Beiträge von Lucius Annaeus Florus

Ich hatte also noch nicht viel meiner alten Geschicklichkeit verloren. Da war ich wirklich froh und ich nahm mir vor, auch wieder mehr zu trainieren. Als der Nauta nun zurücktrat und die Niederlage eingestand war ich innerlich erleichtert.

Du bist nicht der Erste, welchem dieses Schicksal widerfährt. sagte ich ihm. Die Menge an umstehenden Soldaten aller Dienstgrade wusste wohl gerade nicht, wie sie reagieren sollte. Vielleicht waren sie von meinem plötzlichen Sieg etwas überrascht.

Ich denke, es wird nun wohl Zeit, sich mit deiner Zukunft zu befassen. Der Kampf hat mir gut getan und ich denke ich weiss, was ich mit dir anstellen werde. Komm bitte nachher zu mir ins Officium. Doch jetzt erst einmal frisch machen!

Noch immer standen die Soldaten um uns herum.

Zitat

Original von Caius Antonius Flavus
Also ich verstand einfach nicht warum in mir alle einen frechen jungen sahen. nein ich habe nur meinen Platz verteidigt!
Der Offizier aus dem Officium hat mich hergeschickt, ich will zur Classis Antwortete ich und wartete was der Medicus nun von mir wissen wollte

Der Medicus liess sich durch diese Äusserungen nicht irritieren.

Ausziehen! befahl er und wartete, bis die Tunika weg war. Dann untersuchte er die Muskulatur und die Knochen des Mannes. Da schien wenigstens nichts gebrochen oder gerissen zu sein. Tauglich schien er also zu sein.

Erst jetzt wandte er sich der Nase und dem Auge zu. Unsanft machte er sich mit Daumen und Zeigefinger an der schiefen Nase zu schaffen. ...

Verdammte Sch.... was war denn jetzt schon wieder passiert dachte ich, als eine dichte Wolke Staub aufstieg und ich die Schreie der Arbeiter hörte. Sofort eilte ich zur Baustelle.

Was ist los? Was ist passiert? Schafft erst mal die Verletzten ins Valetudinarium! STATIM!

Ein kleiner, fetter Mann in blauer Tunika welche seine Rundungen durch den enggeschnallten Gurt noch betonte, betrat den Raum.

Salve, kleinen Kampf gehabt und von Soldaten aufgelesen dabei? Geschieht dir Recht!

Die Augen des Offiziers verengten sich. Also Leichtsinn und lockeres Temperament. Den Rest wird der Medicus feststellen. Ihr begebt euch jetzt beide dorthin, und wehe, ihr zankt euch auf dem Gelände des Stützpunktes weiter!

Der Offizier notierte sich erst einmal alles, was die 2 sagten. Dann blickte er sie scharf an.

Ungezügelte Wutausbrüche, ein hitziges Temperament, Anwandlungen von jugendlichem Leichtsinn oder Sturheit? Unkontrollierbare Streitsucht?

So klopte ich dann halt erneut am Officium des Quaestor Principis.

Gerade als ich an der Wache vorbei wieder nach draussen wollte, drehte ich mich erneut um.

Verzeih mir Miles, ich glaube, ich muss doch nochmals zum Quaestor Principis. Ich kenne den Weg, danke.

Ohne zu warten trat ich wieder in den Palast und machte mich auf zum gesuchten Büro.

Den Gruss erwiderte ich ebenfall, war dies nun wieder eine Handlung, welche ich gewohnt war. So endete also meine erste richtige Audienz beim Kaiser als Kommandant einer militärischen Einheit.

Ruhig, innerlich jedoch aufgewühlt, verliess ich den Saal.

Der Aushebungsoffizier liess sich nicht anmerken, dass ihn die Erscheinung dieser 2 Männer absolut ekelte. Deutlich sah man die Kampfspuren und er, ein alter Hase, hatte nichts übrig für Leute, welche ihren Zorn und ihr Temperament nicht im Griff hatten. Zuviele Leute hatte er genau aus solchen Gründen schon sterben sehen.

Dann brauche ich die Namen, die Herkunft, den Beruf und Gebrechen respektive Krankheiten von euch!

Das hört sich nicht schlecht an. Du schlägst ihn also für eine Beförderung zum Optio vor?

