Beiträge von Sisenna Iunius Scato

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    Entschuldigung, ich nehme diesen Satz zurück. Ich wollte die Urbaner und dich keinesfalls damit kränken.

    Angenommen. Lass uns aufhören, zu streiten. Letztlich wünschen alle, die hier sind, sich das Gleiche: entspanntes Spiel und etwas Ablenkung vom Alltag.

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    Der Plot, den ich plante, ist in dieser Form gefährlich und betraf mehrere Personen. Ich hätte den Plot beantragen müssen. Ihr als SL ratet mir davon ab bzw gebt mir die Erlaubnis nicht. Fertig.

    Korrektur. Wenn den Beteiligten das so gefällt ... warum nicht. Ich verwies nur auf mögliche Komplikationen. Lediglich der Tod der Vestalis Maxima ist absolut. Die liegt nicht im Sterben, sie ist mausetot und das ist kein SL-Entscheid, sondern die Entscheidung ihrer Spielerin.


    Du wurdest nirgends beleidigt. Wer austeilt, muss auch einstecken können. Du hast den harschen Tonfall selbst eingeläutet mit deiner Unterstellung, wir würden die CU zu modern spielen. Die Lösung sieht ganz einfach aus: Werde nicht kriminell auffällig und spiele künftig ohne uns.


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    mein Verständnis der Vestalinnen wäre spekulativ

    Das ist für dich ein persönliches Drama, nachdem du keine Quellen benennst? Komm schon. Das ist keine Quelle, das ist ein Thread. Belassen wir es einfach dabei.


    Ich fasse mein Fazit noch mal etwas deutlicher zusammen. Meine Empfehlung lautete, die persönliche Ebene außen vor zu lassen und etwas mehr gegenseitige Toleranz walten zu lassen, anstatt sich gegenseitig das Spiel mit Erbsenzählerei zu verleiden. Ergo spiele du deine Vestalinnen, wie du es für richtig hältst, aber lasse uns auch unseren Stil für die CU. Können wir so verbleiben?

    Wenn du Akademikerin bist, weißt du sicher auch, was eine Behauptung ist, liebe Maximilla, und warum diese keine Relevanz für einen gebildeten Rezipienten haben.


    Oder man verweist schlichtweg ehrlich darauf, dass man sich an dieser Stelle im Reich der Spekulationen bewegt. Auch das ist legitim, insbesondere im Rollenspiel, sollte jedoch nicht als anerkannter Konsens verkauft werden. Was die kreative Freiheit innerhalb des historischen Rahmens angeht, halte ich mich für einen toleranten Spieler. Diese Toleranz wünsche ich mir auch von meinen Mitspielern.


    Natürlich erzeugen Behauptungen auch schlechte Vibes, besonders wenn sie in Gestalt von Unterstellungen einherkommen, die nichts mit fundierter Kritik zu tun haben, und mit Augenrollsmileys und ironischen Herzchen oder falschen Smileys garniert werden, da gebe ich Tiberia Stella recht. Geht es um den inhaltlichen Austausch und nicht um die personale Ebene, bemüht man seine Quellen oder hält sich zumindest an die bekannten Richtlinien für fachliche Diskussionen. So können auch kritische Themen vernünftig und für beide Seiten gewinnbringend diskutiert werden.

    Natürlich tust du das. Genau diese haltlose Anmaßung kommunizierst du den gesamten Thread über.


    Du bist diejenige, die hier gleich zwei kritische Spielzüge tätigen wollte - eine Leiche nachträglich zur Sterbenden zu erklären und ehrbare römische Familien in den Fokus der Ermittler zu bringen! Also kehre mal schön vor deiner eigenen Haustür, bevor du die Spielweise anderer Leute kritisierst.


    Tipp:


    Hier im Forum sind ein Haufen Akademiker und die sind auch Diskussionen auf akademischem Niveau gewöhnt. Kümmere dich künftig um eine angemessene Quellenarbeit, anstatt mit haltlosen Behauptungen um dich zu werfen. Verkörpere anhand deiner Quellen ingame deine Vestalin so, wie man es von ihr erwarten würde und trage dadurch SimOn zur Respektabilität der Vestalinnen bei, anstatt hier SimOff mit dem Füßchen aufzustampfen und dramatisch mit den Augen zu rollen. Die Masche zieht bei mir nicht.

