Beiträge von Sisenna Iunius Scato

    Der Hausherr persönlich öffnete die Tür. Er war nach Ende seiner letzten Schicht vor Ort, um nach dem Rechten zu sehen. Ein allzu lange unbeaufsichtigtes Gut lud allerlei Gesindel dazu ein, sich darin sesshaft zu machen. Und nach außen hin, so ehrlich musste man sein, sah die Domus Iunia momentan furchtbar aus und kein bisschen repräsentativ. Wie denn auch? Der einzige Sklave Unauris kam nicht hinterher mit dem Anwesen, das zuvor jahrelang leer gestanden hatte, und die übrigen Bewohner verbrachten den Großteil ihres Lebens in einem Militärlager. Es war, wenn man so wollte, ein typischer Männerhaushalt, in dem momentan alles der Pragmatik untergeordnet war.


    Umso überraschter war Scato, als eine junge Frau sich hier bemerkbar machte. Was konnte sie von den Bewohnern der verwilderten Domus Iunia wollen. Das würde er sicher gleich erfahren. "Salve", grüßte er und wartete ab, was die junge Frau wohl zu vermelden hatte.

    Scato erwiderte das Lächeln.


    "Ja, das habe ich. In der Domus Iunia, die etwas außerhalb von Mogontiacum im Grünen liegt. Dort könntest du kostenlos als Gast von Faustus Iunius Rupa wohnen und deinen Mann in geschütztem Rahmen treffen. Er hat einen Schlüssel. Der Garten ist sehr großzügig, aber momentan vollständig verwildert. Dort könntest du dich nach Belieben gärtnerisch austoben und in der umliegenden Natur auch Wildkräuter sammeln, die im Garten nicht wachsen wollen. Wie hört sich das für dich an?"

    Ihm gefiel ihre Sichtweise. Vor allem aber gefiel ihm, dass Iunius Rupa nicht allein aus Zuneigung für sie gehandelt hatte, als er sie empfahl, sondern Hilda tatsächlich fortgeschrittene Kentnisse in diesem Bereich besaß. Scato machte eine umfassende Geste.


    "Du siehst hier unseren gesamten Heilkräutergarten. Sonnenkräuter, Schattenkräuter, Wasserkräuter, Steinkräuter und dort drüben leben unsere Bienen. Sie bestäuben nicht nur die Blüten, sondern liefern auch Wachs und Honig. Beides verwenden wir ebenfalls in der Heilkunde. All das, was wir hier haben, ist viel und doch zu wenig. Dem gegenüber stehen die vielen Kranken, die wir momentan zu verzeichnen haben. Du kannst dir vorstellen, dass dieser Kräutergarten gerade das Nötigste abdecken kann, insbesondere jetzt im Winter, wenn die Pflanzen ihr Wachstum einstellen. Der Garten dient uns deshalb auch als Vorratslager für Samen und Setzlinge aller wichtigen Heilpflanzen.


    Könntest du dir vorstellen, wenn man dir Samen und Setzlinge zur Verfügung stellen würde, für die Lazarette der um Mogontiacum stationierten Einheiten Kräuter anzubauen und zu sammeln? Du hättest damit eine dauerhafte Einnahmequelle und würdest ein gutes Werk vollbringen."


    Dass seine Gedanken noch einen Schritt weitergingen, behielt er vorerst für sich. Er wollte zunächst abwarten, was Hilda antwortete. Wenn Hilda sich Scato, der neben ihr stand, genauer ansah, konnte sie unter dem Halstuch drei Halsketten mit Anhängern sehen, die er zu jedem Zeitpunkt bei sich trug und niemals abnahm: ein Amulett des Faunus, ein Fruchtbarkeitsamulett in Form eines Penis und eine Reise-Sonnenuhr. Und vielleicht konnte sie daraus das Eine oder Andere schlussfolgern, was Scatos Sichtweise auf das Göttliche und die Natur betraf.

    "Hm-hm", machte Scato uneindeutig, während sie zu den jeweiligen Pflanzen schlenderten. Auch Scato liebte den Kräutergarten und die Bienen, die im Sommer darin schwirrten. Was solche Dinge betraf, war er ein Feingeist. Hilda musste sich einiges an Fragen gefallen lassen, was jedoch bedeutete, dass Scato ihre Bewerbung ernst nahm und sie nicht einfach abwimmelte. Vielleicht hieß es auch, dass er schon eine bestimmte Idee hatte. "Wenn du diese Pflanzen benötigst, suchst du sie also in halbschattigen Wäldern, lichten Laubwäldern und Bauerngärten. Wenn du sie selbst anpflanzen willst, was ist also zu beachten? Ich nehme an, du hast als Heilerin Erfahrungen mit dem Gärtnern oder hast du bislang alle Pflanzen in der Natur gesammelt?"

    Nö, das klang nicht unhöflich, alles gut. ;) Meine Freischaltung dauerte mit meinem ersten Account damals auch etwa zwei Wochen, so dass ich verstehe, dass das auf die Geduld schlagen kann.


    Ein lebender Vater wird momentan schwierig, da alle lebenden männlichen Iunier Jungspunde sind. Es sei denn, unser "Senior" Iunius Rupa war während seiner Jugend umtriebig gewesen und hat dich schon als Jugendlicher in die Welt gesetzt. Was auch ein Weg wäre, wenn ihr darauf Lust habt. Aber das können wir in Ruhe nach der Freischaltung besprechen.


    Bleibt mir nur noch die traditionelle, altehrwürdige Begrüßungsformel der Gens Iunia auszusprechen: Willkommen bei den Bekloppten.


    Für die Stadtwache fasse ich zusammen:


    Name: Iunia Matidia

    Gens: Iunia

    Stand: civis

    Wohnort: Mogontiacum

    Familienstatus: freies Gensmitglied


    Eltern werden nachgereicht.

