"Hm-hm. Griechisch sollte für einen Bürger ja auch Standard sein. Hattest du irgendwann schwere Erkrankungen?" Scato betastete die Stellen, bei denen Pilius zuckte, noch einmal und das ziemlich hartnäckig, um zu probieren, ob sich das Zucken reproduzieren ließe.
Beiträge von Sisenna Iunius Scato
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In der Ala gab es genügend Muttersprachler, die ihren germanischen Dialekt oder ihre Sprache ins Lateinische übersetzen konnten. So waren die rudimentären Fremdsprachenkenntnisse kein Problem. "Aber Griechisch kannst du?", wollte Scato wissen. Er legte die Tabula hin, stand auf und wusch sich die Hände an einer Waschschüssel und trocknete sie gründlich ab.
Zunächst verschaffte er sich einen Gesamteindruck von Pilius. Augenscheinlich war alles vollzählig vorhanden. Die Körpergröße war für einen Reiter genau richtig, die Bemuskelung gut. "Streck die Arme nach vorn. Gibt es Krankheiten, die in deiner Familie häufig vorkommen?"
Derweil testete er, wie beweglich die Muskeln und Gelenke waren. Jedes prüfte er einzeln. Bei den Fingern und Handgelenken war er sehr gründlich, denn diese waren beim Waffentraining einer der extremen Belastung ausgesetzt. Scato schaute sich in einer Sprechpause die Zunge und die Zähne an und guckte in den Rachen, die Ohren und die Augen. Bei der Gelegenheit tastete er nach Verdickungen unter den Ohren oder Achseln, ebenso befühlte er den Kehlkopf. Dann trat er hinter den Probanden. Auch die Wirbelsäule und die Ausrichtung des Beckenknochens wurden befühlt. Alle Gelenke, jedes Einzelne, vom Kopf über die Beine bis in die Fingerspitzen, wurde auf Funktionsfähigkeit überprüft. So arbeitete er sich von oben nach unten über den gesamten Körper vor.
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"Reicht dein Westgermanisch für ein Gespräch oder sind es eher einzelne Worte? Und wie gut kannst du schmieden? Was das Kämpfen betrifft, mach dir keine Gedanken. Um das zu lernen, bist du ja hier. Dass du bereits reiten kannst, wird deinem Ausbilder schon viel Arbeit abnehmen. Mal sehen, wer dich ausbilden wird." Auch wenn er da eine Vermutung hatte. Die Grundausbildung wurde momentan eigentlich nur von einem einzigen Ausbildungsoffizier durchgeführt.
"Ja, die komplette Kleidung", wiederholte Scato freundlich. "Ich kann schließlich nicht durch Stoff hindurch schauen."
Pilius war nicht der erste Anwärter, der sich schamvoll zierte, als er unvermittelt mit der Realität des Soldatenlebens konfrontiert wurde, das im Alltag praktisch keinerlei Privatsphäre erlaubte. Doch so merkwürdig die Vorstellung anfangs auch anmuten mochte - Pilius würde sich daran gewöhnen. Bei den meisten dauerte es nur wenige Tage, in denen sie Tag und Nacht mit ihren Kameraden im selben Raum lebten, aßen, sich umzogen und schliefen, ohne dass es irgendwelche Möglichkeiten zum Rückzug gab, von der stummen Vereinbarung abgesehen, einen nicht mehr anzusprechen, der die Augen geschlossen oder sich zur Wand gedreht hatte. Bald würde er wahrscheinlich die Gegenwart seiner Kameraden sogar vermissen, wenn er einmal allein irgendwo war.
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"Hm-hm." Scato war zufrieden, auch was die Mitarbeit des Rekruten betraf. Dass ein Rekrut hier in der Ala lesen und rechnen konnte, war auch nicht selbstverständlich und mochte Pilius später helfen, an einem guten Posten unterzukommen. "Kannst du auch Fremdsprachen oder hast sonst irgendeine besondere Bildung erhalten? Nächster Schritt: Kleidung ablegen."
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Vielleicht lesen wir uns mal wieder, wäre cool.
Bis dahin ...
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Scato warf einen Blick darauf:
ALA II NUMIDIA
MUSTERUNGSAKTE
Name: Quintus Germanicus Pilius
Vater: Marcus Germanicus Varus
Mutter: Antonia Tertullina
Herkunft: Provincia Germania Superior / Mogontiacum
Alter bei Eintritt: 25
Bisherige Tätigkeiten: Arbeit in einer Schmiede und der Landwirtschaft
Körperliche Verfassung:
Bei Musterung festgestellte Leiden:
Krankheiten i. d. Vergangenheit:
Musterungsergebnis:
Er legte die Tabula auf den Tisch und zeigte zur Wand, wo eine Tafel prangte. "Bitte einmal vorlesen und rechnen."
