Beiträge von Sisenna Iunius Scato

    Scatos Brauen spannten sich minimal an, als Sporus von seinem ehemaligen Herrn berichtete. Doch jetzt lag der Fokus auf dem Opfer und nicht auf dem Täter, weshalb er im Moment nichts weiter über diesen Mann hören wollte. Vielleicht später, falls es Sporus half, darüber zu reden. Was ihn selbst betraf, so hatte Scato festgestellt, das Worte ihm keinerlei Erleichterung brachten, weshalb er lieber alles in sich hineinfraß, was in ihm vorging, besonders, seit er die Verantwortung als Optio valetudinarii trug, aber da war jeder Mensch anders. Er fegte alle Gedanken, die ihn selbst betrafen, aus dem Kopf und konzentrierte sich auf seinen Patienten.


    Während Sporus sich hinlegte, wusch Scato sich die Hände und trocknete sie gründlich mit einem Baumwolltuch ab. Dass kein Dreck in Wunden und Narben kommen sollte, war eine seiner ersten Lektionen gewesen. Er verzog keine Miene, als er die wulstige Narbe betrachtete, doch ihm wurde ein wenig übel. Er hatte schon viele Verletzungen und Narben gesehen, auch Amputationsstümpfe behandelt, aber das hier war keine Kriegsverletzung, sondern das Ergebnis eines Verbrechens. Man merkte Sporus an, dass er nicht nur körperlich, sondern auch seelisch Qualen litt. Scatos Aufgabe war es, Qualen zu mindern, aber ob er das in diesem Fall konnte?


    Vorsichtig drückte er erst auf das gesunde Fleisch im Umkreis der Narbe ab, dann näherte er sich dem wulstigen rosa Narbengewebe, um den Schmerz zu lokalisieren und die Intensität abzuschätzen. "Wie wurde die frische Wunde denn damals behandelt?"

    Bin wieder im Boot! :hallo:


    Die Lage hat sich zwar nicht entspannt, aber es wurde eine technische Lösung gefunden, so dass die Feuerwehr vorerst nicht noch mehr graue Haare bekommt. Das Einsatzaufkommen hat sich der Kotzgrenze genähert, besonders für unsere Führungskräfte, aber jetzt gibt es erstmal wieder eine Verschnaufpause.

    Das ist natürlich schade. Aber schön, dass du die beiden rechtzeitig abgemeldet hast, so dass ihnen nichts passiert.

    Ich wünsche dir in absehbarer Zeit etwas mehr Entspannung oder dass der Stress positiver Natur ist. :)

    In Niedersachsen gab es wochenlange Überschwemmungen, bei denen fast das gesamte Bundesland unter Wasser stand.

    Bei uns geht es nun auch los ... seit gestern geht für uns alle drei Stunden die Sirene, Tag und Nacht, weil ein Kanal überläuft und das Wasser von unten in die ersten Häuser drückt. Da nützt auch kein Wall aus Sandsäcken etwas, denn das Wasser kommt durch die Kanalisation. Wir können nur auf die Wassermassen reagieren, aber sie nicht von vornherein umleiten. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt.


    Da der Regen die kommenden Tage nicht nachlassen soll und ich wohl bald sehr müde sein werde, bitte ich meine Postingpartner um ein bisschen Geduld.

    "Wenn er bei der Bestrafung gelächelt hat, dann waren die Probleme vielleicht eher am anderen Ende des Stocks zu finden. Wie auch immer, er ist weit weg. Die Sklaven der Gens Iunia werden anständig behandelt, das gilt auch für Gast-Sklaven. Wir wünschen uns natürlich auch, dass die Sklaven ihre Arbeit gut machen, aber über Fehler wird gesprochen und dann werden sie korrigiert. Stock und Peische habe ich noch nie eingesetzt."


    Das war eher das Metier von Terpander, aber auch er strafte selten und nicht grundlos - und nie so, dass die Sklaven anschließend ernsthaft verletzt waren. Eher würde man einen erziehungsresistenten Sklaven wieder verkaufen, anstatt sich ewig mit ihm herumzuärgern. Da Sporus bemüht war, alles richtig zu machen, standen die Chancen gut, dass er im Zweifelsfall mit einem Anschiss davonkam.


