"Salve Ursus, absolut richtig, allerdings diesmal rein privat. Bitte führe mich zu Deinem Dominus, ich benötige dringend seinen Rat. Und wenn mir jemand helfen kann, dann mein Patron. Da bin ich mir sicher", bat Lurco freundlich. Er freute sich, so höflich empfangen zu werden. Das nahm ihm etwas die Anspannung vor so einem ernsten Thema.
Beiträge von Manius Purgitius Lurco
-
-
Lurco stand vor der Tür seines Patrons in seiner besten Tunika. Er klopfte und wartete ab, bis jemand zur Tür kam. Heute war er privat unterwegs, er benötige den Rat seines Patrons in Karriereangelegenheiten.
-
Der Blick mit dem Lurco den Centurio bedachte sprach Bände, aber er schwieg. Was sollte er auch sagen, außer dass der Centurio Recht hatte? Auch wenn man Kameradschaft nicht disziplinieren musste, die Einhaltung der Formation schon. Zudem stand der Mann im Rang über ihm. Gemeinsam mit den anderen wartete er ab. Sie würden bald den Grund erfahren, weshalb sie angetreten waren.
-
"Du findest immer die passenden Worte Scato. Nein Dankbarkeit erwarte ich nicht. Anerkennung erwarte ich noch weniger. Da hast Du Recht, die Götter sind unsere Zeugen, sie wissen was wir geleistet haben. Es wäre nur schön, wenn manche Stimmen schweigen würden, wenn sie nichts Positives zu vermelden haben. Andere sind derart gleichgültig, dass es einen schmerzt. Dafür sind Kameraden gestorben. Nun wir ändern die Menschen nicht Scato, entweder lernen wir damit klar zu kommen, oder man geht daran zu Grunde.
Man selbst kann es nur besser machen und hoffen einige folgen dem Beispiel. Selbst wenn sich nur einer daran erinnert, dass durch unser Handeln sein Leben etwas sicherer und besser wurde, haben wir schon etwas erreicht. Würden wir für Ruhm und Dankbarkeit losziehen, könnten wir gleich in der Castra bleiben.
Aber genug der trüben Gedanken, wie gesagt ich versuche es besser zu machen. Stilo werde ich auf Deine Worte festnageln. Kleiner Spaß. Die Tauben wären wirklich wunderbar. Eigene Tauben und jede Menge Informationen.
Auf uns", stimmte Lurco zu und schmunzelte Scato an.
-
Lurco hatte den Aushang gelesen und hatte sich mit seinen Barackenbrüdern auf dem Exerzierplatz eingefunden. Purgitius erblickte Scato, der scheinbar nicht sicher war, wo er hingehörte. Lurco gab Scato unauffällig ein Zeichen, dass er sich zu ihnen gesellen sollte. Gleich ob er tatsächlich zu ihrer Einheit gehörte oder nicht, er war ein Barackenbruder und gehörte zu ihnen. Die Baracke VII nahm Aufstellung und wartete auf Scato.
-
Manchmal wirkt nichts. Schleppe seit mindestens 4 Monaten eine Entzündung im Grundgelenk der grossen Zeh mit herum. Schmerzhaft! Jetzt hat sich herausgestellt, dass dort ein Stück des Knochens abgebrochen ist. Was kann man tun? Warten, nicht belasten, sonst nichts.
Gute Besserung Scato!
Oha
auch Dir gute Besserung Flo
-
Schleppe einen lästigen Infekt mit mir herum, der sich in die Länge zieht. Werde die nächsten Tage auf Sparflamme kochen und viel pennen.
Da Rusty ebenfalls zeitlich sehr eingespannt ist, wird Administratives momentan warten müssen.
Danke für die Info & gute Besserung.
und einen Schluck Spezialmedizin
-
"Danke. Das werde ich Praefectus, es ist der erste Schritt zu unserer Zusammenarbeit Prätorianer und Urbaner. Sobald die Aufgabe abgeschlossen ist, erstatte ich umgehend Bericht", antwortete Lurco.