In Anbetracht der vielen neuen Probati wäre das nicht schlecht, dann hätten wir mit dir sicher einen Ausbilder in nautischen Dingen und mit ihm einen Mann, der sich in militärischen Belangen direkt von mir ausbilden liesse. Hast du bei dieser Gelegenheit wieder einmal etwas vom Gubernator Atticus gehört? Wenn seine Gesundheit keinen Dienst zulässt wäre es vielleicht besser, ihn zu entlassen?

Da endlich kam eine Reaktion! Genau in die kleine Lücke zwischen Gladius und Scutum welche immer entstand, wenn man zustach, ging sein Angriff. Das war nichts Neues, hatten doch schon manche Probati welche nicht gewusst hatten, dass diese Lücke immer entsteht, dies bei mir versucht, sowohl in Germania bei der Legio, als danach in der Flotte.

Nun gut, es erging nun dem Nauta nicht besser als seinen Vorgängern. Ich liess den Stich zu, er war zu schnell ausgeführt, als dass ich ihm hätte komplett ausweichen können, doch durch meine Angriffsbewegung traf sein Gladius bei der Stichbewegung zwischen meinen Oberarm und den Körper in die Lücke. Ich machte einen Schritt nach vorne, stiess wie ganz zu Beginn des Kampfes mit aller Kraft meinen Schwerpunkt nach Vorne und Oben und klemmte dabei sein Übungsgladius zwischen Oberarm und Körper ein. Selbst eine echte Klinge hätte bei diesem Schachzug keine grösseren Verletzungen anrichten können, weil sie durch das Kettenhemd, welches ich in einem Ernstfall tragen würde, abgeblockt worden wäre.

So hatte ich also die Klinge blockiert und den Arm, welcher bei diesem Vorstoss weit nach vorne geschnellt war drückte ich nun mit meinem Scutum durch die Bewegung nach oben ab.

Dass dieser Aufruhr auch dem Praefectus der Classis gemeldet wurde, entging den beiden Kampfhähnen ob ihres Eifers völlig. Es würde noch genügend schnell gehen und sie würden diesen Mann sehen, wenn sie noch immer den Mut hatten, so im Rekrutierungsbüro aufzutauchen.

Ich bedanke mich bei dir, mein Kaiser, für deine Zeit und die Tatsache, dass du mir immer wieder Gehör schenkst!

Als der Kaiser sich erhoben hatte, erhob ich mich ebenfalls. Es ziemte sich nicht, sitzen zu bleiben. Nun stand ich also wieder vor ihm, dem mächtigsten Mann im Imperium Romanum, und wusste wieder einmal nichts mehr zu tun und zu sagen, daher neigte ich meinen Kopf.

Hier befindet sich das Lager mit dem Material für die Soldaten. Schwerter, Schilde, Kettenhemden, Tuniken, Schuhe und was sonst noch alles zur Ausrüstung gehört kann hier abgeholt oder zur Ausbesserung abgegeben oder eingetauscht werden.

Ich nickte dem Aushebungsoffizier zu, welcher sodann eine vorgefertigte Urkunde mit dem Namen des neuen Mannes vervollständigte und aushändigte:

Willkommen in der Flotte, Probatus, du kannst mit diesem Schreiben nun dein Material fassen gehen und dich dann in den Unterkünften der Probati einquartieren. Morgen beginnt dann dein Training!

Nein, ein Nachteil muss dies nicht sein, doch es kann einer werden. Zu leicht geht man Risiken ein. Hast du mir denn Konkretes zu berichten über diesen Mann? Welchen Weg würdest du sehen?

Die Geduld hatte ich sicher auch und der Nauta hatte sich wohl darauf verlassen, dass ich diese irgendwann verlieren würde. Das tat ich nicht, doch ich deckte ihn mit einigen wohlüberlegten und koordinativ äusserst vorsichtig ausgetragenen Attacken ein, welche das Ziel hatten, ihn erstens in die Defensive zu drängen und zweitens ihm etwas die Kraft zu nehmen, denn auch die ständige Verteidigung kostete Kraft, manchmal fast mehr als ein sauber ausgetragener Angriff, weil man immer am Limit war.

Verzeih, ich war da wohl etwas abgelenkt!

Zu den Fahrern, ja, ich finde es auch besser, wenn beide gehen. Die Taktik ist da eine andere Geschichte. Gerade bei unerfahrenen Fahrern kann es schnell vorkommen, dass sie anstatt zu helfen einander nur behindern.

Dann lass diese bitte hören und begründe sie gut. Die 2 Missionen der letzten Zeit haben ja sicherlich dazu beigetragen die Männer einschätzen zu lernen.