    "Lege dich bitte rücklings auf die Liege."

    Eisern, eisern! Wie viele Stunden gehen bei dir in der Woche fürs Marathontraining drauf? Das ist ja doch sehr zeitintensiv. Mögest du dein Ziel erreichen!


    Habt ihr Schnee statt Regen oder allgemein schöneres Wetter?


    In Niedersachsen gab es wochenlange Überschwemmungen, bei denen fast das gesamte Bundesland unter Wasser stand. Ich bin eigentlich recht wetterfest, aber auch ich hab mein Rad diesmal im Herbst eingemottet und mich in der Muckibude angemeldet, weil es nahezu täglich regnet und alle Waldwege Matsch sind. :no:

    Anscheinend ist es das Jahr des Stresses. Vergleichbares höre ich von vielen und die Krankenstände legen in meiner Ecke teilweise die Betriebe lahm.

    Auch dir gute Besserung, Flöchen, und gedrückte Daumen, dass sich die Situation bald zum Besseren wendet!


    Ich glaube, das düstere Wetter schlägt zusätzlich auch vielen aufs Gemüt. Einen derart widerlichen Winter hatten wir schon lange nicht mehr.

    Scato schaute sich Sporus' Zähne an. Anschließend zog mit Daumen und Zeigefinger vorsichtig die Lider von Sporus auseinander und schaute sich die Augäpfel an. Eine Verfärbung konnte auf ein Ungleichgewicht der Körpersäfte hindeuten, vor allem ein Übermaß an Gelbgalle ließ sich dadurch bestens identifzieren.


    "Du hast immer Angst?", wiederholte Scato mitfühlend. "Gibt es Dinge vor denen du besonders Angst hast? Oder bestimmte Situationen?" Er wanderte weiter nach unten und betastete nun dessen Achselhöhlen. Das würde eher etwas wehtun als kitzeln, da Scato tief mit den Fingern in das weiche Fleisch bohrte, um auch dort nach möglichen Verdickungen zu suchen, wie sie bei Entzündungen oft entstanden, aber manchmal auch bei Stress.


    Er verkniff sich ein: 'Ob es dir gut geht, entscheide ich.' Diese spitzfindigen Worte lagen ihm oft auf der Zunge, denn auch im Lazarett war es manchmal äußerst mühsam, den Soldaten, die es gewohnt waren, die Zähne zusammenzubeißen, Informationen über ihren Gesundheitszustand zu entlocken. Ausgesprochen hatte er sie jedoch noch nie.


    Dass Sporus sich auszog, war aus Scatos Sicht richtig, da er ihn sonst ohnehin gleich dazu aufgefordert hätte. Der arme Sklave war den Tränen nahe. Scato verkniff sich einen Kommentar darüber, was er von dessen ehemaligem Herrn hielt. Wie kam man nur auf solche idiotischen und grausamen Ideen? Aber Scatos Urteil konnte Sporus nicht helfen. Seine Aufgabe war nicht die eines Richters, sondern die des Heilers.


    Als Sporus ihn fragte, ob er ihm helfen könnte, legte Scato ihm sanft eine Hand auf die Schulter. "Ich schaue mir dich mal an, von oben bis unten. Mit Schnittverletzungen kennen wir uns beim Militär gut aus. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Wundheilung auch bei dir in den Griff bekommen." Er legte beide Mittelfinger unter die Ohren von Sporus und fühlte, ob er Verdickungen ertasten konnte. "Hast du sonst noch Beschwerden? Auch solche, die vielleicht nichts mit der Narbe zu tun haben?"

    "Ahhhh, ich erinnere mich, auch wenn der Brief schon eine Weile her ist", sagte Scato an Tacitus gewandt. Er gab seinem Verwandten mit einem Lächeln die Hand. "Ich glaube, du bist der einzige Träger eines Philosophenbartes in der Gens." Der Tacitus gut zu Gesicht stand. Was den Dank betraf winkt er energisch ab. "Das hier ist die Domus Iunia, nicht die Domus Scato! Je mehr Verwandte hier wohnen, umso besser. Jedem Iunier und dessen Angehörigen steht die Tür offen."