Er verabschiedete sich mit entsprechendem Gruß und machte sich direkt auf den Weg zum Tor. Die Kollegen dort vor Ort mussten wissen, wer als Neuzugang frisch angekommen war. Möglicherweise konnte er selbst direkt vor Ort die ersten Kameraden ansprechen.
RE: [Porta Praetoria] Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers hier melden!)
-
Lurco hörte aufmerksam zu und überlegte wie er die neuen Kollegen ansprechen konnte. Einen Offizier und eine kleine Einheit, die kleinste die es gab. Das musste zu bewerkstelligen sein. Es galt für die Aufgabe zu werben. Mit dieser Form der Zusammenarbeit wurde ein Grundstein für spätere weitere Projekte gelegt. Und es konnte ihrer Castra nicht schaden, wenn sie endlich zu einer Gesamteinheit zusammenwachsen würden. Letztendlich dienten sich doch alle der gleichen Sache.
Statt der alten Hasen benötigten sie dazu das frische Blut der Schwarzröcke. Fragen hatte er keine, jedenfalls keine die ihm der Praefectus beantworten konnte. Er musste die passenden Prätorianer finden, dies war seine Aufgabe.
"Nein keine weiteren Fragen Praefectus. Ich werde mich umgehend der Aufgabe widmen", antwortete Lurco und wartete ob sein Vorgesetzter weitere Instruktionen für ihn hatte.
-
Lurco nickte zustimmend.
"Es war einiges los in letzter Zeit und einiges an Arbeit steht auch noch aus Stilo. Und Du kommst als zukünftiger Schwarzrock da gerade Recht. Du persönlich und jene die Du bei Deiner neuen Arbeit kennenlernen wirst. Arbeit wartet immer Stilo, dass ist in Rom so. Die Stadt schläft nie und folglich muss auch stets das Auge des Gesetzes wach bleiben. Du weißt wo Du mich findest, Du kannst natürlich auch gerne in der Casa Leonis vorbeischauen und wir reden dort in aller Ruhe.
Falls Du sonst keinen Unterschlupf hast und mal etwas vom Dienst verschnaufen willst, Du bist jederzeit bei uns willkommen. Wir haben ein Zimmer für Dich frei. Du kannst Deine Sachen bei uns in der Casa unterstellen und sobald Du weißt, wo es tatsächlich für Dich hingeht, holst Du Deine Sachen ab. Pferd und Esel wird vielleicht ein bisschen problematisch, aber möglicherweise könnten wir die beiden im Garten unterstellen. Da fällt uns schon was ein. Weitere Themen die wir besprechen müssen sind Tauben und Pferde, dienstlich wie privat.
Du weißt wo die Casa ist? Via Nomentana vor der Porta Collina, auf dem Viminal", erklärte Lurco hilfsbereit.
-
Lurco nahm den Versetzungsbefehl entgegen und schaut auf.
"Stilo! Salve, Du hier! Willkommen in Rom mein Bester. Du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich Dich sprechen müsste. Cohortes Praetoriae, schau einer an. Auch in der Sache müsste ich mit Dir sprechen. Wann hast Du Zeit?", fragte Lurco gut gelaunt und reichte Stilo seinen Marschbefehl zurück.
-
Lurco hatte den Aushang an den Bekanntmachungen gelesen und machte sich auf den Weg zum Besprechungraum. Er klopfte, trat ein und grüßte vorschriftsmäßig.
"Manius Purgitius Lurco Cornicularius Optio ab actis meldet sich auf Befehl zur Stelle".
-
Pullus
Reichte ebenfalls die Vorschläge der Baracke VII ein und legte sie Frugi auf den Tisch. Er war gespannt, welche Vorschläge unterbreitet worden waren.
Gut gelaunt plazierte er seine Tabulla auf dem Tisch, ehe er wieder von dannen zog und sich fragte, wann die Entscheidung für das Symbol fallen würde.
Vorschläge zum Fahnenheiligtum der Baracke VII:
Löwe - Macht, Gerechtigkeit, Wachsamkeit, Weisheit, Schutz.