Quid quo pro.
A F H I
C R G L
O Q Z E
W U V Y
IX + V = ?
XX - XI =?
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"Salve, Germanicus Pilius." Scato schmunzelte. Die korrekte Anrede saß immerhin schon bei dem Anwärter. "Reich mir doch mal deine Tabula." Er wedelte mit seiner ausgestreckten Hand.
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In Absprache mit seinen Vorgesetzten und mit dem Stab der Ala hatte Scato heute Dienst im Valetudinarium. Mit Geheimniskrämerei hatte das in diesem Fall nichts zu tun, da ihn jeder in der Castra kannte und wusste, dass er für den Caesar arbeitete. Genau so wusste jeder, dass die Ärzte beider Einheiten viele Monate gemeinsam gegen eine grassierende Seuche und für das Leben etlicher Patienten gekämpft hatten. Man sah seiner Kleidung dennoch nicht an, dass er den Prätorianern angehörte, da er sich anzupassen verstand und von Natur aus lieber unauffällig blieb.
Als Andriscus ihn grüßte, nickte Scato. Dass er mit dem falschen Rang angesprochen worden war, überging er. "Salve, Duplicarius. Ja, hier ist so weit alles in Ordnung. Na, das sind doch mal gute Neuigkeiten." Über Neulinge freute sich jede Einheit, aber die Ala hatte sie aufgrund der regelmäßigen schweren Verluste besonders dringend nötig. Er streckte die Hand nach der Tabula aus, den Blick nun auf den Neuling gerichtet und sich ein erstes Bild machend. Größe, Alter und Körperbau wahren zunächst vielversprechend, doch man würde sehen.
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Tipp:
Wenn du Spielpartner für bestimmte Anlässe suchst, z. B. Hochzeit, kann ich dir für die Zukunft, wenn dein Zeitplan es wieder hergibt, unseren Thread "Mitspieler erwünscht" empfehlen. Dass aktuell keine passenden IDs aktiv sind, muss kein Hindernis sein. Manchmal ist ein Rollenspielangebot dergestalt vielversprechend, dass jemand extra eine ruhende ID aus dem Exil kramt oder sogar eigens eine neue ID dafür erstellt.
Nur Mut.
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Es ist NaNoWriMo!
Da ich auch dieses Jahr daran teilnehme, werde ich während des Novembers den Großteil meiner Freizeit dem Schreiben widmen. In merkwürdigen Zeiten wie den unseren ist es wohltuend, sich kulturschaffend statt zerstörend am Fluss des Lebens zu beteiligen. Außerdem kann es nie genug Romane geben.
Das IR wird mich zwar auch im November jeden Tag sehen, aber ich werde deutlich weniger zum Rollenspiel beitragen als gewohnt.
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Mit einem stolzen, aber vor allem frohen "Danke" nahm Scato die Auszeichnungen samt der dazugehörigen Urkunde entgegen.
Vielleicht trug die Würdigung dazu bei, dass sein Traum, Medicus ordinarius zu werden und sein eigenes Lazarett zu leiten, in greifbare Nähe rückte. Dann würde der Schwerpunkt nicht mehr, wie jetzt, auf der Verwaltungsarbeit liegen, sondern bei der medizinischen Arbeit, die ihm seit jeher besonders am Herzen lag. Einstweilen war es ihm jedoch recht, dass er als Optio valetudinarii zunächst die notwendige Vorerfahrung sammeln konnte, bevor er vielleicht eines Tages eine solche Verantwortung übernahm.
Nach dem gebührenden Abschiedsgruß in Richtung des Caesar trat Scato wieder in die schwarzgepanzerten Reihen der Prätorianer, wo ihm leise Glückwünsche zugeflüstert wurden.
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Ich kome wieder !
Du hast dein Wort gehalten. Willkommen zurück! Bei Fragen zum Wiedereinstieg einfach melden.
Dass unser sehr ruhig gewordener Politiker-Stand wieder Verstärkung erhält, freut mich besonders.
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Einen Moment lang starrte Scato überrascht den Caesar an, in dessen Gefolge er stand. Dass seine stille und unauffällige, von der Außenwelt weitestgehend abgeschottete Arbeit im Valetudinarium mit einer Auszeichnung gewürdigt werden sollte, war ein Novum für Scato.