    Kurz ging er das Namensregister durch, aber ihm fiel kein Verwandter ein, dem er die Gastfreundschaft verweigern würde, von seiner eigenen Mutter abgesehen, und die war tot. Scato fühlte keine Trauer, nur einen kurzen Augenblick lang Ärger, der aber so schnell verflog, wie er gekommen war, und Aulus Iunius Tacitus musste sich nach dem Handschlag kurz, aber herzlich umarmen lassen.


    "Deiner Schwester und eurer ... ihrer ... - Wie ist es richtig? - ... Mutter geht es gut, aber Matidia hat immer sehr viel zu tun. Ich hoffe, sie beehrt uns heute auch, aber ich habe sie noch nicht gesehen." Er vermutete, dass sie in Mogontiacum vielleicht jemanden kennengelernt hatte, was in dem Alter das Normalste der Welt wäre, aber er vermied es, irgendwelche Gerüchte zu säen, da das nicht seine Art war, oder der eigenen Verwandtschaft nachzuspionieren. Er war schließlich nicht Matidias Vormund.


    Dann widmete er sich Stilo, der trotz der Namensgleichheit ganz anders wirkte als sein Onkel Stilo, was wahrscheinlich nur von Vorteil war. "Danke für die Grüße deines Vaters! Vielleicht habe ich irgendwann das Vergnügen, ihn persönlich kennen zu lernen. Aber bitte neige doch nicht das Haupt, Stilo. Ein Römer verneigt sich vor niemandem, hm?" Er zwinkerte Stilo freundlich zu, dann wurde auch der wahrscheinlich jüngere Vetter an der Hand gegriffen und umarmt.


    Anschließend zog Scato die bequemen Lederschuhe aus, die er im Winter daheim trug, so dass seine Füße nur noch in Socken steckten, und machte es sich ebenfalls sitzend bequem. Da er die anderen beiden so vorgefunden hatte, passte er sich an, und man musste ja nicht jedes Mal im Liegen essen. "Für mich bitte irgendwas Gehaltvolles, Terpander, aber keine Puls - die esse ich jeden Tag - und auch kein Fleisch - darauf habe ich keinen Appetit. Ich habe ziemlichen Hunger. Und bitte nur Posca."


    An seine Verwandten gewandt sagte er: "Während wir es uns gutgehen lassen, könnt ihr erzählen, was euch hierher verschlagen hat und wie lange ihr zu bleiben gedenkt. Ich hoffe doch sehr, dass ihr nicht zu bald wieder abhaut. War die Reise gut und die Straßen sicher?"

    Scato las den Brief, wobei er keine Regung zeigte. Trotzdem ging einiges in ihm vor. Das war mal wieder typisch Onkel Stilo - seine Angehörigen und Freunde vernachlässigen und dann einen andern bitten, ihn dafür zu entschuldigen. Er nahm es mit Humor, aber ob er der Bitte nachkommen würde, musste er sich überlegen. Jetzt war erstmal der kranke Sklave dran.


    Scato legte den Brief auf dem Tisch ab, hinter dem er saß, und sah zu Sporus auf. "So, Sporus. Dann erzähl mal, wie es dir geht."

    Heilstube


    Die kleine Heilstube dient der Versorgung von Angehörigen des Haushalts. Selten werden auch Privatpatienten versorgt, die meist aus dem Bekanntenkreis der Gens Iunia stammen. Die Heilstube ist klein, enthält aber alles, was ein Medicus benötigt. Durch das große Fenster fällt ausreichend Tageslicht herein, um ein gutes Arbeiten zu ermöglichen. Die Wände und die Decke zeigen auf einem rosa Grund verschiedene Blumen in warmen und freundlichen Farben, um nervöse Patienten zu beruhigen und ihren Augen während der Untersuchung eine Aufgabe zu geben. Der Kräutervorrat entstammt dem eigenen Anbau, so dass nur selten auf Trockenkräuter zurückgegriffen werden muss. Viele der Pasten, Essenzen und Tinkturen im Regal sind selbst hergestellt. Durch die Fußbodenheizung ist es in der Heilstube angenehm warm. Bei Bedarf kann eine Feuerschale entzündet werden.

