursprung - salopp gesagt - kein Schwein interessierte. Mittlerweile konnte Prinzessin sogar selbst darüber Witze machen, nachdem sie sich dem Verlust ihrer Identität einigermaßen abgefunden hatte. Was blieb ihr auch anderes übrig außer, die Hoffnung niemals aufzugeben und das Beste aus ihrem Leben zu machen. Und ganz ehrlich, so schlimm war das Leben als Sklavin gar nicht, zumindest nicht heute …


    Heute wollte Azita jede Minute des Tages genießen, die sie zusammen mit Lyciscus verbringen konnte und mit dem Sack voller Münzen konnten sie so einiges anstellen. Der Vorschlag, zum Forum zu gehen und Reden zu schwingen, fand Lyciscus allerdings nicht besonders berauschend und Prinzessin konnte sich schon denken, weshalb. "Pah! Du hast ja bloß Angst, dass ich uns beide mit meinem losen Mundwerk wieder in Schwierigkeiten bringe", lachte Azita den Thraker frech an, als dieser meinte sie sollten es "vielleicht vermeiden". Womit sie wohl genau ins Schwarze traf, oder? "Oder? …", wiederholte Azita mit einem fragenden Blick zu Lyciscus, als dieser sie plötzlich über eine Seitegasse zu einem kleinen Brunnen auf einem abgelegenen Platz führte. Was sollte das jetzt? Wollte Lyciscus gar an dem Punkt ansetzen, an dem sie vorhin aufgehört hatten …


    Erneut standen sie einander gegenüber und seine Hände wanderten zielsicher wieder an ihre Hüften. Einen Wimpernschlag lang dachte Azita wirklich, dass Lyciscus sie sogleich an sich heran ziehen würde, Gleich passiert es! Prinzessin schluckte und gebannt starrte sie in die Augen des Thrakers, bereit … ja sie wäre bereit, bereit für … ein … Für eine Rede? Azitas Blick wechselte kurz in Verwunderung, ehe leise kichernd fest stellen musste, dass Lyciscus sie "nur" auf den Brunnenrand heben wollte, damit sie von dort zu ihm sprechen konnte.


    "Oh, hier darf ich also? … Bist du dir auch ganz sicher, dass uns hier keine Gefahr droht? Hier? … Wenn ich gleich meine wundervolle Stimme für dich erklingen lasse?", rief Azita frech grinsend vom Rand des Brunnens hinüber zu Lyciscus. Mit ausgestreckten Armen balancierte Prinzessin zunächst einmal den Brunnenrand auf und ab, während sie den Blick gespielt prüfend umher schweifen ließ. "Hmm, …. Nicht, dass wir am Ende von klitzekleinen Römern belauscht werden. Römer, die so klein sind, dass wir sie am Ende völlig übersehen haben.", scherzte Azita lachend, doch außer fensterlosen Häuserwänden zu beiden Seiten und der schmalen Seitengasse als Durchgang, sowie dem kleinen Brunnen in der Mitte, war der "Platz" (sofern man den quadratischen Fleck als Platz bezeichnen konnte) absolut leer.


    "So denn …", räusperte sich Azita kurz und fast hätte sie den Halt verloren, als sie mit dem linken Fuß neben den Brunnenrand tippte. Aber zum Glück bemerkte Prinzessin den Fehltrittt rechtzeitig und so konnte die Rede beginnen:


    "Hört … hört! Volk von Rom, was ich zu verkünden habe und fürchtet euch, denn ich bringe schlechte Nachrichten!", rief Azita mit brustgeschwellter Stimme so laut sie konnte, dass es prompt von den Häuserwänden wieder hallte: "Ups … war das zu laut?", neckte Azita ihren Begleiter, indem sie gespielt zusammen zuckte und sich schnell umsah, so als kämen gleich von allen Seiten Leute auf sie zugestürmt. "Egal …. Also wo war ich?" Mit einem erneuten Räusperer setzte Azita wieder zum sprechen an:


    "Volk von Rom, eure Tage der Herrschaft sind nun gezählt, nun, da ich … ICH! Prinzessin Azita, eure Hauptstadt und euer Volk erobert habe …Jawohl!!!", schmettere Azita los, als würde sie an der Spitze eines gewaltigen Heeres stehen und einen Ansprache an die unterworfenenen Gegner halten. … Halten, …halten war genau das Stichwort, denn Prinzessin war kaum noch zu halten, als sie weiter auf das imaginäre Publikum (inklusive Lyciscus) einredete: "Ihr werdet mir von nun an dienen und mir eure Treue schwören und wenn ihr euch weigern solltet, dann werdet ihr meinen ganzen Zorn zu spüren bekommen!! …OH ja, ich werde euch mit einem Fluch belegen, der euer Reich für tausend Jahre in absolute Finsternis tauchen wird … Ihr …ihr seid … ", mit erhoben Armen und geballten Fäusten redete sich Azita regelrecht in Rage, doch ehe sie völlig in ihrer neuen Rolle - der Rachegöttin aus dem fernen Osten - aufgehen konnte, passierte es …


