http://www.imperium-romanum.in…es/misc/ava_galerie/9.jpg Als das aktuelle Konsulngespann mit dem Eilantrag im Senat aufwartete, hatte das Tiberius Numicius Cicurinus nicht ein bisschen überrascht. Allerdings gab es da ein klitzekleines Problem: es kollidierte mit seiner Kandidatur.
Das wiederum war ebenfalls nicht einfach darzustellen, denn er hatte wie gewisse andere Personen ebenfalls mit seiner Kandidatur gehadert und sich mit seinem Wunsch-Collega nicht nur einmal zu einem Münzwurf durchgerungen. Der Tod des Kaisers und die Öffnung des Testaments hatte gewisse Neuerungen mit sich gebracht, mit welchen er sich als Konsuln nicht wirklich rumschlagen wollte. Auch wenn die Chancen so gut wie nie standen, waren doch fast alle seiner Konkurrenten abgesprungen: als Konsul wäre er dem Kreuzfeuer der Senatoren ausgesetzt, das es deutlich schwerer machen würde seinen Vater auf den Kaiserthron zu setzen. Caesar klang immerhin deutlich besser als Consul. Und wenn er erst einmal Caesar war, würde er keine Probleme haben zehnmal soviele Konsulate auf sich zu vereinen wie der Vettius und dieser Duccius.
"In Anbetracht der Sachlage kann ich dem Bestreben der Konsuln die innere Logik nicht absprechen. Dennoch ist klar, dass ein solcher Dispens - wenngleich nicht derart drastisch wie andere ihn hier darstellen - zu unnötigen und vor allem überflüssigen Konflikten mit Gesetz und Usus führt.", wandte sich Cicurinus an den Senat nachdem der purgitische Consular dies gewünscht hatte und gab sich dabei größte Mühe nicht allzu motiviert zu wirken, "Und auch wenn meine Konkurrenten, mein Wahlkollege und ich uns auf das Amt vorbereitet haben sehen wir doch, dass das Verfahren zur Wahl eines neuen Princeps durch die Konsuln Vettius und Duccius begonnen werden wird, die sich bereits seit dem Tod des Princeps als Verwalter der Krise gezeigt haben. Für uns ist daher klar die Sache von denselben Händen zuende führen zu lassen die sie begonnen haben, denn machen wir uns nichts vor: ein solcher Staatsakt wird seine Zeit brauchen. Wir brauchen alleine zur Regelung normaler Angelegenheiten im Senat nicht wenig Zeit, wer will dann tatsächlich glauben wir würden einen Princeps im Schnelldurchgang wählen?
Wir glauben auch, dass der von Senator Germanicus vorgeschlagene Weg, die Wahlen zu verschieben bis der neue Kaiser gewählt und inthronisiert wurde, der deutlich elegantere ist. Mein Kollega-in-spe und ich sprechen uns daher deutlich für diese Verschiebung der Wahlen aus, werden dadurch größere Unannehmlichkeiten und Konflikte mit Usus und Tradition vermieden. Zudem ist dies nach außen deutlich leichter zu vermitteln als ein kaiserfreier Dispens."
Die Wahl eines Suffektkonsuln, wie der Duccius sie vorgeschlagen hatte, war ein netter Vorschlag. Allerdings würde dieser kaum praktikabel sein, da der Numicius nicht ernsthaft daran glaubte der Kaiser würde rechtzeitig inthronisiert werden, um ein Suffektkonsulat noch sinnvoll erscheinen zu lassen. Nein, der Germanicus hatte hier mit seinem Kompromiss deutlich Machbareres vorgeschlagen.
Ein ernster Blick zu seinen Konkurrenten, die wie er auch ihre Kandidatur nach dem Tod des Kaisers nicht zurückgezogen hatten, machte nonverbal deutlich, dass er nicht ihretwegen das Feld geräumt hatte und hier in Vorleistung gegangen war.
Dass man ihn verstanden hatte wurde deutlich, als das einzig verbliebe Kandidatenpaar sich einen Moment später ebenfalls zu einem Rückzug der Kandidatur bereit erklärte.