    Scato war als Soldat mittlerweile fast frei von irgendwelchen Schamgefühlen gegenüber Unbekannten. Aber er respektierte die Gefühle des Sklaven Sporus.


    "Ja, ich bin Iunius Scato und verstehe mich auf die Heilkunst. Du hast Glück, ich habe gerade etwas Zeit", sagte er. "Wenn ihr hier fertig seid, kannst du in meine Heilstube kommen. Sie ist klein, da ich normalerweise keine Privatpatienten habe, und dient nur den Mitgliedern des Haushalts. Aber wir werden das schon hinkriegen. Ich bereite alles vor, denke du nur an den Brief. Bis gleich."


    Damit verschwand Scato schon wieder, um die Heilstube anheizen zu lassen, heißes und kaltes Wasser bereitzustellen und sich alles Sonstige hinzulegen, was er für eine Untersuchung und Erstbehandlung benötigte.

    Wie es der Zufall wollte, war Scato sowieso auf dem Weg in die Domus Iunia, so dass ihm der Laufbursche entgegenkam, der ihn über die Ankunft seiner Verwandten informierte. Wenig später traf Scato in praktischer und gemütlicher Kleidung im Triclinium ein.


    "Salvete", grüßte er mit einem Lächeln, bei dem sich seine Augenringe vertieften. Zum Dienstschluss war er immer etwas müde, doch er freute sich über die Abwechslung und das Leben, das in die Domus Iunia einkehrte. "Ich bin Sisenna Iunius Scato. Mit wem habe ich die Freude?" Die Namen kannte er zwar, doch er musste sie auch dem jeweils Richtigen zuordnen können.


    Terpander wurde erstmal ignoriert, die Gäste gingen vor.

    Scato wollte eigentlich seinen Feierabend im heimischen Umfeld genießen, nach seinen Pflanzen sehen und den Garten ein bisschen für den Frühling vorbereiten. Doch irgendwo weinte jemand, anscheinend ein Mann. Im ersten Moment mutmaßte er Unauris, doch die Stimme passte nicht. Da Männer das eher selten taten - er selbst hatte nicht mal bei der letzten Beerdigung Tränen vergossen - musste etwas Ernstes vorgefallen sein. Leise ging Scato nach dem Rechten sehen. Er wollte nicht stören, aber die Stimme kam ihm nicht bekannt vor. Er hörte auch Terpander. Anscheinend hatte dieser wieder mal seinen "Charme" sprühen lassen und irgendwen in Grund und Boden "motiviert". Scato klopfte an und trat ein.


    Als er den nackten Jüngling erblickte, nahm er an, dass sei ein Geliebter von Terpander. Wahrscheinlich würden sie das Problem, das zu diesem Gefühlsausbruch geführt hatte, untereinander klären müssen. Da Scato aber nun mal sowieso schon reingeplatzt war, fragte er: "Alles in Ordnung?" Um die bedrückte Stimmung etwas zu lockern, fügte er schmunzelnd hinzu: "Braucht jemand einen Arzt?"

    Hey Sporus,


    das ist sehr schön zu hören! :) Echt cool, dass du hergefunden hast. Man merkt auch gar nicht, dass es dein erstes Rollenspiel ist, das liest sich alles sehr flüssig.


    Wo du deinen Zwischenstopp postest, hängt davon ab, wo sich die Herberge befindet:

    Soll die Herberge in einer bestimmten Stadt sein, zum Beispiel Mantua, kannst du auch einfach dort reinschreiben. Hoffe, ich konnte helfen.


    Vale bene

    Scato

    Scato nahm das Stofftuch mit den Keksen entgegen. Dafür, dass es nur mit Gebäck gefüllt sein sollte, fühlte es sich recht schwer an. "Danke, Sabo." War ihm doch - nicht wirklich versehentlich - der Spitzname des Decurio herausgerutscht, doch in Anbetracht der vielen Jahre, die sie einander schon kannten, war das sicher in Ordnung. Scato grinste, als Sabaco ihm die Tür aufhielt, und marschierte hindurch. Sie würden sich wiedersehen, doch dann hoffentlich unter besseren Umständen.