    … diesmal war es der rechte Fuß, mit dem Azita ins Leere trat: "Oh …oh … verdammt! …, waren ihre letzten Worte und dieses Mal gäbe es für sie kein Halten mehr. …

    "Öhm, wie belieben? … aber ich hab doch noch gar keinen Prei … " Völlig verwirrt und verunsichert starrte der Händler den Thraker an. Er war sich fast sicher, dass der Preis des Kleides vorhin mit keiner Silbe gefallen war, geschweige denn, dass er das Kleid von sich aus für 400 Sesterzen angeboten hätte. Es war allerdings müßig darüber diskutieren zu wollen, denn die Reaktion von Lyciscus ließ den Mann augenblicklich kreidebleich werden. "Ui?! … Ich … ehm, könntest du bitte … aufhören … meine … Hand … au … …au … auuuuua", winselnd wie ein Hund schnappte der Händler nach Luft und seine Augen wurden immer größer während Lyciscus bedrohlich nahe vor ihm stand und ihm mit leisen Worten klar machte was er zu tun hätte.


    "Ich … ich … tu ´s ja … ja … ja … jetzt lass bitte meine Hand … los! ….Danke! Mit einem Seufzer der Erleichterung wedelte der Händler die schmerzende Hand ein paar mal hin und her, ehe er reumütig und mit kleinlauter Stimme auf Azita zuging:"Ehm, also … wie soll ich sagen? Es tut mir aufrichtig leid, werte Dame, dass ich eben so ausfallend zu dir war. Ich … möchte mich dafür in aller Form bei dir entschuldigen und zum Zeichen des guten Willens meinerseits verkaufe ich dir das Kleid für sage und schreibe zweihundert Sesterzen. Und? … Sind wir uns einig?", seufzend und mit einem gewissen Rest Widerwillen legte der Händler das Kleid auch schon in Azita´s Hände und wartete mit gesenktem Blick auf ihre Reaktion.


    Azita war fasziniert und verblüfft zugleich. So wütend hatte sie Lyciscus noch nie drein blicken sehen und obwohl sie sein Geflüster nicht verstand war für sie sonnenklar, dass er dem Händler gerade mächtig eingeheizt hatte. "Sind wir … ", entgegnete Azita schließlich dem Händler auf seine Frage hin, ohne sich weiter um sein Geschwätz zu scheren. Die Sesterzen und das Kleid wechselten die Besitzer und damit war die Sache erledigt und jeder ging von nun an wieder seine Wege.


    Bei Ahura Mazda, … das … war beeindruckend eben! … " Azita blickte bewundernd zu Lyciscus auf und sie konnte immer noch nicht glauben, was sie eben gesehen hatte: "Was in aller Welt hast du dem Händler denn zugeflüstert? Der war ja plötzlich so bleich als wäre ihm Ahriman höchstpersönlich erschienen" Prinzessin gluckste vergnügt als sie nochmal an das Gesicht des Händlers denken musste. "Dank dir haben wir eine Menge Sesterzen gespart. Was hältst du davon, wenn wir uns nun etwas zu essen kaufen und anschließend den Rednern beim forum romanum zuhören?, schlug Azita gut gelaunt vor während sie nebeneinander die Gasse entlang schlenderten.


    "Ich habe nämlich gehört, dass jeder dort Reden schwingen darf und, dass manche ziemlich lustige und wirre Dinge daher reden sollen. Mit dir als mein Beschützer an meiner Seite würde ich mich sogar trauen, selbst eine Rede zu halten. Was meinst du, soll ich?", fragend und mit einem Grinsen auf den Lippen blickte Azita zu Lyciscus und gleichzeitig tat sie etwas, das ihr ganz spontan in den Sinn kam. Sie hakte sich einfach bei ihm unter und drückte sich dabei leicht gegen seinen Arm um ihm zu zeigen, dass sie sich in seiner Nähe sehr wohl und beschützt fühlte.