Vielleicht war das Übersehenwerden teilweise natürliches Schicksal, da ein angehender Feldarzt sich kaum ins Bewusstsein jener bringen konnte, die ihre privaten Leibärzte - meist Griechen - besaßen und das Valetudinarium nie betraten. Für die Auszeichnungen waren jene zuständig, für die ein Kranker oder Verletzter oft nur eine Zahl in einer Statistik war und die noch nie erlebt hatten, wie der Orcus auf Erden über ein Krankenzimmer hereinbrechen könnte, wenn ihnen ein Leben zu entgleiten drohte und etliche Leute über Stunden um den Patienten kämpften, ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit. Scato wusste, dass es nicht nur Erzählungen waren, sondern dass die Militärärzte, Sanitäter und Krankenpfleger oft wirklich arbeiteten, bis sie umfielen. Niemand wählte eine solche Laufbahn, weil ihm Menschen gleichgültig waren, auch Scato nicht. Doch da sie nicht damit prahlten und nur selten davon sprachen, es sei denn, man fragte sie, nahm man das oft für selbstverständlich.
So freute er sich sehr, dass seine Arbeit diesmal nicht unbemerkt geblieben war. Und er vermutete, dass es vielleicht auch daran lag, weil er persönlich Matinius Sabaco gerettet hatte und auch für andere Leiden sein bevorzugter Ansprechpartner war, und jener Decurio - vielleicht aufgrund seiner Zugehörigkeit zum Ordo Equester - einen ziemlich guten Draht nach weiter oben besaß.
Scato fand seine Fassung wieder und ging in einem höflichen Bogen von vorn auf den Sohn des Kaisers zu, wo er noch einmal die Faust auf sein klopfendes Herz legte und die Hand dann zur Seite wegriss, mit einem beherzten: "Ave, Caesar!"
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Die Antenne für den göttlichen Empfang.
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Ich hab mich zu diesem Anlass auch noch mal unters Messer gelegt. Nur echt mit weißem Helmbusch! Mal sehen, wie lange ich den Ava diesmal ertragen kann, bis ich ihn mir übergesehen haben werde.
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Ach sooo ... hab ewig nicht mehr mit Artbreeder gearbeitet. Wie sich die Zeiten doch ändern.
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Niedlich! Die Augenpartie ist schön gelungen. Es ist schon erstaunlich, wie lebendig einige von AIs erstellte Bilder wirken, hab da auch mittlerweile eine kleine Sammlung auf dem Rechner.
Kann Playground das Altern übernehmen, wenn du einfach eine Variante dieser Grafik mit den entsprechenden Parametern erstellen lässt? Habe selber mit Playground noch keine Erfahrungen gemacht. Ansonsten muss ich wieder auf Artbreeder verweisen, von dem ich weiß, dass es Bilder altern lassen kann ...
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Arbeit mit Quellen
"Quellen, das heisst Zeugnisse aus der Vergangenheit, sind die Grundlage der Tätigkeit von Historikerinnen und Historikern. Sie ermöglichen Aussagen über die Vergangenheit und dienen deshalb als Belege für geschichtswissenschaftliche Arbeiten. Da jede Quelle eine ihr eigene Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte hat, wendet man das Verfahren der Quellenkritik an, um den Kontext der Quelle zu ergründen, bevor man zur Quelleninterpretation schreitet."
- Homepage der Universität Basel
0. Einleitung
Menschen können lügen und ihre Hinterlassenschaften tun dies ebenso oft. Vor Jahrtausenden nutzte man schon Propaganda als politisches Instrument. Manch altertümliche Quellen berichtet zudem von Ereignissen, die bereits damals viele Jahre zurücklagen, so dass der Autor sich seinerseits schon auf Überlieferung verlassen musste. Nicht zuletzt können Menschen auch irren oder die vorliegende Quelle wird durch seine subjektive Wahrnehmung und sein fehlendes Wissen um größere Zusammenhänge inhaltlich verzerrt.
💡 Keine Quelle darf - ohne sie zu hinterfragen - für die einzig richtige erklärt werden.
Wir können nicht immer zweifelsfrei feststellen, wie nahe sich eine vorliegende Quelle an "der Wahrheit" hält. Jedoch können wir mehrere Quellen zu einem Sachverhalt miteinander vergleichen, um ein breiteres Bild zu erhalten. Besonders interessant sind für uns Quellen, die unabhängig voneinander entstanden sind und einen Einblick in gegenteilige Sichtweisen zu ein und demselben Thema ermöglichen.
Bevor eine Quelle im Hinblick auf die eigene Fragestellung bewertet werden kann, geht der Historiker folglich den Schritt der kritischen Betrachtung.
1. Quellenkritik
a) Quellenbeschreibung
Zunächst erfolgt die Bestimmung der Quellengruppe. Wir gehen dabei der Frage nach, ob die Quelle geschaffen wurde, um von einer Sache zu berichten, oder ob sie nur zufällig erhalten blieb.
Man unterscheidet zwischen:
- Traditonsquellen/Monumenten (sind von vornherein für die Veröffentlichung bestimmt, z. B. Historiographien)
- Überrestquellen/Dokumenten (sind nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, z. B. Briefe, Urkunden, Tagebücher).
