"Du bist also schlicht nur ein Tollpatsch der versehentlich bei einer derart wichtigen Feierlichkeit gegen einen Stein gestoßen ist und dieser hüpfte in unsere Richtung von dannen? Tja Sachen gibts, die gibts gar nicht. Das klingt so blöde, dass es fast nur wahr sein kann. Kann jemand Dein Missgeschick bezeugen?
Und bitte sag jetzt nicht der Stein...
Noch bist Du nicht verhaftet, Du wirst nur kontrolliert. Rechtschaffene Bürger haben die Urbaner nicht zu fürchten. Was mit den Schmähern und Schändern der Götter geschieht? Junge das solltest Du wissen, sie sind tot. Jene die sich gegen die Götter auflehnen, ihre Tempel schänden, ihre Anhänger angreifen, ihre Feiern und Feste stören landen meist in den Mägen von sehr hungrigen Löwen. Das beantwortet Deine Frage, ja sie werden verurteilt und hingerichtet.
Du siehst mir nicht so aus, als möchtest Du einen Löwen von innen kennenlernen.
Folgendes, Du verziehst Dich jetzt umgehend von hier. Ich spreche Dir ein Aufenthaltverbot aus. Erwischen wir Dich hier noch einmal, war das kein Versehen. Stolpern ist erlaubt, Steine werfen ist verboten. Haben wir uns verstanden? Ob Du gestolpert bist, weißt Du allein und das musst Du mit Dir ausmachen.
Wir nehmen es jetzt einfach an, so wie Du Verstand. Nutzt Du die Chance nicht und kommst zurück, dann wirst Du die Sache mit mir ausmachen müssen. Betrachte es als Wohlwollen der Götter, allen voran Mars", befahl Lurco dem Knirps. Er hoffte der junge Bursche würde zukünftig vorsichtiger durch die Gegend stolpern, oder sich zweimal seine Aktionen überlegen.
Manchmal half man Rom, indem man Milde walten ließ. Manchmal indem man einem Ungeheuer den Kopf abschlug. Lurco hob den Stein auf und schaute dem jungen Mann in die Augen. Die Wahl lag bei dem ihm, Unglückswurm oder Unruhestifter.
"Los hau ab", sagte Lurco und nickte Richtung Seitengasse.