    Will ich? Soll ich? … Will ich wirklich? … Soll ich wirklich? Erwartungsvoll und gleichzeitig unentschlossen verharrte Azita in ihrer Starre, nachdem sie die Hände ihres Gegenübers wieder an ihren Hüften spürte und ihre Blicke einander trafen. Ein schönes und gleichzeitig kribbelndes Gefühl breitete sich gerade in Azita aus und lähmte sie regelrecht. Hätte sie ihm nun einfach einen Kuss geben sollen? Dachte Lyciscus gerade das Gleiche? … will ich, soll ich …? Das Funkeln seiner Augen schiene genau diese Gedanken ausdrücken zu wollen ohne, dass etwas geschah.


    Azitas Herz schlug jedenfalls höher bei dem Gedanken daran von Lyciscus geküsst zu werden. Einfach so! Hier und jetzt! Ganz spontan und doch standen sie beide - eine gefühlte Ewigkeit - nur wie versteinert da ohne, dass einer von ihnen aus einem inneren Impuls heraus gehandelt hätte. Aber wer weiß, vielleicht war ja genau dieses Zögern das Besondere an diesem flüchtigen Augenblick, welcher ein jähes Ende fand als der Händler sie von draußen anschrie.


    "Wie? … Wir kaufen das Kleid, … echt jetzt?", blinzelte Azita verdutzt und ehe sie sich versah, sprach Lyciscus auch schon weiter. Irgendwie süß, wie unsicher und verlegen Lyciscus plötzlich war und auch seine zurückhaltende Art gefiel Azita in dem Augenblick besonders. Er war so ganz anders als jene Männer, denen sie in ihrem Leben schon egegnet war. Die Meisten hatten kaum gezögert, sobald Azita ihnen schöne Augen machte und nicht selten hatte Prinzessin besondere Mühe gehabt, um den allzu aufdringlichen Kerlen heil zu entkommen. Mal mit sanfter Gewalt und mal mit härteren Mitteln, aber an diese Situationen erinnerte sich Azita nur ungern.


    Der heutige Ausflug mit Lyciscus würde Azita wiederum in guter Erinnerung behalten und wer weiß, vielleicht würde sie eines Tages ja doch einen Verwendung für das Kleid finden. "Ja, wir treffen uns draußen. .. Und, danke Lyciscus!", bedankte sich Azita für seine Worte mit einem Lächeln, das ihn keinesfalls (wegen seines Gestotters) auslachte sondern einfach nur anlachte. Das war wohl die Bestätigung auf die Lyciscus gewartet hatte, denn sogleich verschwand er durch die Vorhänge und hörte wohl gar nicht mehr den enttäuschten Seufzer, den Azita leise ausstieß.


    "Na endlich! … Ich dachte schon ich muss die Urbaner rufen. Das hier ist schließlich ein anständiger Stand und keine Absteige. Also … zurück zum geschäftlichen. Das Kleid! … Du wolltest es kaufen. Es kostet achthundert Sesterzen!... Na? … Na?", wandte sich der Händler meckernd direkt an Lyciscus und streckte ungeduldig die Hand nach dem Geld aus während man hinter dem Vorhang Azita deutlich nach Luft schnappen hörte: "Achthundert Sesterzen? … Ich hab mich wohl verhört." Keine 10 Sekunden später schoss Prinzessin aus dem Verschlag, direkt auf den Händler zu und mit giftiger Stimme schleuderte sie ihm entgegen was sie von seiner Preisvorstellung hielt: "Du mieser Halsabschneider, du nimmst es wohl von den Lebendigen?! Achthundert? Vergiss es. … Keine dreihundert gebe ich dir dafür."


    Im ersten Moment wich der Händler verdutzt drein blickend vor Prinzessin zurück, ehe er sich wieder einigermaßen fing: "Ich …. Was… ich … ich … was … erlaubst du dir eigentlich. …du … du …" Der Händler sah Azita nun ebenfalls wutentbrannt an und man merkte deutlich, wie es ihm in den Fingern juckte. Am liebsten hätte er dieser vorlauten Furie eine schallende Ohrfeige verpasst, doch dann besann er sich wieder auf das Geschäftliche und winkte einfach nur ab: "Pah! Was reg ich mich eigentlich auf? Mit Weibern feilsche ich sowie nicht. Also halt den Mund und geh zur Seite, husch …husch!" Mit einer scheuchenden Handbewegung und einem herablassenden Blick bedachte der Händler kurz Azita, ehe er ihr einfach den Rücken zudrehte und sich erneut an Lyciscus wandte. Nun war es Azita, die fassungslos und mit offenem Mund da stand und nicht wusste was sie sagen sollte.