    Respekt - möglich. Scheu? Gestatte, dass ich lache.


    Du erwartest hoffentlich nicht von mir, 9 Seiten Thread durchzulesen, da du selbst dir nicht die Mühe machen möchtest, dein Anliegen zu beschreiben? Dann kann es dir nicht so wichtig sein.

    Den Rest müssen die Beteiligten hinter den Kulissen klären, zu denen ich nicht gehöre. Mir ging es nur um die Warnung der Familien, die du beinahe mit sehr ernsten Problemen beladen hättest.


    Damit bin ich hier raus.

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    Kein Römer hätte jemals eine Vestalin getötet, und selbstverständlich hätte keine Vestalin die Maxima auch nur angerührt.

    Der Komplexität der menschlichen Psyche und der Kreativität diverser Krimineller werden Pauschalaussagen nicht gerecht. Auch heute zünden Leute Kirchen an und vergewaltigen Nonnen. Ich finde es darüber hinaus gut, wenn versucht wird, die historischen Umstände plausibel widerzuspiegeln und man sich dazu am Durchschnitt orientiert.


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    der Kaiser als oberste Stelle wäre ohnbehin als nächstes informiert worden. Das Vertuschen betraf nur den Mord auf der Straße, um eine Panik zu verhindern.

    Dann liegt es am Pontifex Maximus und den Pontifices, was sie aus der Situation machen.

    Das hat sich bis gerade eben anders gelesen. Dann wäre auch Gracchus als Ansprechpartner auf jeden Fall hinzuzuziehen.


    Wurde denn außer der Lustratio damals auch durch die Urbaner ermittelt? Falls wir uns raushalten sollen, wäre es schön, zeitnah informiert zu werden, damit wir keine Zeit für den Fall verschwenden. Wenn wir kein Stopp von ganz oben erhalten, werden wir dazu ermitteln, darum mein Hinweis, dass der Plot, so wie bisher geplant, zu unbeabsichtigten Problemen für die Beteiligten führen könnte.

    Warum eigentlich? Müsste euch nicht daran gelegen sein, den Fall zu klären? Kapier ich gerade nicht.


    Ihr geratet mit diesem Handeln in den Verdacht, eure Maxima selbst beseitigt zu haben, und die Familie, bei der du die Leiche deponierst, wird als potenzielle Mittäter möglicherweise ebenso in den Fokus der Ermittler geraten. Ich bin gerade nicht sicher, ob du dir diesen Plot bis zum Ende überlegt hast oder ob es von dir beabsichtigt ist, dass es so finster weitergeht und dass ehrbare römische Familien in den Verdacht der Beihilfe zum Mord geraten.


    Mit den Ermittlern solltest du dich auf jeden Fall hinter den Kulissen absprechen, wie es nun weitergeht, damit hinterher niemand knatscht.

    OBDUKTIONSBERICHT

    Der Obduktionsbericht der Cohortes Urbanae untergliedert sich in drei Teile:

    • Teil I - Mitwirkende
    • Teil II - Vorbericht der Ermittler
    • Teil III - Obduktionsprotokoll

    Während Teil I und Teil III vom Medicus ausgefüllt werden, ist für Teil II die Mithilfe der Ermittler vor Ort notwendig. Der vollständige Obduktionsbericht wird an den Leiter der Ermittlungskommision übermittelt.



    TEIL I - MITWIRKENDE


    • Empfänger des Berichts: Tribunus Cohortes Urbanae Lucius Petronius Crispus

    • Patient:
    • Geburtsdatum:

    • Obduzent:
    • Obduktionsdatum:
    • Vidierender Arzt: Medicus Ordninarius Lucius Murena (NSC)



    TEIL II - VORBERICHT DER ERMITTLER

    - durch die Ermittler auszufüllen -


    Da in der Regel der Medicus nicht am Tatort zugegen ist, sondern ihm der Leichnam ins Valetudinarium geliefert wird, ist für die Vollständigkeit des Obduktionsberichtes die Mithilfe der Ermittler erforderlich, welche den Leichnam auffanden.