    Hallo Matidia,


    es ist so, dass die Gentes, welche du dir ausgesucht hast, derzeit eher in größeren Intervallen im IR vorbeischauen. Wenn du dich gedulden möchtest, wirst du sicher Antwort erhalten, aber das kann Tage bis hin zu Wochen dauern.


    Ich biete dir gern ein zu Hause in der Gens Iunia. Weibliche Verstärkung könnten wir gut gebrauchen. Auch wenn derzeit niemand einen hohen Posten bekleidet, sind wir eine angesehene Gens mit langer Tradition. Charakterköpfe sind uns herzlich willkommen - man sagt, die Iunier seien alle ein bisschen verrückt. Wichtig ist nur, dass innerhalb der Familie alle zusammenhalten.


    Wir haben derzeit aktive Spieler sowohl in Rom als auch in Mogontiacum und auch in beiden Städten einen Wohnsitz, so dass du da nach Belieben Anschluss finden könntest.


    Viele Grüße

    Scato

    "Danke, Eques. Abite." Damit war Fango entlassen und Scato wandte sich wieder Hilda zu. Die Umgebung schien der Frau zu schaffen zu machen. Scato war die mystische Sichtweise der Germanin fremd. Der Optio valetudinarii der Ala begleitete die beiden, hielt sich aber zuhörend im Hintergrund, während Hilda und Scato sich unterhielten.


    "Du kannst mich Optio Iunius nennen. Ich bin eher Lazarettverwalter als mächtiger Krieger - drüben im Castellum Mattiacorum, wo meine Einheit stationiert ist. Ginge es nach mir, würde ich irgendwann als Medicus ordinarius ganz den Kampf sein lassen und mich rein auf den Heilberuf konzentrieren. Helfen möchtest du also. Na, dann komm mal mit." Scato führte Hilda in den Kräutergarten, der zu jedem Lazarett gehörte. Er gedachte, die Germanin auf die Probe zu stellen. Auch um diese Jahreszeit standen die meisten dieser Pflanzen noch im satten Grün, hatten ihr Wachstum jedoch eingestellt. "Zeig mir drei Kräuter deiner Wahl, beschreibe, wofür sie gut sind und wie man sie einsetzt - und wo man sie findet."

    Auf dem Weg in den Garten sah Scato seinen kleinen Bruder in vertrauter Emsigkeit herumwuseln, samt einer weiblichen Begleitung. Begrüßt hatten sie sich bereits an der Porta, doch so durchdringend, wie der Kleine ihn anblickte, wollte er etwas von ihm, so dass Scato innehielt. "Nuntio, Eques", sagte er ernst. Nur wer ihn kannte, sah das Schmunzeln in seinen Augenwinkeln. Der Leiter des Lazaretts war anbei, so dass er einen vorbildlichen Eindruck hinterlassen wollte, auch wenn gerade der kleine Bruder vor ihm stand.

    << RE: Porta praetoria – Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers bitte hier anmelden!)


    Scato ließ seine Ankunft melden. Ihn erwartete der Medicus ordinarius, mit dem er noch nicht persönlich das Vergnügen gehabt hatte. Dieser Militärarzt hatte den militärischen Dienstgrad eines Centurios inne, besaß jedoch keine militärische Befehlsgewalt. Dafür stand das ganze Valetudinarium unter seinem Kommando. Scato hoffte, dass das Gespräch zum beiderseitigen Nutzen verlaufen würde, und trug einiges an Schriftkram und Material bei sich. Dafür hatte er das Operationsbesteck ausgeräumt, das er heute nicht benötigen würde.

    Hufgetrappel erklang. Ein Lichtfuchs mit heller Mähne bewegte sich im Schrittempo auf das Tor zu. Sein Reiter trug die Kleidung des Optio valetudinarii mit gebleichter Tunika und einem Helmkamm aus weißen, langen Federn. Zwar war das nicht allgemein üblich, doch Scato hatte das für sich und seine Mitarbeiter in dieser Weise etabliert, damit man das medizinische Personal auf den ersten Blick als solches erkannte, und um dessen Gemeinschaftsgefühl und Stolz auf ihre Arbeit zu fördern. Da gab es Nachholbedarf und er selbst wollte mit gutem Beispiel vorangehen.


    Als er das Tor erreichte, sprang er ab und schlang sich das Gepäck um die Schultern, die prall gefüllte Verbandstasche, sowie sein Schreibzeug. Den Zügel drückte er dem nächsten Soldaten in die Hand.


    "Salve, Equites. Ich bin Optio valetudinarii Iunius von den Cohortes Praetoriae aus dem Castellum Mattiacorum. In Absprache mit Decurio Matinius würde ich mich gern mit eurem Medicus ordinarius unterhalten."


    Unausgesprochen blieb, dass es um das noch immer wütende Fieber ging. Diese Details gingen die Soldaten an der Porta nichts an.

    Er war freigeschaltet im Sinne von aktiviert, also: "Darf Postings absetzen, die nach Kontrolle durch die Spielleitung freigegeben werden." (Trollschutz) Um die ID selbst für das Spiel freizuschalten, muss im Adminpanel noch ein wenig mehr eingestellt werden, was ich jetzt mal fix erledigt habe. Die doppelte Verwendung des Begriffes "freigeschaltet" ist nicht ganz glücklich. Eigentlich sollte man die erste Stufe "aktiviert" nennen. Ich schicke dir mal einen hilfreichen Link, Flo.


    Marcus Tiberius Durus

    Jetzt bist du wirklich freigeschaltet. Viel Spaß im Spiel!

    Erledigt. Ich habe das mal mit dir als Autor gepostet, weil es ja deiner Feder entstammt: