Ich lese gerade "Talos, Sohn von Sparta" von Valerio M. Manfredi. Nach einem Drittel des Buches ist meine Lieblingsfigur umgekommen und jetzt bei der Hälfte auch noch der notdürftige Ersatz, so dass ich nicht sehr motiviert bin, mit der Lektüre fortzufahren. Wie die meisten Romane krankt es an einer langweiligen Hauptfigur, die mir beim Lesen fremd geblieben ist. Sprachlich ist es nicht schlecht, auch wenn die fehlerhaften Zeilenumbrüche teils den Sinn entstellen, weil dadurch die Sprecher hin und wieder "vertauscht" werden. Dafür kann allerdings der Autor nichts.
Die historische Akuratesse ist mäßig. Zum Beispiel wird fälschlich immer wieder von Brandbestattungen der Spartiaten geschrieben, die Wahrheit sah so aus: Link. Von solchen Fehlern gibt es viele, gerade die Rituale muten sehr "fantasievoll" an und Prophezeiungen mag ich nicht mal in Fantasyromanen. Die Schlachtszenen hingegen sind gut, sie sind handwerklich die besten Szenen des Buches. Positiv ist auch, dass das Buch insgesamt nicht reißerisch ist, sondern eher ruhig mit seitenlangen Beschreibungen einherplätschert, da mich das entspannt.
Ich bin unschlüssig mit Tendenz zum Abbruch des Buches, da mir nach dem Tod meiner Lieblingsfigur schlichtweg die Motivation fehlt und auch der Lerneffekt aufgrund der Unzuverlässigkeit der Recherche praktisch nicht vorhanden ist ... mal schauen. Hat es einer zu Ende gelesen?