Falke - Mut, Schnelligkeit, Aufmerksamkeit/Wachsamkeit.
Fuchs - Intelligenz, List, Glück, scharfe Sinne und Zähne.
Stier - Kraft, Männlichkeit, Gesundheit, Glück, Wohlstand, erfolgreiche Unternehmungen.
-
Laut der Ansprache vor Ort bei der Statio durfte jeder Urbaner Vorschläge zu dem Zeichen ihrer Statio machen. Pullus hatte am Tisch Platz genommen, eine Wachstafel gezückt und notierte die Vorschläge der einzelnen Kameraden, einschließlich der eigenen.
"Zur aller Freude schlagen wir zuerst einen Löwen vor", grinste Pullus.
"Absolut dafür, ein Löwe ist ein wunderbares Zeichen. Es ist ein Tier von großem symbolischem Wert. Die Attribute Gerechtigkeit und Macht werden dem Löwen zugeschrieben. Deshalb stehen sich auch im Kollosseum für die Gerechtigkeit ein. Ferner gilt er als das Symbol des Lichtes und der Weisheit. Eine Legende besagt, dass ein Löwe niemals seine Augen schließt, sogar selbst dann nicht, wenn er schläft. Man sagt in fernen Ländern werden sogar Tempel von Löwen mit Flügeln bewacht. Er ist zudem ein Zeichen des Schutzes. Wachsamkeit die niemals schläft, Gerechtigkeit, Macht und Schutz, passt doch sehr gut zu einer Statio", warf Lurco ein und biss von seinem gefüllten Brot ab.
"Danach bestätigen wir den Falken, den sich Scato vor Ort ebenfalls gewünscht hat", sagte Pullus und notierte auch den Falken auf seiner Wachstafel.
"Der Falke ist bekannt für seinen großen Mut, seine scharfen Augen und seine Schnelligkeit. Auch das kann eine Statio sehr gut gebrauchen", warf Quietus ein und knabberte einen Keks, der Pullus verdächtig nach einem seiner Kekse aussah.
"Der Fuchs Leute, schreiben wir den Fuchs auf. Der Fuchs ist die Verkörperung List und Intelligenz. Er ist ein Alptraum für jeden Bauern, der sich Hühner hält. Er hat Glück, ist schlau, ist geschickt und hat scharfe Sinne und Zähne. Der Fuchs, ich schlage den Fuchs vor", kam es von Tarpa Puls löffelnd.
"Der Fuchs wurde notiert, noch weitere Vorschläge?", fragte Pullus in die Runde.
"Der Stier! Der Stier gehört zu den Glückssymbolen. Seine Attribute sind Männlichkeit, Kraft und Gesundheit. Er wird mit Wohlstand und erfolgreichen Unternehmen in Verbindung gebracht wird", sagte Stilo mit hinter dem Kopf verschränkten Armen.
"Stimmt", pflichtete Pullus bei und vermerkte auch den Stier.
Vorschläge zum Fahnenheiligtum der Baracke VII:
Löwe - Macht, Gerechtigkeit, Wachsamkeit, Weisheit, Schutz.
Falke - Mut, Schnelligkeit, Aufmerksamkeit/Wachsamkeit.
Fuchs - Intelligenz, List, Glück, scharfe Sinne und Zähne.
Stier - Kraft, Männlichkeit, Gesundheit, Glück, Wohlstand, erfolgreiche Unternehmungen.
"Ich gebe die Tabulla direkt bei Frugi ab. Vielleicht wird ja einer unserer Vorschläge berücksichtigt", sagte Pullus gut gelaunt, klappte die Wachstafel zu und machte sich auf den Weg.
RE: Vorzimmer des Praefectus Urbi - Cornicularius T. Octavius Frugi
-
Pullus schaute von Scato zu Lurco und zurück. Nachdenklich biss er in seine Bratwurst.
