Mal wieder: "In eisige Höhen" von Jon Krakauer (wahre Geschichte).
Krakauer war bei einer der größten Katastrophen am Mount Everest dabei. In vielen Kulturen glaubt man, dass die Berge der Sitz der Götter seien oder dass die Berge selbst Götter wären. In diesem Jahr waren die Opfer, die der höchste Berg der Erde forderte, besonders hoch. Die Ursachen dafür sind bis heute umstritten. Neben der atmosphärischen Umgebungsbeschreibung gefallen mir Krakauers lebendigen Charakterzeichnungen der beteiligten Menschen, von denen jeder seine ganz eigene Bürde mit sich trägt, um sie am Berg abzustreifen und freiwillig gegen die des erbarmungslosen Berges zu tauschen.
Wem das Buch zu lang ist, dem empfehle ich die Verfilmung "Everest", die sich akribisch an die überlieferten Ereignisse hält und deren Entwicklerteam eng mit den Überlebenden zusammenarbeitete. Das Einzige, was mir am Film weniger gefällt als am Buch (vom naturgemäß geringeren Detailgrad her abgesehen), ist der Umstand, dass die Sherpas so weit in den Hintergrund rücken, deren wichtige Rolle für die beiden beleuchteten kommerziellen Expeditionen an der Stelle verkannt wird und die während der Katastrophe ebenso viele Opfer zu beklagen hatten. Ansonsten ist der Film sehr gut recherchiert und umgesetzt, die Bergsteiger tragen sogar die gleichen Mützen wie die Teilnehmer der damaligen Expedition.