    "Also, was ist nun? Du sagtest vorhin, dass du das Kleid kaufen willst!", erinnerte der Händler nochmal daran, dass der Kauf schon so gut wie besiegelt gewesen war: "Weißt du was? Weil ich Mitleid mit dir habe und du mit DER da schon genug gestraft bist, geb ich dir das Kleid für fünfhundert Sesterzen. …Na los, schlag ein! Und einen Rat gibt es kostenlos dazu: Du solltest sie öfter mal die Peitsche spüren lassen. Die Peitsche hat noch keinem Weib geschadet." Mit diesem gut gemeinten Rat revidierte der Händler seine ursprüngliche Preisvorstellung nach unten und hielt Lyciscus die offene Hand hin, bereit das Geschäft zu besiegeln.

    Lyciscus war es zu verdanken, dass ihr Auftritt ein schnelles Ende fand und darüber war Azita keineswegs wütend oder gar traurig. Es war ja nicht jene Art der Beachtung, die Prinzessin sich insgeheim wünschte oder die sie sich gar erhofft hatte. Im Grunde war sie sogar froh, dass Lyciscus sie rechtzeitig zurück gedrängt hatte, denn lange hätte es sicher nicht mehr gedauert, bis irgendwer ihr schmutzige Worte und zweideutige Bemerkungen zugerufen hätte. Derartige Kommentare kannte Prinzessin leider nur zu gut und viel zu oft hatte sie diese schon über sich ergehen lassen müssen, auf dem langen Weg von ihrer Heimat bis hierher nach Rom.


    Aber heute hatte sich zum Glück niemand getraut und wer weiß, vielleicht lag es ja nur daran, dass sie einen großen und starken Begleiter an ihrer Seite hatte. Groß ja! Und stark …ja seine Brustmuskulatur fühlte sich auch ziemlich gut an, soweit Azita das nebenbei durch den Stoff seines Gewandes beurteilen konnte. Gedanklich begann Azita kurz abzuschweifen, denn irgendwie war es ein gutes und auch schönes Gefühl zu wissen, dass jemand hier war der sich Gedanken um sie machte und der im Stande wäre sie zu verteidigen. Oder zu retten! Die Erinnerungen an den Tag, an dem Lyciscus sie aus dem Feuer gerettet hatte, waren Azita im Gedächtnis geblieben und auch auf der Überfahrt nach Antium* hatte er sie vor einem Sturz ins Meer bewahrt. Ach ja und aus einem Dornenbusch hatte er sie auch befreit … na wenn das so weiter ginge … Versonnen begann Azita zu schmunzeln während sie daran zurück dachte und gleichzeitig spürte wie Lyciscus nicht so recht wusste, wohin mit seinen Händen. Wobei sich seine Finger auf ihren Hüften doch gerade sehr angenehm angefühlt hatten und es nicht den Anschein machte, dass Lyciscus sie absichtlich "befummeln" wollte.


    "Ich verstehe schon wie du es gemeint hast, Lycsicus und dafür möchte ich mich bei dir bedanken", grinste Prinzessin auf seine Erklärungsversuche zurück, ohne Anstalten zu machen ihre Hände ebenfalls zurück zu ziehen so wie er es plötzlich tat. Im Gegenteil ertappte sich Azita dabei, wie sie mit ihren Händen ganz langsam über seine Brust streichelte, hin zu seinen Oberarmen und daran entlang nach unten, in der Absicht seine Hände zu fassen und diese zurück an ihre Hüften zu führen. Bei Ahura Mazda, was mach ich da? Egal - Azita dachte meist nicht großartig darüber nach was sie tat, sie tat es einfach - impulsiv und spontan, so wie es ihr gerade in den Sinn kam. Ein anderes Kleid? Ein anderer Stand? Nein, irgendwie hatte Prinzessin sich in das Kleid vernarrt und an die Vorstellung es irgendwann tatsächlich zu tragen:"Nun ja, ich … ich könnte mir schon vorstellen, etwas darunter anzuziehen, … so wie du es vorgeschlagen hast. … Meinst du, dass das Kleid dann immer noch gut aussehen würde, … an mir? Ich könnte es ja zum Beispiel anziehen, wenn ich …"


    Weiter kam Azita nicht, denn von draußen klang laut und unmissverständlich die Stimme des Händlers zu ihnen herein:
    "Heh ihr Beiden! Was treibt ihr da drinnen so lange? Wollt ihr das Kleid nun kaufen oder nicht? Das hier ist ein Marktstand und keine Absteige. …Wenn ihr unter euch sein wollt, dann sucht euch gefälligst ein anderes Plätzchen! … Also was ist nun? 400 Sesterzen für das Kleid, ... kauft ihr es?"


    Sim-Off:

    Hab mir erlaubt de Thread mit der Überfahrt nach Antium zeitlich vorzuziehen, da es für den weiteren Fortgang beider Geschichten m.E. unerheblich ist. Hier passt es aber gut für einen weiteren Aufzählungspunkt. ;)