"Wisst Ihr das Traurige ist, dass der Anschlag auf die Statio möglich war. Schwarzmalerei kann man jedem vorwerfen, der sich trübe Gedanken macht. Aber das ist der Schmerz, der sich Bahn bricht. Redet Ihr düster, wirft man Euch vor, alles pessimistisch zu sehen. Redet Ihr positiv, wirft man Euch vor, alles nicht ernst zu nehmen und vielleicht sogar ins Lächerliche zu ziehen.
Was ist nun richtig? Fragt fünf Leute und hört zehn Meinungen. Genau wie bei Trauer gibt es kein richtig oder falsch. Und was Lurco und ich für die Kameraden und die Statio geleistet haben, kann uns niemand absprechen. Was gab genau verpasste Dir den Knick?", fragte Pullus bekümmert.
"Darauf kann und möchte ich nicht eingehen, weder im Detail noch namentlich. Nur so viel, mangelnde Allgemeinbildung. Ich wusste etwas, dass mir zum Nachteil ausgelegt wurde und vermutlich noch wird. Die betreffende Person in ihrer Position sollte über so etwas stehen oder mit Vorbildwirkung vorangehen. Eine Chance auf Erklärung oder wenn nötig Wiedergutmachung gewähren. Tat sie das? Nein. Das Thema war beendet, aber tatsächlich beendet ist das Thema für die andere Person nicht. Sonst hätte es eine abschließende Klärung gegeben.Das heißt für mich, das Problem liegt bei der Person und nicht mehr bei mir. Sprich die Sache ist für mich geklärt und abgehakt. Ich versehe meinen Dienst wie immer und das so gut wie möglich.
Versteht das bitte nicht als Jammern oder Auskotzen. Ich berichte Euch das neutral, ohne jede Wut. Mittlerweile betrachte ich es sogar als Lehrstunde. Man weiß nie wofür es gut war, so sagte mein Vater oft wenn ich mich über etwas geärgert hatte. Wofür diese Lektion gut war? Erkenntnis Freunde.Später in geeigneter Position werde ich versuchen es besser zu machen und das liefern, was ich mir selbst wünsche. Das ist mein Motto. Nur so kann man eine Änderung zum Guten bewirken.
Was die Statio anbelangt, das ist eine große klaffende Wunde für mich. Auf den Punkt gebracht. Mich schmerzt es die Statio so zu sehen. Die Kameraden und unsere Wache wirken verletztlich und genau das sollen sie nicht sein. Das dürfen sie nicht sein. Versteht Ihr? Das ist es, was mich umtreibt.
Wo war das Sicherheitskonzept? Wer war damals dafür verantwortlich? Wer hat vor Ort all dies überprüft oder eben genau das unterlassen?
Nach meinem Dafürhalten ist ein Rückblick notwendig. Sicher man kann sich zu sehr in die Vergangenheit verbeißen. Das gebe ich zu. Dennoch muss die Vergangenheit auch als Lehrmeister betrachtet werden. Nur wenn wir aus vergangenen Fehlern lernen, können wir zukünftig Derartiges verhindern. Darum geht es ebenso beim Aufrollen dieses Falles. Dann wird auch diese Statio ein Erfolg, aber davor steht halt noch ein Haufen Arbeit und Ermittlungen, wenn Ihr mich fragt.
Was ich geleistet habe?
Den Lauf der Luperci, für Faunus Segen.
Meinen Dienst vorschriftsmäßig versehen, im Gegensatz anderen die während der Dienstzeit einkaufen unter anderem Sklaven oder meinen die Castra wäre ein Heiratsmarkt vor allem vor der Porta. Soweit nicht unser Problem, wenn man uns nicht mit hinein gezogen hätte.
Zig Verhaftungen durchgeführt, von aufmüpfigen Sklaven, diebischen Sklaven, einen belästigen Senator beschützt.
Im Brandfall des Ganymed ermittelt.
Beim Brand des Ganymed einem Mann namens Python das Leben gerettet unter Einsatz meines Lebens.
Die Ermittlungen im Fall des Anschlages auf die Statio aufgenommen und gelöst.
Für unsere Kameraden Rache genommen unter Einsatz meines Lebens.