Solche Unterscheidungen sind allerdings nicht immer eindeutig. So werden Zeitungsartikel zum Beispiel als Dokumente behandelt, auch wenn sie von Anfang an zur Veröffentlichung bestimmt waren.
💡 Die Diskussion bleibt auch in der Geschichtswissenschaft ein wichtiger Bestandteil des Erkentnisgewinns.
Eine weitere Unterscheidung findet statt nach:
- Primärquellen - unmittelbarer zeitlicher Bezug
- Sekundärquellen - bereits aufgearbeitet
💡 Jede Sekundärquelle ist als Monument zu fassen. Der Umkehrschluss ist jedoch unzulässig.
Auch hier ist die Zuordnung nicht immer eindeutig. So kann ein Tagebuch sowohl Primär- als auch Sekundärquelle sein. Beispiel: Die Memoiren eines Politikers sind trotz ihres unmittelbaren zeitlichen Bezuges in der Regel den Sekundärquellen zuzuordnen, da sie zur Veröffentlichung bestimmt sind, eine propagandistische Absicht haben und eine alleinige Deutungshoheit der Ereignisse behaupten. Das Tagebuch der Anne Frank, das nie zur Veröffentlichung bestimmt wurde, muss mit anderen Augen gelesen werden. Es wird von Historikern als Primärquelle behandelt.
b) Textsicherung
- Ist die Quelle echt?
- Wie authentisch ist sie?
- Wie ist der Erhaltungszustand?
c) Äußere Kritik
Wir müssen uns bei jeder Quelle die Fragen zum historischen Kontext stellen:
- wer der Urheber war und wann er lebte,
- was der Anlass war, diese Quelle zu erschaffen,
- an wen sie sich richtete,
- welches Ziel damit erreicht werden sollte.
d) Innere Kritik
Nach einer sorgfältigen "Äußeren Kritik", die sich mit den Rahmenbedingungen der Entstehung befasst, schreitet man zur "Inneren Kritik", die sich sorgfältig mit dem Inhalt der Quelle auseinandersetzt. Sie wird sprachlich aufgeschlüsselt und ggf. unbekannte Begriffe nachgeschlagen, Namensnennungen und Anspielungen untersucht sowie Verweisen nachgegangen.
2. Quelleninterpretation
a) Inhaltsangabe
Beschreibung der formalen Gliederung sowie eine Zusammenfassung des gesamten Inhalts. Autor, Datum und Adressat werden genannt.
b) Eingrenzung des Aussagebereichs und des Informationswertes
Wenn die Quelle in dieser Manier auf Kontext und Inhalt untersucht wurde, wirdmet man sich der Eingrenzung ihres Aussagebereichs, sprich, wir werfen einen kritischen Blick auf die Absicht des Verfassers, schlagen in anderen Quellen zur Kontrolle nach, konsultieren Fachliteratur. Sprich, wir ordnen sie in ein soziales, wirtschaftliches, biographisches, rechtliches, ideologisches und kulturelles Umfeld ein sowie in den größeren historischen Zusammenhang.
c) Ergebnis und Zusammenfassung
Erst nach all diesen Betrachtungen widmet man sich dem Ergebnis und der Zusammenfassung. Wir kehren zu unserer Fragestellung zurück und bestimmen den Erkenntiswert für uns. Es war ein langer und harter Weg bis hierher, doch dafür sind wir nach all der Arbeit so nah an der Wahrheit, wie dies für uns möglich ist - oder haben erkannt, dass die uns vorliegende Quelle leider keinen Erkenntnisgewinn darstellt und wir uns nach Alternativen umsehen sollten.
3. Zum weiterlesen
Anleitung zur Arbeit mit Quellen als PDF ( (KU Eichstätt-Ingolstadt)
Artikel zur Quellenanalyse der Uni Basel
Lehrblatt zur Arbeit mit Quellen für die Realschule - Etwas kürzer gefasst und leichter verständlich, aber genau so richtig.
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Bei Artbreeder kann man Bilder sowohl hochladen als auch miteinander kombinieren. Allerdings werden sie schon beim Hochladen verändert. Du müsstest einfach mal ausprobieren, wie die Ergebnisse werden.
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Wg. dem traurigen Smiley - dem Napoleon geht es gut! Er ist der dicke fette King dieses Beckens. Er hatte sich nur mal kurz ins Exil in die Sickerkammer des Rückwandfilters abgesetzt und hatte dort genügend Platz. Die Kammer hat 1 l Volumen. Er wurde nach Sichtung, wie es sich gehört, stachelschonend und mit der notwendigen Ehrbezeugung von Hand daraus geborgen.