    Ermittler:


    Fremdbeteiligung:

    • Wer hat den Verstorbenen entdeckt?
    • Wurde die Lage und Position der Leiche verändert?
    • Wurden Reanimationsmaßnahmen durchgeführt?


    Unmittelbares Umfeld:

    • Analyse des Umgeldes auf Alkohol, Drogen oder auffällige Gegenstände
    • Lage und Position der Leiche: Rücken, Bauch, Kopflage, Besonderheiten der Extremitätenstellung
    • Bekleidung der Leiche: Zustand, Verschmutzungen, Beschädigungen, Blutflecken, Flüssigkeitsdurchtränkungen


    Hintergründe

    • Sind Grundleiden des Verstorbenen bekannt?



    TEIL III - OBDUKTIONSPROTOKOLL


    Äußere Besichtigung:

    • Maßnahmen während der Obduktion: Kleider aufgeschnitten, aufgerissen, geöffnet, ausgezogen, etc.
    • Gewicht, Körpermaße
    • Wahrnehmbare Todeszeichen
    • Verwesungszustand
    • Verletzungen
    • sonstige Befunde


    Pathologisch-anatomische Diagnose:




    Sim-Off:

    Der Aufbau des Obduktionsberichts ist nicht historisch verbürgt, sondern orientiert sich an modernen Methoden. Diese wurden anschließend an die Bedürfnisse eines historischen Rollenspiels angepasst. So war eine Öffnung des Leichnams beispielsweise nicht üblich und wird daher hier nicht erwähnt. Auch die Untergliederung ist fiktiv und an für das Rollenspiel praktischen Beweggründen orientiert.

    Dito, nach der Rede erscheint Cicero wie ein übler Unsympath, auch wenn man im Hinterkopf behalten muss, dass es auch für ihn um Leben und Tod ging. Sein Wort war seine Waffe und er führte sie gnadenlos. Trotzdem ist es Catilina, der mein Mitgefühl und meine Sympathie genießt.


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    Oder die Römer waren da allgemein resilienter, scheint mir, wenn man sich betrachtet, was sie so unter "Unterhaltung" verstanden.


    Ich finde, dass sich die blutige Form der Unterhaltung im Grunde nicht sonderlich von der heutigen unterscheidet ... Stichwort Skandaljournalismus, bei dem der Konsument durch das sehr reale Leid anderer Menschen ganz vortrefflich unterhalten wird. Etwas, das vom Großteil der Bevölkerung als normale, alltägliche Form der Unterhaltung wahrgenommen wird.


    Auch Youtube ist voll von Aufnahmen, die grausame Schicksale von Mensch und Tier zum Inhalt haben und die keineswegs der Information dienen. Schwere Unfälle, Todeskämpfe, Hinrichtungen ... alles online zu finden, wenn nicht auf YT dann anderswo. Jeder noch so abgründige Geschmack wird bedient. Was unterscheidet den modernen Menschen also vom Römer, der sich an den blutigen Darbietungen in der Arena ergötzt, außer die Tatsache, dass unsere Arenen uns virtuell ganztags zur Verfügung stehen?


    Wenn ich so darüber nachdenke, glaube ich, dass der durchschnittliche moderne Mensch sogar noch viel abgestumpfter ist als unsere Vorfahren in der Antike.

    Ritualisierte Sprüche haben nichts mit oder verbalen Angriffen oder gar Mobbing zu tun. Man darf diese Dinge nicht miteinander vermischen. Siehe mein obiges Beispiel. Auch Leute, die in einem derben Umfeld aufwachsen, wissen einen tatsächlichen Angriff zu erkennen und zu bewerten. So wird es auch bei den Römern gewesen sein. Die vernichtende Rede des Cicero über Catilina hat diesen gesellschaftlich zerstört und am Ende umgebracht. Mit irgendwelchen Ritualen hatte das nichts zu tun.

    Interessanter Artikel, danke! Eine aufschlussreiche Analyse des damaligen Zeitgeists.