Dafür sogar eine Auszeichnung erhalten. Darum ging es mir jedoch nie. Ich hätte gerne auf die Auszeichnung verzichtet könnte ich die Zeit zurückdrehen.
Die Ermittlungen bezüglich des Mordes an Gaius Iulius Caesoninus aufgenommen und gelöst.
Die Lauf der Megalesia gesichert.
Im Fall des Fahnenflüchtigen Vulpis gemeinsam mit Frugi ermittelt und den Fahnenflüchtigen gejagt. Fast gestellt bei der Megalesia, Verhaftung noch ausstehend.
Die Vorermittlungen für das Sicherheitskonzept der Doppelstatio erledigt mit allem was dazugehört, einen passenden Standort gefunden der den Sicherheitsvorgaben entspricht. Der Standort wurde von den Göttern und den heiligen Hühnern abgesegnet und vom Augur. Einschließlich der Wahrnehmung des Termins beim Kaiser, dort war ich ebenfalls zugegen.
Mit den Kameraden und unserem Tribun das Sicherheitskonzept der Warnung für die Doppelstatio vor Ort getestet, Scato bließ zur aktustischen Warnung das Horn. Mein Vorschlag an den Tribun war, zur Warnung zusätzlich Brieftauben bereit zu halten, die eine sofortige Warnung ermöglichen würden. Lieber doppelt gewarnt als einmal zu wenig.
Unseren Tribun bei seiner Gerichtsreise begleitet, vor Ort im Gericht die Widerstandshandlung gegen uns als Staatsmacht durch den Angeklagten Fleischberg Bactus gemeinsam mit den Kameraden gebrochen.
Bei der gleichen Gerichtsreise den Angriff des Verurteilten Coruncianus und seiner Männer standgehalten.
Die Lustratio federführend gesichert und vor Störungen durch die Christen bewahrt.
An der Entsühnung teilgenommen.
Generell zig Berichte geschrieben und unsere Arbeiten festgehalten, damit andere Kollegen darauf zugreifen können.
Die Latrinen gereinigt und mich am Gemeindienst für die Gemeinschaft stets freiwillig beteiligt. Jeder geht gerne auf saubere Latrinen. Der Dienst mag unangenehm sein, aber sichert unsere Gesundheit.
Das ist was mir auf die Schnelle einfällt, das ist was ich getan habe und jedem beweist der es sehen möchte, wer und was ich bin Kameraden. Lasst es so stehen, Dank Euch geht es mir besser. Positives Kopfwaschen mit Bratwurst und Würzwein", antwortete Lurco glücklich und hob seine Bratwurst zur Unterstreichung seiner Worte."In dem Zusammenhang erinnert mich daran, dass ich gleich meinen Patron aufsuchen muss. Bei unserer Ermittlungsarbeit hatte ich mit ihm abgesprochen, ihn noch einmal privat aufzusuchen, zwecks Klärung meiner Karrieremöglichkeiten. Sobald ich da etwas schlauer bin, geht es an die konkrete Planung. Ich hoffe er kann mir dort weiterhelfen, aber ich bin zuversichtlich und guter Dinge. Gleich was ich bis dato meinen Patron gefragt habe, er wusste auf alles eine Antwort. Oder er wusste, wer mir die Antwort geben kann", grinste Lurco gut gelaunt.
"Zudem habe ich vor mir ein Pferd zu kaufen. Ich renne ständig von A nach B, bin den ganzen Tag unterwegs, da wäre ein Pferd wirklich praktisch. Irgend ein kleines, kompaktes, robustes Pferd. Wie hieß Dein Verwandter mit den Tauben und Pferden? Stilo nicht wahr? Ihn muss ich noch wegen den Tauben anschreiben. Zu den Tauben wollte ich einen Bericht verfassen. Generell was diese Tiere für Möglichkeiten bieten, was man ihnen bieten muss und so weiter. Also ein Pferd und Tauben möchte ich kaufen", sagte Purgitius und nahm einen großen Schluck Würzwein.
"Scato könnte für Dich fragen, er kann sicher einige Sezterzen rausschlagen. Stilo könnte Dir einen Freundschaftspreis machen, was das Pferd angeht. Irgendwelche optischen Vorgaben?", gibbelte Pullus.
"Weder bei Mensch noch bei Tier Pullus. Es muss nur das Herz am richtigen Fleck haben und zuverlässig sein. Sein Reiter ist ja auch keine Schönheit", prustete Lurco, strich über seine Wangennarbe und hob den Würzweinbecher zum Prost.
"Auf das Leben, unsere Narben und uns", sagte Purgitius und tippte auf Scatos Anhänger. Ihre Geste mit ihrer ureigenen Bedeutung die niemand außer ihnen deuten konnte.
-
"Hier sind wir und ich bin froh das wir hier sind. Halte mich nicht für verrückt, aber die Statio so zu sehen, fühlt sich immer noch an wie ein Dolch im Herzen. Es schmerzt mich diese Ruine zu sehen. Sie wirkt auf mich wie ein zusätzlicher, gefallener Kamerad. Es war unsere Statio Scato und es waren unsere Leute die dort ihr Leben ließen. Was ich mich die ganze Zeit frage ist, wie konnte es dazu kommen? Mir ist das dermaßen nachgelaufen, dass ich den Feinden nachgelaufen bin Scato. Ich habe sie gesucht, gejagt, gefunden und gerichtet. Für uns, für unsere Kameraden, für die Cohortes Urbanae und für diese Statio.
Dort vor Ort haben mich wieder diese trüben Gedanken ergriffen, aber Du hast mich da rausgezogen. Immer wenn ich Dich brauche bist Du zur Stelle, weißt Du das? Gleich welchen Mist ich anstelle, Du flickst mich zusammen. Meine Knochen oder meine Seele Scato. Vielleicht sollte ich auch einen Vorschlag einreichen zum Fahnenheiligtum. Bei mir wäre es kein Falke, auch wenn dieser Mars als Raubvogel repräsentiert, bei mir wäre es ein Mauersegler. Die kleinen schnellen Jäger der Lüfte, sie stehen für Schnelligkeit und für Hoffnung.
Und Hoffnung können wir alle gebrauchen, vor allem unsere Statio. Geschmerzt hat mich, wie mit den Steinen umgegangen werden soll. Hätte man sie nicht zur Seite legen können. Auf einen Berg vielleicht, als kleiner Gedenkort all unserer Brüder dort? Naja vielleicht ist in dem Ruß auch nichts weiter als Ruß und keine Asche. Die Farbe des Ruß hat auf meine Stimmung abgefärbt. Trotzdem sollten alle die Statio I in der Subura als Mahnmal sehen. Als Warnung seinen Geist und seine Waffen zu schärfen, damit so etwas nie wieder vorkommt.
Eine Statio muss ein Hort der Sicherheit sein. Wir müssen für Sicherheit stehen Scato, wenn nicht wir, wer dann?
Aber wem sage ich das, Du kennst mich besser als ich mich selbst. Du weißt wofür ich einstehe, wofür ich kämpfe und worüber ich mir Gedanken mache. Den Angriff auf unsere Kameraden und die Statio habe ich persönlich genommen und ich habe persönlich von uns allen die Rechnung überbracht. Vielleicht ist es Zeit, die Rechnung zu den Akten zu legen Stöckchen.
Wenigstens haben die Götter und die heiligen Hühner unsere Doppelstatio gesegnet. Nach dem Platz hatten wir uns die Hacken abgelaufen und Jupiter persönlich fand den Ort perfekt. Also wenn das nichts über die Statio aussagt. Darauf einen Gewürzwein, so heiß wie möglich", bat Lurco freundlich und knuffte Scato innig.
-
Lurco hatte kurz den Kameraden beobachtet, der heimlich seinen Korb aufklaubte und sich dann hinter eine Mauer verdrückte. Purgitius verkniff sich ein Schmunzeln, dass war vermutlich jener Mann der den Zeh auf dem Gewissen hatte. Sich zu verdrücken war da das beste Mittel der Wahl. Wie hieß es? Aus den Augen, aus dem Sinn. Der Vorarbeiter war mit sich beschäftigt.