    Der Verfasser verkennt jedoch, dass sich das politische Feld heutzutage kaum anders ausmacht - jedoch sehr viel eleganter beleidigt wird. Mich faszinieren die raffiniert in Höflichkeit und Doppelbödigkeit verpackten Beleidigungen der Moderne, um den Gegner unangefochten von der Justiz nach Herzenslust schmähen und demütigen zu können. Mit welcher Raffinesse offene Beleidigungen und Verleumdungen umschifft werden und dabei dennoch alles gesagt wird, ist ein wahres Zuckerschlecken. Auf Facebook politische Debatten zu verfolgen, in denen sich die Teilnehmer freundlich siezen, während sie den Opponenten öffentlich demontieren, stellt für den rhetorischen Gourmet wahres Festessen dar.


    Dagegen muten die gängigen Beleidigungen der Antike zwar kurzfristig recht witzig an, so lange man nicht der Geschmähte ist, aber auf Dauer langweilen sie in ihrer Plumpheit. Die Zuhörer stumpfen dagegen ab. Wenn ohnehin jeder politische Gegner (und sogar jeder Feldherr) eine "Schwuchtel" ist, welchen Effekt hat diese Bezeichnung dann überhaupt noch auf die Rezipienten? Ich vermute, dies wird einer der Gründe sein, warum diese uns so derb erscheinenden Beschimpfungen derart verbreitet waren - sie wurden ob ihrer Allgegenwart als nicht halb so vernichtend empfunden, wie das heute der Fall wäre.


    Das erinnert mich an einen Bekannten, der seine engsten Freunde zur Begrüßung mit "Hey, Arschloch" anbrüllte und sie dann liebevoll durchknuddelte. Er nannte nur die Leute "Arschloch", die ihm am Herzen lagen.

    Das Erbe der Iunier

    Das harte Aufschlagen der Nagelsohlen hallte in den hohen Räumen wider. Mit festem Schritt marschierte Scato in seiner Militärkleidung in der Domus Iunia ein, als käme er, sie in Besitz zu nehmen. Und so ähnlich verhielt es sich auch. Nervös drückten die Sklaven sich in den Schatten herum, da sie den neuen Hausherrn nicht einschätzen konnten. Doch dieser fand alles zu seiner Zufriedenheit vor, zumindest sagte er nichts Gegenteiliges. Während der Abwesenheit ihrer Bewohner hatten die verbliebenen Sklaven sich um das Anwesen gekümmert, so dass der neue Hausherr es in bester Ordnung vorfand. Scato stellte sich den Sklaven vor und unternahm anschließend allein einen Rundgang zur Inspektion durch das römische Stadthaus der Gens Iunia.


    Schatten und Licht, Schatten und Licht. Licht.


    Das Zentrum bildete der unmittelbar nach dem Eingangsbereich anschließende zentraler Raum, das Atrium mit seinem gewaltigen Lichtschacht, unter dem einige Sitzgruppen standen, die momentan von den Sklaven benutzt wurden, um zu Weben. Etwas verlegen traten sie beiseite, doch Scato beachtete sie nicht. Vom Atrium aus waren zahlreiche kleinere Räume erreichbar. Das nach griechischem Vorbild gestaltete Gartenperistyl bildete die harmonische Erweiterung.


    Licht, Licht, Licht.


    Einmal endete jede Kindheit und auch jede Jugend. Körperlich geschah dies bei den meisten etwa in dem Alter, in dem man für heiratsfähig erklärt wurde. Doch geistige Reife konnte in sehr unterschiedlichen Lebensstadien eintreten. Als Miles Medicus trug Scato seit geraumer Zeit Verantwortung für das Leben und Wohlergehen anderer Menschen. Warum sträubte er sich so sehr, Verantwortung über das Erbe der Iunier anzutreten? Die Vorzeichen, unter denen sie standen, hatten ihn damals abgeschreckt. Heute gab es niemanden mehr, dem er Misstrauen gegenüber empfinden konnte. Es war niemand mehr hier.


    Scato legte den Kopf in den Nacken, blickte hinauf in den grauen Herbsthimmel, durch den das Licht brach. Es war an der Zeit, sich der Vergangenheit zu stellen und reinen Tisch zu machen. Scato wurde nun auch innerlich erwachsen. Die Zeit des inneren Exils musste eines Tages ihr Ende finden. Scatos Bruder Caepio war heimgekehrt in den Schoß der Familie und er sollte standesgemäß leben können - auch unabhängig von der Casa Leonis, wenn ihm danach war oder er namhafte Gäste zu empfangen geruhte.


    Licht.