Lurco hingegen war froh seine Kameraden und allen voran Scato an seiner Seite zu haben.
"Wir feiern dass wir leben? Nun das ist ein trifftiger Grund. Ich sehe manche Dinge leider viel zu oft viel zu schwarz Scato. Eine Bratwurst wäre echt nicht schlecht. Lass uns aufbrechen", freute sich Lurco und folgte Scato auf dem Fuße zum Bratwurststand.
-
Lurco betrachtete das Schauspiel. Bei den Göttern, ein Mann war dabei einen Zehnagel zu verlieren und brauchte sofort dringende, medizinische Hilfe. Andere Männer hatten hier ihr Leben verloren. Nun was war das schon gegen einen ganzen Zehnagel? Einmal mehr bestätigte diese Posse Lurco, dass die Statio eine Totgeburt war. Diese Truppe war weder in der Lage sich selbst noch andere zu verteidigen. Wem wollten sie hier etwas vormachen? Das die Kriminellen keinen Respekt vor ihnen hatten, war kein Wunder. Die Zukunft jener Männer die hier dienten war es Straßenfundament zu werden.
Die Problem-Pediküre war erfolgreich abgeschlossen worden. Scato kehrte zurück und fragte ob sie sich eine Bratwurst nach Dienstschluss genehmigen sollten.
"Ich könnte einen Happen vertragen. Was möchtest Du feiern Scato?", fragte Lurco und gab das Zeichen zum Aufbruch.
-
Die Streife war dem Befehl nachgekommen, den zugewiesenen Bereich abzugehen. Auf dem Rückweg kamen sie erneut an der Ruine der Statio I vorbei, um den Fortschritt der Aufräumarbeiten zu kontrollieren. Im Anschluss daran, sollten sie zur Castra zurückkehren. Aufräumarbeiten. So nannte man dies jetzt also, dachte Lurco als er auf das Geschehen blickte. Eine direkt Verwendung war für den abgetragenen Schutt gefunden worden. Steinschutt dem der Ruß der niedergebrannten Statio I anhaftete.
Ruß.
Asche.
Asche der dort verbrannten Kameraden. Kollegen deren Leichen dem Feuer zum Opfer gefallen waren, nachdem sie in der eigenen Statio auf hinterhältigste Art und Weise ermordet worden waren. Diese Steine samt der Asche der Gefallenen diente nun als Füllmaterial einer Straße.
Noch im Tode würde man in hundert Jahren auf den gefallenen Kameraden herum trampeln.
Letzte Ruhestätte, das Fundament einer Straße.
Die toten Nester der Vögel hatte man geborgen und gesichert. Die Steine die die Asche der toten Kameraden trugen nicht.
Kein Denkmal.
Kein Mahnmal.
Kein aufgeschichteter Hügel, auf dem sich das Gras im Wind wiegen und Blumen wachsen würden. Dieser Moment war voller Symbolik.
Diese Statio war schon tot, bevor sie neu erstand. Die Gleichgültigkeit, die jenen Kameraden hier das Leben gekostet hatte, war zurückgekehrt.Vermutlich war sie nie fortgewesen.
Asche.
Das sollte auf ihrem Fahnenheiligtum prangen.
Erschöpft schaute Lurco über die Ruine, er war verdammt müde.
-
Mit dem Befehl hatte der Praefectus sie entlassen und Lurco warf einen letzten Blick auf die Ruine. Lange würde die Statio nicht mehr in diesem Zustand sein. Purgitius hoffte, dass dies auch so bleiben würde. Möglicherweise war es ein gutes Zeichen wenn der Falke Einzug hielt, dass hielt anderes Federvieh wie Krähen fern. Und waren nicht Raubvögel ein Zeichen des Gottes Mars?
"Aufbruch", sagte Lurco leise, knuffte Scato dankbar und trat mit den Kameraden die Streife an.